Ehrfurcht

Du musst die Arbeit tun mit Leidenschaft
Mit Freude und mit ganzem Herzen
Daraus erwächst dir liebend neue Kraft
Du merkst, du kannst viel mehr verschmerzen
Was dich im Leben trifft und was in dir erklingt
In einem Ton erfreut, im andern peinigt
Du stehst in dir gerade, was auch mit dir ringt
Ja, selbst im Widerstreit mit dir, geeinigt

Ich seh die Leidenschaft und Liebe in der Tat
Ganz hingegeben der Bewegung
Erklingt in mir die Mahnung und der Rat
Und meine Augen folgen jeder Regung
Und voller Freude springt die Energie
Der Dirigenten vor dem Weltorchester
Auf jeden Spieler dieser Symphonie
Trifft meinen Bruder dort und meine Schwester

Ja! Denn mich selbst trifft jedes neue Wort
Ich höre zu, erinnere auch wieder
Was du mir sagtest. Und in dem Akkord
Hör ich mich selbst und damit alle Lieder
Aus liebevollem Ernst nehm ich die Weisung an
Geb mich mir hin mit Ehrfurcht, ganzem Willen
Zu lieben ist Gewinn und ganz in diesem Bann
Darf sich die Freude leben auch im Stillen
 
Doch welches ist nun DEIN Los,
zu leben frei und unbeschwert?,
zu arbeiten wie ein dröges Tier?,
dahinzusiechen ohne Wert?,
dem Leben Sinn zu geben im hier?
Wer mags dir schon sagen;
was nun denn ist DEIN Sinn?
Du darfst nicht die anderen Fragen,
so haut das leider niemals nicht hin.

Gruß Andreas

LieberTee, echt grandios deine Geschichten, gerne mehr!

Die Tiefe mir selber mag leider weichen,
drum Gedichte sollte ich leider keinem mehr reichen!
 
Flüchtig

Gedichte sind nur ein Versuch,
des Lebens Rhythmus einzufangen;
Verblasstes aus dem Lebensbuch
und Töne, die dort einst verklangen
erscheinen flüchtend auf Papier,
wie's Leben flüchtig, auch mal hier.

Danke für die Rückmeldung, lieber Andreas. Warum aber weicht Deine Tiefe?
Gruß LieberTee
 
Seelenzustand

Die Gedanken sie fliegen,
sind nicht zu fangen, nicht zu kriegen,
Stille solls werden im Bauch des Verstand,
s'ist als gleitet alles dir aus der Hand.

Mag endlich der Seele Ruhe finden,
muss ich dafür der Welt erblinden?
So kann ich grad keine eigne Tiefe mehr greifen,
alles, so scheints, mag mir nunmehr entgleiten.

Gruß Andreas
 
Jenseits

Sitzt du täglich in der Zange,
wirst du immer nur gequetscht.
Sei nicht traurig, nicht mehr lange
bleibt es so und dann zuletzt
nimmst du das, was dir beschieden.
Nie mehr wirst du hadern dann,
lebst in Ruhe und in Frieden,
denn nur darauf kommt es an.
Niemand wird je nehmen können,
was du selber nicht begehrst.
Niemand wird dir nicht vergönnen,
womit du dich nicht beschwerst.

Leichter kannst du täglich leben,
wenn du alles von dir weist.
Gib es auf, das alte Streben
und vergiss auch, wie du heißt.
Was du jemals dir ersehntest,
alles ist nur Schall und Rauch.
Warum du das hier erwähntest?
Stell dir diese Frage auch.
Auch das sind nur leere Worte,
selbst der Zweifel taugt ja kaum.
Ja, du sehnst dich nach der Pforte
jenseits Zielen, jenseits Traum.
 
Hallo LieberTee!

Recht hast du mit dem letzten Gedicht.
Kohelet im AT von Windhauch spricht:

All das Streben und Bemühen
alles Windhauch und vergänglich.

Segensgrüße

sidisch
 
Liebe Siddisch,

ich kannte noch nicht Kohelet, bin auch nicht Bibeltreu
doch fand ich ihn im Internet und vieles war nicht neu.

Kap. 3 /15 Was geschieht, das ist schon längst gewesen, und was sein wird, ist auch schon längst gewesen; und Gott holt wieder hervor, was vergangen ist.

Danke für den Hinweis.

Lieber Gruß:)
LieberTee
 
Du kamst zu nahe

Du warst alleine und irrtest umher
da kamen sie und töteten Dich
warum war da deine Mutter nicht mehr
und wehrte sich für Dich

Ein letztes Zucken ging durch Dich
lagst da auf der Seite im Laub
Trauer berührte mich
und ich machte mich nicht aus dem Staub

über deinen Hals strich ich und war traurig
Es war ein kurzer Tod, aber doch schaurig

Du kamst zu nahe an unser Haus
die Gefahr für Dich erst jetzt ich seh
denn meine Hunde sind hier zuhaus
Ruhe in Frieden kleines Reh
 
Hallo Karde,
es ist gut, wenn man solche Erlebnisse in einem Gedicht verarbeiten kann. :wave:

Hallo LieberTee,
Deine Gedichte lese ich aufmerksam, wie Du mit der Welt, und was sich darin findet, umgehst und in Worte faßt. :)


Segensgrüße

sidisch
 
8.11.2012

Herzklopfen

Ruhe schlägt die Lider nieder,
nur dein Herz schlägt wieder wild.
So zerzaust sträubt dein Gefieder
sich so wirr in diesem Bild.
Dieses Herz, es sollte schweigen
und du ringst erbost mit ihm.
Was soll dir das Leben zeigen,
stiehlst du dich aus diesem Team?

Es ist stärker als dein Zittern,
es ist stärker als dein Gram,
und du kannst dich gern vergittern,
sträub dich, schlag dich krumm und lahm!
Es will immer noch nur werden,
du brichst ihm nicht das Genick!
Windest du dich hier auf Erden,
ist das nun mal dein Geschick!

Ja, du könntest dich ersticken,
schaust zur dir nun nicht mehr hin,
nur, wohin willst du noch blicken?
Schau, dein Herz hat Eigensinn!
Es ist stärker als dein Wille,
stärker selbst als Wut und Hass.
Und verzweifelt in der Stille
klopft es ohne Unterlass.
 
Was magst Du deinem Herze dienen
hast schon Pflichten für so vieles.
lass es klopfen dies dumme Ding,
liegt Dir so bleiern in der tiefen Brust,
legt dir an den Hals nen festen Ring,
macht dich deines Schmerzes zu bewusst.

Wo bleibt der Michel mit seinem kühlen Stein,
auf seinen Preis, da gäb ich Ihm gar noch ein Bein.
Hört es doch nur auf zu klopfen dies dumme Ding,
legte mir um den Hals nen festen Ring.

Doch ich bin getrost, in meinem Sein,
denn wie alles wird auch dies ein Ende haben,
spätestens wenn sie mich dann einmal zu Grabe tragen.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Tauschgeschäft

Du verrzichtest auf Dein Herz?
Nimmst stattdessen Gold und Glanz?
Und zum Schluß, fern allen Schmerz
nimmst Du Dir auch noch den Tanz?
Denn auf einem Bein zu tanzen
ist mit Herz als Kunst schon groß!
Ohne: fällt mit Geld im Ranzen
starr das Glück Dir in den Schoß?

LieberTee:)
 
Wutentbrannt

Nicht verlöschen mag diese alte Glut
knapp unterm Herzen, da brennt immer noch die Wut.
Unmerkbar fast schon, ...man meint erkaltet!,
doch in Ihrem Herzen stetes Feuer wartet.
Doch wenn Du gibst nur etwas Luft,
steigt Sie auf aus steter Gruft.
Brennt aufs neue Verstand verschlingend,
Redet laut, ich mag dir Segen bringen.
Doch bringts danach nur wieder Schmerz,
legt sich danach müd schlafend unters trübe Herz.

Gruß Andreas
 
Wohin mag Du auch eilen
an des tagelichtes Helle
ich verbleibe da, an dieser Stelle
eingehüllt in feinstem Nebel
wird mir daraus doch kein Knebel
wie kühlend Kleid umfängt Er mich
kühlt das eigne Brennen,
hilft mir dabei nicht immerzu zu rennen
Du rennst im Nebel auf diese fahl gezeichnete Wand,
magst Sie fassen, erkennst dabei keinen festen Rand
die erdachte Wand wird sich dabei niemals fassen lassen.
Des tagelichtes Welt zeigt sich rund und bunt,
doch auch als Illusion
spielt mir Dir auch nur seinen, ...eben bunten Hohn.

Gruß Andreas
 
Mein und Dein

Als ich da schrieb von Nebelland,
da war das meinige gemeint.
Das teile ich, denn meine Hand,
sie trägt, ist mit dem Mensch vereint,
der ohne mich nur hilflos ist.
So soll das Schicksal nun mal sein.
In welchem Nebel Du dort bist,
das ist Dein eigener allein.
Dein Brennen hat mein Mitgefühl,
wie gut, dass Du nicht rennen musst!
Ist auch Dein Nebel lind und kühl,
so trägst Du's tapfer und bewusst.
In meinem such ich immer Licht,
ist auch die Welt voll Illusion,
ich spür an meiner Hand Gewicht.
Ich lebe damit - ohne Hohn.

Lieber Gruß
LieberTee
 
Gewicht spürst Du an der eignen Hand,
führst damit doch Fremde durch altes Land
zeigst neue Spuren auf alten Wegen
sorgst dafür das sich so manche regen.
Spürst dies Gewicht nicht sonderlich schwer
meinst ja fast die eigne Hand, sie sei fast leer?!
Dabei Welten sinds die Du da spürst,
Diese Hand mit welcher Du dies machst,
aus dieser neue Kraft erwachst,
gibst diese weiter zur nächsten Hand
schnürst so um alte Welten ein neues Band.

Gruß Andeas
Vielen lieben Dank LieberTee, immer gerne noch mehr, aber immer nur so viel wie Du geben magst
 
Ein neues Band um alte Welten?
Sie sind doch längst Vergangenheit!
Warum sie binden? Da sie gelten
als zu vertraut und in der Zeit
zu sehr im Jetzt präsent. Ach, leider
sind wir mit Altem so im Bund,
zerlumpte, eingestaubte Kleider:
voll Mottenlöcher, dieser Fund.
Sie auszumisten und entsorgen,
sortieren in zu groß, zu klein.
Nur das behalten, war im Morgen
noch wärmt und freut in diesem Sein.

:wave: Andreas, nett mit Dir zu dichten:)

Manchmal schreib ich trotzdem einfach so - für mich...

Alles Gute Dir
LieberTee
 
Die Schatten des Licht, sie berühren mich
Deine Worte, nicht plumpe Reimerei, ….sie sind Gedicht
Bin doch so weit gegangen zu ungewissem Ziel
habe erlebt, gesehen, gelernt so viel
Nun am Abend kommen meine Schatten
juxen mit mir und lachen,
als wenn wir immerschon Freundschaft hatten
Doch sie gehen auf anderem Weg,
nicht weit von mir, aber doch so fern ohne Steg
Bin gegangen bei Wind und Wetter,
sist als wär des Weges Schmutz an mir hochgeklettert
Bildet einen dicken Panzer, festgebrannt wie Stein,
aber es ist mehr, ...es ist nun Fleisch, ...es ist nun mein
Dies Fleisch führt mich dabei sicher nicht in helleres Reich
Wie vermag ich zerstören dieses falsche Fleisch
Soll ich es mir von den Knochen reissen,
gar dem Hunde zum Fraß vorschmeißen
Oder setz ich mich an des Weges Rand,
an seichte Uferböschung,
lass mich vom lauen Wasser umspülen und rühre keine Hand.
Schaue zu dem nahen Lichterschattentreiben
und rede mir ein, ...Dies Schattentreiben wäre mir eigen!.

Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich dank Dir für die Bildersprache,
in der Du wunderbar geschrieben
von Deinen Wegen, Schmutz und Dreck.
Doch nichts ist sinnlos, ohne Zweck
auf Erden. Selbst die stinkend Lache,
die Dir den Schmutz zu Fleisch verrieben.
Schau Dir genau den Inhalt an,
den Du mit Deiner Haut verbunden.
Und schau Dich um, wer und auch wann
kann auch in diesem Tun gesunden?
Der Mensch, der schutzlos in der Sonne,
das Tier, von Saugern oft geplagt.
Wer gerne schwelgt in giftger Wonne,
der frißt auch Dreck, weil der ihm sagt:
Es wirken heilsam die Substanzen,
die aus dem Erdreich in Dich dringen.
Darin birgt vieles sich vom Ganzen.
Es bindet, schützt vor allen Dingen,
und reinigt, denn die kühle Erde,
aus dem Du Deinen Leib gebrannt
ist aus dem gleichen Stoff des Werde
und ist daher mit Dir verwandt.
Nach welchem hellen Reiche strebst Du,
nach welcher Illusion des Lichts?
Deine Körper, schlauer, fragt Dich: lebst Du?
Da, zwischen Allem oder Nichts?
Genieß das Licht, genieß die Schatten,
die Sonne selbst mag jetzt zu grell,
nimm an, den Schattenleib, den matten,
in trübem Wasser, klarem Quell.

:wave:LieberTee
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
[FONT=&quot]Wach auf, Träumer der Hoffnung.[/FONT][FONT=&quot]

320 Tage alt, das neue Jahr, zerronnen und verflogen im Wind.
Stunden und Tage der Hoffnung, daß alles werde besser geschwind.
So zähle ich sinnlos die Tage ohne Erfüllung und vergesse das Leben.
Lege mich schlafen, in der Hoffnung, morgen wird es was geben.
Tage der Hoffnung nur, ohne Zufriedenheit, ohne Zweck und Sinn.
Wo bleibt am Festhalten der Hoffnung der menschliche Zugewinn?

Die Lottofee soll klopfen an meine Tür, und auch so manch andre Elfe.
Ein Flaschengeist zur Not wäre willkommen, der zu allem mir verhelfe.
Das Morgen, das so gut, möge erscheinen bald mit fetter Beute,
auf daß ich wie im Schlaraffenland könnte leben schon heute.
Ein Milliönchen gar nicht nötig, zwei davon die Hoffnung mir doch schulde.
Derer dreien wären besser, dann gäbe es auch den Armen was in die Mulde.

„Wach auf, Träumer der Hoffnung, lebe jetzt und hier deinen Traum.“
Diese Stimme beim Erwachen heute füllt nun meine Seele und den Raum.
Hoffnung, nun habe ich dich entlarvt, du raubst mir das Jetzt und den Sinn.
Wo bleibt am Festhalten deiner der menschliche Zugewinn?
Nie wieder will ich zählen die Tage sinnloser Hoffnung und den Mangel,
wo mich doch hat das Wunder des Lebens im Hier und Jetzt an der Angel.[/FONT]​
 
Oben