Themenstarter
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ANMERKUNG: Zusammenfassung dieses langen Threads hier https://www.symptome.ch/threads/zusammenfassung-methylierungszyklus-es-geht-mir-besser.116880/
AO
Hallo zusammen!
Habe es leider nicht geschafft, mich kürzer zu fassen ).
Ich will euch berichten, dass es mir besser geht und was ich als Grund dafür sehe.
Seit 3 Jahren und 4 Monaten bin ich nun höchstwahrscheinlich an CFIDS/ME erkrankt.
Ich schreibe „höchstwahrscheinlich, weil aktuell noch der Verdacht auf MS besteht, dem ich zukünftig nochmal nachgehen werde. Ich werde dazu an anderer Stelle berichten:https://www.symptome.ch/threads/gutachter-bezweifelt-diagnose.97447/
Aber ich denke, selbst wenn ich MS haben sollte (was ich nicht glaube), spricht meine Besserung trotzdem für sich..
Ich schildere mal grob, wie mein Zustand war, damit man einen Vorher-Nachher-Vergleich hat:
In den ersten 2 Jahren ging es stetig bergab, stagnierte, oder die einen Symptome lösten die anderen ab..
Die letzte gute Phase, die über einzelne Tage hinaus ging, hatte ich Anfang 2010 für ca. 4 Wochen.
Während sich im Verlauf von 2010/2011 die Kraft in den Armen, Händen, Rumpf etwas besserte (und ich z.B. wieder mit Stift schreiben konnte), verringerte sich die Belastbarkeit meiner Beine weiter.
Den letzten Spaziergang konnte ich im Winter 2009/2010 machen.
Mitte 2010 bis Frühjahr 2011 verbrachte ich hauptsächlich sitzend und liegend im Bett.
Meine kognitiven Fähigkeiten ließen 1- höchstens 2 Besuche pro Woche zu, die keinesfalls länger als 3 Stunden dauern durften (dann 1-2 Tage ruhen), da sonst 4-8 Tage Regeneration nötig waren.
Ende 2010 bis Mitte 2011 brauchte ich viel Unterstützung im Haushalt.
Musik hören war nur sehr selten ein Genuss.
Zu Muskel- und Gelenkschmerzen kamen gemeine brennende Nerven- und Gewebeschmerzen.
Mein IQ schien sich von recht passabel auf das Niveau einer Person mit deutlicher Lernbehinderung zu minimieren.
Meine Persönlichkeit kam nicht mehr zum Vorschein, weil mein Kopf ein Vakuum in sich trug.
Keine Gedankengebilde, kein Fluss, keine Fantasie, keine gedankliche Flexibilität.
Kurz – alles was unter den Begriff Wahrnehmung fällt war völlig gestört.
Die gesamte Verarbeitung visueller, sensorischer, motorischer, auditiver Reize lag einfach brach und war von diversen Symptomen überlagert..
UND NUN IST ALLES BESSER!!!!!
Ich bin sicher, dass der Grund dafür kein „normaler“ Regenerationsprozess war (sofern man davon bei ME überhaupt sprechen kann), sondern auf das Drehen an vielen kleinen – und letztlich an einem großen, essentiellen Rädchen zurückzuführen ist.
Die vielen kleinen Rädchen bestanden z.B. aus folgendem:
Rad 1:
Schon an anderen Stellen von mir erwähnt:
Mit Hilfe einer Psychotherapeutin erlernen, was PACING wirklich in letzter Konsequenz bedeutet und es strikt durchziehen!
Also, sich in keinem Bereich zu überfordern.
Minutiös wurden über Monate Aktivitäten dokumentiert (beginnend beim Zähne putzen, endend beim Schlafanzug anziehen) und mit meinem Befinden in Zusammenhang gesetzt.
Durch erstellte Kurvendiagramme wurden die Zusammenhänge zwischen Aktivität und Zustand transparent, so dass das für mich ideale Aktivitätsniveau gefunden und geübt werden konnte, so dass ich mich nicht mehr wie zuvor ständig überanstrengte und mein Organismus überhaupt die Chance bekam sich zu erholen.
Rad 2:
Nicht zuletzt resultierte aus Rad 1 ein nächster für mich sehr wichtiger Schritt.
Ein Umzug.
Weg vom Lärm, weg von 75 Treppenstufen zum Briefkasten bzw. zur Wohnung, zufällig weg von vielen Handymasten, weg von sehr unverträglicher Sommerhitze, lauten Nachbarn, einem schlichtweg extrem unruhigen Haus in einer extrem unruhigen Straße, hin zu Ruhe im Grünen und einem Briefkasten und Mülltonnen, die ich alle paar Tage EIGENSTÄNDIG erreichen kann.
Dazu die für mich wirklich wertvollste Errungenschaft meines CFIDS/ME - Lebens:
Ein Hocker mit Rollen, der meine Beine häufig ersetzt (z.B. beim Kochen), so dass genug Kraft übrig bleibt, um z.B. stehend zu duschen.
Und einen Rollstuhl, um überhaupt mal unter freiem Himmel (geschobener Weise) in Fortbewegung zu sein.
Rad 3
Rigorose, strikte Diät über 2 Jahre und weiterhin ….
Wie viele CFIDSler/MEler habe ich Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Leider heftig ausgeprägt.
Esse ich ein unverträgliches Nahrungsmittel, leidet nicht nur der Verdauungstrakt, sondern der Nebeneffekt ist genauso negativ, lang anhaltend und teilweise zeitverzögert wie körperliche oder kognitive Überlastung.
Deshalb herrscht bei mir hardcore-Diät, bestehend aus Kartoffeln und Hähnchen (nach 13 fleischfreien Jahren).
Hart, aber es lohnt sich für mich im Sinne von weniger ausgeprägten Symptomen.
Allmählich kommen einige verträgliche Nahrungsmittel dazu, wenn mein Allgemeinzustand o.k. ist und es meinem Verdauungstrakt gut geht.
Zudem habe ich herausgefunden, dass mein Körper eine Art Detektor für Pestizide und andere Gifte in der Nahrung geworden ist, so dass ich (mit wenigen Ausnahmen) nur Bioqualität vertrage.
Rad 4
Entgiftung, Entgiftung, Entsäuerung, Entsäuerung seit 1- 2,5 Jahren
Viele Nebenbaustellen kamen durch Untersuchungen zum Vorschein, die mit NEMs behandelbar sind. Aber die NEMs können nicht in die Zellen gelangen, wenn diese schon mit Gift und Säure randvoll sind.
Also kontinuierlich und konsequent dem Körper helfen, sich u.a. von nitrosativem und oxidativem Stress, Ammoniak und Übersäuerung zu befreien, damit die Zellen wieder Kapazitäten haben, die wichtigen NEMs aufzunehmen.
Dadurch verringerte sich step by step schonmal der Kopfnebel, die Muskel-, Gewebe- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Gedankenfluss kam zurück, mein Kopf war wieder zu mehr fähig, als nur Haare zu tragen.
Rad 5
Das Beste zum Schluss
RichvanK, Apoman, membersound – ich könnte euch knutschen..und mach das jetzt einfach
Rich van Konynenburg für seine wissenschaftliche Arbeit, Apoman dafür, dass er es hier im Forum publik machte, membersound dafür, dass er mich darauf aufmerksam machte!
Im Juni oder Juli 2011 machte mich membersound auf das Behandlungsprotokoll aufmerksam.
Rich van Konynenburg ist amerikanischer Wissenschaflter und hat die Hypothese aufgestellt, dass bei Patienten mit CFS (er nennt sie PWCs – Patients with CFS) „eine Gluthation Unterdrückung und eine Blockade im Methylierungszyklus“ vorliegt, so dass die körpereigene Entgiftung, Bekämpfung von Viren, Bakterien, Pilzen, Verfügbarkeit von Stoffen zur Produktion von Energie/ATP in sich kollabiert.
Über Wochen las ich mich ins Thema ein, beriet mich mit meiner Ärztin etc. und startete letztlich im August mit der Behandlung.
Zufällig war es so, dass ich die dazu gehörigen NEMs schon zum Großteil seit über 1 Jahr fast täglich zu mir nahm:
Cholin, B12 als Hydroxycobalamin, Statt einem Multi mehrere Reinsubstanzen in Kombi.
Das entscheidende Element was fehlte: Aktive Folsäure
Die nahm ich ab ca. Anfang August in ganz kleinen Mengen hinzu (¼ der Zieldosis jd. 2. Tag). Also eigentlich nur 1/8 der Zieldosis, da die Einnahme täglich empfohlen wird.
Nach ca. 2 Wochen drehte mein Organismus gewaltig am Rad.
Jeden Tag, jede Stunde kamen andere Symptome hinzu. Teilweise alte bekannte, teilweise neue, bisher nicht da gewesene.
Ich hatte das Gefühl, ich erlebe meine bisherigen Fortschritte mit meinem ME nun rückwärts.
Es ging richtig zur Sache.. und das in so schnellem Wechsel, dass ich keine Zeit hatte, mich auf den jeweiligen Zustand einzustellen.
Nach 2-4 Wochen war der Spuk vorbei.
Mein vorher besserer Zustand war wieder erreicht.
Nur mit einem Unterschied:
Ab und zu hatte ich einen Tag, an dem eines meiner Hauptsymptome komplett weg war!
Z.B. einen komplett schmerzfreien Tag.
Dann wieder einige Tage „Normalzustand“, dann wieder einen Tag lang komplett z.B. geistige Klarheit, dann wieder „normal“, dann 1 Tag wesentlich bessere Bewegungsausdauer usw.
Es war, als würde ich alle paar Tage – so im Schnitt alle 2 Wochen – für einen Tag ein tolles Überraschungsgeschenk bekommen.
Dann dosierte ich im November 2011 die aktive Folsäure von ¼ auf 1/3 der Zieldosis jd. 2. Tag hoch.
Das ganze wilde Symptomkarussell begann sich von vorn zu drehen.
2 Wochen lang wurde ich heftig durchgeschüttelt.
Danach wartete ein neues Geschenk auf mich, das wie ein Wunder für mich ist:
ICH HEBE DIE FÜSSE wenn ich gehe!!
Ich kann meine einzelnen Schritte hören!!!!
Zu Beginn meiner Erkrankung waren alle Muskeln schlaff, mein Körpergefühl war „gummig“, weich, wackelig, sehr schwach.
Nach ca. 1,5 Jahren verwandelte es sich in hölzerne Steifheit in Kombination mit Schwäche.
Dies führte dazu, dass ich nicht mehr normal gehen konnte.
In der Wohnung lief ich deshalb nur auf Socken und es entwickelte sich eine Art Gleitschritt.
Ich lief gut 1-1,5 Jahre wie ein Skilangläufer, weil das Beine und Füße heben viel zu anstrengend war. Dieses energiesparende, schlürfende Gangbild entwickelte sich automatisch und unbewusst.
Eines Morgens traute ich meinen Ohren nicht. Ich hörte mich nicht über den Boden schlürfen!!!!
Ich stand auf und ging!! Ganz normal!! Ich hörte jeden einzelnen, echten Schritt!!
Ich ging auf einen Spiegel zu und sah, was ich hörte! Ich hob meine Füße! Ich hob die Beine an!
Ich ging!!!
Mir liefen die Tränen vor Freude und ich dankte dem Universum für diesen Moment!
Das ist nun ca. 7 Wochen her – und ich kann seitdem jeden Tag gehen!!!
JEDEN TAG!!!!
Ich kann länger stehen!
Ich kann meine Wohnung wieder alleine Staubsaugen!
Ich konnte sitzen auf dem Stuhl trainieren! Innerhalb von 6 Wochen habe ich es geschafft mich von 30 Minuten beschwerdefrei sitzen auf bis zu 6 Stunden zu steigern! Nun kann ich jeden Tag mehrere Stunden am Tisch sitzen!
Ich kann nun jeden Tag Salat essen, weil ich die Kraft habe jeden Tag an der Spüle zu stehen und ihn zu waschen!
Ich konnte meine Rolle als Tante wieder einnehmen und mit meinem Neffen 5! Stunden Weihnachtsplätzchen backen!
Ich bin (bis vor die Tür gefahren) in einem Geschäft gewesen und habe Kleidung anprobiert!
Ich habe zu Hause getanzt, weil Musik plötzlich nicht mehr wie Lärm war, den ich nicht verarbeiten kann, sondern schöne Klänge, die mein Herz berühren und mich tanzen lassen!
Und das nicht für 1 Lied... ich habe sage und schreibe 1,5 Stunden am Stück getanzt!!
Ich kann es selbst kaum fassen! Ja, am nächsten Tag war ich ziemlich daneben, aber das Preis-Leistungsverhältnis war hervorragend
Ich habe 8!!! Stunden Besuch gehabt und mich durchgehend unterhalten!!
Und das tollste: Sogar Silvester konnte ich nach mehreren Stunden Besuch noch zum 1. Mal seit 3 Jahren in einen Club gehen und habe mich dort 2 Stunden stehend und tanzend aufgehalten!
Das alles, abgesehen von der 1. Tanzerei und Silvester (hängt mir noch nach), habe ich OHNE nachfolgenden CHRASH getan!!! Innerhalb von 6 Wochen!
Ich bin sicher, es ist weder Wunder, noch Zufall!
Es ist das Ergebnis davon, kontinuierlich meine Behandlungswege zu gehen und dann den ganz großen Schritt mit Rich van Konynenburg`s Behandlungsprotokoll zu machen, auf das ich ohne dieses Forum sicher nicht gestoßen wäre!
Ich weiß, ich bin im Verhältnis zu den meisten hier mit fast 3,5 Jahren relativ kurz krank und 7 Wochen Besserung sind auch verhältnismäßig kurz.
Dennoch glaube ich einschätzen zu können, dass mein Gesundheitszustand eine neue Ebene aufgrund der Behandlung erreicht hat und dies nicht nur eine (bisher so nie da gewesene) gute Phase ist.
Meine bisherigen guten Phasen haben den jetzigen Zustand nie annähernd erreicht und hielten mit 1 Ausnahme nie länger als 14 Tage. Meist nur 2-3 Tage und halten einem Vergleich zum derzeitigen nicht stand.
Sicher, ich bin weit entfernt von einem wirklich guten Zustand, aber ich habe in riesen Stück Lebensqualität gewonnen...und bin ja noch lange nicht bei der Zieldosis angelangt.
Ich würde mich sehr darüber freuen, mit meinem Bericht jemanden motivieren zu können, die Hoffnung nie aufzugeben und vor allem eingeschlagene Behandlungswege nicht zu schnell als ineffektiv abzubrechen.
Der Körper braucht viel Zeit.
Es wäre toll, wenn auch andere hier berichten könnten, die das Behandlungsschema nach Rich van Konynenburg ausprobiert, oder durchgezogen haben!
Ich nehme auch gerne Glückwünsche entgegen
In diesem Thread wird die Hypothese (ich nenne es schon Theorie) näher erläutert:
https://www.symptome.ch/threads/der-methylierungszyklus-eine-zentrale-ursache.66409/
ICH WÜNSCHE ALLEN EIN FROHES, GESÜNDERES NEUES JAHR!!!
tiga
AO
Hallo zusammen!
Habe es leider nicht geschafft, mich kürzer zu fassen ).
Ich will euch berichten, dass es mir besser geht und was ich als Grund dafür sehe.
Seit 3 Jahren und 4 Monaten bin ich nun höchstwahrscheinlich an CFIDS/ME erkrankt.
Ich schreibe „höchstwahrscheinlich, weil aktuell noch der Verdacht auf MS besteht, dem ich zukünftig nochmal nachgehen werde. Ich werde dazu an anderer Stelle berichten:https://www.symptome.ch/threads/gutachter-bezweifelt-diagnose.97447/
Aber ich denke, selbst wenn ich MS haben sollte (was ich nicht glaube), spricht meine Besserung trotzdem für sich..
Ich schildere mal grob, wie mein Zustand war, damit man einen Vorher-Nachher-Vergleich hat:
In den ersten 2 Jahren ging es stetig bergab, stagnierte, oder die einen Symptome lösten die anderen ab..
Die letzte gute Phase, die über einzelne Tage hinaus ging, hatte ich Anfang 2010 für ca. 4 Wochen.
Während sich im Verlauf von 2010/2011 die Kraft in den Armen, Händen, Rumpf etwas besserte (und ich z.B. wieder mit Stift schreiben konnte), verringerte sich die Belastbarkeit meiner Beine weiter.
Den letzten Spaziergang konnte ich im Winter 2009/2010 machen.
Mitte 2010 bis Frühjahr 2011 verbrachte ich hauptsächlich sitzend und liegend im Bett.
Meine kognitiven Fähigkeiten ließen 1- höchstens 2 Besuche pro Woche zu, die keinesfalls länger als 3 Stunden dauern durften (dann 1-2 Tage ruhen), da sonst 4-8 Tage Regeneration nötig waren.
Ende 2010 bis Mitte 2011 brauchte ich viel Unterstützung im Haushalt.
Musik hören war nur sehr selten ein Genuss.
Zu Muskel- und Gelenkschmerzen kamen gemeine brennende Nerven- und Gewebeschmerzen.
Mein IQ schien sich von recht passabel auf das Niveau einer Person mit deutlicher Lernbehinderung zu minimieren.
Meine Persönlichkeit kam nicht mehr zum Vorschein, weil mein Kopf ein Vakuum in sich trug.
Keine Gedankengebilde, kein Fluss, keine Fantasie, keine gedankliche Flexibilität.
Kurz – alles was unter den Begriff Wahrnehmung fällt war völlig gestört.
Die gesamte Verarbeitung visueller, sensorischer, motorischer, auditiver Reize lag einfach brach und war von diversen Symptomen überlagert..
UND NUN IST ALLES BESSER!!!!!
Ich bin sicher, dass der Grund dafür kein „normaler“ Regenerationsprozess war (sofern man davon bei ME überhaupt sprechen kann), sondern auf das Drehen an vielen kleinen – und letztlich an einem großen, essentiellen Rädchen zurückzuführen ist.
Die vielen kleinen Rädchen bestanden z.B. aus folgendem:
Rad 1:
Schon an anderen Stellen von mir erwähnt:
Mit Hilfe einer Psychotherapeutin erlernen, was PACING wirklich in letzter Konsequenz bedeutet und es strikt durchziehen!
Also, sich in keinem Bereich zu überfordern.
Minutiös wurden über Monate Aktivitäten dokumentiert (beginnend beim Zähne putzen, endend beim Schlafanzug anziehen) und mit meinem Befinden in Zusammenhang gesetzt.
Durch erstellte Kurvendiagramme wurden die Zusammenhänge zwischen Aktivität und Zustand transparent, so dass das für mich ideale Aktivitätsniveau gefunden und geübt werden konnte, so dass ich mich nicht mehr wie zuvor ständig überanstrengte und mein Organismus überhaupt die Chance bekam sich zu erholen.
Rad 2:
Nicht zuletzt resultierte aus Rad 1 ein nächster für mich sehr wichtiger Schritt.
Ein Umzug.
Weg vom Lärm, weg von 75 Treppenstufen zum Briefkasten bzw. zur Wohnung, zufällig weg von vielen Handymasten, weg von sehr unverträglicher Sommerhitze, lauten Nachbarn, einem schlichtweg extrem unruhigen Haus in einer extrem unruhigen Straße, hin zu Ruhe im Grünen und einem Briefkasten und Mülltonnen, die ich alle paar Tage EIGENSTÄNDIG erreichen kann.
Dazu die für mich wirklich wertvollste Errungenschaft meines CFIDS/ME - Lebens:
Ein Hocker mit Rollen, der meine Beine häufig ersetzt (z.B. beim Kochen), so dass genug Kraft übrig bleibt, um z.B. stehend zu duschen.
Und einen Rollstuhl, um überhaupt mal unter freiem Himmel (geschobener Weise) in Fortbewegung zu sein.
Rad 3
Rigorose, strikte Diät über 2 Jahre und weiterhin ….
Wie viele CFIDSler/MEler habe ich Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Leider heftig ausgeprägt.
Esse ich ein unverträgliches Nahrungsmittel, leidet nicht nur der Verdauungstrakt, sondern der Nebeneffekt ist genauso negativ, lang anhaltend und teilweise zeitverzögert wie körperliche oder kognitive Überlastung.
Deshalb herrscht bei mir hardcore-Diät, bestehend aus Kartoffeln und Hähnchen (nach 13 fleischfreien Jahren).
Hart, aber es lohnt sich für mich im Sinne von weniger ausgeprägten Symptomen.
Allmählich kommen einige verträgliche Nahrungsmittel dazu, wenn mein Allgemeinzustand o.k. ist und es meinem Verdauungstrakt gut geht.
Zudem habe ich herausgefunden, dass mein Körper eine Art Detektor für Pestizide und andere Gifte in der Nahrung geworden ist, so dass ich (mit wenigen Ausnahmen) nur Bioqualität vertrage.
Rad 4
Entgiftung, Entgiftung, Entsäuerung, Entsäuerung seit 1- 2,5 Jahren
Viele Nebenbaustellen kamen durch Untersuchungen zum Vorschein, die mit NEMs behandelbar sind. Aber die NEMs können nicht in die Zellen gelangen, wenn diese schon mit Gift und Säure randvoll sind.
Also kontinuierlich und konsequent dem Körper helfen, sich u.a. von nitrosativem und oxidativem Stress, Ammoniak und Übersäuerung zu befreien, damit die Zellen wieder Kapazitäten haben, die wichtigen NEMs aufzunehmen.
Dadurch verringerte sich step by step schonmal der Kopfnebel, die Muskel-, Gewebe- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen, Gedankenfluss kam zurück, mein Kopf war wieder zu mehr fähig, als nur Haare zu tragen.
Rad 5
Das Beste zum Schluss
RichvanK, Apoman, membersound – ich könnte euch knutschen..und mach das jetzt einfach
Rich van Konynenburg für seine wissenschaftliche Arbeit, Apoman dafür, dass er es hier im Forum publik machte, membersound dafür, dass er mich darauf aufmerksam machte!
Im Juni oder Juli 2011 machte mich membersound auf das Behandlungsprotokoll aufmerksam.
Rich van Konynenburg ist amerikanischer Wissenschaflter und hat die Hypothese aufgestellt, dass bei Patienten mit CFS (er nennt sie PWCs – Patients with CFS) „eine Gluthation Unterdrückung und eine Blockade im Methylierungszyklus“ vorliegt, so dass die körpereigene Entgiftung, Bekämpfung von Viren, Bakterien, Pilzen, Verfügbarkeit von Stoffen zur Produktion von Energie/ATP in sich kollabiert.
Über Wochen las ich mich ins Thema ein, beriet mich mit meiner Ärztin etc. und startete letztlich im August mit der Behandlung.
Zufällig war es so, dass ich die dazu gehörigen NEMs schon zum Großteil seit über 1 Jahr fast täglich zu mir nahm:
Cholin, B12 als Hydroxycobalamin, Statt einem Multi mehrere Reinsubstanzen in Kombi.
Das entscheidende Element was fehlte: Aktive Folsäure
Die nahm ich ab ca. Anfang August in ganz kleinen Mengen hinzu (¼ der Zieldosis jd. 2. Tag). Also eigentlich nur 1/8 der Zieldosis, da die Einnahme täglich empfohlen wird.
Nach ca. 2 Wochen drehte mein Organismus gewaltig am Rad.
Jeden Tag, jede Stunde kamen andere Symptome hinzu. Teilweise alte bekannte, teilweise neue, bisher nicht da gewesene.
Ich hatte das Gefühl, ich erlebe meine bisherigen Fortschritte mit meinem ME nun rückwärts.
Es ging richtig zur Sache.. und das in so schnellem Wechsel, dass ich keine Zeit hatte, mich auf den jeweiligen Zustand einzustellen.
Nach 2-4 Wochen war der Spuk vorbei.
Mein vorher besserer Zustand war wieder erreicht.
Nur mit einem Unterschied:
Ab und zu hatte ich einen Tag, an dem eines meiner Hauptsymptome komplett weg war!
Z.B. einen komplett schmerzfreien Tag.
Dann wieder einige Tage „Normalzustand“, dann wieder einen Tag lang komplett z.B. geistige Klarheit, dann wieder „normal“, dann 1 Tag wesentlich bessere Bewegungsausdauer usw.
Es war, als würde ich alle paar Tage – so im Schnitt alle 2 Wochen – für einen Tag ein tolles Überraschungsgeschenk bekommen.
Dann dosierte ich im November 2011 die aktive Folsäure von ¼ auf 1/3 der Zieldosis jd. 2. Tag hoch.
Das ganze wilde Symptomkarussell begann sich von vorn zu drehen.
2 Wochen lang wurde ich heftig durchgeschüttelt.
Danach wartete ein neues Geschenk auf mich, das wie ein Wunder für mich ist:
ICH HEBE DIE FÜSSE wenn ich gehe!!
Ich kann meine einzelnen Schritte hören!!!!
Zu Beginn meiner Erkrankung waren alle Muskeln schlaff, mein Körpergefühl war „gummig“, weich, wackelig, sehr schwach.
Nach ca. 1,5 Jahren verwandelte es sich in hölzerne Steifheit in Kombination mit Schwäche.
Dies führte dazu, dass ich nicht mehr normal gehen konnte.
In der Wohnung lief ich deshalb nur auf Socken und es entwickelte sich eine Art Gleitschritt.
Ich lief gut 1-1,5 Jahre wie ein Skilangläufer, weil das Beine und Füße heben viel zu anstrengend war. Dieses energiesparende, schlürfende Gangbild entwickelte sich automatisch und unbewusst.
Eines Morgens traute ich meinen Ohren nicht. Ich hörte mich nicht über den Boden schlürfen!!!!
Ich stand auf und ging!! Ganz normal!! Ich hörte jeden einzelnen, echten Schritt!!
Ich ging auf einen Spiegel zu und sah, was ich hörte! Ich hob meine Füße! Ich hob die Beine an!
Ich ging!!!
Mir liefen die Tränen vor Freude und ich dankte dem Universum für diesen Moment!
Das ist nun ca. 7 Wochen her – und ich kann seitdem jeden Tag gehen!!!
JEDEN TAG!!!!
Ich kann länger stehen!
Ich kann meine Wohnung wieder alleine Staubsaugen!
Ich konnte sitzen auf dem Stuhl trainieren! Innerhalb von 6 Wochen habe ich es geschafft mich von 30 Minuten beschwerdefrei sitzen auf bis zu 6 Stunden zu steigern! Nun kann ich jeden Tag mehrere Stunden am Tisch sitzen!
Ich kann nun jeden Tag Salat essen, weil ich die Kraft habe jeden Tag an der Spüle zu stehen und ihn zu waschen!
Ich konnte meine Rolle als Tante wieder einnehmen und mit meinem Neffen 5! Stunden Weihnachtsplätzchen backen!
Ich bin (bis vor die Tür gefahren) in einem Geschäft gewesen und habe Kleidung anprobiert!
Ich habe zu Hause getanzt, weil Musik plötzlich nicht mehr wie Lärm war, den ich nicht verarbeiten kann, sondern schöne Klänge, die mein Herz berühren und mich tanzen lassen!
Und das nicht für 1 Lied... ich habe sage und schreibe 1,5 Stunden am Stück getanzt!!
Ich kann es selbst kaum fassen! Ja, am nächsten Tag war ich ziemlich daneben, aber das Preis-Leistungsverhältnis war hervorragend
Ich habe 8!!! Stunden Besuch gehabt und mich durchgehend unterhalten!!
Und das tollste: Sogar Silvester konnte ich nach mehreren Stunden Besuch noch zum 1. Mal seit 3 Jahren in einen Club gehen und habe mich dort 2 Stunden stehend und tanzend aufgehalten!
Das alles, abgesehen von der 1. Tanzerei und Silvester (hängt mir noch nach), habe ich OHNE nachfolgenden CHRASH getan!!! Innerhalb von 6 Wochen!
Ich bin sicher, es ist weder Wunder, noch Zufall!
Es ist das Ergebnis davon, kontinuierlich meine Behandlungswege zu gehen und dann den ganz großen Schritt mit Rich van Konynenburg`s Behandlungsprotokoll zu machen, auf das ich ohne dieses Forum sicher nicht gestoßen wäre!
Ich weiß, ich bin im Verhältnis zu den meisten hier mit fast 3,5 Jahren relativ kurz krank und 7 Wochen Besserung sind auch verhältnismäßig kurz.
Dennoch glaube ich einschätzen zu können, dass mein Gesundheitszustand eine neue Ebene aufgrund der Behandlung erreicht hat und dies nicht nur eine (bisher so nie da gewesene) gute Phase ist.
Meine bisherigen guten Phasen haben den jetzigen Zustand nie annähernd erreicht und hielten mit 1 Ausnahme nie länger als 14 Tage. Meist nur 2-3 Tage und halten einem Vergleich zum derzeitigen nicht stand.
Sicher, ich bin weit entfernt von einem wirklich guten Zustand, aber ich habe in riesen Stück Lebensqualität gewonnen...und bin ja noch lange nicht bei der Zieldosis angelangt.
Ich würde mich sehr darüber freuen, mit meinem Bericht jemanden motivieren zu können, die Hoffnung nie aufzugeben und vor allem eingeschlagene Behandlungswege nicht zu schnell als ineffektiv abzubrechen.
Der Körper braucht viel Zeit.
Es wäre toll, wenn auch andere hier berichten könnten, die das Behandlungsschema nach Rich van Konynenburg ausprobiert, oder durchgezogen haben!
Ich nehme auch gerne Glückwünsche entgegen
In diesem Thread wird die Hypothese (ich nenne es schon Theorie) näher erläutert:
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ICH WÜNSCHE ALLEN EIN FROHES, GESÜNDERES NEUES JAHR!!!
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