Bekomme Stuhl-PH nicht in den Griff

Hallo morvan,

du hast Recht, das Thema Blut – Alkalose/Azidose ist sehr komplex und muss ernst genommen werden.

Metabolische Alkalose darf man nicht als Überschuss von Bikarbonaten deuten. Weil es gerade das Gegenteil ist. Im Blut befinden sich Substanzen, die alkalisch sind (z.B. Ammoniak, hoch alkalisch und giftig). Diese Substanzen gelangen ins Blut, weil sie durch die Leber nicht mehr ordnungsgemäß abgebaut werden können. Dies liegt daran, dass der Darm Brutstätte pathogener Mikroorganismen geworden ist. Diese Organismen produzieren massenhaft Gifte, u.a. Ammoniak. Die Blutalkalose ist dann die Folge der Übersäuerung des Körpers. Es gibt auch andere Substanzen, die alkalisch sind. Und es besteht trotzdem Bikarbonatmangel.

Grüße, Panacea.
 
Ich bin mir jetzt nicht mehr sicher, aber ich meine mal gelesen zu haben, dass ein Speichel mit saurem ph-Wert, den ph-Wert des Dünndarms wiederspiegeln kann. .

Hallo Tascha,

deine Information ist nicht falsch. Speichel-pH wiederspiegelt die Situation im ganzen Körper (s.o.), das heißt auch: die Bauchspeicheldrüse, die Lymphe, das Blut, die Schilddrüse usw.
Mit deiner Beschreibung bist du mir zuvorgekommen. Mein nächstes Schreiben wollte ich dem Magen widmen, und dann erst der Bauchspeicheldrüse.
Du hast die Vorgänge im Darm genau so beschrieben, wie sie in diesem pathologischen Zustand ablaufen: „Fatal“ und „verdreht“ – das sind genau die richtigen Ausdrücke für diese Abläufe. Mit dieser „fatalen“ Situation muss sich dann die Leber auseinandersetzen und den giftigen Nahrungsbrei verarbeiten. Irgendwann kann sie das auch nicht mehr in vollem Umfang. Viele dieser Stoffe landen dann im Blut, wo sie nicht hingehören. Das Blut kann seine Aufgaben (Sauerstofftransport) nicht mehr richtig erfühlen. Es entsteht eine Kettenreaktion, eine Lawine des Untergangs. Einerseits wird der Körper mit schädlichen Stoffen überflutet, andererseits entsteht ein massiver Nährstoffmangel (Maldigestion und Malabsorption). Und die Körperreserven werden verbraucht. So entstehen chronische Krankheiten.

Vor langer Zeit hatte ich auch solche Zustände, dass ich nicht genug Sauerstoff bekam. Das war ein Symptom von hundert anderen Symptomen. Das kann man nicht Isoliert betrachten, sondern nur im gesamten körperlichem Kontext. Das ist meine heutige Meinung. Die Ärzte machen das anders.

Grüße, Panacea.
 
Lieben Dank, morvan. Ich werde es bestimmen lassen nach dem WE, das interessiert mich sehr. Nein, deine Zahlen nerven nicht, ganz im Gegenteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Panacea: ja, es ist schwierig, da durchzublicken.

Bei mir ist es der Fall, dass ich nichts mehr wirklich ableiten kann, es sind zu viele einzelne Baustellen, Beschwerden ect.

Den Anfang zu finden, was war zu erst da, wie leitet man ab usw., schwierig.
 
@Tascha82. Achte bitte darauf, dass das Labor Natrium und Chlorid in mmol/l misst. Denn sonst klappt das mit der SID-Berechnung nicht. Würde auch Kalium mitbestimmen lassen, kostet ja alles wenig. Ferner rate ich bei Alkalose, egal ob respiratorisch oder metabolisch, keine oder nur wenig Citrate einzunehmen. Citrate werden basisch verstoffwechselt. Zum milden Säuern des Blutes eignet sich gut Arginin-HCl, aber nur die HCl-Form. Denn die bringt Salzsäure ins Blut. Gibt's als Tabletten als NEM. Da ich eine schwerere Form habe, wirkt bei mir nicht alles so gut. Bin aber auch schon Senior.
Besten Gruß morvan
 
Okay, ich werde da direkt mal nachsehen, welche Einheit sie verwenden.

Ich nahm leider sehr lange Calciumcitrat als Pulver, weil ich eine Osteopenie habe. Und weil ich dachte, dass sich meine Krämpfe damit evtl. bessern.

Aber ich habe es nie herausgefunden, welche Mengen ich brauche, welches Verhältnis zu Magnesium. Und ich frage mich auch immer, brauche ich denn Mineralien. Alles ein schwieriges Thema.

Mein Calciumwert war mal leicht erniedrigt, mit 2,1 mmol (2,2 bis 2,65). Magnesium ist immer bei mindestens 0,8 bis 0,88 mmol (0,7 bis 1,0).
 
Bei der Verdauung entstehen durch chemische Spaltung aus hochmolekularen Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen niedermolekulare Verbindungen (z.B. Aminosäuren). Beim Menschen findet die Verdauung hauptsächlich im Mund, Magen, Zwölffingerdarm und im restlichen Dünndarm statt. Zur Aufnahme von Nährstoffen kommt es fast nur im Zwölffingerdarm und im Dünndarm.

Der Darm

Nach der Mundhöhle gelangt die Nahrung in die Speiseröhre und dann in den Magen. Und dort wird sie mit dem Magensaft vermischt. Die Innenwand des Magens ist mit der Magenschleimhaut ausgekleidet. Diese Schleimhaut ist von Drüsenzellen durchsetzt, welche in drei Typen unterteilt werden: Hauptzellen, Nebenzellen, Belegzellen.

Durch die Belegzellen wird Salzsäure produziert. Der pH-Wert liegt im Magen durch die Salzsäure bei etwa 1 bis 3. Die Belegzellen bilden auch der Intrinsic-Faktor, welcher für die Vit.B12-Aufnahme wichtig ist. Der niedrige pH-Wert des sauren Magensaftes wirkt Bakterien abtötend und führt zu einer Ausflockung von Eiweißen. Sie werden dadurch besser „angreifbar“.

Die Hauptzellen sondern das inaktive Enzym Pepsinogen ab. Dieses Enzym wird von Salzsäure zu Pepsin aktiviert. Das Pepsin spaltet Proteine. Es ist nötig, die Magenschleimhaut von der Säure und Pepsin zu schützen, weil sich der Magen sonst selbst verdaut.

In den Nebenzellen wird deswegen ständig ein Hydrogencarbonat reicher, zäher Schleim abgesondert, der sich schützend über die Magenschleimhaut legt und einen Puffer zur lokalen Neutralisation der Magensäure bildet. Täglich werden 1,5-2 Liter an Magensaft gebildet. Die Verdauung von Kohlenhydraten ruht im Magen.

Ist weniger Magensaure vorhanden, wird unser Körper angreifbar. Es kann keine ausreichende Verwertung von Getränken und Speisen im Magen stattfinden. Unverdaute oder nicht genügend verdaute Nahrung bleibt länger im Magen. Dadurch werden organische Säuren und giftige Schlacken gebildet. Zu wenig Magensäure kann Beschwerden im ganzen Verdauungsbereich auslösen: Infektionen durch Bakterien, Pilze und Parasiten entstehen.

Wichtig: „Doch die so genannte Belegzellen des Magens produzieren nicht nur die ätzende Säure, sondern gleichzeitig und in gleicher Menge auch das basischeNatriumbikarbonat , die wichtigste Puffersubstanz unseres Körpers. Die Ausgangsstoffe dafür – Natriumchlorid und Kohlensäure – holen sich die Belegzellen aus dem Blut und setzen sie zu Salzsäure und Natriumbikarbonat um. …

NaCl + H2CO3 = HCL + NaHCO3

Während Salzsäure unter normalen Bedingungen im Magen verbleibt und bei der Verdauungsarbeit verbraucht wird, geht das Natriumbikarbonat als Puffersubstanz in den Blutkreislauf sowie in die basophilen (Basen anziehenden) Organe – Bauchspeicheldrüse, Leber, Gallenblase, Dünndarm – über. Von da wird es nach Bedarf in den Verdauungstrakt abgegeben, um dort für optimale pH-Verhältnisse zu sorgen“ (H. Fischer-Reska „Die Entsäuerungs Revolution“.).

Grüße, Panacea.
 
Der Dünndarm

Der Dünndarm ist mit einer Länge von drei bis fünf Metern der längste Teil des Verdauungstraktes. Eine Besonderheit gibt es im Zwölffingerdarm. Das sind die Brunner-Drüsen. Diese Drüsen liegen in großen Paketen unter der Schleimhaut. Sie sind am Aufbau der Schleimschicht beteiligt. Außerdem scheiden sie Hydrogencarbonat aus. Beides, die Schleimschicht und das Hydrogencarbonat, schützen die Darmwand vor dem sauren Mageninhalt.

Im Dünndarm wird die Nahrung enzymatisch weiter verdaut. Mit dem Pankreas Sekret (Bauchspeicheldrüse) gelangt das Bikarbonat in den Dünndarm, welches den Nahrungsbrei weiter neutralisiert. Die Bauchspeicheldrüse produziert täglich etwa 1,5-2 Liter dieses Sekrets. Es enthält neben Wasser und Bikarbonat zahlreiche Verdauungs-Enzyme. Der pH-Wert liegt mit etwa 8,5 im basischen Bereich. Für ein alkalisches Milieu sorgt zusätzlich die Galle. Im Pankreas-Saft findet man Enzyme, die auf alle Grundbestandteile der Nahrung einwirken: Eiweiße, Kohlenhydrate, Fette. Für die Verdauungsenzyme bietet eine alkalische Umgebung optimale Bedingungen, in einem alkalischen Milieu entfalten sie ihre Höchstleistung.

Insgesamt werden im Dünndarm etwa 80-90% der Proteine, Großteil von Kohlenhydraten und Fetten resorbiert.
Die Galle dient der Emulgierung der Fette. Von der Leber wird es bis zu 700 ml Galle produziert. Galle besteht zum größten Teil aus Wasser, in dem Elektrolyte in einer ähnlichen Zusammensetzung wie im Blutplasma gelöst sind: Na+, K+, CL-, HCO3-. PH-Wert 8,0-8,5.
Zusätzlich wird der Galle das Bilirubin und andere Stoffe beigemischt. Über die Galle werden Abfallstoffe in den Darm abgegeben, die dann zusammen mit den Speiseresten den Körper verlassen. Die Gallensäure wird zu rund 95% resorbiert.

Amylase und seine Funktionen

Mit der Speichel-Amylase beginnt die Verdauung im Mund. Sie wird dann im Dünndarm fortgesetzt. Amylase macht Kohlenhydrate für den Körper verwertbar. Amylase kann dazu beitragen, schädliche Immunkomplexe, die vermutlich an der Entstehung von Autoimmun-Krankheiten beteiligt sind, abzubauen. Pankreas-Amylase kann zusammen mit Bromelain und Papain auch das Wachstum entarteter Zellen beeinträchtigen. Diese Enzyme können dazu beitragen, körpereigene Substanzen wie Interleukin 1 und 6 und den Tumor-Nekrose-Faktor anzuregen, um entartete Zellen zu bekämpfen.

Die von den Enzymen zerlegte Nährstoffe müssen jetzt aus dem Darm ins Blut oder Lymphe übergehen. Das geschieht mit Hilft von speziellen Transportproteinen.

Grüße, Panacea.
 
Der letzte Teil des Verdauungstraktes ist der Dickdarm.

Seine wesentliche Funktion liegt im Transport und in der Speicherung des Stuhls. Der Dickdarm entzieht dem Stuhl Wasser und dickt ihn dadurch ein. Durch seine Fähigkeit, Na+, K+, CL- Ionen aufzunehmen oder auszuscheiden, ist er an der Feinregulation des Elektrolyt – Haushaltes beteiligt. Die Darmflora ist vor allem im Dickdarm zu finden. Die Gesamtlänge des Dickdarms beträgt bei Menschen etwa 1,5 m.

Abgesehen von kurzkettigen Fettsäuren werden im Dickdarm keine Nährstoffe aufgenommen. Eine bedeutende Rolle bei der Bildung dieser Fettsäuren spielen die Bakterien des Dickdarms, die Darmflora. Bakterien produzieren bei der Vergärung des Speisebreis in erster Linie kurze Fettsäuren, hinzu kommt Vit.K, das ebenfalls resorbiert wird. Der Dickdarm ist außerdem bedeutend im Zusammenspiel mit der Abwehr krankheitserregenden Mikroorganismen, der Immunabwehr. Becherzellen sondern Muzine aus. Der daraus resultierende Schleim erleichtert die Passage des Stuhls durch den Darm.

Dickdarm und Lactobakterien

Der Speisebrei, die aus dem Dünndarm in den Dickdarm gelangt, hat folgende Merkmale:
- Er ist basisch
- Er enthält nur die Spuren von Eiweiß und Fett,
- Viel Wasser,
- Unverdaute Ballaststoffe

Dieser Speisebrei oder Stuhl bietet optimale Bedingungen für unterschiedliche Darmbakterien, unter ihnen einigen Lactobacillus-Arten. Die unverdauten Ballaststoffe (u.a. resistente Stärke) dienen Bakterien als Nahrung. Sie werden von Bakterien fermentiert. Unter Ausschuss von Sauerstoff werden Ballaststoffe abgebaut, dabei werden die kurzkettigen Fettsäuren Propinat, Acetat und Butirat gebildet. Letztes gilt als Energielieferant für die Zellen der Dickdarmschleimhaut. Für eine gute Dickdarmgesundheit sollen Ballaststoffe in ausreichender Menge zugeführt werden. Resistente Stärke wird zur Milch- und Essigsäure abgebaut. Durch Abbaustoffe ändert sich der pH-Wert des Dickdarmes, das wiederum verhindert die Ausbreitung von pathogenen Keimen.

Ich bin zu dem gleichen Schluss gekommen, wie knutpeter (#26): unser Darm ist basisch, bis er in seinem letzten Abschnitt durch die Fermentation angesäuert wird.

Fermentation (lat. fermentum „Gärung“ oder „Sauerteig“) ist mikrobielle oder enzymatische Umwandlung organischer Stoffe in Säure, Gase, Alkohol. Eine Reihe von Lebensmitteln werden durch Milchsäuregärung hergestellt.

Wenn im Dünndarm Mangel an Natriumbikarbonat herrscht:

Die Folgen eines zu sauren Milieus im Zwölffingerdarms können aber auch noch viel schwerwiegender sein: Fette, Kohlenhydrate und Eiweiße werden dort nur unvollständig verdaut und können erst in den nachfolgenden Darmabschnitten – im Dünndarm und im Dickdarm – endgültig verarbeitet werden. Das aber führt zu einer Beeinträchtigung der gesunden Darmflora, Gärungs- und Fäulnisprozesse nehmen überhand und vergiften den Organismus. Da viele der Zersetzungsprodukte sauer sind, beginnt ein Teufelskreis, in dem sich die Übersäuerung immer weiter verstärkt. Wir bemerken das an Verstopfungserscheinungen oder Durchfall, Blähungen, übelriechendem Stuhl und unangenehmem Mundgeruch“ (H. Fischer-Reska).

Der kranke Darm braucht keine Ansäuerung, er braucht Natriumbikarbonat.

Grüße, Panacea.
 
Hallo Panacea,

finde es sehr interessant, was du beschreibst, gerade auch in deinem letzten Beitrag, weil ich mich darin wiederfinden kann (meine die Beschwerden, letzter Abschnitt).

Speziell bei mir vermute ich mehreres, was es genau ist, lässt sich nur nicht feststellen. Nehmen wir mal Magensaftmangel an, dann kann das auch etliches durcheinander machen, nicht nur in dem Bereich, auch die anschließenden Abschnitte, wenn die Lebensmittel nicht ausreichend zerlegt werden.

Es ist unfassbar schwierig den Anfang zu finden, um abzuleiten..

Denkst du, dass man zwar einerseits ausreichend sauren ph-Wert im Magen haben kann und dennoch aber zu wenig Magensaft (meine die Menge), gibt es das auch? Das wäre dann ja wiederum auch bestimmt sehr schwierig nachzuweisen.

Du schreibst, wenn im Dünndarm Natriumbikarbonat-Mangel herrscht, allgemein an Natriumbikarbonatmangel dachte ich auch mal bei mir, ist aber bissel her, als ich es das erste mal dachte, weiß nicht mehr genau, wie ich drauf kam. Aber was wäre die Ursache, wenn es das ist, denn dem müsste man dann ja auch nachgehen.

LG Tascha
 
Hallo Tascha,

Man kann im Magen zu viel oder zu wenig Magensaft haben. Beides führt zu Verdauungsstörungen.

Natriumbikarbonatmangel steht im Zusammenhang mit Kohlenstoffdioxidmangel. Ich habe bei dir irgendwo folgende Werte gesehen: pCO2 (Kohlendioxidpartialdruck): 28 mmhg (35-45mmhg). Heißt es, dass du zu wenig davon im Blut hast?

Grüße, Panacea.
 
Hallo Panacea,

im Magenbereich kann der ph-Wert etwa säuerlich sein, wie es sein muss, damit alles gut zerlegt wird, da gibt es einen bestimmten ph-Wert Bereich.

Und wenn man beispielsweise einen Säurehemmer nimmt, dann kann der ph-Wert sich verändern, in dem er auf der ph-Wert Skala hinaufklettert.

Aber das meinte ich nicht, kann mich da nicht gut erklären.

Ich meinte eher, kann es auch sein, dass einfach die Menge an Magensaft zu wenig ist, meine das zwar ph-Wert ausreichend sauer ist, aber die Magensaftmenge nicht ausreicht, beispielsweise weil Schilddrüse und Gastrin im Zusammenhang stehen kann.

Zu deiner Frage: Damit kenne ich mich leider nicht aus.

LG Tascha
 
Warum produziert der Magen zu viel Magensäure?

Wenn der Magen mehr Magensäure/Magensaft produziert, als gewöhnlich, dann kommt es zu Sodbrennen und saurem Aufstoßen oder Durchfall. Der Dünndarm-Saft, der alkalisch sein sollte, kann die Salzsäure des Magens nicht mehr genügend neutralisieren. Dadurch entsteht sogar ein saurer Geruch des Stuhls. Es kann im Extremfall zu saurem Erbrechen oder sauren Durchfällen kommen. Viele andere körperliche Probleme können die Folge sein.

In den vorherigen Posts (#68) habe ich schon erwähnt, dass der Magen zweifache Funktion erfühlt: er produziert GLEICHZEITIG Magensäure und Natriumbikarbonat. Dazu braucht er eine ausreichende Menge von Kochsalz (NaCl) und Kohlensäure (H2CO3). Daraus entsteht Salzsäure (HCL) und NaHCO3 (Natriumbikarbonat).

Die Ausgangsstoffe dafür – Natriumchlorid und Kohlensäure – holen sich die Belegzellen aus dem Blut. Kohlenstoffdioxid (CO2) geht bei Lösung im Wasser (b.w. im Blut) in Kohlensäure (H2CO3) über.

Die Salzsäure wird in den Magen abgegeben, das Bikarbonat wird in das BLUT abgegeben und erzeugt die sogenannten Basenflut nach Mahlzeiten. Unter „Base“ wird in diesem Fall nur Natriumbikarbonat verstanden und nicht andere Substanzen (Mineralien, Citrate u.ä.) Ein Teil des Bikarbonats gelangt über z.B. den alkalischen Pankreasverdauungssaft wieder in den Darm.

Man muss sich ganz genau vor den Augen halten: der Magen produziert nicht nur „zu viel Magensäure“, sondern es wird „zu viel Bikarbonat und Magensäure produziert“. Und dieses „zu viel produzieren“ kann so weit gehen, dass es unabhängig von der Nahrungsaufnahme läuft. Basenflut ist für den Körper von existentieller Bedeutung, besonders wichtig ist Natriumbikarbonat als Puffersubstanz im Blutkreislauf. Wenn im Körper ein erhöhter Bedarf an Natriumbikarbonat besteht, dann „muss“ den Magen mehr davon produzieren. Das kann er nur gleichzeitig mit der Magensäure. Dieser Zustand entsteht, wenn im Körper ein Mangel an Natriumbikarbonat herrscht.

Bei der Überproduktion von Magensäure/Natriumbikarbonat handelt es sich um eine Anpassungsreaktion des Körpers. Wenn die Pufferkapazität des Blutes nicht mehr ausreicht, dann wird mehr Natriumbikarbonat produziert. Unser Darm leidet darunter, wir werden krank. Aber, wenn nicht genug Natriumbikarbonat im Blut ist, dann sterben wir.

MedizInfo®: Säure-Basen-Haushalt: Basenflut - Bikarbonat neutralisiert Säuren im Bindegewebe

Grüße, Panacea.
 
Hallo, Tascha.

Mein Post hat sich mit deinem überschnitten. Deine Frage habe ich schon verstanden. Es geht dir um den Mangel an Magensaft. Darüber werde ich auch berichten.

Grüße, Panacea.
 
Hallo Panacea,

Vielen Dank für die wirklich nachvollziehbaren klaren Erklärungen, sehr verständlich beschrieben, super : )

In welcher Form würde man den das Natriumbikarbonat am besten aufnehmen, und in welcher Menge?

Und verstehe ich das richtig, das es sich hierbei bei dem Natriumbikarbonat um Natron handelt, das Mann so auch recht gut im Handel bekommt?

Ich habe seit ewigen Zeiten einen Reizdarm, mit Bauchschmerzen, Durchfällen, etc.

Besser wurde das erst, als ich anfing, vor Kurzem Verdauungsenzyme zu nehmen, genauer gesagt Betain HCl (also Magensäure) und ein Multi Enzym Komplex.
Das hilft gegen die Beschwerden wirklich einmalig gut. Vor allem im Vergleich zu den Protonenpumpenhemmern, die ich vorher einnehmen sollte.

Meinst du, es wäre hilfreich, gleichzeitig (oder vielleicht zeitversetzt (?) Natriumbikarbonat einzunehmen? Ich nehme unabhängig davon (und eigentlich zur generellen Entgiftung über die Haut) Natron Bäder, aber für den Darm würde es wahrscheinlich mehr Sinn machen, das Natron als Substanz oder als Flüssigkeit einzunehmen, oder?

LG und Dank
aigo
 
Ich sage mal meine Meinung zu Aigos Frage, obwohl sie nicht mir gestellt wurde. Wenn dir Betain-HCl gut tut, ist dies ein Zeichen für Magensäure-Mangel. Der wiederum kann oft daran liegen, dass H+ und Cl- Ionen im Blut mangeln. Dann kann eine Bicarbonat-Gabe ungünstig sein. Ich würde erst den pH-Wert des Blutes bestimmen lassen, wenn bei der von mir genannten Konstellation Bicarbonat langfristig oral oder parenteral gegeben werden soll. Kurzfristig wohl kaum ein Problem, vielleicht merkst du dann, ob dein Organismus das Bicarbonat-Wert will. Man muss da sehr sensibel sein, um dies zu spüren. Daher, messen ist sicherer.
Gruß morvan
 
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