Resistente Stärke - Präbiotika und Probiotika
Also für mich sind diese Erkenntnisse schon ein SCHOCK.
Ich esse nicht erst seit gestern glutenfrei, aber …
Mein Kenntnisstand war der, daß es a) Zöliakie gibt, (und auch daß viel mehr Leute Z. haben, als Ärzte denken), wo man überhaupt kein Gluten essen darf, weil jedes bißchen Gluten sofort wieder Immunreaktionen auslöst, und daß es b) Gluten-Empfindlichkeit gibt = wo Leute ebenfalls Antikörper gegen Gluten haben, aber keine genetische Basis. Und daß es bei denen mit einer „bloßen“ Gluten-Empfindlichkeit nicht durch jeden Krümel Gluten zu Immunreaktionen kommt. Was bedeutete, daß wenn die mal schummeln, ist es nicht gleich Drama.
Aber jetzt sieht das völlig anders aus: Jetzt sagen die Fachleute, es ist in beiden Fällen der gleiche Mechanismus. Alle mit AK gegen Gluten dürften NULL Gluten essen. Und: nicht nur Zöliakie hat „eine genetische Basis“ und ist eine anerkannte Autoimmunkrankheit und wird durch Gluten-Empfindlichkeit ausgelöst, sondern es ist offenbar genau dasselbe mit der Autoimmunkrankheit Diabetes 1, mit der Autoimmunkrankheit Hashimoto, der Autoimmunkrankheit MS usw. Wenn man AK gegen Gluten im Körper hat und das Immunsystem darauf reagiert, dann spielen sich diese Immunreaktionen jeweils an demjenigen Organ ab, wo der individuelle Mensch seine „genetische Schwachstelle" hat - damit wird die Immunreaktion zur "Autoimmun"-Reaktion. Bei dem einen ist die (genetische) Schwachstelle die Schilddrüse, die bekommen Hashimoto oder Basedow, bei den anderen der Darm, die bekommen Zöliakie, usw.
D.h. bei allen diesen Personen, bei denen es irgendwann durch Gluten zu erhöhter Darmdurchlässigkeit gekommen ist, sodaß Gluten-Proteine in den Blutkreislauf gelangt sind, hat das Immunsystem daraufhin eine spezialisierte Gruppe von B-Zellen wachsen lassen, die ausschließlich auf die Bekämpfung dieses Gluten-Proteins ausgerichtet sind. Das bedeutet: ALLE diese Personen dürften NULL Gluten essen. Diese B-Zell-Klone das ist der gleiche Mechanismus, wie er durch Lebend-Impfungen gewollt entsteht, spezialisierte Immunzellen, die nur auf dieses eine Fremd-Antigen ausgerichtet sind. Und von solchen Impfungen weiß man, daß diese spezialisierten B-Zellen als Gedächtniszellen offenbar lebenslang bestehen bleiben, sodaß man Impfungen nach Jahren durch sog. Booster-Impfungen „auffrischen“ kann. Und da man weiter weiß, daß bei solchen Impfungen weniger als ein Tausendstel Substanz (glaube ich jedenfalls) genügt, um die Maschinerie, also die Antikörperproduktion, wieder in Gang zu bringen, dann wird, wenn es bei Gluten um den gleichen Mechanismus geht, verständlich, warum wenige Moleküle Gluten genügen.
Fachleute sagen, sehr kranke Menschen müssen sogar Gluten in Tabletten und NEMs vermeiden. Und eben, wenn vorher nur Brot auf dem Teller gelegen hat und man nicht mal mehr Krümel sieht, reicht das nicht selten aus, um eine neue Immunreaktion zu triggern. Ich wußte sowas, wie gesagt, für Zöliakie, aber nicht für Gluten-Empfindlichkeit. Wobei mich die Unterscheidung schon immer irritiert hat und ich das nie richtig verstanden habe. Jetzt macht es für mich Sinn, auch wenn sich mein Gehirn noch massiv dagegen sperrt, diese Wahrheit hereinzulassen. Ich habe keine Zöliakie. Aber ich habe AK gegen Gliadin.
Noch was, um solch einen auf ein bestimmtes Antigen ausgerichteten hoch–spezialisierten B-Zell-Klon geht es ja z.B. auch bei den Versuchen, CFS mit Rituximab zu behandeln. Man versucht, mit dem Medikament eine einzelne Gruppe B-Zellen, die "Ärger macht", auszuschalten, so wie ich das verstanden habe.
Ich habe nie Schrott gegessen, keine Konserven nichts. Immer relativ einfach, frisch, regional. Das frische Brot mit Butter und ein bißchen Salz hat mir immer sehr gut geschmeckt, Köstlichkeit. Oder Spaghetti mit frisch gemachter Tomatensauce, oder auch in der Zwetschgenzeit einmal im Jahr der selbst gebacken Hefekuchen auf dem Blech mit Zwetschgen, wie wunderbar der schon riecht. Ich bin nicht abhängig davon, esse das schon alles ziemlich lange nicht mehr, aber es gehörte zur Lebensqualität und dieses Empfinden ist kein bißchen verblaßt.
Ist noch viel zu lernen. Und das Meiste hat die Naturheilkunde schon immer gesagt, wie evalesen ja auch geschrieben hat: die Wurzel liegt im Darm. Das Spannende ist, daß man es jetzt nachweisen kann! Es gibt so viele Labortests, die nützlich sind und Dinge erhellen können. Auch ich habe, seit ich krank geworden bin, an Darmgesundheit herumlaboriert. Alles gemacht, Ernährungsumstellung, Allergietest, Glutamin, MCT Fette gegessen, Prebiotika genommen, Probiotika, Heilerde, ich weiß nicht was alles. Nie hat sich was gebessert. Damals, vor Jahren, gab es schon ein ausgezeichnetes Labor, das Stuhluntersuchungen gemacht hat, Labor Dr. Schuler. Der Mann hat schon von „Dünndarm-Overgrowths“ und dem „zu durchlässigen Darm“ geschrieben, was heute „SIBO“ und leaky gut heißt. Schuler mußte sein Labor schließen, weil die Ärzte in Deutschland den Wert nicht erkannt haben und es nicht genutzt haben, sodaß er davon nicht mehr leben konnte.
VG Paula