Hallo Mingus,
sorry für die späte Antwort, aber in diesem Gebiet fühle ich mich nur begrenzt zuhause.
Hier wurde schon einmal etwas Ähnliches gefragt:
https://www.symptome.ch/threads/ges...wechsel-zusammenhang-z-uebersaeuerung.100491/
Soweit ich es verstanden habe, hat der ATP-Wert etwas mit der Leistungsfähigkeit der Mitochondrien zu tun. Deren eingeschränkte Leistungsfähigkeit führt Kuklinski bei "uns" (Nitrogestressten) auf eine Laktazidose Typ 2 zurück.
Siehe dazu:
https://www.symptome.ch/threads/diagnose-laktatazidose-typ-ii.36375/page-2#post-314260
https://www.symptome.ch/threads/diagnose-laktatazidose-typ-ii.36375/#post-233333
(und auch der Rest des Threads)
Allerdings macht K. dies meines Wissens nicht - wie wohl in der offiziellen Definition - (u.a., neben dem Blut-PH) an einem absolut erhöhten Lactat fest, sondern an einem erhöhten Lactat-Pyruvat-Verhältnis resp. einem
relativ erhöhten Lactat. Soweit ich das hier überblicken kann, haben auch die meisten von uns ein normales Lactat und mit dem Pyruvat stimmt irgendetwas nicht. Es ist oft zu niedrig (was dann zu einem erhöhten L/P-Verhältnis führen kann), hier ist allerdings - vor allem, wenn es versendet wurde - auch ein Laborfehler möglich (siehe Labor-Wiki). Bei manch einem ist es auch zu hoch, inwieweit das dann von K. auch als Laktazidose Typ 2 bezeichnet würde, weiß ich nicht. Es resultiert daraus lt. K. u.a. eine Kohlenhydratverwertungsstörung (die Kohlenhydrate können energetisch bzw. im Citratzyklus nicht verwertet werden). Daher die Empfehlung, wenig davon zu konsumieren.
Die "Übersäuerung" wiederum, wie sie im Wiki
Übersäuerung beschrieben ist und wohl üblicher Weise mit Ernährungsmaßnahmen und evtl. Basenpulver versucht wird zu korrigieren, ist nach meiner Einschätzung nicht dasselbe wie eine Laktazidose. Es scheinen z.B. die Zusammenhänge zur Ernährung anders zu sein:
/aus dem eben genannten Wiki (letzter Link) schrieb:
In diesem Bereich ist der Körper noch in der Lage, den pH des Blutes in schulmedizinisch „normalen“ Grenzen zu halten
(...)
Unsere Nahrungsmittel sind vorwiegend säurebildend, d.h. nach der Verdauung besteht das Ergebnis vorwiegend aus Säuren. (...) Unser Körper benötigt jedoch eine vorwiegend basische Kost. SOLL: 80% Basenbildner. IST: 80% Säurebildner.
Verschiebungen dieser Relation in Richtung "sauer" sind unserem Körper bekannt, seit der Mensch Fleisch verzehrt. Besonders Privilegierte waren häufig mit Säurekrankheiten konfrontiert (die Gicht, eine Säurekrankheit, wurde auch "Krankheit der Könige" genannt).
(...)
Die Speisekarte wird wie folgt verändert:
- a) Säurebildner einschränken (Zucker, Fett).
- b) Basenbildner aufstocken (Obst, Gemüse, Kartoffeln).
(...)
Beim Fett sind die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren eine Ausnahme und nicht als negativ einzuordnen
Bestimmte Fette, darunter auch Butter und Sahne, werden von K. im Rahmen seiner Pro-Mitomed-Ernährung (abgewandelte LOGI-Kost, siehe
Kuklinskis Therapiekonzept bei nitrosativem Stress) dagegen ausdrücklich empfohlen, Fleisch laut anderen Aussagen auch (siehe
https://www.symptome.ch/threads/dia...-erfahrungsaustausch.97194/page-2#post-743697 und folgender Beitrag, da geht es u.a. um Methylierung). Immerhin wird bei der Definition von "Übersäuerung" von einem normalen Blut-PH ausgegangen, wie es wohl auch K. tut (der diesen meines Wissens i.a. nicht untersuchen lässt).
Die Einstufung der Lebensmittel in Säure- und Basenbildner bleibt für mich übrigens fragwürdig und widersprüchliche Aussagen dazu könnten mir recht geben (zusammen hängen könnte es mit dem Einstufungs-Verfahren - ich meine, mich hier an eine Diskussion mit Günter aus der KPU-Rubrik zu erinnern). Z.B. werden auf einem Zettel von meinem Hausarzt Butter und Sahne als "annähernd neutral" eingestuft, laut o.g. Wiki wohl als Säurebildner.
Eine Schnittstelle besteht offenbar bei der Aussage, dass Kohlenhydrate, vor allem die isolierten bzw. leicht aufnehmbaren (die zu Blutzuckerspiegel-Spitzen führen) ungünstig sind:
ebenda schrieb:
Seitdem sich (vor ca. 100 Jahren) der raffinierte Zucker (ein starker Säurebildner) einen Platz in unseren Nahrungsmitteln erobern konnte, hat die Säurebildung in unserem Körper völlig neue und bis dahin unbekannte Dimensionen erreicht.
Du siehst, hier gehen viele Begriffe durcheinander, und ich wäre froh, wenn jemand mit profunden biochemischen Kenntnissen die Zusammenhänge mal klar darstellen könnte
Das hilft Dir nicht in Bezug auf Deine Thread-Frage, passt aber zu den von mir angeschnittenen Themen: Für mich hat es sich durchaus (aus welchen Gründen auch immer

) bewährt, mich recht "basisch" zu ernähren, d.h. viel Grünzeug und Gemüse, bestimmte Obstsorten (Beeren, davon eher die sauren, also nicht gerade Erdbeeren) und eben nicht so viel Fleisch und Milchfett (die anderen Milchprodukte esse ich eh kaum). Ich (Darm u.a.) fühle mich dann einfach wohler.
Es gibt nach meiner Information (z.B. Patrick Holford: Optimum Nutrition for the Mind) übrigens auch hochwertige pflanzliche Eiweiße, z.B. Quinoa, Amaranth, Kicher-/Erbsen, Linsen, Bohnen (letztere laut Holford in Kombination mit Reis, vermutlich geht auch Quinoa stattdessen). Diese werden von K. soweit ich es sehe wenig erwähnt... allerdings äußerte er sich positiv als ich erzählte, dass ich seit einiger Zeit Quinoa und Amaranth esse und wies auf die enthaltenen Aminosäuren hin. Nach meiner Information dürften diese pflanzlichen Eiweiße den Vorteil haben, dass sie "annähernd neutral" für den Säure-Basen-Haushalt sind.
So, jetzt habe ich viel gesucht, gestöbert und nachgeschlagen... vielleicht hilft es Dir ja ein bisschen oder kann Grundlage sein für eine weitere Diskussion
Grüße

Kate