Hallo!
Da das Thema Methylierung gerade in einem anderen Thread kurz angeschnitten wurde, fiel mir ein, dass ich dazu an anderer Stelle schonmal etwas geschrieben habe.
Wen es wirklich interessiert, der sollte unbedingt den von Apoman zu Beginn gestzen Linnk lesen:
https://www.cfs-aktuell.de/Maerz 09 1.pdf
Es mag jetzt teilweise etwas aus dem Zusammenhang gerissen wirken und einiges ist doppelt gemoppelt.. aber ich kopiere das nun dennoch hier rein.
Viellecht ist es jemandem nützlich. (Meine Güte, als ich das schrieb, hatte ich glaube ich den klarsten Kopf des ganzen Jahres

)
Das Hauptziel ist es, eine Blockade im Methylierungszyklus zu beheben, um kurz gesagt, dem Körper seine Entgiftungsfähigkeit wieder zu ermöglichen, um dann wieder andere Stoffwechselprozesse zu ermöglichen.
Was ist der Methylierungszyklus?
Methylierung ist notwendig, um Glutathion herzustellen, Energie / ATP, die DNA zu reparieren, den Stoffwechsel im Gehirn zu regulieren (z.B. die Umwandlung von Melatonin zu Serotonin).
Methylierung ist der Transfer von Methylgruppen innerhalb einer chemischen Reaktion von einem Molekül auf ein anderes.
Methylgruppen zählen zu den einfachsten Atomanordnungen in der organischen Chemie, die Teil eines größeren Moleküls sind.
Krankheit z.B erschwert die Methylierung.
Rich van Konynenburg fand heraus, daß der Methylierungszyklus bei CFS und Fibromyalgie gestört ist, was zu den diversen biochemischen Dysbalancen führt. Gluthadion und S-Andenosylmethionin (SAM) waren bei seiner kleinen Studie deutlich vermindert.
(Er adaptierte das Wissen, das aus der Forschung zu Autismus entstand)
Wie kann man sich so eine Blockade im Methylierungszyklus vorstellen?
Ich habe mir die Hypothese mal grob übersetzt:
- Eine genetische Disposition (für CFS) liegt vor.
+ Stressoren wie Viren,+ Gifte, + Pilze, + psychologische-,+ physiologische Stressoren, wirken auf den Organismus ein :schlag:
Im Kampf gegen diese Einflüsse sinkt Gluthadion > weil Gluthadion sinkt, entsteht oxidativer Stress > oxidativer Stress (vermutlich auch nitrosativer, wobei wir beim NOONOO-Zyklus wären!) verbraucht massiv B12 > dadurch sinkt B12 > Toxine breiten sich aus > die Toxine binden sich an B 12 > nun wird hierdurch die Methionin-Synthese gestört ((und fehlt wie wir nun wissen bei der SAM-Gewinnung, sowie HNMT-Gewinnung zum Histaminabbau im Gehirn)) > die Störung der Methionin-Synthese führt zu einer Störung der Methylierung (also kurz - dem Transport von bestimmten Atomen auf die Zielmoleküle).
Woher der nächste Schritt kommt, ist mir nicht ganz klar:
Sulfide /Schwefel stört nun Cystein > Cystein wiederum oxidiert durch oxidativen Stress > nun fehlt Cystein bei der Gluthation-Synthese /-Produktion > ein alternativer Stoffwechselweg führt Cysteine zu den Sulfiden und spült es über den Urin aus > Und nu? > die Methylierung wird blockiert > Glutathion, das wichtigste Ergebnis der Methylierung, erschöpft > daraus resultiert, daß das Entgiftungssystem durcheinander gerät > Symptome und weitere Stoffwechselprobleme entstehen!!!!
Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, muss die Methionin-Synthese behandelt werden. Hierdurch soll die Methylierung, der Folsäurestoffwechsel und die Glutathion-Menge reguliert werden, so daß das Immunsystem und Entgiftungsprozesse wieder normalisiert werden!
Durch die beginnende Entgiftung / Mobilisierung von Toxinen, Bakterien, Viren,.. kann es zu Erstverschlimmerungen kommen!
Quelle: Ich hab mir zusammengesuchte Infos aus diesem Link übersetzt: Seite 2-3
https://aboutmecfs.org.violet.arvixe....hylStudy09.pdf
Es gibt hier soo viele Infos zu finden. Mein Wunsch wäre, das alles nach und nach zu übersetzen ...
Nun zu meinen Recherchen hierzu:
SAM ist weitestgehend abhängig von einem funktionstüchtigen Methylierungszyklus, sowie ausreichend vorhandem L-Methionin, das durch oben erwähnte Ursachen vermindert werden kann und durch einen gestörten Methylierungszyklus nicht mehr ausreichend produziert wird.
Um den Methylierungszyklus wieder herzustellen, ist die aktive Form der Folsäure essentiell.
Folsäure wiederum ist abhängig von B 12.
Hier eine sehr kurze Beschreibung, was Methylierung ist:
„Methylierung - Medizinlexikon
Synonyme: Methylübertragung
Einführung von Methylgruppen in chem. Verbindungen, z.*B. Aminosäuren (Proteinmethylierung), Basen o. Zuckerreste (Nukleinsäuremethylierungen); auch Methyltransferasen. Die von Methyltransferasen katalysierte Übertragung von Methylgruppen, z.*B. Synthese von Adrenalin aus Noradrenalin, Synthese von Cholin, Abbau von Adrenalin, Noradrenalin u. Histamin (methylgruppenlieferndes Coenzym: S-Adenosylmethionin); M. von Homocystein zu Methionin (Coenzym; N5-Methyl-Tetrahydrofolsäure).
© Elsevier GmbH, München
Quelle:Methylierung - Medizinlexikon | imedo.de
Die Frage: Wie kommt man zu ausreichend SAM bzw. L-Methionin? Ist auch in obiger Kopie beantwortet:
methylgruppenlieferndes Coenzym: S-Adenosylmethionin
M. von Homocystein zu Methionin (Coenzym; N5-Methyl-Tetrahydrofolsäure).
Und hier:
Transmethylierung - Medizinlexikon
enzymat. gesteuerte Übertragung der Methylgruppe (–CH3) im Intermediärstoffwechsel, z.*B. bei Synthese von Kreatin, Cholin bzw. Betain o. Adrenalin. Wichtigster Methylgruppenlieferant ist die essentielle Aminosäure Methionin, die in Form des Adenosylmethionins (aktives Methyl) die CH3-Gruppe abgibt u. dabei in Homocystein umgewandelt wird. Eine Neubildung von Methylgruppen im Organismus ist über Tetrahydrofolsäure mögl. Methyltransferasen. Transferasen.
© Elsevier GmbH, München
Quelle: Transmethylierung - Medizinlexikon | imedo.de
Ich verstehe daraus:
Folsäure ist notwendig, um letztlich aus Homocystein Methionin zu „basteln“, um dann aus Methionin das S-Adenosylmethionin herzustellen, damit unter anderem das Histamin-Abbauenzym Histamin-N-Methyltransferase hergestellt werden kann.
Wer eine Histaminintoleranz hat, verträgt in der Regel aber keine Folsäure
Für mich klingt dies nach einem Teufelskreis. Von HIT betroffene machen aufgrund der HIT und daraus entstehenden Symptomen einen großen Bogen um Folsäure.
Oder könnte vielleicht auch eine HIT aufgrund eines Folsäuremangels (und B12 Mangel) entstehen?
Diese Frage stelle ich einfach mal in den Raum.
Nun könnte man auf die Idee kommen, einfach direkt S-Adenosylmethionin zuzuführen.
Aber würde dies nicht bedeuten, ein Stoffwechselendprodukt zuzuführen, ohne dabei den Stoffwechselweg zu „heilen“ ?
Stoffwechselweg Methionin:
Allgemeines
L-Methionin ist eine essentielle, schwefelhaltige proteinogene Aminosäure. Das Methionin-Derivat S-Adenosylmethionin dient an vielen Stellen des Stoffwechsels als Methylgruppen-Lieferant. Weiterhin ist die Bildung der Aminosäure Cystein aus Serin mit dem Methionin-Abbau verknüpft. Die Rückgewinnung von Methionin aus Homocystein benötigt Cobalamin und Folsäure (5-Methyl-THF), dabei wird 5-Methyl-THF, die Transportform der Folsäure im Blut, in die biologisch vielseitiger einsetzbare Tetrahydrofolsäure (THF) überführt.
Biologische Rolle
Das schwefelhaltige L-Methionin ist eine für den Menschen und viele Tiere essentielle Aminosäure. Der Abbauweg von Methionin hat mehrere Bedeutungen:
Produktion des Methylgruppen-Donors S-Adenosylmethionin (SAM)....
Bildung der proteinogenen schwefelhaltigen Aminosäure L-Cystein aus L-Serin ...
Abbau des Restes zu Propionyl-CoA.
Funktion von S-Adenosylmethionin als Methylgruppen-Donor
Im Stoffwechsel der aromatischen Aminosäuren bzw. der biogenen Amine:
Methylierung von Noradrenalin zu Adrenalin und Abbau der Katecholamine
Melatonin-Biosynthese und Serotonin-Abbau
Histamin-Abbau
Methylierung von Glycin zu Sarcosin (wahrscheinlich zur Senkung des S-Adenosylmethionin-Angebots) …....
Biosynthese von Ubichinon
Rückgewinnung von Methionin aus Homocystein
Da u.U. mehr Methyl-Gruppen bzw. S-Adenosylmethionin benötigt wird, als Methionin abgebaut wird, kann Methionin durch Methylierung von Homocystein regeneriert werden. Die Methylgruppe stammt dabei entweder aus dem Folsäure-Stoffwechsel (also meist aus dem Serin- und Glycin-Abbau) oder aus dem Cholin-Abbau (Betain). Die mit Folat arbeitende Methionin-Synthase benötigt Cobalamin (Vitamin B12) als Cofaktor. Die 2. Funktion dieses Stoffwechselschritts besteht darin, die Transportform der Folsäure 5-Methyl-THF in die biologisch aktivere Tetrahydrofolsäure (THF) umzuwandeln.
Quelle: Biochemie und Pathobiochemie: Methionin-Stoffwechsel
Pathobiochemie Histidin-Stoffwechsel:
Bei Folsäuremangel oder Leberschaden ist die Abbaukapazität für Histidin vermindert. Bei hoher oraler Zufuhr der Aminosäure (FIGLU-Test, Histidinbelastungstest) wird dann vermehrt FIGLU im Urin ausgeschieden. Quelle: Roche Lexikon Medizin: FIGLU-Test
Quelle: Biochemie und Pathobiochemie: Histidin-Stoffwechsel
Biochemie und Pathobiochemie: Folat-Stoffwechsel
Allgemeines
Die biologisch aktive Form der Folsäure, die Tetrahydrofolsäure (THF), spielt als Lieferant von Ein-Kohlenstoff-Resten eine wichtige Rolle bei der Synthese von DNA- und RNA-Bausteinen. Zusammen mit Cobalamin (Vitamin B12) ist THF auch an der Remethylierung von Homocystein zu Methionin beteiligt. Folsäure- und Cobalamin-Mangel führen durch Störung der Zellteilung u.a. zur hyperchromatischen makrozytären Anämie.
Quelle: Biochemie und Pathobiochemie: Folat-Stoffwechsel
Wie ich überhaupt darauf gekommen bin:
Ich bin an CFIDS/CFS/ME erkrankt.
Ein liebes Forummitglied hat mich auf ein Behandlungsschema eines amerikanischen Wissenschaftlers gebracht, Rich van Konynenburg, der aktuell davon ausgeht, daß eine Störung, eine teilweise Blockade des Methylierungszyklus` für einen großen Teil der Symptome bei CFIDS verantworlich ist.
Hauptbestandteil seines Behandlungsschemas sind B12 (als Hydroxocobalamin) und aktive Folsäure als 5-L-Methyltetrahydrofolate.
Da ich aber auch eine Histaminintolreanz habe und wissentlich keine „normale“ Folsäure vertrage, hatte ich große Bedenken, dieses Behandlungsschema auszuprobieren.
Im Netz fand ich keine Antworten auf meine Fragen. Also fragte ich Mr. Konynenburg persönlich per e-mail, inwiefern sich die Einnahme aktiver Folsäure mit Histaminintoleranz vereinbaren lässt.
Ich habe seine Antwort mal übersetzt:
„Unter Berücksichtigung von Histamin denke ich, daß eine Einnahme von Folsäure den Histaminspiegel bei Personen anheben kann, die nicht in der Lage sind Folsäure vollständig in die aktive Form umzuwandeln.(Tetrahydrofolat)
Der Grund dafür ist, daß Folsäure mit der aktiven Folsäure Tetrahydrofolate, die in den natürlichen Nahrungsquellen vorkommt, um die Absorbtion kämpft, so daß, wenn die Folsäure die Tatrahydrofolate an der Absorbtion/Aufnahme hindert, und diese Folsäure gleichzeitig nicht vollständig in die aktive Form umgewandelt werden kann, es letztlich zu einer Verminderung der Verfügbarkeit aktiver Folsäure kommt.
Aktive Folsäure (Tetrahydrofolate) wird für den Stoffwechsel / die Aufschlüsselung von Histidine benötigt.
Histidin ist der Vorläufer von Histamin.
Wenn Histidin nicht ausreichend metabolisiert / verstoffwechselt wird, kann daraus mehr Histamin entstehen.
Der andere Grund, warum die Einnahme von Folsäure Probleme mit Histamin verursachen kann ist, daß eines der Enzyme für die Histaminreduktion ein Methyltransferaseenzym ist.
Wenn der Methylierungszyklus teilweise gestört / blockiert ist, wird diese Reaktion unterdrückt.
Folsäure kann letztlich sogar den Methylierungszyklus hemmen, wenn sie nicht vollständig in die aktive Form der Folsäure umgewandelt werden kann.
….Hierbei wäre dann die Einnahme der direkten Form 5-Methyltetrahydrofolate die beste Variante..“
Und genau das probiere ich nun aus. Erstmal jeden 2. Tag etwas 5-Methyltetrahydrofolate zusammen mit B12 als Hydroxocobalamin. Habe es gerade zum 2. mal genommen.
Kann also noch nichts über (Neben)wirkungen aussagen.
(Das schrieb ich im August in diesem Thread:
https://www.symptome.ch/threads/bausteine-des-fremdstoffmetabolismus-der-leber-u-a-nat2.94725/
Grüße - tiga