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Da bei Vitamin D-High-Respondern ein eher niedriger Vitamin-D-Status immer noch ausreicht, um alle Vitamin-D-Zielgene zu aktivieren, könnte es in Nordeuropa eine Selektion für Vitamin D-High-Responder gegeben haben.
Er spricht hier von s. g. High-Respondern. Also Menschen, bei denen Gene derart selektiert wurden, dass schon kleinere Mengen Vitamin D für eine normale Wirkung reichen. Er postuliert, dass es eine solche Selektion speziell in Nordeuropa gegeben haben könnte.
Freilich untermauert er dies mit einer Analyse zu Genvarianten, die dafür infrage kommen könnten und die bei Europäern – im Vergleich zu Afrikanern, z. B. – besonders angereichert sind. Plus: Er hat eigene Forschungen dafür angestellt und die Vitamin-D-Wirkung auf Basis der Epigenetik – also unabhängig vom Vitamin-D-Spiegel – bei Probanden erfasst.
Der Schluss: Wo es High-Responder gibt, gibt es auch Medium- und Low-Responder. In einem Interview auf der Website VitaminD.net beschreibt er es folgendermaßen:
Der Blutspiegel zeigt keine Korrelation zur epigenetischen Reaktion, das heißt zur Wirkung von Vitamin D.
Drum rät er dazu, einen individuellen Response-Index zu entwickeln, der die Wirkung individueller Dosen in Menschen beschreibt. Unabhängig vom Blutspiegel.
- High-Responder haben vermutlich auch dann keine großen gesundheitlichen Nachteile, wenn der Blutspiegel nicht so gut ist.
- Das ist quantifizierbar: Während High-Responder vielleicht nur 1000 I. E. im Winter brauchen, bräuchten Low-Responder möglicherweise 4000 I. E.
- Anhand einer Messung an 150 Menschen schätzt er, dass in Europa 25 % der Menschen Low-Responder sind.
Fragen, die ich mir stelle
Passt. Erklärt mir, erklärt uns, warum Menschen so Unterschiedliches von Vitamin D berichten und mit Vitamin D erfahren. Ich persönlich brauche relativ wenig orales Vitamin D, um mich über den Winter normal zu fühlen – alles über 2000 I. E. macht mir schon Zahnfleischentzündung. Seltsam, nicht wahr?
Ich nehme solche Erfahrungen an mir, aber auch an Kunden ernst und stelle mir Fragen, die zu ähnlichen Schlüssen kommen wie das, was Carlberg hier gemessen hat und postuliert, mit dem Fazit:
Wir brauchen schon Vitamin D im Winter. Aber eben ganz individuell. ...
Vitamin-D-Spiegel im neuen Licht - Biochemie für dein genetisches Maximum
Die Tage habe ich schon ein bisschen an diesem Artikel rumgeschraubt. Wurde dann wieder ellenlang. So, dass ich mir am Ende dachte: Bis sich jemand zur Message durchgekämpft hat, hat er/sie/es schon keinen Bock mehr. Daher gibt es die Message heute verhältnismäßig kurz und knapp. Meine...
genetisches-maximum.de
Vitamin D, Epigenetik und der Response-Index. - Wie Vitamin D unsere Gene steuert, und warum jeder Mensch eine individuelle Dosis an Vitamin D benötigt.
Interview mit Dr. Carsten Carlberg:
... lassen Sie uns noch einen anderen Bereich besprechen, denn ein zweites spannendes Ergebnis ihrer Studie ist, dass die epigenetischen Auswirkungen einer bestimmten Dosis Vitamin D individuell extrem unterschiedlich sind. Sie sprechen hier von einem „Vitamin-D-Response-Index“ – was genau ist das?
Die Idee des Response-Index kommt aus dem pharmakologischen Bereich, wo zu beobachten ist, dass Menschen unterschiedlich stark auf ein Medikament reagieren. Man teilt hier ein in Low-, Mid- und High-Responders. Dieses Prinzip ist für viele Stoffe zu erwarten und wir konnten in unseren Studie zeigen, dass es auch für Vitamin D zutrifft. Es gibt Menschen, die sehr sensitiv auf Vitamin D reagieren, hier reichen schon kleinste Mengen, um das Vitamin-D-System optimal zu beeinflussen – das sind die sogenannten High-Responder. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Menschen, die sehr große Dosen Vitamin D benötigen, um denselben Effekt zu erzielen – das sind die Low-Responder.
Die Vitamin-D-Versorgung wird ja momentan anhand des Vitamin-D-Spiegels beurteilt. Wenn es stimmt, was Sie sagen, würde das doch aber bedeuten, dass wir die Wirkung von Vitamin D weder an der Dosis, noch am Blutspiegel festmachen können, sondern einzig an der individuellen epigenetischen Reaktion, die sehr individuell ist.
Genau. Wir müssen eigentlich in die Zellen schauen, was sich da epigenetisch tatsächlich bewegt.
Welche Aussagekraft hat denn dann der Blutspiegel? Gab es in ihrer Studie da überhaupt Entsprechungen zwischen Spiegel und epigenetischer Reaktion?
Nein, der Spiegel hatte in unserer Studie keine große Korrelation zur epigenetischen Reaktion.
Dass heißt, ein Mensch mit einem Spiegel von 25 ng/ml könnte die gleiche epigenetische Reaktion zeigen, wie jemand anders erst mit einem Spiegel von 80 ng/ml?
Genau. Und das bedeutet auch: Wenn ein High-Responder im Winter einen mangelhaften Blutspiegel aufweist, hat dies vermutlich keine dramatischen Auswirkungen. Für diesen Menschen wären auch keine großen täglichen Dosen während des Winters nötig, um die physiologische Funktion des Vitamin D aufrecht zu erhalten. ...
Interview Dr. Carlberg: Vitamin D, Epigenetik und der Response-Index
Wie Vitamin D unsere Gene steuert und warum jeder Mensch eine individuelle Dosis Vitamin D benötigt.
www.vitamind.net
Für mich, die ich Vitamin D nur in kleinen Mengen vertrage, ganz egal in welcher Form, ist das ein sehr interessanter Artikel!
Grüsse,
Oregano