Ich nochmal

!
Ich habe inzwischen einen ganzen Roman zum Thema HIT / Histamin-N-Methyltranferase / Methionin / SAM geschrieben.
Ich überlege, ob um der Übersicht wegen das vielleicht einen eigenen Platz bekommen sollte, so daß es hier in erster Linie um NAT2 geht..
Ich hau das jetzt mal hier rein, habe gegen eine Verschiebung aer nix einzuwenden!!
...und hier die Hinweise,...Ich stelle diese Aussagen hier zur Diskussion (...viele Augen sehen mehr als nur zwei...).
Auf Eure Meinung, beweisende Quellen oder Gegenbeweise bin ich sehr gespannt.
- Die Funktion des zweiten Histaminabbauenzyms
Histamin-N-Methyltransferase (insbesondere im Gehirn, wo dieses Enzym alleine den Histaminabbau bewältigen muss) ist
abhängig von dem wichtigsten Methylgruppendonator des Körpers, dem S-Adenosylmethionin (SMA). Aber nur wenn im Körper ausreichend L-Methionin (eine Aminosäure / Eiweiß) zur Verfügung steht, kann in ausreichendem Maße SMA gebildet werden.
Schwermetallbelastungen, wie sie bei Entgiftungsenzymstörungen häufig zu finden sind,
erschöpfen jedoch den L-Methioninpool des Körpers.
(Quelle: Patrik Auth / Kyra Hoffmann-Nachum „Histadelie – wenn Histamin auf die Nerven geht“, CO-MED 6/2011, S. 53 / 55)
-
Die Schwermetalle Quecksilber und Palladium (Histaminbildung aus Histidin) können möglicherweise zu einem Histaminanstieg im Körper führen.
(Quellen:
SpringerLink - Journal of Molecular Medicine, Volume 16, Number 8 und
SpringerLink - Naunyn-Schmiedeberg's Archives of Pharmacology, Volume 187, Numbers 2-5 )
Bin sehr gespannt auf Eure Antworten Abigail
Okay, in meinem Verständnis kurz zusammengefasst:
Das Abbauenzym Histamin-N-Methyltransferase ist abhängig von S-Adenolsylmethionin (SAMe), das wiederum von L-Methionin abhängig ist.
Nun zu meinen Recherchen hierzu:
SAM ist weitestgehend abhängig von einem funktionstüchtigen Methylierungszyklus, sowie ausreichend vorhandem L-Methionin, das durch oben erwähnte Ursachen vermindert werden kann und durch einen gestörten Methylierungszyklus nicht mehr ausreichend produziert wird.
Um den Methylierungszyklus wieder herzustellen, ist die aktive Form der Folsäure essentiell.
Folsäure wiederum ist abhängig von B 12.
Hier eine sehr kurze Beschreibung, was Methylierung ist:
„
Methylierung - Medizinlexikon
Synonyme: Methylübertragung
Einführung von Methylgruppen in chem. Verbindungen, z.*B. Aminosäuren (Proteinmethylierung), Basen o. Zuckerreste (Nukleinsäuremethylierungen); auch Methyltransferasen. Die von Methyltransferasen katalysierte Übertragung von Methylgruppen, z.*B. Synthese von Adrenalin aus Noradrenalin, Synthese von Cholin,
Abbau von Adrenalin, Noradrenalin u.
Histamin (
methylgruppenlieferndes Coenzym: S-Adenosylmethionin);
M. von Homocystein zu Methionin (
Coenzym; N5-Methyl-Tetrahydrofolsäure).
© Elsevier GmbH, München
Quelle:www.imedo.de/medizinlexikon/methylierung
Die Frage: Wie kommt man zu ausreichend SAM bzw. L-Methionin? Ist auch in obiger Kopie beantwortet:
methylgruppenlieferndes Coenzym: S-Adenosylmethionin
M. von Homocystein zu Methionin (Coenzym; N5-Methyl-Tetrahydrofolsäure).
Und hier:
Transmethylierung - Medizinlexikon
enzymat. gesteuerte Übertragung der Methylgruppe (–CH3) im Intermediärstoffwechsel, z.*B. bei Synthese von Kreatin, Cholin bzw. Betain o. Adrenalin.
Wichtigster Methylgruppenlieferant ist die essentielle Aminosäure
Methionin,
die in Form des Adenosylmethionins (aktives Methyl) die CH3-Gruppe abgibt u. dabei in Homocystein umgewandelt wird. Eine Neubildung von Methylgruppen im Organismus ist über Tetrahydrofolsäure mögl. Methyltransferasen. Transferasen.
© Elsevier GmbH, München
Quelle: www.imedo.de/medizinlexikon/transmethylierung
Ich verstehe daraus:
Folsäure ist notwendig, um letztlich aus Homocystein Methionin zu „basteln“, um dann aus Methionin das S-Adenosylmethionin herzustellen, damit unter anderem das Histamin-Abbauenzym Histamin-N-Methyltransferase hergestellt werden kann.
Wer eine Histaminintoleranz hat, verträgt in der Regel aber keine Folsäure
Für mich klingt dies nach einem Teufelskreis. Von HIT betroffene machen aufgrund der HIT und daraus entstehenden Symptomen einen großen Bogen um Folsäure.
Oder könnte vielleicht auch eine HIT aufgrund eines Folsäuremangels (und B12 Mangel) entstehen?
Diese Frage stelle ich einfach mal in den Raum.
Nun könnte man auf die Idee kommen, einfach direkt S-Adenosylmethionin zuzuführen.
Aber würde dies nicht bedeuten, ein Stoffwechselendprodukt zuzuführen, ohne dabei den Stoffwechselweg zu „heilen“ ?
Stoffwechselweg Methionin:
Allgemeines
L-Methionin ist eine essentielle, schwefelhaltige proteinogene Aminosäure.
Das Methionin-Derivat S-Adenosylmethionin dient an vielen Stellen des Stoffwechsels als Methylgruppen-Lieferant. Weiterhin ist die Bildung der Aminosäure Cystein aus Serin mit dem Methionin-Abbau verknüpft.
Die Rückgewinnung von Methionin aus Homocystein benötigt Cobalamin und Folsäure (5-Methyl-THF), dabei wird 5-Methyl-THF, die Transportform der Folsäure im Blut, in die biologisch vielseitiger einsetzbare Tetrahydrofolsäure (THF) überführt.
Biologische Rolle
Das schwefelhaltige L-Methionin ist eine für den Menschen und viele Tiere essentielle Aminosäure. Der Abbauweg von Methionin hat mehrere Bedeutungen:
Produktion des Methylgruppen-Donors S-Adenosylmethionin (SAM)....
Bildung der proteinogenen schwefelhaltigen Aminosäure L-Cystein aus L-Serin ...
Abbau des Restes zu Propionyl-CoA.
Funktion von S-Adenosylmethionin als Methylgruppen-Donor
Im Stoffwechsel der aromatischen Aminosäuren bzw. der biogenen Amine:
Methylierung von Noradrenalin zu Adrenalin und Abbau der Katecholamine
Melatonin-Biosynthese und Serotonin-Abbau
Histamin-Abbau
Methylierung von Glycin zu Sarcosin (wahrscheinlich zur Senkung des S-Adenosylmethionin-Angebots) …....
Biosynthese von Ubichinon
Rückgewinnung von Methionin aus Homocystein
Da u.U. mehr Methyl-Gruppen bzw. S-Adenosylmethionin benötigt wird, als Methionin abgebaut wird, kann Methionin durch Methylierung von Homocystein regeneriert werden. Die Methylgruppe stammt dabei entweder aus dem Folsäure-Stoffwechsel (also meist aus dem Serin- und Glycin-Abbau)
oder aus dem Cholin-Abbau (Betain).
Die mit Folat arbeitende Methionin-Synthase benötigt Cobalamin (Vitamin B12) als Cofaktor. Die 2. Funktion dieses Stoffwechselschritts besteht darin, die Transportform der Folsäure 5-Methyl-THF in die biologisch aktivere Tetrahydrofolsäure (THF) umzuwandeln.
Quelle:
Biochemie und Pathobiochemie: Methionin-Stoffwechsel
Pathobiochemie Histidin-Stoffwechsel:
Bei Folsäuremangel oder Leberschaden ist die Abbaukapazität für Histidin vermindert. Bei hoher oraler Zufuhr der Aminosäure (FIGLU-Test, Histidinbelastungstest) wird dann vermehrt FIGLU im Urin ausgeschieden. Quelle: Roche Lexikon Medizin: FIGLU-Test
Quelle:
Biochemie und Pathobiochemie: Histidin-Stoffwechsel
Biochemie und Pathobiochemie: Folat-Stoffwechsel
Allgemeines
Die biologisch aktive Form der Folsäure, die Tetrahydrofolsäure (THF), spielt als Lieferant von Ein-Kohlenstoff-Resten eine wichtige Rolle bei der Synthese von DNA- und RNA-Bausteinen.
Zusammen mit Cobalamin (Vitamin B12) ist THF auch an der Remethylierung von Homocystein zu Methionin beteiligt. Folsäure- und Cobalamin-Mangel führen durch Störung der Zellteilung u.a. zur hyperchromatischen makrozytären Anämie.
Quelle:
Biochemie und Pathobiochemie: Folat-Stoffwechsel
Wie ich überhaupt darauf gekommen bin:
Ich bin an CFIDS/CFS/ME erkrankt.
Ein liebes Forummitglied hat mich auf ein Behandlungsschema eines amerikanischen Wissenschaftlers gebracht, Rich van Konynenburg, der aktuell davon ausgeht, daß eine Störung, eine teilweise Blockade des Methylierungszyklus` für einen großen Teil der Symptome bei CFIDS verantworlich ist.
Hauptbestandteil seines Behandlungsschemas sind B12 (als Hydroxocobalamin) und aktive Folsäure als 5-L-Methyltetrahydrofolate.
Da ich aber auch eine Histaminintolreanz habe und wissentlich keine „normale“ Folsäure vertrage, hatte ich große Bedenken, dieses Behandlungsschema auszuprobieren.
Im Netz fand ich keine Antworten auf meine Fragen. Also fragte ich Mr. Konynenburg persönlich per e-mail, inwiefern sich die Einnahme aktiver Folsäure mit Histaminintoleranz vereinbaren lässt.
Ich habe seine Antwort mal übersetzt:
„Unter Berücksichtigung von Histamin denke ich, daß eine Einnahme von Folsäure den Histaminspiegel bei Personen anheben kann, die nicht in der Lage sind Folsäure vollständig in die aktive Form umzuwandeln.(Tetrahydrofolat)
Der Grund dafür ist, daß Folsäure mit der aktiven Folsäure Tetrahydrofolate, die in den natürlichen Nahrungsquellen vorkommt, um die Absorbtion kämpft, so daß, wenn die Folsäure die Tatrahydrofolate an der Absorbtion/Aufnahme hindert, und diese Folsäure gleichzeitig nicht vollständig in die aktive Form umgewandelt werden kann, es letztlich zu einer Verminderung der Verfügbarkeit aktiver Folsäure kommt.
Aktive Folsäure (Tetrahydrofolate) wird für den Stoffwechsel / die Aufschlüsselung von Histidine benötigt.
Histidin ist der Vorläufer von Histamin.
Wenn Histidin nicht ausreichend metabolisiert / verstoffwechselt wird, kann daraus mehr Histamin entstehen.
Der andere Grund, warum die Einnahme von Folsäure Probleme mit Histamin verursachen kann ist, daß eines der Enzyme für die Histaminreduktion ein Methyltransferaseenzym ist.
Wenn der Methylierungszyklus teilweise gestört / blockiert ist, wird diese Reaktion unterdrückt.
Folsäure kann letztlich sogar den Methylierungszyklus hemmen, wenn sie nicht vollständig in die aktive Form der Folsäure umgewandelt werden kann.
….Hierbei wäre dann die Einnahme der direkten Form 5-Methyltetrahydrofolate die beste Variante..“
Und genau das probiere ich nun aus. Erstmal jeden 2. Tag etwas 5-Methyltetrahydrofolate zusammen mit B12 als Hydroxocobalamin. Habe es gerade zum 2. mal genommen.
Kann also noch nichts über (Neben)wirkungen aussagen.
Ich hoffe, ich habe die Infos einigermaßen verständlich zusammen getragen.
Grüße - tiga