Hallo zusammen,
ich habe bei einer
erneuten Laktat/Pyruvat-Messung gerade eine Überraschung erlebt... obwohl mir natürlich was schwante, nach dem, was wir hier über die Präanalytik schon heraus gefunden haben. Bei beiden Untersuchungen waren die Voraussetzungen insoweit korrekt, als ich über 12 Stunden nüchtern war und mich "in Ruhe" befand, d.h. vorher so gut wie keine körperliche Belastung hatte bzw. direkt vor der Untersuchung noch kurz gelegen habe.
Meine erste Messung, Ende 2007, wurde ungekühlt im NaF-Blut per Express verschickt (also ca. 24 Std. unterwegs) und bei gestauter Vene genommen. Das Pyruvat war - bei normalem Laktat - viel zu niedrig, der Wert betrug etwa die Hälfte der unteren Grenze des Referenzbereiches. Demzufolge war Laktat-Pyruvat-Verhältnis - bei normalem Laktat - recht hoch. - Mit einer Kassenüberweisung bin ich kürzlich jetzt ins Labor vor Ort gegangen. Ich hatte mich vorher vergewissert, dass sie das Blut dort sofort weiter verarbeiten, zudem habe ich die Arzthelferin gebeten, die Vene nicht zu stauen. Sie bestand auch darauf, dass ich nach der Autofahrt von Tür zu Tür (mit "Chauffeur") noch eine Viertelstunde auf der Liege ruhte. Und... : Das Laktat ist etwa gleich wie vorher, das Pyruvat allerdings ZU HOCH und das Verhältnis mit 9,2 im Normbereich!
Die Werte nochmal im Überblick (siehe auch
https://www.symptome.ch/threads/nitrosativer-stress-befunde.14270/#post-118294):
November 2007 (gestaute Vene, Blut ungekühlt per Express verschickt)
Lactat im NaF-Blut --- 7,7 mg/dl [4,5-19,8]
Pyruvat im NaF-Blut ---
20,8 µmol/l [39,0-82,0]
Lactat/Pyruvat-Verhältnis ---
40,7 [< 10 bzw. < 20 nach Kuklinski]
Februar 2009 (ungestaute Vene, Blut sofort verarbeitet)
Lactat im NaF-Blut --- 8,1 mg/dl [4,5-19,8]
Pyruvat im NaF-Blut ---
97,7 µmol/l [39,0-82,0]
Lactat/Pyruvat-Verhältnis --- 9,2 [< 10 bzw. < 20 nach Kuklinski]
Natürlich habe ich seit dem auch eine Menge an Behandlung gemacht, u.a. bin ich recht konsequent auf LOGI (bzw. Low Carb - High Fat) umgestiegen, aber dieser große Unterschied beim Pyruvat lässt sich vermutlich nicht darauf zurück führen - zumal ich ja längst nicht fit bin. Ich hoffe sehr, dass der Maestro K. dazu eine Meinung hat, denn das finde ich schon krass...
Ich bin speziell Dr. Kirkamm bzw. dem Labor GANZIMMUN sehr dankbar, dass sie so deutlich auf die Erfordernisse der Präanalytik bei der Laktat- und Pyruvat-Messung hinweisen! Siehe dazu - für alle, die es noch nicht kennen:
nitrostress.de/medboxx/wp-content/uploads/pyruvat-und-laktat_290508.pdf
nitrostress.de/medboxx/wp-content/uploads/tst-lactatpyruvat-ratio-08-05-08-_tst-0065_.pdf.
Wenn man es verschickt, sollte man es sicherlich dort hin schicken - zumal dort (siehe oben) wohl eine genauere Messmethode verwendet wird als in den meisten Laboren. Allerdings sollte man sicherlich in jedem Falle dem Arzt oder der Arzthelferin ein bisschen "auf die Finger schauen", damit die Anleitung zur Probenentnahme genau befolgt wird.
Gruß
Kate
P.S. Nur zur Auffrischung - es steht hier sicherlich schon irgendwo:
Aus Das HWS-Trauma" von Kuklinski: Es kommen "solitäre hohe Pyruvatkonzentrationen" oder "pathologisch hohe Lactat-Pyruvatquotienten" vor. Ein erhöhtes Pyruvat spricht für einen Pyruvat-Dehydroenasemangel.