Befundauswertung Nitrostresswerte

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Hallo,

ich bin seit ca.1,5 Jahren wg. Polymorphismus des COMT in Behandlung.

B12 konnte ich von 474ng/l auf 798ng/l steigern

Homocystein konnte ich von 13,3ymol/l auf 9,7ymol/l senken

TNF-alpha i.S. konnte ich von 9,7pg/ml auf 7,9pg/mal senken

Interleukin 1-B i.S., Interleukin 6 i.S. und Interferon-gamma i.S. sind
alle im Normbereich

ATP intrazellullär konnte ich von 2,12yM auf 5,73yM steigern

> Labordiagnose: ATP liegt im Normbereich. Aktuell kein Hinweis
auf eine primäre oder sekundäre Mitochondriopathie


Das klingt alles erstmal nicht schlecht.


Jetzt habe ich noch einen Nitrostress Befund:

Nitrotyrosin 1,25yg/l bei einem Vorwert von 0,14

Tyosin 1170,62yg/l bei einem Vorwert von 681,16

Tyrosin nitriert 0,11% bei einem Vorwert von 0,02


Leider hatte ich die letzten Monate wirklich starken Stress durch starke Veränderungen / Belastungen auf der Arbeit und zusätzlich durch einen Unfall mit Schleudertrauma, mit letzterem habe ich immer noch zu kämpfen.

Kann der Nitrotyrosinwert auch Tagesabhängig sein, oder spiegelt dieser
einen längeren Zeitraum (ca. wie lange?) wieder?

Wieso ist Tyrosin nitriert noch relativ niedrig und der Nitrotyrosinwert relativ hoch?

Wie würdet Ihr insgesamt meine Werte einschätzen?

Danke & viele Grüße,
Mingus
 
Hallo Mingus,

interessante Fragen. Im Moment kann ich mich nicht rein vertiefen und habe nur einige Fragen an Dich:
  • Hast Du Tyrosin eingenommen?
  • Waren die erstgenannten verbesserten Laborwerte vor dem Unfall?
  • Wie lange liegt der Unfall zurück, wie groß ist der Abstand zwischen Unfall und der Nitrostress-Untersuchung?
Könntest Du zur Nitrostress-Untersuchung bitte noch die Referenzbereiche angeben? Sind die Werte von GANZIMMUN?

Inwieweit der Nitrotyrosin-Wert eine Momentaufnahme ist, da bin ich gerade etwas überfragt. Ich könnte es mir schon vorstellen, während der Metabolit Nitrophenylessigsäure eher ein Langzeitwert ist. Du könntest zu der Thematik mal in die Threads zum Thema schauen:

https://www.symptome.ch/threads/aus...thoden-auf-laborwerte-u-a-nitrotyrosin.40626/
https://www.symptome.ch/threads/gan...itrophenylessigsaeure-als-neuem-marker.20829/

Gruß
Kate
 
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Hallo Kate,

danke für Deine Antwort:

1. Ja, ich nehme schon seit mindesten 1jahr jeden 2ten Tag 500mg Tyrosin ein.

2. Alle Laborwerte, auch die obigen verbesserten sind 2 Monate nach dem Unfall. Der Unfall war Mitte April, die Laborwerte sind von Mitte Juni, die Vorwerte alle von vor 1,5 Jahren vor jeglicher Behandlung

3. Der Unfall liegt fast 3 Monate zurück, der Abstand zwischen letztem Nitrostresswert und Unfall liegt bei 2 Monaten.

4.Die Tyrosinwerte sind vom Labor Kirkamm, B12 + Homocystein von Labor Dr.Gärtner, TNF Alpha, Interleukin und ATP vom IMD Berlin

5.Vor 1 Jahr habe ich auch einen Pyruvat/Lactat Test bei Labor Dr.Gärtner gemacht, der wurde jedoch bislang nicht mehr aktualisiert:

Pyruvat 1,3mg/l , Referenz 3,6 - 5,9

Lactat im Plasma 1,07nmol/l , Referenz 0,50 - 2,20

Lactat - Pyruvat Quotient 72 , Referenz 20 - 30
symptome.ch/v(b)board/data:image/png;base64

Ich versuche mich noch etwas in die Threads einzulesen.

Herzliche Grüße,
Mingus
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

eine Frage habe ich noch zu den Werten: inwieweit hängt die Menge des ATP mit der Stärke der Übersäuerung zusammen?

Ich konnte meinen ATP Wert u.a. mit L-Carnitin + Q10 von von 2,12yM auf 5,73yM steigern.

Heißt das nun automatisch, das der Körper durch den besseren ATP Wert allgemein weniger übersäuert oder kommt das nur bei größeren körperlichen Anstrengungen zum tragen?

Jegliche Basenmittel vertrage ich kaum und es wäre doch sehr beruhigend, wenn die Steigerung des ATP auch in diesem Sinne hilfreich wäre.

Danke & LG
Mingus
 
Hallo Mingus,

sorry für die späte Antwort, aber in diesem Gebiet fühle ich mich nur begrenzt zuhause.

Hier wurde schon einmal etwas Ähnliches gefragt: https://www.symptome.ch/threads/ges...wechsel-zusammenhang-z-uebersaeuerung.100491/

Soweit ich es verstanden habe, hat der ATP-Wert etwas mit der Leistungsfähigkeit der Mitochondrien zu tun. Deren eingeschränkte Leistungsfähigkeit führt Kuklinski bei "uns" (Nitrogestressten) auf eine Laktazidose Typ 2 zurück.

Siehe dazu:
https://www.symptome.ch/threads/diagnose-laktatazidose-typ-ii.36375/page-2#post-314260
https://www.symptome.ch/threads/diagnose-laktatazidose-typ-ii.36375/#post-233333
(und auch der Rest des Threads)

Allerdings macht K. dies meines Wissens nicht - wie wohl in der offiziellen Definition - (u.a., neben dem Blut-PH) an einem absolut erhöhten Lactat fest, sondern an einem erhöhten Lactat-Pyruvat-Verhältnis resp. einem relativ erhöhten Lactat. Soweit ich das hier überblicken kann, haben auch die meisten von uns ein normales Lactat und mit dem Pyruvat stimmt irgendetwas nicht. Es ist oft zu niedrig (was dann zu einem erhöhten L/P-Verhältnis führen kann), hier ist allerdings - vor allem, wenn es versendet wurde - auch ein Laborfehler möglich (siehe Labor-Wiki). Bei manch einem ist es auch zu hoch, inwieweit das dann von K. auch als Laktazidose Typ 2 bezeichnet würde, weiß ich nicht. Es resultiert daraus lt. K. u.a. eine Kohlenhydratverwertungsstörung (die Kohlenhydrate können energetisch bzw. im Citratzyklus nicht verwertet werden). Daher die Empfehlung, wenig davon zu konsumieren.

Die "Übersäuerung" wiederum, wie sie im Wiki Übersäuerung beschrieben ist und wohl üblicher Weise mit Ernährungsmaßnahmen und evtl. Basenpulver versucht wird zu korrigieren, ist nach meiner Einschätzung nicht dasselbe wie eine Laktazidose. Es scheinen z.B. die Zusammenhänge zur Ernährung anders zu sein:
/aus dem eben genannten Wiki (letzter Link) schrieb:
In diesem Bereich ist der Körper noch in der Lage, den pH des Blutes in schulmedizinisch „normalen“ Grenzen zu halten

(...)

Unsere Nahrungsmittel sind vorwiegend säurebildend, d.h. nach der Verdauung besteht das Ergebnis vorwiegend aus Säuren. (...) Unser Körper benötigt jedoch eine vorwiegend basische Kost. SOLL: 80% Basenbildner. IST: 80% Säurebildner.

Verschiebungen dieser Relation in Richtung "sauer" sind unserem Körper bekannt, seit der Mensch Fleisch verzehrt. Besonders Privilegierte waren häufig mit Säurekrankheiten konfrontiert (die Gicht, eine Säurekrankheit, wurde auch "Krankheit der Könige" genannt).

(...)

Die Speisekarte wird wie folgt verändert:

  • a) Säurebildner einschränken (Zucker, Fett).
  • b) Basenbildner aufstocken (Obst, Gemüse, Kartoffeln).
(...)

Beim Fett sind die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren eine Ausnahme und nicht als negativ einzuordnen
Bestimmte Fette, darunter auch Butter und Sahne, werden von K. im Rahmen seiner Pro-Mitomed-Ernährung (abgewandelte LOGI-Kost, siehe Kuklinskis Therapiekonzept bei nitrosativem Stress) dagegen ausdrücklich empfohlen, Fleisch laut anderen Aussagen auch (siehe https://www.symptome.ch/threads/dia...-erfahrungsaustausch.97194/page-2#post-743697 und folgender Beitrag, da geht es u.a. um Methylierung). Immerhin wird bei der Definition von "Übersäuerung" von einem normalen Blut-PH ausgegangen, wie es wohl auch K. tut (der diesen meines Wissens i.a. nicht untersuchen lässt).

Die Einstufung der Lebensmittel in Säure- und Basenbildner bleibt für mich übrigens fragwürdig und widersprüchliche Aussagen dazu könnten mir recht geben (zusammen hängen könnte es mit dem Einstufungs-Verfahren - ich meine, mich hier an eine Diskussion mit Günter aus der KPU-Rubrik zu erinnern). Z.B. werden auf einem Zettel von meinem Hausarzt Butter und Sahne als "annähernd neutral" eingestuft, laut o.g. Wiki wohl als Säurebildner.

Eine Schnittstelle besteht offenbar bei der Aussage, dass Kohlenhydrate, vor allem die isolierten bzw. leicht aufnehmbaren (die zu Blutzuckerspiegel-Spitzen führen) ungünstig sind:
ebenda schrieb:
Seitdem sich (vor ca. 100 Jahren) der raffinierte Zucker (ein starker Säurebildner) einen Platz in unseren Nahrungsmitteln erobern konnte, hat die Säurebildung in unserem Körper völlig neue und bis dahin unbekannte Dimensionen erreicht.

Du siehst, hier gehen viele Begriffe durcheinander, und ich wäre froh, wenn jemand mit profunden biochemischen Kenntnissen die Zusammenhänge mal klar darstellen könnte :cool:

Das hilft Dir nicht in Bezug auf Deine Thread-Frage, passt aber zu den von mir angeschnittenen Themen: Für mich hat es sich durchaus (aus welchen Gründen auch immer ;)) bewährt, mich recht "basisch" zu ernähren, d.h. viel Grünzeug und Gemüse, bestimmte Obstsorten (Beeren, davon eher die sauren, also nicht gerade Erdbeeren) und eben nicht so viel Fleisch und Milchfett (die anderen Milchprodukte esse ich eh kaum). Ich (Darm u.a.) fühle mich dann einfach wohler.

Es gibt nach meiner Information (z.B. Patrick Holford: Optimum Nutrition for the Mind) übrigens auch hochwertige pflanzliche Eiweiße, z.B. Quinoa, Amaranth, Kicher-/Erbsen, Linsen, Bohnen (letztere laut Holford in Kombination mit Reis, vermutlich geht auch Quinoa stattdessen). Diese werden von K. soweit ich es sehe wenig erwähnt... allerdings äußerte er sich positiv als ich erzählte, dass ich seit einiger Zeit Quinoa und Amaranth esse und wies auf die enthaltenen Aminosäuren hin. Nach meiner Information dürften diese pflanzlichen Eiweiße den Vorteil haben, dass sie "annähernd neutral" für den Säure-Basen-Haushalt sind.

So, jetzt habe ich viel gesucht, gestöbert und nachgeschlagen... vielleicht hilft es Dir ja ein bisschen oder kann Grundlage sein für eine weitere Diskussion :)

Grüße 👋
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Kate,

vielen lieben Dank für Deinen Einsatz & weitreichenden Recherchen, Du hast Recht, in einem anderen Thread wurde ähnliches gefragt.

Selbst merke ich den Zusammenhang, da ich durch eigentlich basische Kartoffeln sofort einen stark gelben / sauren Urin bekomme.
Genau, kohlenhydratarm ernähren muß nicht bedeuten, Unmengen von Fett
und Eiweiß zu essen und Amaranth vertrage ich auch noch vergleichsweise gut.

Beim nächsten Termin werde ich nach Möglichkeit nochmal meinen biochemisch versierten Umweltmedizinier darauf ansprechen.

LG
Mingus
 
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