Ich will nicht mehr.

Themenstarter
Beitritt
07.05.18
Beiträge
334
Hallo Leute,
Ich bin langsam am Ende, bereit nicht mehr weiter leben zu wollen. Bin 28 Jahre alt und habe und erfahre, in meinem Leben zu häufig, Unverständnis. Ich halte diesen Zustand nicht mehr aus. Wenn ich selbstständig, eigene Entscheidungen treffe, wurde in meiner Kindhekt/Jugend- und heute noch, derart mit unverständnis gezeigt, als ob ich riesen Fehler gemacht hätte. Es war früher in meiner Kindheit so, im Jugendalter und ist bis heute so geblieben. Ich hab den Eindruck, ich darf vieles nicht selber entscheiden und dass laugt mich extremst aus. Bin an einem Punkt mittlerweile, wo sich Depressionen und Burnout über die Zeit, sich entwickelt haben. Fehle häufig auf der Arbeit, kann total schlecht aufstehen und mir ist fast jeden Tag düselig. Stehe groß unter dauerstress und habe mittlwerweile, Probleme einen Alltag zu normal zu gestalten.

Ich kann nicht mehr. Ich möchte gerne, in mein altes Zuhause ziehen, aber dass soll ich von anderen Leuten nicht. Kein Verständnis.
Bin unzufrieden im Leben und möchte einfach nicht mehr leben! Es geht nicht mehr. Mein Instinkt hindert mich, Selbstmord zu machen.😰

Ich kann und will langsam nicht mehr.

Freue mich auf eine kleine Diskussion.

Ich weiß nicht, wie ich aus diesem Teufelskreis rauskomme!!

LG
Martin
 
Zuletzt bearbeitet:
da gibt es verschiedene möglichkeiten.

wenn es so kraß ist, daß man allein garnicht mehr zurechtkommt, kann man für eine weile in eine psych.-somatische klinik gehen oder in die entsprechende abteilung einer klinik, die meist irgendwo in der nähe ist und keine langen wartezeiten hat bzw. jemanden, der suizidgefährdet ist, sofort aufnimmt.

oder zu einem psychotherapeuten, aber die haben meist lange wartezeiten.
oder in eine beratungsstelle, die es in größeren städten teils auch gibt.

oder man hält sich von den leuten fern, die einem nicht gut tun (das sollte man eigentlich immer machen) , sucht sich andere und nutzt vorübergehend die telefonseelsorge um mit jemandem zu reden.

und vor allem überlegt man, was man immer schon mal machen wollte, weil es spaß macht oder nützlich ist und macht es endlich mal.
das geht auch wenn man depri ist, kostet nur erst mal etwas überwindung, wird dann aber zum selbstläufer, wenn es etwas ist, das wirklich spaß macht oder die eigene situation verbessert.

und was vor allem auch sehr hilfreich ist, nicht nur für einen selbst, sondern auch für andere: man tut irgendwas um anderen zu helfen.

geht z.b. jetzt in coronazeiten für ältere leute einkaufen, die sich nicht mehr aus dem haus trauen.

geht z.b. blut spenden (in unikliniken bekommt man auch geld dafür, beim roten kreuz nutzen die das geld, das sie dafür bekommen für sehr hohe gehälter für die vorstände usw) .

falls man das schulwissen noch im kopf hat, kann man auch kindern helfen, die durch lockdown usw. probleme in der schule bekommen haben und deren eltern sich keinen nachhilfeunterricht leisten können.

usw. usw.

es gibt unendlich viele möglichkeiten aus so einem zustand wieder rauszukommen und gleichzeitig etwas gutes zu tun und/oder etwas, das einem spaß macht.

und dann sind die depressionen nicht unbedingt ganz weg, aber weniger und man kann besser damit umgehen und schauen, wie man sie noch besser in den griff bekommt und etwas sinnvolles mit seinem leben anfängt.


lg
sunny
 
Danke für deine nette Antwort, sunny Sunlight.

Fernhalten wäre die bessere Alternative, denke ich. Es geht dabei auch, um meine Freundin. Sie möchte mit mir zusammen ziehen, fühle mich persönlich noch nicht bereit dazu. Eher möchte ich wieder zu meinem richtigen Zuhause. Wo ich aufgewachsen bin. Dass darf ich auch, von meinem alten Zuhause. Es gab bei meinem alten Zuhause, paar Probleme, weswegen ich dort weg sollte (von ihren Eltern aus, und ihr). Wohne deswegen in einer kleineren Wohnung, fühle mich dort nicht wohl und bin deswegen oft bei ihr und den Eltern. Geht mir überhaupt nicht gut so dabei. Allgemein, vernachlässige ich meine "Interessen" und bräuchte fast wegen den Problemem, schon einen Vormund. So fühle ich mich.

Dieses Beispiel, mit der Wohnung, ist nur eines von vielen anderen Bevormundungen in meinem Leben.

LG
 
bräuchte fast wegen den Problemem, schon einen Vormund.

dann mach doch selbst den vormund.

tu so als hätte jemand anderes die probleme und sag oder schreib ihm , was er tun soll bzw. was er tun kann.
dabei kommen einem schon mal gute ideen und um sie umzusetzen muß man sich dann nur noch mal ein bißchen wohintreten........


lg
sunny
 
Fernhalten wäre die bessere Alternative, denke ich.
Es geht dabei auch, um meine Freundin. Sie möchte mit mir zusammen ziehen, fühle mich persönlich noch nicht bereit dazu. Eher möchte ich wieder zu meinem richtigen Zuhause. Wo ich aufgewachsen bin.
Dann bist du auch nicht wirklich bereit für ein zusammen-ziehen, warum auch immer. Du solltest es der Freundin so sagen, bevor du dich überreden oder gar "breitschlagen" lässt, wie man so sagt, dann bist du nicht nur im nächsten, sondern im nächst größeren Teufelskreis.
Dass darf ich auch, von meinem alten Zuhause. Es gab bei meinem alten Zuhause, paar Probleme, weswegen ich dort weg sollte (von ihren Eltern aus, und ihr). Wohne deswegen in einer kleineren Wohnung, fühle mich dort nicht wohl und bin deswegen oft bei ihr und den Eltern. Geht mir überhaupt nicht gut so dabei. Allgemein, vernachlässige ich meine "Interessen" und bräuchte fast wegen den Problemem, schon einen Vormund. So fühle ich mich.

Dieses Beispiel, mit der Wohnung, ist nur eines von vielen anderen Bevormundungen in meinem Leben.
Es wurde schon gesagt, suche eine psychosoziale Beratung, gibt es eigentlich überall in irgendeiner Form. Lass dich nicht irritieren, wenn das kirchliche Einrichtungen sind, du hast dort mit Sozialarbeitern oder auch Psychologen zu tun.
Ich denke mal, dass du zu Hause von deiner Mutter, von der du mal geschrieben hast, vielleicht auch bei manchen Sachen "bevormundet" wurdest, oder?

Grüße
 
Hallo Fawkes,

es gehören immer zwei dazu, wenn es um Bevormundung geht:
Einer, der sich bevormunden läßt und einer der bevormundet. Wenn die eigenen Wünsche mit denen des Bevormundenden nicht übereinstimmen, heißt es: wehr Dich! Werde Dir darüber klar, welche Wünsche Du hast und wie Du sie umsetzen kannst. Lerne, Deine Wünsche zu formulieren und sie freundlich durchzusetzen.
Wenn Du das Gefühl oder auch die Gewohnheit hast, anderen Menschen eher nachzugeben, dann suche Dir Hilfe dabei zu lernen, wie Du Deine Wünsche durchsetzen kannst.

Grüsse,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
@Gleerndil
Richtig. Von meiner Mutter wurde ich auch oft bevormundet, aber mir ging es da noch etwas besser, weil es mit guten Konsequenzen zu tun hatte, in den meisten Fällen zumindest. Freut mich, dass du dich daran erinnern kannst!:)


Ich dürfte wieder zurück, nach Hause "ziehen" zu meinem Elternhaus zurück, dort aber in dem alten Bauernhaus, hätte ich eine Volllwertige Wohnung, mit Küche, Badezimmer, Wohn-und Schlafzimmer und seperaten Eingang. Wäsche waschen und alles, mache ich natürlich dort alles selber. Mal auf dem Hof helfen, dann aber nicht so, dass mich dort jemand bevormundet. Dass war zumindest vorher, ein Problem.

Ich möchte gerne mit meiner Freundin zusammen bleiben, aber muss leider zu geben, ich komme alleine in eigenen 4 Wänden besser zurecht, als mit einem Partner. Leide auch an Zwangserkrankungen, die meine Freundin eher durcheinander bringen würde, als therapierend zu sein. Oder ist dass zu egoistisch? Zumindest in diesem Zustand, in dem ich bin, möchte ich nicht, mit jemanden zusammen ziehen. Und dass versteht sie nicht, un die Eltern nicht. Auch, dass ich gerne wieder zurück nach Hause, in meinen Elternhaus ziehen möchte. Weiß nicht. Fühle mich wo anders nicht so wohl. Bleibe ja in der Wohnung selbstständig.
Was meint ihr dazu? Egoistisch oder sagt mir mein Gefühl, dass richtige?

Wie kann ich den selber, mein eigener Vormund sein? Geht dass schriftlich?

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Fawkes, vorweg, du hast zwei persönliche Angaben gemacht, den Namen und einen Ort, damit bist du für einige wohl genau zu "erkennen", wenn d i e das wollten, oder aus irgendeinem Grund oder Zufall danach suchen sollten. Willst d u das so? Ein Chef könnte z.B. einfach mal deinen Namen im Netz suchen, das ist ja heute überhaupt kein Problem......du kannst das hier noch ändern, wenn du willst, über "Bearbeiten" unter den Beiträgen, weißt du ja vielleicht.
 
Richtig. Von meiner Mutter wurde ich auch oft bevormundet, aber mir ging es da noch etwas besser, weil es mit guten Konsequenzen zu tun hatte, in den meisten Fällen zumindest. Freut mich, dass du dich daran erinnern kannst!:)

Ich dürfte wieder zurück, nach Hause "ziehen" zu meinem Elternhaus zurück, dort aber in dem alten Bauernhaus, hätte ich eine Volllwertige Wohnung, mit Küche, Badezimmer, Wohn-und Schlafzimmer und seperaten Eingang. Wäsche waschen und alles, mache ich natürlich dort alles selber. Mal auf dem Hof helfen, dann aber nicht so, dass mich dort jemand bevormundet. Dass war zumindest vorher, ein Problem.

Ich möchte gerne mit meiner Freundin zusammen bleiben, aber muss leider zu geben, ich komme alleine in eigenen 4 Wänden besser zurecht, als mit einem Partner. Leide auch an Zwangserkrankungen, die meine Freundin eher durcheinander bringen würde, als therapierend zu sein. Oder ist dass zu egoistisch? Zumindest in diesem Zustand, in dem ich bin, möchte ich nicht, mit jemanden zusammen ziehen. Und dass versteht sie nicht, un die Eltern nicht. Auch, dass ich gerne wieder zurück nach Hause, in meinen Elternhaus ziehen möchte. Weiß nicht. Fühle mich wo anders nicht so wohl. Bleibe ja in der Wohnung selbstständig.
Was meint ihr dazu? Egoistisch oder sagt mir mein Gefühl, dass richtige?

Wie kann ich den selber, mein eigener Vormund sein? Geht dass schriftlich?

Du bist ja selber dein "Mund", könnte man so sagen, brauchst also erstmal keinen Vormund - du kannst und darfst ja für dich sprechen und entscheiden, was du möchtest. Ich weiß, das ist nicht wirklich immer einfach zu wissen, was man selber möchte, was man will, und was man tun soll - und es dann auch noch anderen möglichst deutlich zu sagen, also den Mund "auf zu machen", wie man so sagt.

Gerade les ich, dass in Vormund gar nicht "Mund" drin steckt wikipedia.org/Vormundschaft
Der althochdeutsche Begriff munt geht auf die Wehrverfassung des Frühmittelalters zurück und bedeutet „Schirm, Schutz, Gewalt“. Wo allgemeine Waffenfähigkeit von freien Männern bestand, erlangten diese das Recht zur Waffenführung mit dem Zeitpunkt der Mündigkeit.
Denn nur wer sich selbst mit der Waffe schützen konnte, war mündig.
Finde ich ganz interessant, was da zuletzt steht "sich selbst schützen können" heute nicht unbedingt mit Waffen!

In welche Richtung geht das denn mit "Zwangserkrankung" das ist ja auch kein kleines Ding, und weiß deine Freundin davon?
 
Zuletzt bearbeitet:
In welche Richtung geht das denn mit "Zwangserkrankung" das ist ja auch kein kleines Ding, und weiß deine Freundin davon?
In die Richtung von Ordnung, Möbelstandorte immer wieder kontrollieren, ständiger Stress...

Sie hat so etwas nicht, ist aber das Gegenteil von mir. Eher etwas unordentlicher und hat zu viele Dinge, die sie nicht braucht.
 
Hm, wirklich nur Möbel? Also Stühle, Tische, auch Schränke?.....die ja nicht so leicht beweglich sind, aber ich weiß, einem Zwang ist das ziemlich egal, was vernünftig ist.
Hast du schonmal was in der Richtung, also dagegen, unternommen? Mit jemand professionell darüber gesprochen? Und wann hat das angefangen, weißt du das noch?
 
Bin unzufrieden im Leben und möchte einfach nicht mehr leben! Es geht nicht mehr. Mein Instinkt hindert mich, Selbstmord zu machen.😰

Lieber Fawkes,
das wühlt mich echt auf, denn ich finde es sehr erschreckend und traurig, wenn ein junger Mensch an so einem Punkt kommt. Leider geht im Internet nur das Zuhören und das tue ich und bin nun in Gedanken ganz bei dir.

Gibt es denn um dich herum Menschen, die dich so lieben wie du bist, auch wenn sie dich manchmal nicht verstehen?

Ich finde es gut, dass du dich hier öffnest, denn das Schreiben kann Klarheit im Gefühlswirrwarr schaffen und hoffentlich können wir dich dabei bestärken, etwas in deinem Leben zu ändern.

Du möchtest ja deine Freundin nicht aufgeben, Fawkes, schaffst du es dich ihr so zu öffnen, wie du es hier im Forum tust? Dazu braucht es etwas Mut, aber eine gute und funktionierende Beziehung geht nur über Vertrauen und über reden, reden, reden.

Ich dürfte wieder zurück, nach Hause "ziehen" zu meinem Elternhaus zurück, dort aber in dem alten Bauernhaus, hätte ich eine Volllwertige Wohnung, mit Küche, Badezimmer, Wohn-und Schlafzimmer und seperaten Eingang. Wäsche waschen und alles, mache ich natürlich dort alles selber. Mal auf dem Hof helfen, dann aber nicht so, dass mich dort jemand bevormundet

Das klingt so gut und zeigt deine Sehnsucht nach Vertrautheit und Sicherheit. Hör doch auf deinen Bauch/Instinkt und probiere es aus, du kannst doch nur gewinnen.
Du brauchst in der nächsten Zeit viel Kraft und Mut und ich würde dir auch raten Hilfe für die nächsten Schritte zu suchen, denn dann fällt es leichter dranzubleiben.
Letztendlich aber, lieber Fawkes, hast nur du deine Zukunft in der Hand.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es recht bald leichter und unbeschwerter in deinem Leben wird und du lächelnd an diese Zeit zurückdenkst. Glaub mir, es lohnt sich dafür zu kämpfen und du schaffst das!🍀🍄

Alles Liebe und Gute, ich drücke dich einmal und schicke liebe Grüße, Wildaster
 
Hallo Fawkes!
Meine persönliche Meinung ist mittlerweile, dass nicht jeder Mensch "die" klassische, enge Beziehung führen kann. Eine Familie gründen ist auch für viele zu anstrengend.

Ein vertrautes Umfeld ist für die Entspannung sehr wichtig. Es kann auch sein, dass dich die Leute im alten Zuhause etwas unterstützen, während die Freundin vielleicht zu viel fordert, was dich dann stresst und das verursacht evtl. diese schlechte Befindlichkeit.

Ordnung scheint dich zu beruhigen. Somit würde ich aus gesundheitlichen Gründen vorerst in die alte Ordnung zurückkehren und von dort aus nach einiger Zeit nochmal neu entscheiden, welche Veränderungen du dir zumuten kannst.
Denn der momentane Zustand ist für dich sehr anstrengend und die Gedanken werden immer negativer.

Ein Beratungsgespräch bei der Caritas oder beim Psychologen ist bestimmt auch nützlich.

Viele Grüße
Earl Grey
 
Wenn deine Freundin das nicht versteht, dann mach mit ihr nen Deal. Mach 2 Monate oder so eine WG und schaut wohin das führt. Das kann eine wichtige Chance sein die du da hast. Nach 2 Monaten sieht sie schon einen Teil deines Hirnliebs und es ist absehbar ob es gut war zusammen zu ziehen oder eben nicht. Danach kann man noch immer getrennt von ein ander leben und es auf später verschieben. Aber wenn es funzt, ist das ein sehr wichtiger Schritt für dich zur Erleuchtung.

Du musst Vertrauen in deine Mitmenschen haben. Und die Eier haben nein zu sagen.

Option A du machst was anderen passt und verletzt dich selbst, oder du machst Kompromisse womit beide Leben können und es bessert sich. Option C du setzt deine eigenen Interessen durch und akzeptierst einfach das andere damit nen Problem haben.

Der beste Weg liegt in der Mitte.



Du hattest vor geraumer Zeit schon mal so einen Thread aufgemacht. Was hat sich verbessert, was hat sich verschlechtert und was hast du verändert? Oder ist gar nichts passiert? Warum?



Wenn du ne Depression hast, hast du doch sicher auch entsprechende Laborbefunde wie Hormonprofil, Stresshormone/Neurotransmitter oder? Ist da was verrutscht wirst du wohl auch kaum weiter kommen. Da hilft nur beten und oder Schicksal akzeptieren. Es ist wirklich relativ selten das hormonell alles ok ist bei Depressionen. Das ist ne Stoffwechselgeschichte aus der man dann nur extrem schwer rauskommt.



Ansonsten: Mach was gutes und du wirst dich gut fühlen. Mach was schlechtes und du fühlst dich schlecht. Opas Weißheit hehe
 
Ich würde da hin ziehen wo es mir am besten gefällt und ich mich wohl fühlte.
Von wem erwartest du Verständnis Fawkes und wieso möchtest du ein Zugeständnis?
Wolltest du deine Freundin mit umziehen?
Klappt das denn mit der Wohnung, wo du hin ziehen möchtest, wäre da Platz und Raum für dich und bist du willkommen?
 
Hallo Martin

Ich denke ich kann ansatzweise verstehen, wie schlecht es Dir geht und in welchem Teufelskreis Du Dich siehst.
Da kommen keine guten Gefühle auf und lassen zu, dass Du Dein Leben und Dich selbst liebst.

Die Frage, welche mir seit dem Lesen Deines Einstiegstbeitrags und einigen Folgenden von Dir auf der Zunge brennt:
Kann es sein, dass Du unter einer narzisstischen Mutter aufgewachsen bist?
Die narzisstische Persönlichkeitsstörung könnte meines Erachtens einiges erklären, was bei Dir zum Selbstbild, zum Selbstbewusstsein, zu Zwängen und zur Art, wie Du Dich in Beziehungen mit Frauen bindest bzw. nicht bindest erklären.
Es gibt da relativ gute Bücher, an was man die narzisstische Mutter erkennt und wie man die Folgen an sich selbst als Kind einer solchen Mutter erkennt.
Natürlich kann das auch oder zusätzlich vom Vater kommen. Aber weil Du bestimmtes bez. Deiner Mutter schon angesprochen hast, spreche ich konkret Deine Mutter an. Vor allem weil die Problematik in Deiner aktuellen Beziehung zu Deiner Freundin geprägt sein könnte, von der ersten Frau in Deinem Leben ... Deiner Mutter.

Ich habe Dir aus folgendem Buch ein paar Stellen abgetippt:


Durch ihr manipulatives Verhalten gelingt es einer narzisstischen Mutter, dass das Kind lernt, dass es sich nicht auf seine eigene Wahrheit verlassen und sich nicht selbst vertrauen kann. Es verliert somit seinen inneren Halt. Zudem wird die Würde des Kindes durch die destruktiven Erziehungsmethoden der Mutter fortlaufend verletzt. Das Kind muss sich neben der Mutter klein, schwach und wertlos fühlen. Es lernt, dass es nur dann einen Wert hat, wenn es der Mutter zur Verfügung steht, deren Ansichten folgt und deren Bedürfnisse befriedigt.

Wie wirkt sich das Verhalten der narzisstischen Mutter auf das Kind aus?
• Das Kind traut sich nicht, in Gegenwart der Mutter seine eigene Meinung offen und ehrlich zu sagen. Es verhält sich zurückhaltend, schüchtern und verkrampft.
• Das Kind wird begleitet von einer ständigen inneren Anspannung und einem Gefühl der Angst und Schuld.
• Selbst in Abwesenheit der Mutter ist sich das Kind nie ganz sicher, ob es sich frei äussern und bewegen darf.
• In der Regel glaubt das Kind, selbst schuld an dem destruktiven Verhalten der Mutter zu sein. Das Kind entlastet auf diese Weise zwar die Mutter, entwickelt daraufhin aber starke Minderwertigkeitsgefühle.
• Es bedarf einer klaren Hierarchie, in der die Mutter die Macht und Kontrolle hat. Sie dominiert und bestimmt, während das Kind gehorcht und dient. Um diese Rangfolge aufrechtzuerhalten, zielt die narzisstische Mutter immer auf das Selbstwertgefühl des Kindes. Indem sie das Kind demütigt, missachtet, verunsichert oder körperlich angreift, verletzt sie auf nachhaltige Weise seine Würde und Selbstachtung.
• Das Kind lernt, dass es Liebe von anderen Menschen nicht umsonst gibt, sondern dass es etwas dafür tun muss.
• In der Regel erfolgt eine Verdrängung, indem sich das Kind selbst die Schuld an den Misshandlungen gibt und die schädlichen Erziehungsmassnahmen beschönigt: «Meine Mutter hatte ja so viel mit ihrer Arbeit zu tun. Sie musste ja irgendwie sehen, wie sie die Familie durchbringt. Ich war so ein schwieriges Kind. Sie musste mich hart anfassen.»
• Die Mutter bleibt für das Kind eine Heilige, die immer weise handelt, die immer recht hat, die niemals Schuld am Leid des Kindes trägt und der immer alles verziehen wird. Durch diese Verleugnung tritt temporär eine seelische Erleichterung ein, die das eigene Leben wieder erträglich macht. Würde es erkennen, dass die Mutter selbst die Gefahr ist, würde es in existenzbedrohende Angstzustände geraten. Das Unterbewusstsein schützt somit das Kind und erschafft ein plausibles Bild. Böse Taten werden durch die Erinnerungen an die guten Taten erfolgreich verdeckt. Da wird schon für die Erfüllung der grundlegenden Bedürfnisse durch die Mutter Dankbarkeit empfunden. Selbst wenn das Kind auf der rationalen Ebene die Ungerechtigkeit der Mutter erkennt, so muss das nicht heissen, dass es sich emotional nicht doch verantwortlich fühlt. Irgendwann muss der Tag kommen, an dem man das eigene Fantasiebild von der perfekten Mutter über Bord werfen und sich eingestehen muss, sich in einem Menschen, der einem derart nahestand und der für das eigene Leben verantwortlich war, vollständig geirrt zu haben.

Das ist nur eine Frage von mir. Wenn Du das in Dir und Deiner Mutter bzw. Eltern nicht wieder erkennen kannst, vergiss meinen Post. :)
Ich wünsche Dir aufrichtig alles Gute! Du hast mein Mitgefühl.

Gruss, Marcel
 
Hallo Marcel,

und was, wenn er mit einer narzisstischen Muter aufgewachsen ist? Das läßt sich ja nicht mehr ändern.
Dann wird wichtig, daß er sich damit auseinander setzt - mit oder ohne Hilfe - und einen eigenen Weg findet.

Grüsse,
Oregano
 
Hallo Oregano

Sofern das der Fall ist - und ich möchte den Thread nicht in diese Richtung drehen, solange Martin nicht meint, das könnte was für ihn sein - gibt das tolle Möglichkeiten zur Erkenntnis. Dann stürzt nämlich ein Weltbild zusammen und entlässt einem in Klarheit. Ja, dann wird und kann er sich damit auseinandersetzen wie Du sagst, mit oder ohne Hilfe. Allein schon die Erkenntnis um was es geht, kann dabei eine Katalisator sein und es geht vorwärts. Nichts in der Vergangenheit muss sich dazu ändern, nur der Blickwinkel darauf.

Gruss, Marcel
 
Martin, du hast ja schon im ersten Beitrag hier einiges zu Jugendzeit und Kindheit geschrieben ....
Wenn ich selbstständig, eigene Entscheidungen treffe, wurde in meiner Kindhekt/Jugend- und heute noch, derart mit unverständnis gezeigt, als ob ich riesen Fehler gemacht hätte.
Es war früher in meiner Kindheit so, im Jugendalter und ist bis heute so geblieben.
Ich hab den Eindruck, ich darf vieles nicht selber entscheiden und dass laugt mich extremst aus.
Ich kann nicht mehr.
und schreibst direkt danach das ....
Ich möchte gerne, in mein altes Zuhause ziehen, aber dass soll ich von anderen Leuten nicht.
Kein Verständnis.
Also du möchtest am liebsten dahin zurück, wo du von Kind an bis heute keine eigenen Entscheidungen treffen konntest, ohne dass da Unverständnis war, so als hättest du einen "riesen Fehler" gemacht.

Kann es sein, dass auch deine Freundin und ihre Eltern das erkannt haben?

oder man hält sich von den leuten fern, die einem nicht gut tun (das sollte man eigentlich immer machen)
Fernhalten wäre die bessere Alternative, denke ich.
Direkt danach schreibst du nochmal ....
Eher möchte ich wieder zu meinem richtigen Zuhause.
Wo ich aufgewachsen bin.
Dazu hattest du ganz zu Anfang ja geschrieben.
Erkennst du für dich diesen Widerspruch?
Es zieht dich dahin, wo es dir von Kind an eigentlich gar nicht wirklich gut ging.
Dahin, wo Unverständnis und Ablehnung war, keine selbständigen, eigenen Entscheidungen möglich, wie du es schreibst.

Danach schreibst du es nochmal etwas anders ....
Richtig. Von meiner Mutter wurde ich auch oft bevormundet, aber mir ging es da noch etwas besser, weil es mit guten Konsequenzen zu tun hatte, in den meisten Fällen zumindest.
also "oft bevormundet", aber mit "guten Konsequenzen" - wie meinst du das?

Mit sowas, und auch der Frage, welche Rolle deine Mutter dabei spielte, kannst du dich auseinander setzen - und auch wo dein Vater in dem ganzen Geschehen ist. Lebt der noch? Sind deine Eltern getrennt?

Wenn dich solche Fragen alle überfordern, es gibt Hilfen dazu, man muss sich nicht alleine damit rumschlagen oder durchschlagen. Und du bist auch nicht der einzige mit solchen Problemen, auch wenn man sich erstmal vielleicht damit "alleine" fühlt! Bist du aber gar nicht!
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben