Inulin bei Candida erlaubt?

  • Themenstarter Lukas
  • Erstellt am

Lukas

Hallo,

Inulin dient als Praebiotikum ja der guten Darmflora als Nahrung.
Aber ist es auch bei vorhandenem Candida zur Einnahme geeignet?
Inulin enthält ja Fructose. Gibt es denn nun bzgl. Fructose und Candida eindeutige Erkenntnisse? Ich habe bisher Unterschiedliches gelesen. Einmal heißt es, dass Fructose bei Candida während Pilzdiät verboten sei, dann heißt es wieder, dass der Pilz die Fructose nicht verwerten könne und Fructose von daher bedenkenlos benutzt werden könne...
Was stimmt denn nun am ehesten?

Grüße
Lukas
 
Zum Inulin kann ich nichts direkt sagen, aber:

Bei Frucktose & Candida gehen die Meinungen der sog. Experten ja leider auseinander. Insbesondere ist es wichtig, wie stark man pilzbelastet/schwermetallbelastet/zahnherdbelastet ist,
ob man noch kleine Mengen von Fructose verträgt.

Aushungern kann man einen Pilz zwar nicht, aber die Zuckerzufuhr ist ganz entscheidend für den Verlauf.
Will man den Pilz aushungern, so können größere Probleme auftreten, indem der Pilz dorthin wandert, wo er noch leicht zugängliche "Nahrung" findet.
Am schlimmsten Fall ins Blut oder in Organe.

MEINER Meinung nach fördert Fruchtzucker (genauso wie Honig, Ahornsirup,
Säfte und Ähnliches) den Candida. Das der Pilz die Fructose nicht verwerten kann, kann eigentlich nicht sein, da jeglicher Zucker Pilze fördert.

Esse ich süßes Obst wie z. B. Bananen verschlechtert sich die Candidasituation bei mir, da kann ich nur sehr wenig von essen und gleichzeitig Medizin gegen die Pilze einnehmen.
(Grapefruit, Zitronen, sauere Äpfel sind auf jeden Fall günstiger ...)

Gerade wenn man lange pilzbelastet ist, fällt es sehr schwer auch noch auf Obst zu verzichten, insb. wenn noch Multiallergien sowie Zöliakie vorliegen.
Die Nahrungsmittelauswahl ist dadurch dann schon extrem eingeschränkt.
So dass, das Essen zur Tortour werden kann. :-(

Ich habe allerdings auch gelesen, dass manche sagen, dass der Pilz sich so oder so ernährt (von den Kohenhydraten nämlich, die man ja tägl. in jedem Fall zu sich nimmt und man nicht auf Obst in Maßen verzichten soll.
(Allein auch wegen der natürlichen Vitamine + Mineralien.)

LG Tina
 
Hallo Tina,

es ging mir ja nicht um den Verzehr von Obst und damit größeren Mengen an Fruchtzucker / Fructose, es ging mir in erster Linie um Inulin.

Bei Wikipedia heißt es beispielsweise:

Inulin dient auch als Grundstoff zur Herstellung von Fructose.

Inulin ist ja aber nicht Fructose.


Inulin und Oligofruktose

Komplex aufgebaute Zuckermoleküle (Polysaccharide). Grundelemente sind Glukose (Traubenzucker) und Fruktose (Fruchtzucker).


Inulin besteht aus bis zu 90 Zuckerbausteinen. Als Reservekohlenhydrat wird es vor allem in Pflanzen wie Chicorée, Zwiebeln, Artischocken oder Topinambur gebildet. Oligofruktose ist aus wenigen Zuckerelementen aufgebaut.
Inulin wird heute in der Regel aus Chicorée gewonnen und ist der Ausgangsstoff zur Herstellung von Oligofruktose.
Inulin und Oligofruktose werden heute zunehmend als funktionelle Lebensmittelzutaten (functional food) eingesetzt. Sie sind Ballaststoffe, die Magen und Dünndarm unverändert passieren. Erst im Dickdarm werden sie von den dort ansässigen Mikroorganismen abgebaut. Die Abbauprodukte fördern die erwünschten Milchsäurebakterien und schaffen ein für unerwünschte oder krankheitserregende Mikroorganismen ungünstiges Milieu. Praebiotika wie Inulin und Oligofruktose sollen Darminfektionen vorbeugen und das Immunsystem fördern.
Vor allem in Milchprodukten und -getränken finden sich heute Inuline und Oligofruktose. Sie verfügen über eine cremige Konsistenz und haben trotz des leicht süßlichen Geschmacks nur einen geringen Brennwert (1 kcal/g). Zudem sollen sie die Aufnahme des in Milchprodukten vorhandenen Kalziums verbessern. Inzwischen wird an gentechnisch verändertem Chicorée gearbeitet. Ziel ist es, die Bildung von Inulin hinsichtlich Menge und Qualität zu stabilisieren. Niedrige Temperaturen führen zu einem natürlichen Abbau von Inulin in den Chicorée-Trieben.

Inulin und Oligofruktose - Lexikon


Ich weiß jetzt halt nicht, ob Inulin tatsächlich mit Fructose (vom "Zuckergehalt" her) 1:1 vergleichbar sein soll bzw. wieviel Fructoseanteil Inulin hat ("Grundelement" lt. obigem Text). Die zu findenden Aussagen sind teilweise verwirrend und auch sich gegenseitig widersprechend.

Aufgrund der Überlegung, dass Inulin wohl Fructose enthält, ist es natürlich von Interesse, was Candida mit Fructose anstellt... allerdings ist dann noch die Überlegung, dass Inulin die gesunde Darmflora ernährt und dadurch aufzubauen hilft. Und dann müsste man sich überlegen, welche Wirkung letztenendes mehr ins Gewicht fällt. Die Wirkung, dass von dem im Inulin enthaltenen Fruchtzucker Candida sich (wohl doch) ernährt (während ja aber ohnehin medikamentös gegen Candida vorgegangen wird), oder aber die Wirkung, dass das Inulin hilft, die gesunde Darmflora aufzubauen und alleine damit schon gegen Candida wirksam ist.

Hat denn jemand positive Erfahrungen mit Inulin gemacht?

Grüße
Lukas
 
Hallo Lukas,

vorab muss ich sagen, dass ich glücklicherweise keine Candida habe, dafür eine heftige Fructoseunverträglichkeit. Inulin vertrage ich kein bisschen, wahrscheinlich weil je nach Darmflora, Inulin im Dickdarm teilweise in Fructose umgewandelt werden kann, zumindest nach dem was ich gelesen habe.

Zur Fragestellung „was macht Candida mit Fructose“ kann ich nichts Genaues schreiben, aber meine Gedanken zu diesem Thema. Also Haushaltszucker besteht zu jeweils 50% aus den Einfachzuckern Fructose und Glucose. Die Aufspaltung passiert dabei am Anfang des Dünndarmes. Beide Zuckerarten sind als Bakteriennahrung bestens geeignet, aber auch für Pilze. Nachdem Zucker & Co bei Candida gemieden werden soll, muss man auch auf Fructose verzichten. Prebiotika wie Inulin oder Oligofructose, fördern insbesondere das Wachstum von Bifidobakterien, die zu den „guten“ Darmbakterien gehören. Die Frage ist eben, ob am Ende aus Inulin (Fructosepolymer) wirklich Fructose entsteht. Von der unten beigefügten Seite habe ich folgendes entnommen:

"Inulin wird im Dünndarm nicht resorbiert, da dem Menschen das abbauende Enzym (Inulinase) fehlt. Stattdessen wird es im Enddarm von Bakterien zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut. Die bei diesem mikrobiellen Abbau gebildeten Gase können bei empfindlichen Menschen zu Flatulenzen führen, die einzige bekannte Nebenwirkung beim Verzehr inulinhaltiger Pflanzenteile.[1][2] Inulin dient vor allem den nützlichen Darmbakterien als Nahrung, regelmäßiger Verzehr führt zu einer Verbesserung der Darmflora."

LIbase.de - Lexikon: Inulin

Auf der angegebenen Seite ist unten noch ein interessanter Weblink mit dem Titel "Gesunde Kekse - Maßgeschneiderte Nahrung für Darmbakterien". Zitat daraus:
“Durch Zufall hat die Arbeitsgruppe von Professor Henle außerdem entdeckt, dass nach Erhitzen während des Backvorgangs aus Inulin chemische Verbindungen entstehen, die sich weitaus positiver auf die Darmflora auswirken können als der Ausgangsstoff selbst. Dabei handelt es sich um sogenannte Difructosedianhydride, also aus zwei Fructosemolekülen bestehende Spaltprodukte des Inulins, die der menschliche Körper nur mit Hilfe der Darmbakterien verwerten kann und die in der Folge beispielsweise die Calciumaufnahme verbessern können.“

Viele Grüße
 
Also ich habe jetzt mal versucht, eine ordentliche Portion Inulin in Sojajoghurt eingerührt einzunehmen. Es hatte leicht abführende Wirkung.

Ich hatte Magen-Darm-Probleme, und der Zungenbelag hat sich stark vermehrt, trotz derzeitiger Anti-Pilz-Behandlung.

Grüße
Lukas
 
Will man den Pilz aushungern, so können größere Probleme auftreten, indem der Pilz dorthin wandert, wo er noch leicht zugängliche "Nahrung" findet.
Am schlimmsten Fall ins Blut oder in Organe.


hallo lukas,

ich wollte mit dir ja über das thema schreiben, doch ich mag das besser in einem kopf-zu-kopf gespräch. sprich: im chat. das ist nicht so anstrengend irgendwie.
bitte erinnere mich das nächste mal daran!

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
Topinambur (Jerusalem Artischocke oder Erdbirne) zeichnet sich dadurch aus, dass die Speicherform der Kohlenhydrate das Inulin ist. Das Kohlenhydrat Inulin wird im Magen von Säure und Enzymenin für Diabetiker verträglichen Fruchtzucker aufgespalten. Diese Eigenschaft gab der Topinamburknolle auch den Namen "Diabetikerkartoffel".
In der Wurzener Nahrungsmittel-GmbH werden daraus Cornflakes gemacht.

Topinambur läßt sich auch ganz einfach verarbeiten, zu Hause in der Küche. Und bleibt dabei trotzdem so wertvoll. Topinambur ist mittlerweile Inhaltsstoff für viele Produkte. Und der Anbau der Diabetikerkartoffel ist in jedem Garten möglich.
Furcht vor Diabetes! Wen trifft es? | MDR.DE

Inulin, das Kohlenhydrat des Fruchtzuckers Fructose, das zu 40 bis 60 Prozent in der Topinambur-Knolle enthalten ist, zeigt sich insulinunabhängig. Gerade für Diabetiker, die entweder kein eigenes Insulin haben oder wie bei den meisten Übergewichtigen des Diabetes-Typ II der Körper mangelhaft auf das vorhandene Insulin reagiert, ist die insulinunabhängige Eigenschaft des Inulin von großer Bedeutung. Die für den gesamten Stoffwechsel so dringend benötigten Kohlehydrate werden also in Form des Inulins aufgenommen und liefern dem Körper so die für alle Lebensfunktionen wichtige Energie.
Die in Topinambur eingelagerten "Spurenelemente wie Selen oder Zink" sowie die enthaltenen "essentiellen Vitamine, Enzyme und pflanzlichen Eiweiße" veringerten außerdem das Hungergefühl. Die Indianerknolle sättigt also ohne dick zu machen. Sie eignet sich daher ideal für Schlankheitskuren. Man kann sie entweder in pulverisierter Form, als Saft und Sirup oder als Kautabletten- und bonbons zu sich nehmen. In einem angefügten Rezeptteil gibt Bärwald Tipps für Gerichte und für eine Topinambur-Grundmasse, die bei einer speziellen Fastenkur eingesetzt wird.
https://www.symptome.ch/threads/inulin-bei-candida-erlaubt.8527/

hat das Inulin hervorragende prebiotische Eigenschaften und fördert bzw. stärkt eine gesunde Darmflora. Inulin ist sozusagen Nahrung für die gesunden Darmbakterien. Von diesen positiven Darmbakterien wird das Inulin dann zu kurzkettigen Fettsäuren abgebaut. Das wieder fördert den Stuhlgang. Damit wird auch ein wertvoller und wesentlicher Beitrag zur Stärkung der körpereigenen Immunkraft geleistet.
Wunderknolle bei Übergewicht und Diabetes: Topinambur

Topinamburg gibt es auch als Kapseln oder ähnliches zu kaufen:
Topinambur

Gruss,
Uta
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oben