Ich will Eure Tage und Nächte nicht belasten. Das ist mal sicher! Versprochen!
AS: Ante-Skriptum - folgendes können nur Vermutungen meinerseits sein, daher auch die vielen ????
Hallo Langline,
die Tage und Nächte waren nicht belastet - keine Bange, es brauchte aber Zeit, zu sinnvolleren Gedanken zu kommen, als jenen, die sich zuerst meldeten! Manchmal ist es auch gut sich mit Problemen zu befassen, die mich nicht selbst betreffen - kann die Perspektiven zurechtrücken...

oder auch mal ablenken.
Wenn mein Ausgeplauder anderen helfen kann - auch wenn es sich nicht wie gerade aufgehende Sonnenblumen anliest, dann ist es gut.
Das ist richtig - bei mir ist auch das eine oder andere Lichtlein angegangen
Danach kann ich mich an keinen Arzt mehr erinnern bis ich etwa 19/20 war. Der war auch ein «Guter». Für 1 oder 2 Jahre, aber dann war ich von dort wieder weg in einer anderen Stadt und suchte keinen mehr. Kann sein, dass ich 20 Jahre ausser Zahnarzt keinen gesehen habe (da notwendig),
Würdest Du dabei sagen können, daß Du trotz der enormen ausgestandenen seelischen Belastungen, in der Zeit weiterhin körperlich gesund warst? Oder bist Du trotz möglicher Beschwerden einfach nicht zum Arzt gegangen?
viele Frauenärzte (etwa 10 bis 15), weil ich mich sterilisieren lassen wollte. War sehr schwierig, wenn Frau 30 Jahre jung ist, topgesund, aber keinen Beitrag zur Bevölkerungsvermehrung machen will. Keine Antibabypille mehr schlucken will, nicht alternativ... Was ich mir da an Gerede anhören musste!
...und er unterschrieb für mich, dass er für mich wegs der OP einverstanden sei. Was finde ich das widerlich, dass die Ärzte die Unterschrift des Gatten wollten!
Vorurteile und nochmals Vorurteile. Ist ja gar nicht so lange her, da konnten Frauen ohne seine Unterschrift kein Geld vom Konto abheben. Derzeit läuft in D ja wieder mal eine Kampagne gegen die Homo- bzw. Lesbenehe. Warum kann man die Menschen denn nicht einfach nach ihrer eigenen Vorstellung glücklich werden lassen, sie leben lassen, wie sie es möchten? Warum will sich da ständig Hinz und Kunz einmischen und Vorschriften machen, die ihnen gar nicht zustehen? Es ist zum k....! Übrigens einer der Gründe, die mich aus D wieder vertrieben haben. Selbst der friedlichste Mensch wird nicht in Ruhe gelassen. Wer sich nicht nahtlos, ohne zu murren, jeder auch noch so unsinnigen "gesellschaftlichen Norm" unterordnet, wird diskriminiert, doch so wird das nicht genannt, obwohl es so ist.
Er hatte für seine Aktion keine Unterschrift von mir gebraucht gehabt.
Kein Wunder, denn die Vorschriften werden bis heute überwiegend von Männern gemacht. Allerdings wäre auch die Beteiligung von Frauen keine Garantie dafür, daß sie anders ausfallen würden. Denn ein Jeder ist in den sog. Normen aufgewachsen und deren Gefangener.
In letzter Zeit denke ich sehr viel nach, zuviel eigentlich. Schreiben hilft da, weil’s dann im Kopf weniger Dauerrunden zieht, wenn’s mal heraussen ist.
Mit dem Nachdenken mal Pause zu machen, ist sehr wichtig, sonst "überdreht" man und verirrt sich obendrein noch, kommt auf völlig abwegige Ideen. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Abschalten ist zwar schwierig aber machbar. Schreiben ist eine Möglichkeit, raus in die Natur eine weitere, für jeden wird es etwas anderes sein.
Jedenfalls ist es vielleicht etwas verständlich, dass bei einer Mutter, die pro Jahr 1-3 Mal im KH, auf Kur oder in der Psychiatrischen war, es für mich schon ein Problem ist so ein Gebäude von aussen zu sehen.
Etwas Positives hat dies jedoch auch, Du wirst Dich wegen Deiner Probleme nicht so leicht in die Fänge der Psychiatrie begeben, sondern einen großen Bogen drumherum machen. Wir haben in uns die Mittel und Wege, die uns führen können, wir müssen sie nur finden. Psychiater können auch nicht in uns hineinschauen, führen uns fast immer in die Irre und deren letzte Problemlösung lautet dann Psychopharmaka und damit kann man erst recht keine Probleme mehr lösen, sie nehmen uns sogar die Fähigkeit eigenständig nach einer Lösung zu suchen, denn sie machen uns zu Zombies.
Dreimal ist unsere Mutter vor unseren Augen gestorben. Das heisst, dass sie uns ins Schlafzimmer rief. Ich musste meine Brüder holen. Da standen wir dann: 12, 9, 4, brav aufgereiht. Sie erklärte uns mit schwacher Stimme, dass sie jetzt gleich sterben würde. Dass sie wegen uns sterben würde, weil wir ihr soviel Arbeit machten, laut und unfolgsam seien usw.
Wie kann man so etwas nur tun? Kinder neigen oft dazu sich die Schuld etwa an Ehestreitigkeiten oder anderem selbst zu geben, obwohl das nichts mit ihnen zu tun hat. Ihnen in dem Alter die Schuld für den Tod zuzuschieben ist ungeheuerlich. Kinder verinnerlichen diese Schuld, was sich auf ihr ganzes Leben auswirkt. Konntet Ihr danach überhaupt noch normal miteinander spielen oder nur noch mucksmäuschenstill? Unfolgsam? Arbeit machend? Wie haben sich diese Aussagen auf Euch ausgewirkt? Habt ihr Euch im Extremfall gewünscht gar nicht da zu sein?
Nach dem Anschiss änderte sich ihr Ton: «So, du gehst jetzt zum Einkaufen! Du nimmst den Staubsauger! Und du gehst in dein Zimmer und rührst dich nicht!» Wir machten, was uns aufgetragen wurde und waren froh aus dem Schlafzimmer heraussen zu sein.
Somit war erreicht, was wohl von vornherein bezweckt war: absoluten Gehorsam erzwingen und für sie selbst Ruhe und weniger Arbeit?
Die anderen zwei Male liefen ebenso ab, aber beim ersten Mal waren wir so erschrocken, dass wir uns bei den Folgen ein dickes Fell zugelegt hatten. Ich klopfte da echt am Zimmer meiner Brüder an und sagte: «Kommen, sie stirbt wieder!»
Eine Art Galgenhumor, schon sehr früh entwickelt, der Dir später vielleicht öfter mal half kritische Situationen in den Griff zu bekommen?
Bedingt durch ihre Alzheimer erkannte sie mich bei meinem D-Besuch im Jan. 2011 nicht mehr, oder tat jedenfalls so. Im März erkannte sie meinen Vater auch nicht mehr, aber er hatte irgendetwas in ihrem Studio vergessen gehabt und kam zurück. Sie sagte ihm: «Ich sterbe jetzt wohl!» er rief dann eine Pflegerin und eine tröstende Schwester (kath.)... Gut, dass ich da nicht dabei war, mir wäre da eventuell ein Lachen rausgeflutscht, Papa nahm sie allerdings ernst.
Mit diesem "Ich sterbe jetzt" hatte sie Euch Kinder gefügig gemacht und das Gleiche machte sie mit Deinem Vater. Es gibt ja viele Möglichkeiten andere zu manipulieren, doch Sterben und Kranksein sind wohl die Effektivsten, da sich die Opfer der Manipulation dann schuldig fühlen und alles daran setzen dem sog. "Leidenden" das Leben zu erleichtern. Bei den Opfern gerät vieles ins Stocken, ihre eigenen Bedürfnisse bleiben unberücksichtigt, dann ist es schon fast ein Wunder, wenn sie nicht selbst krank werden. Setzt dann eine Krankheit ein, wissen sie noch nicht einmal woher sie kommt, denn die Idee, der Kranke könnte die Ursache sein, kommt wohl den Wenigsten. Würde man ihnen dies vor Augen halten, werden die Meisten diesen Gedanken weit und heftig von sich weisen. Schlägt man ihnen vor, zur eigenen Entlastung wenigstens mal eine Pflegekraft zu bemühen, wird auch dies abgelehnt.
In meiner entfernten Verwandschaft gab es eine Mutter, die sich mit 45 ins Bett legte und ja "soooo krank war" (die Ärzte fanden allerdings nichts). Ihr Mann hatte bereits die Flucht ergriffen. Das geschah kurz bevor ihre einzige Tochter heiraten wollte. Da die Tochter nun die Mutter pflegen mußte, rückte die Hochzeit zunächst in die Ferne und schließlich zerbrach die Beziehung ganz. Die Tochter pflegte die Mutter bis zu deren Tod. Die Mutter wurde über 80 Jahre alt. Die Tochter blieb ledig und starb völlig vereinsamt, da sie nicht einmal Freundschaften hatte eingehen können, die Mutter funkte ständig dazwischen.
Count-down-Plan gemacht.
- im Sept. 2010 war ein mehr oder weniger schlimmes Jahr mit meinem letzten zu Ende
- bei der Weinlese Sept./Okt. 2010 hatte ich einen ersten schlimmen Krampf
Mit "meinem letzten zu Ende" - was meinst Du damit? Deine Scheidung oder Ereignisse bei den Eltern, dem jüngeren Bruder? Wie sind diese in die Zeitchronik einzuordnen? Krampf... = innere Verkrampfung aufgrund extremer emotionaler Belastungen? Wie soll es unter diesen Bedingungen zum ungehinderten und flotten Fließen des Blutes kommen, wenn da alles verspannt ist? Auch die Arterien und Venen sind von einem ausgeglichenen Verhalten von Sympathikus und Parasympathikus abhängig, und diese beiden vegetativen Instanzen wiederum von einem ausgeglichenen Seelenzustand.
- im Okt. 2010 begann ein heftiger Abbau meiner Mutter und ich rief da nahezu täglich meinen Vater an ...
- im Jan. 2010 zu Papas Geburtstag nach D geflogen und traf da eben auf eine feindliche Mutter als ich vor ihr stand: «Wer sind Sie denn? Was wollen Sie von mir?» Ich wurde von ihr als Kind, aber besonders als Jugendliche, geschlagen, aber das war eine Watsche, die sehr weh tat!
...und antwortete: «Also ich nicht! Aber sie schiebt mich nachher in mein Zimmer zurück!»
...- Daraufhin sagte sie lächelnd mal zu meinem Vater live (- und eben der dann zu mir am Telefon): «Klar habe ich C. erkannt, aber ich wollte ihr die Freude nicht machen!» Papa, sagte: «Weisst du, die hat’s nicht mehr alle. Nimm’s nicht übel! Ich verstehe das auch nicht...»
Doch, ich verstand damit sehr, sehr viel.
Das absichtliche, Dich nicht erkennen, um Dir eins auszuwischen... Ja, so etwas tut sehr weh und eine Aussprache hätte sie wohl ohnehin nicht gewollt. War ihr da bewußt, daß Du wußtest, daß sie Dich benutzt hatte, um ihren Mann zu heiraten? Ein verschlungener Gedanke, doch wäre es möglich, daß sie sich für dieses, Dein Wissen, rächen wollte? Oder so gar verhindern wollte, daß Du es etwa Deinem Vater sagst, er sich dann nicht mehr so bereitwillig vor sie hinknien würde?
Aber in ihr Zimmer solltest Du sie schieben - eine weitere Demütigung. Man könnte es auch als Machtspiel sehen, unbedingt die Kontrolle ausüben zu wollen?
ich denke, dass es für ein kleines Kind sehr wichtig ist, dass es mindestens EINEN Menschen (kann auch ein Tier sein) gibt, der/das einen voll liebt - und das war in meinem Fall meine Oma, die Mutter meines Vaters.
Schreiben und Zeichnen (oder auch in einem Garten wurschteln oder ein Tier haben oder/und etc.) sind m.E. lebenswichtig.
Damit liegst Du m.E. sehr richtig, denn nur so kann ein Kind Selbstvertrauen und Selbstsicherheit entwickeln - kann es das nicht, gerät es fast zwangsläufig "unter die Räder", die wenigen Ausnahmen sind wohl von Geburt an bereits mit einem sehr starken Charakter oder einem besonders dicken Fell ausgestattet, sie überleben dann trotz aller Widrigkeiten. Doch m.E. muß es ein Mensch sein, ein Tier kann den Menschen nicht ganz ersetzen und anderes sind hilfreiche Mittel, um die Situation zu verbessern, können den liebenden Menschen aber nicht ersetzen.
Ich habe mehrmals in meinem Leben so etwas wie Selbstanalysen gemacht. Die jetzt ist wohl die Härteste. Körper und Seele hängen zusammen. Das weiss ich seit ich «Pippi Langstrumpf» hiess.
Die früheren Analysen dürften diese dennoch etwas erleichtern, da Du daraus bereits einiges über Dich in Erfahrung bringen konntest, auf dem Du jetzt aufbauen kannst. Dennoch, vergiß nicht zwischendurch auch mal einen oder mehrere Tage mit der Selbstanalyse zu pausieren. Ich hätte mich vor Jahren mit dem Übertreiben beinahe ganz schön in die Sch... geritten. Zum Glück erkannte ich die Gefahr noch gerade rechtzeitig und zog die Reißleine... Später machte ich dann weiter, aber erheblich langsamer und weniger intensiv. Probleme die über Jahrzehnte psychische Spuren hinterlassen haben, kann man nicht an einem Tag wegzaubern, es braucht etwas länger. Der Spruch "Wunder dauern etwas länger" ist hier durchaus berechtigt.
...weil mein 3 Jahre jüngerer Bruder damals bei Abfahrt ... unter der nicht richtig geschlossenen Türe rausflog und das Kinn von ihm verarztet werden musste. Zu letzterem Unfall kann ich noch genauere Erklärungen abgeben. Zu meiner Stirnnarbe übrigens auch.
Dann laß mal hören sobald Du es möchtest.
Runterfahren nennt man das.
Dann wünsche ich Dir eine entspannte Nacht und Träume von bzw. als Pippi, wie sie mit ihrem fliegenden Auto unterwegs ist...

Und ich werde mal von Michel träumen, wie er die Hühner mit Kirschen betrunken macht
Liebe Grüße,
Clematis