Hallo Karde,
es ist gut, wenn man solche Erlebnisse in einem Gedicht verarbeiten kann. :wave:

Hallo LieberTee,
Deine Gedichte lese ich aufmerksam, wie Du mit der Welt, und was sich darin findet, umgehst und in Worte faßt. :)


Segensgrüße

sidisch
 
8.11.2012

Herzklopfen

Ruhe schlägt die Lider nieder,
nur dein Herz schlägt wieder wild.
So zerzaust sträubt dein Gefieder
sich so wirr in diesem Bild.
Dieses Herz, es sollte schweigen
und du ringst erbost mit ihm.
Was soll dir das Leben zeigen,
stiehlst du dich aus diesem Team?

Es ist stärker als dein Zittern,
es ist stärker als dein Gram,
und du kannst dich gern vergittern,
sträub dich, schlag dich krumm und lahm!
Es will immer noch nur werden,
du brichst ihm nicht das Genick!
Windest du dich hier auf Erden,
ist das nun mal dein Geschick!

Ja, du könntest dich ersticken,
schaust zur dir nun nicht mehr hin,
nur, wohin willst du noch blicken?
Schau, dein Herz hat Eigensinn!
Es ist stärker als dein Wille,
stärker selbst als Wut und Hass.
Und verzweifelt in der Stille
klopft es ohne Unterlass.
 
Was magst Du deinem Herze dienen
hast schon Pflichten für so vieles.
lass es klopfen dies dumme Ding,
liegt Dir so bleiern in der tiefen Brust,
legt dir an den Hals nen festen Ring,
macht dich deines Schmerzes zu bewusst.

Wo bleibt der Michel mit seinem kühlen Stein,
auf seinen Preis, da gäb ich Ihm gar noch ein Bein.
Hört es doch nur auf zu klopfen dies dumme Ding,
legte mir um den Hals nen festen Ring.

Doch ich bin getrost, in meinem Sein,
denn wie alles wird auch dies ein Ende haben,
spätestens wenn sie mich dann einmal zu Grabe tragen.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Tauschgeschäft

Du verrzichtest auf Dein Herz?
Nimmst stattdessen Gold und Glanz?
Und zum Schluß, fern allen Schmerz
nimmst Du Dir auch noch den Tanz?
Denn auf einem Bein zu tanzen
ist mit Herz als Kunst schon groß!
Ohne: fällt mit Geld im Ranzen
starr das Glück Dir in den Schoß?

LieberTee:)
 
Wutentbrannt

Nicht verlöschen mag diese alte Glut
knapp unterm Herzen, da brennt immer noch die Wut.
Unmerkbar fast schon, ...man meint erkaltet!,
doch in Ihrem Herzen stetes Feuer wartet.
Doch wenn Du gibst nur etwas Luft,
steigt Sie auf aus steter Gruft.
Brennt aufs neue Verstand verschlingend,
Redet laut, ich mag dir Segen bringen.
Doch bringts danach nur wieder Schmerz,
legt sich danach müd schlafend unters trübe Herz.

Gruß Andreas
 
Wohin mag Du auch eilen
an des tagelichtes Helle
ich verbleibe da, an dieser Stelle
eingehüllt in feinstem Nebel
wird mir daraus doch kein Knebel
wie kühlend Kleid umfängt Er mich
kühlt das eigne Brennen,
hilft mir dabei nicht immerzu zu rennen
Du rennst im Nebel auf diese fahl gezeichnete Wand,
magst Sie fassen, erkennst dabei keinen festen Rand
die erdachte Wand wird sich dabei niemals fassen lassen.
Des tagelichtes Welt zeigt sich rund und bunt,
doch auch als Illusion
spielt mir Dir auch nur seinen, ...eben bunten Hohn.

Gruß Andreas
 
Mein und Dein

Als ich da schrieb von Nebelland,
da war das meinige gemeint.
Das teile ich, denn meine Hand,
sie trägt, ist mit dem Mensch vereint,
der ohne mich nur hilflos ist.
So soll das Schicksal nun mal sein.
In welchem Nebel Du dort bist,
das ist Dein eigener allein.
Dein Brennen hat mein Mitgefühl,
wie gut, dass Du nicht rennen musst!
Ist auch Dein Nebel lind und kühl,
so trägst Du's tapfer und bewusst.
In meinem such ich immer Licht,
ist auch die Welt voll Illusion,
ich spür an meiner Hand Gewicht.
Ich lebe damit - ohne Hohn.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Gewicht spürst Du an der eignen Hand,
führst damit doch Fremde durch altes Land
zeigst neue Spuren auf alten Wegen
sorgst dafür das sich so manche regen.
Spürst dies Gewicht nicht sonderlich schwer
meinst ja fast die eigne Hand, sie sei fast leer?!
Dabei Welten sinds die Du da spürst,
Diese Hand mit welcher Du dies machst,
aus dieser neue Kraft erwachst,
gibst diese weiter zur nächsten Hand
schnürst so um alte Welten ein neues Band.

Gruß Andeas
Vielen lieben Dank LieberTee, immer gerne noch mehr, aber immer nur so viel wie Du geben magst
 
Ein neues Band um alte Welten?
Sie sind doch längst Vergangenheit!
Warum sie binden? Da sie gelten
als zu vertraut und in der Zeit
zu sehr im Jetzt präsent. Ach, leider
sind wir mit Altem so im Bund,
zerlumpte, eingestaubte Kleider:
voll Mottenlöcher, dieser Fund.
Sie auszumisten und entsorgen,
sortieren in zu groß, zu klein.
Nur das behalten, war im Morgen
noch wärmt und freut in diesem Sein.

:wave: Andreas, nett mit Dir zu dichten:)

Manchmal schreib ich trotzdem einfach so - für mich...

Alles Gute Dir
LieberTee
 
Die Schatten des Licht, sie berühren mich
Deine Worte, nicht plumpe Reimerei, ….sie sind Gedicht
Bin doch so weit gegangen zu ungewissem Ziel
habe erlebt, gesehen, gelernt so viel
Nun am Abend kommen meine Schatten
juxen mit mir und lachen,
als wenn wir immerschon Freundschaft hatten
Doch sie gehen auf anderem Weg,
nicht weit von mir, aber doch so fern ohne Steg
Bin gegangen bei Wind und Wetter,
sist als wär des Weges Schmutz an mir hochgeklettert
Bildet einen dicken Panzer, festgebrannt wie Stein,
aber es ist mehr, ...es ist nun Fleisch, ...es ist nun mein
Dies Fleisch führt mich dabei sicher nicht in helleres Reich
Wie vermag ich zerstören dieses falsche Fleisch
Soll ich es mir von den Knochen reissen,
gar dem Hunde zum Fraß vorschmeißen
Oder setz ich mich an des Weges Rand,
an seichte Uferböschung,
lass mich vom lauen Wasser umspülen und rühre keine Hand.
Schaue zu dem nahen Lichterschattentreiben
und rede mir ein, ...Dies Schattentreiben wäre mir eigen!.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich dank Dir für die Bildersprache,
in der Du wunderbar geschrieben
von Deinen Wegen, Schmutz und Dreck.
Doch nichts ist sinnlos, ohne Zweck
auf Erden. Selbst die stinkend Lache,
die Dir den Schmutz zu Fleisch verrieben.
Schau Dir genau den Inhalt an,
den Du mit Deiner Haut verbunden.
Und schau Dich um, wer und auch wann
kann auch in diesem Tun gesunden?
Der Mensch, der schutzlos in der Sonne,
das Tier, von Saugern oft geplagt.
Wer gerne schwelgt in giftger Wonne,
der frißt auch Dreck, weil der ihm sagt:
Es wirken heilsam die Substanzen,
die aus dem Erdreich in Dich dringen.
Darin birgt vieles sich vom Ganzen.
Es bindet, schützt vor allen Dingen,
und reinigt, denn die kühle Erde,
aus dem Du Deinen Leib gebrannt
ist aus dem gleichen Stoff des Werde
und ist daher mit Dir verwandt.
Nach welchem hellen Reiche strebst Du,
nach welcher Illusion des Lichts?
Deine Körper, schlauer, fragt Dich: lebst Du?
Da, zwischen Allem oder Nichts?
Genieß das Licht, genieß die Schatten,
die Sonne selbst mag jetzt zu grell,
nimm an, den Schattenleib, den matten,
in trübem Wasser, klarem Quell.

:wave:LieberTee
 
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[FONT=&quot]Wach auf, Träumer der Hoffnung.[/FONT][FONT=&quot]

320 Tage alt, das neue Jahr, zerronnen und verflogen im Wind.
Stunden und Tage der Hoffnung, daß alles werde besser geschwind.
So zähle ich sinnlos die Tage ohne Erfüllung und vergesse das Leben.
Lege mich schlafen, in der Hoffnung, morgen wird es was geben.
Tage der Hoffnung nur, ohne Zufriedenheit, ohne Zweck und Sinn.
Wo bleibt am Festhalten der Hoffnung der menschliche Zugewinn?

Die Lottofee soll klopfen an meine Tür, und auch so manch andre Elfe.
Ein Flaschengeist zur Not wäre willkommen, der zu allem mir verhelfe.
Das Morgen, das so gut, möge erscheinen bald mit fetter Beute,
auf daß ich wie im Schlaraffenland könnte leben schon heute.
Ein Milliönchen gar nicht nötig, zwei davon die Hoffnung mir doch schulde.
Derer dreien wären besser, dann gäbe es auch den Armen was in die Mulde.

„Wach auf, Träumer der Hoffnung, lebe jetzt und hier deinen Traum.“
Diese Stimme beim Erwachen heute füllt nun meine Seele und den Raum.
Hoffnung, nun habe ich dich entlarvt, du raubst mir das Jetzt und den Sinn.
Wo bleibt am Festhalten deiner der menschliche Zugewinn?
Nie wieder will ich zählen die Tage sinnloser Hoffnung und den Mangel,
wo mich doch hat das Wunder des Lebens im Hier und Jetzt an der Angel.[/FONT]​
 
Das Leben spielt sich im Jetzt ab, sagte ich mir so oft
aber im Moment schweben ich so weit davon entfernt

mit meinen Gedanken und Gefühlen
bekämpfe ich im Jetzt die Vergangenheit

Schmerz breitet sich aus in mir und bricht mir das Herz
warum nur all dieser Weltenschmerz

Ich hab es satt dieses Leid
zieh es aus wie ein schmutziges Kleid
 
Verbindend

Wir lernen wohl durch all das Leid.
wir konnten's immer schon ertragen
als Mensch. Hat man in all der Zeit
sich selbst doch stetig nur geschlagen.
Das Leid, es lässt sich nicht verdrängen,
es abzulegen wäre gut.
Fehlt uns das Neue, das um Längen
sie endlich schlägt, die alte Wut?

Wär’ es die Freude, die wir brauchen,
Wär’ es Vertrauen und Geduld?
Und keine Angst, dort hin zu tauchen,
wo keine Zeit ist, keine Schuld?

Wir dachten wohl, in einem Leben,
wir könnten selbst die Wende sein.
Reicht es nicht aus, danach zu streben
mit einem Willen, ganz allein?

So gibt’s noch Hoffnung und Visionen
und viele Träume sind so gleich...
Solang die leben, wird es lohnen:
Die Suche nach dem Friedensreich,
das in uns ist, doch schwer zu finden
und jedes Märchen weiß davon.
Der Weg zur Quelle wird nichts binden
und doch verbindet er uns schon.
 
Nur ein Weg den wir beschreiten
Das Leid uns dabei solche Not bereitet.
Sinds auch so viel gleiche Träume,
Mehr als der Welten Wälder Bäume.
S ist auch das gleiche Leid,
welches für uns hält der Weg bereit.
So geht unser Weg und Traum über unser Ahnen Ruhestätt,
mit einst Ihren und nun Unsren Träumen in das eigne Todesbett.

Doch das Leid wird gefunden wenn es wird gesucht,
drum Lichte Gedanken ich hab aufs neue mir,
für heute noch gebucht.

Gruß Andreas
 
Atempause

Keine Dramen, große Worte, eine stille Höhlenwelt,
die stetig schrumpft - sie zieht sich ein.
Keine Reise, neue Orte, nur ein Fenster und es fällt
kein großer Trumpf zu mir hinein.
Nur ab und zu ein kleines Leuchten,
das mich erreicht an diesem Ende.
Gespenster sind, die einst mich scheuchten
und ängstigten auf dem Gelände,
inzwischen auch geschrumpft zu Flecken,
die hie und da auf mir zu finden sind -
hingehaucht. Doch über weite Strecken
ist es jetzt klar, nur oft im Nebel blind.
Pause atmet heute, etwas Stille - unverhofft!
Abgelöst vom hin und her und kurzem Rennen.
Müde von den Tagen, ohne Wille. Manchmal pocht
von Ferne fast - nicht sehr - auch ein Erkennen.
 
Lichte Gedanken habe ich mir für heute gebucht
ganz viel Liebe in meinem Herzen entfacht
und Freud und Glück hat mich heimgesucht
mich auch lieb gekost ganz sacht

Der Herbst zieht ins Land und auch in meinen Garten
Der Gingko ist in sein gelbes Kleid geschlüpft
Nun versorge ich auch meinen Spaten
Es wird damit nicht mehr durch den Garten gehüpft

Der Winter wird sein, mit Schnee und Eis
das Feuer im Herzen und im Kamin ich entfach
draussen wird's schneien ganz sachte und leis
im Haus ich dann bin, und's mir gemütlich mach
 
Wertvoll

Dich zu sehen,
Deinen Wert zu erkennen,
um Deinen Wert zu ringen,
auch mit mir,
ist mein Wert
um Deines Wertes willen.

Deine Wertschätzung
schätzt mich wert,
so wie Du siehst,
wenn ich Wertschätzung erfahre,
Dein Wert gesehen wird,
Du gesehen wirst.

Bist Du mir wertvoll,
erkenne ich meinen Wert.
Bin ich wertvoll,
erfährst Du meinen Wert,
bin ich wert,
dass Du mir wert bist,
siehst Du Dich wertvoll.
 
so dreh ich mich um
und schau an mir vorbei
der Weg in die Mitte
ist er entzwei

so dreh ich mich um
und schau zurück
und seh den Steg
dort hinten über die Brück

so dreh ich mich um
und schau genauer
ist des Brückes Steg
von langer Lebensdauer

so dreh ich mich um
und seh die Säulen des Lebens
und denk
die Lieb, sie ist nicht vergebens

so dreh ich mich um
und seh den Himmel und nachts die Stern
und hoff im Herzen,
die Menschen, sie haben sich gern

so dreh ich mich um
und setz mich hernieder
und reck und streck die
menschlichen Glieder,
ob Freud, ob Leid, ob Lieb oder Bangen
alles ist im Herzen umfangen.
 
Das Glück zu verschenken
ist besser als der Versuch, es zu lenken.
(flower40)

So geht es mit dem Dichten
aufbauend mit Gewichten
die Schnur sie ist nun gerade
und das Essen schmeckt recht fade
so lass uns schließen diese Lücken
denn dafür gibt es Eselsbrücken.
 
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