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Vitamin D als Marker für allgemein schlechten Gesundheitszust
Anscheinend ist die Diskussion über die unbedingte Einnahme von Vitamin D noch nicht beendet. Anscheinend ist noch nicht einmal eine einheitliche Bestimmung der Werte vorhanden:
Ich bin gespannt, was neue Studien ergeben.
Grüsse,
Oregano
Anscheinend ist die Diskussion über die unbedingte Einnahme von Vitamin D noch nicht beendet. Anscheinend ist noch nicht einmal eine einheitliche Bestimmung der Werte vorhanden:
Vitamin D and Cardiovascular Outcomes: A Systematic Review and Meta-Analysis (jcem.endojournals.org/content/96/7/1931.abstract?sid=de92f979-cd5e-4791-a2be-ba0dc1c66f63)26/01/2012
Vorsicht bei Vitamin D-Gabe
Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie: Für neue Anwendung liegen nicht genügend valide Daten aus großen Interventionsstudien zur Vitamin D-Gabe vor.
Für die Gabe von Vitamin D gibt es über die bekannten Anwendungen hinaus keine neuen Erkenntnisse. Darauf verweist die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE). In neueren Studien würden sich keine Hinweise finden, die auf einen Nutzen bei bisher mit Vitamin D unbehandelten Krankheiten hinweisen, heißt es in einer Aussendung.
International gilt ein 25(OH)-Vitamin D-Spiegel von über 30 Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) als optimal, 20 bis 29 ng/ml werden als ausreichend angesehen. Bei 10 bis 19 ng/ml spricht man von einer Insuffizienz und unter 10 ng/ml von einer Defizienz. Verschiedene Experten und Gremien befürworten auch höhere Werte: Die amerikanische Endocrine Society bezeichnet Werte unter 20 ng/ml bereits als defizient.
"Über die klinische Bedeutung eines alleinigen, als insuffizient oder auch ausreichend eingestuften Vitamin D-Wertes – ohne zusätzliche Risikofaktoren zum Beispiel für eine Osteoporose – wird heftig diskutiert", betont Helmut Schatz von der DGE (Endokrinologie).
Die 25(OH)-Vitamin D-Messwerte würden zwar immer noch von der Bestimmungsmethodik abhängen, heute stimmen aber die verschiedenen Messverfahren vergleichsweise gut überein. Im mittleren Referenzbereich seien jedoch die Abweichungen vielfach noch beträchtlich. Eine Bestimmung des 25(OH)-Vitamin D koste in Großbritannien ungefähr 20 britische Pfund, in Deutschland sind es 18,40 Euro. Nach einem Kommentar in "Lancet" seien generelle Vitamin D-Bestimmungen "costly, confusing, and without credibility" (3).
Zur Frage einer über die muskuloskeletale Wirkung hinausgehenden, pleiotropen Wirksamkeit von Vitamin D liege laut dem Lancet-Kommentar keine Evidenz für ein vermindertes Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes vor. Eine Metaanalyse vom Dezember 2011 ergab keine einheitlichen, robusten Daten für eine vor Krebs schützenden Wirkung von Vitamin D. "In einer randomisierten, placebokontrollierten Studie an über 5.000 älteren Personen bewirkten 800 Einheiten Vitamin D pro Tag keinen Schutz vor Herz-Gefäßtod, Krebserkrankung oder Krebstod", so Schatz. Eine weitere Analyse von 2011 ergab keinen Effekt von Vitamin D auf einen Herz-Kreislauf-Tod, die Krebssterblichkeit nahm darin insgesamt nicht signifikant ab. Hingegen errechneten die Forscher hier eine signifikante Zunahme einer Hyperkalzämie.
Zurzeit laufen laut DGE zwei große Studien zur Wirksamkeit einer Vitamin D-Zufuhr an, geplant an je 20.000 Personen in den USA und in Großbritannien: In der amerikanischen VITAL-Studie werden täglich 2.000 Einheiten Vitamin D gegeben, in der britischen VIDAL-Studie monatlich 100.000 Einheiten, was 3.200 E/Tag entspricht. Ergebnisse sind frühestens 2016 zu erwarten.
"Bevor man aber Vitamin D ohne ausreichende Evidenzen aus Interventionsstudien zur Vorbeugung von Erkrankungen außerhalb des muskuloskeletalen Bereichs breit bei großen Bevölkerungsgruppen einsetzt, bleibt abzuwarten, ob sich die zahlreichen Hinweise aus Assoziations-, Observations- und epidemiologischen Studien sowie kleineren randomisierten, prospektiven Untersuchungsreihen bestätigen werden oder nicht", fasst Schatz zusammen. (moe/mmb)
Quellen: JCEM (abstract), Clinica Chimica Acta (abstract), Lancet 2012 (Preview), Annals of Internal Medicine (abstract), The Cochrane Library (abstract), Stellungnahme DGE
Ich bin gespannt, was neue Studien ergeben.
Grüsse,
Oregano
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