6 Monate voller Arztbesuche und einer möglichen Lösung: HIT

Gibt es bei Magnesium etwas zu beachten? Oder kann ich jedes nehmen?
Hallo Blütenblatt,

solange Du eine Auslaßdiät machst, würde ich überhaupt keine NEMs nehmen.
Im allgemeinen ist Magnesiummalat gut verträglich, aber das kann individuell auch unterschiedlich sein, wie fast immer bei den Intoleranzen. Was fast immer nicht geht: Citrate.

https://www.symptome.ch/threads/hit-und-citrate.106541/
https://www.symptome.ch/threads/magnesiumcitrat-ueberdosis-magnesium-oder-histaminproblem.85862/
https://www.symptome.ch/threads/erf...-auswirkungen-a-d-histaminstoffwechsel.88494/

Grüsse,
Oregano
 
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Hallo Blütenblatt,

ich habe das von Supersmart genommen und gut vertragen. Auch das ...glycinat soll verträglich sein. Durch Auspropbieren wird man richtig klug :eek:)!

Grüsse,
Oregano
 
Danke, ja da hast du Recht. Aber alles auszuprobieren bedeutet jedes Mal auch alles zu bezahlen und dafür ist bei mir nicht immer genug Geld übrig... Leider.


LG
 
Hallo Bluetenblatt, ich würde Dir gerne MgMalat zuschicken als Probe. Allerdings müsstest Du mir dann hier Deine Emailadresse mitteilen oder Deine Adresse...Leider geht das mit den PNs ja noch nicht.
Habe auch ne Hit.

Beste Wünsche !
Claudia
 
@bestnews
Danke für deine Nachricht. Ich komme gerne darauf zurück.
Vielleicht magst du mir sagen was du für Symptomee hattest bevor du die Diagnose kanntest. Und hat dein Hausarzt das festgestellt oder ein anderer?

Liebe Grüße
 
Hallo Bluetenblatt,

jetzt will ich Dir hier doch auch mal ein paar Sätze schreiben - auch wenn Du schon eine Menge Tipps bekommen hast und das alles vermutlich sehr verwirrend ist, weil ja neben dem Thema HIT auch schon einige andere mögliche Faktoren genannt wurden.

Und da setzt dann auch tatsächlich auch schon mein erster Tipp an: Konzentriere Dich darauf, eines nach dem anderen anzugehen. Wenn es einem bescheiden geht, neigt man doch sehr zu Aktionismus und macht sich komplett verrückt. Und das kann wiederum tatsächlich wieder Symptome triggern - jede Form von Stress ist Gift, wenn man sich mit Histaminproblemen herumschlägt.

Am besten wäre es natürlich, wenn Du tatsächlich einen Arzt finden würdest, der sich zumindest ein bisschen auskennt und die notwendigen Tests macht (die da wären DAO im Blut, Histamin im Stuhl und ggf. Methylhistamin im 24H Sammelurin - damit könnte man gewisse Rückschlüsse ziehen und das Problem ggf. schon ein bisschen mehr eingrenzen). Findest Du den nicht, ist die konsequente Auslassdiät wohl tatsächlich erst einmal das Mittel der Wahl.

Du schreibst, dass Du aus dem nördlichen Niedersachsen kommst - in Bremen und Delmenhorst gibt es Ableger einer HIT-Selbsthilfegruppe. (einfach mal googlen) Dort kann man Dir mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit einen Arzt nennen, der sich ein bisschen mit der Thematik auskennt und Dich nicht wie einen Hypochonder behandelt. Wobei auch so ein Arzt aller Wahrscheinlichkeit nach nicht direkt vor Deiner Tür ist - ein bisschen Aufwand muss man leider betreiben, wenn man sich so eine komische Erkrankung ausgesucht hat.

Vieles, was Du schreibst, kommt mir übrigens von meinem eigenen Krankheitsverlauf her sehr bekannt vor. Auch ich dachte den Großteil meines Lebens, ich wäre der gesündeste Mensch, den man sich vorstellen kann - bis es dann 2012 "plötzlich" rapide mit den Problemen begann. Wobei ich mittlerweile eben doch ziemlich sicher bin, dass ich es schon mein Leben lang habe... In der Jugend habe z.B. auch ich mich immer gewundert, warum ich schon nach ein paar Schluck Sekt betrunken war oder von bestimmten Lebensmitteln immer niesen musste. Und auch andere Dinge - mit Ende 20 mal zwei Tage krank nach einem Vorstellungsgespräch, bei dem ich ziemlich in die Mangel genommen wurde... Dann wieder Wochen lang komische Probleme (unter anderem eben auch Schwindel) in einer anhaltenden beruflichen Stresssituation.

Allerdings verging das alles immer wieder - mittlerweile begleitet es mich allerdings seit 2012 mehr oder minder ausgeprägt durchgehend. Und - wie ich schon an anderer Stelle schrieb - es nervt ganz gewaltig und kann das Leben ziemlich einschränken. Gerade heute habe ich z.B. eine Einladung zu einer Party abgesagt, weil ich einfach nicht gut drauf bin und keinen Nerv zu gar nichts habe.

Aber - bevor Du Dir darüber Gedanken machst, versuche erst einmal zu klären, was genau Dich denn momentan plagt. Und dabei auch nochmal der Tipp: arbeite nicht an mehreren Baustellen oder mit mehreren Mitteln... Veranstalte kein Durcheinander aus Untersuchungen, Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln - immer eins nach dem anderen.

So viel erst einmal von mir.

Liebe Grüße aus Hannover ;)

Vertigo
 
Lieber Vertigo,
vielen Dank für deine Nachricht. Ich gehe morgen erstmal zu meinem Gastroenterologen und werde ihn nochmals darauf ansprechen. Wenn er anderes nicht testet, so hatte ich gehofft, dass er beim Blut abnehmen, Magnesium, B6 und D prüft.
Ansonsten werde ich mich wie du schon gesagt hast nach weiteren Ärzten umschauen, egal wie weit ich erstmal fahren muss...

Mir geht es zwar nicht viel besser mit meiner histaminarmen Ernährung, aber heute haben wir alle zusammen gegessen und eins war erstaunlich.
Meine restliche Familie hat Nudeln mit Gemüse, Tomatensauce und Parmesan gegessen und meine Mutter hat nach 2,5 Stunden ein ganz rotes Gesicht und Hals bekommen, sowie kratzen im Hals etc. Ich habe etwas anderes gegessen und hatte die Symptome nicht.
Auch wenn ich mich zwei Stunden nach dem Essen nicht gut fühle. Kann das auch am Histamin liegen, das noch vermehrt vorhanden ist oder an einem Vitaminmangel?

Ich wünsch allen einen schönen restlichen Sonntag.
 
Auch wenn ich mich zwei Stunden nach dem Essen nicht gut fühle. Kann das auch am Histamin liegen, das noch vermehrt vorhanden ist

ja.
außerdem triggern bei hi und vor allem bei mcas nciht nur nahrungsmittel, sondern auch noch -zig andere sachen.
https://www.mastzellaktivierung.info/de/mastzellerkrankungen.html

und es dauert auch eine weile bis der körper sich beruhigt hat und solang kann man auch auf nm reagieren, die eigentlich bei hi gehen oder zumind. ab und zu in kl mengen, wenn nicht auch noch anderes triggert.

lg
sunny
 
Hallo Blüteblatt!

Eine HIT ist ja nur ein Symptom einer Darmdysbiose und diese kann vererbt werden, das habe ich soeben in einem YT-Vortrag über das Mikrobiom gehört!
Daher wird man eben durch "nur" weglassen auch nicht gesund werden.

Auch wenn ich mich zwei Stunden nach dem Essen nicht gut fühle. Kann das auch am Histamin liegen, das noch vermehrt vorhanden ist oder an einem Vitaminmangel?
Dybiose macht auch Mängel.
Was meinst du genau mit "nicht gut fühlen"?

LG und ebenfalls schönen Sonntag!
 
Hallo Piratin,
du meinst also gleichzeitig um die Darmgesundheit kümmern?

Naja ich krieg Herzklopfen, Schwindel und fühl mich als wenn ich neben mir stehe.
Ein rotes Gesicht bekomme ich nicht mehr und das Herzklopfen ist nicht mehr so stark aber eben noch da...

Lieben Gruß
 
Was mir aber mittlerweile aufgefallen ist, sobald mein Magen und Darm anfängt zu grummeln, zu stechen oder ähnliches und sich Luft bildet, wird mir auch schwindlig und meine Rückenschmerzen bzw. Gelenkschmerzen verstärken sich.
Also wenn es mir schlecht geht, nehme ich auch meinen Magen und Dam wahr. Ich habe bis vor kurzen eine Behandlung mit Toxaprevent gemacht, aber gemerkt habe ich davon nichts.
 
Huhu!

Was mir aber mittlerweile aufgefallen ist, sobald mein Magen und Darm anfängt zu grummeln, zu stechen oder ähnliches und sich Luft bildet, wird mir auch schwindlig und meine Rückenschmerzen bzw. Gelenkschmerzen verstärken sich.

Also das mit dem Schwindel kenne ich so nicht. Nur massiven Hirnnebel und Müdigkeit, wenn ich falsch esse. Die Rückenschmerzen kenne ich sehr gut und ich habe schon öfters gelesen, dass sie auch von anderen mit Magen-Darm-Beschwerden in Zusammenhang gebracht werden. Mein HP hat mir das auch bestätigt. Gelenkschmerzen sind mir leider seit kurzem auch ein Begriff. Die können auch durch Übersäuerung und Bakterien ausgelöst werden, was auch widerum alles mit dem Darm zusammenhängt. Der Darm hat auf so vieles Einfluss!

Also wenn es mir schlecht geht, nehme ich auch meinen Magen und Dam wahr. Ich habe bis vor kurzen eine Behandlung mit Toxaprevent gemacht, aber gemerkt habe ich davon nichts.

So schnell und einfach geht es leider nicht. Hier im Forum dreht sich so einiges um die Darmsanierung und neuerdings auch um das Mikrobiom. So wie ich es verstanden habe, ist das die Zusammensetzung der individuellen Darmbakterien. Wenn dieses Mikrobiom beschädigt ist, ist es leider scheinbar sehr schwierig, es wieder ins Lot zu bringen, da es bei jedem Menschen anders ist, wie ein Gen.
Dann müssen es auch die richtigen und passenden Probiotika sein, die müssen entsprechend gefüttert werden usw.
Ich selber knapse da auch schon seit einigen Jahren dran rum.

Liebe Grüße
Piratin
 
Moin,

sich um die Darmgesundheit zu kümmern, kann sicherlich nicht schaden. Letztendlich kann da schon einiges aus dem Ruder geraten. Auch Pilze (Candida) halten gerne mal Einzug, wenn man sich mit Histaminproblemen herumschlägt. Ob aber nun zuerst das Ei oder doch erst das Huhn da war, ist im Moment erst einmal eher Spekulation.

An Deiner Stelle wäre ich im Moment mit Probiotika erst einmal vorsichtig - damit kannst Du unter Umständen Deine Beschwerden sogar noch verschlimmern. Es gibt Produkte, die histaminbildende Bakterienstämme beinhalten. Nimmst Du die, wenn Du ohnehin schon zu viel Histamin im Körper hast, ist das Dilemma fast schon vorprogrammiert. Ich habe selber in den letzten Jahre (gerade in der Zeit, in der ich noch von nichts Ahnung hatte) viel probiert - und gut war das sicherlich nicht alles... und dazu noch extrem kostspielig...

Bevor Du voreilig Geld in irgendwelche Präparate investierst, steck die Taler erst einmal in die notwendigen Untersuchungen. Vieles kann man nämlich tatsächlich auch selber bei Laboren in die Wege leiten, wenn man keinen Arzt findet, der bereit ist, die Untersuchungen vorzunehmen. Mir fallen spontan Histamin- und Darmflora-Tests ein, die man einfach online bestellen kann.

Wenn Du dann erst einmal Ergebnisse hast, kannst Du viel gezielter an die Sache herangehen.

Wie Du schreibst, gehst Du heute noch einmal zum Gastroenterologen. Wenn er bereit ist, die von die genannten Tests zu machen, soll er Vitamin B12 (ist bei Histaminproblemen auch oft im Mangelbereich) gleich mit bestimmen... Und dann kann er eigentlich auch noch Diaminoxidase (DAO) testen... Und Histamin im Stuhl... Damit hättest Du dann eine ganz gute Basis. Die Kosten trägt bei Verdacht auf eine entsprechende Erkrankung auch die Krankenkasse. Teilt er Deinen Verdacht weiterhin nicht, sprich ihn darauf an, ob du die Tests selber zahlen kannst. Ist zwar ärgerlich, aber immer noch besser, als weiterhin mit großen Problemen zu kämpfen, ohne genau zu wissen, was sich nun dahinter verbirgt.

Ich bin ungefähr 5 Jahre von Arzt zu Arzt gepilgert und habe mich immer wieder abwimmeln lassen, nur um dann doch einen Arzt zu finden, der bereit war, die Tests zu machen und dann tatsächlich meinen Verdacht bestätigt hat. Heute wäre ich bei den Ärzten sehr viel hartnäckiger!

Toi toi!
 
Hallo Vertigo,
ich habe heute Nachmittag einen Termin. Bin gespannt was er sagt.
Also meinen B12 Wert hat er schon mal bestimmen lassen. Der war zu niedrig (esse aber auch kein Fleisch, aber hab immer Tropfen genommen). Den Speicher hat er mit Spritzen wieder aufgefüllt.
Die habe ich zwar vertragen aber eine Besserung hat das damals schon nicht gebracht meiner Symptome.
Den Histamintest übers Internet wollte ich mir schon kaufeen, aber dort steht, dass ich 2 Wochen vorher normal gegessen haben muss. Das trifft auf mich ja nicht mehr zu.
Ist es ratsam den trotzdem zu machen?
Liebe Grüße und einen schönen Montag.
 
Hallöchen,

nun, letztendlich ist es für jeden Test, den man in Zusammenhang mit Histamin macht, eigentlich ratsam, sich vorher nicht histaminarm zu ernähren, um keine verfälschten Ergebnisse zu bekommen. Ich denke aber, dass es in Deinem Fall trotzdem ein Anhaltspunkt sein kann - schließlich bist du aktuell beileibe nicht symptomfrei. Wenn es also tatsächlich mit Histamin zu tun hat, dürfte sich das trotz Deiner Diät noch in den Ergebnissen widerspiegeln. Ich habe mich damals auch schon histaminreduziert ernährt - die Werte haben trotzdem die Skala des Labors gesprengt. Wobei sich bei mir dann ja auch ein Maszellaktivierungssyndrom (MCAS) offenbart hat - da spielen noch einmal deutlich mehr Faktoren mit als es bei einer reinen HIT der Fall ist. Das wiederum könnte natürlich bei dir auch der Fall sein und würde erklären, warum du dich trotz guter Ernährung nicht viel besser fühlst. Geht mir ähnlich - ich kriege auch bei guter Ernährung nie so ganz die Kurve.

Nochmal kurz etwas zu Vitaminmangel - bei mir sacken B6, B12 und D auch immer wieder in den Mangelbereich ab, wenn ich nicht ausreichend substituiere. Ist zusammen mit deinen Symptomen alles schon sehr typisch für ein Histaminproblem - aber was es genau ist, kann man erst halbwegs eingrenzen, wenn man ein paar Testergebnisse hat.

Wie ich neulich schon schrieb - wenn's heute nicht mit dem Doc klappt, wende dich mal an die Selbsthilfegruppe - über die habe ich damals auch meinen aktuellen Doc gefunden.
 
Hi Vertigo,

ich habe auch schon lange Probleme mit histaminhaltigem Essen. Ich vermeide es, soweit es geht. Dao konnte ich schon 2 mal testen lassen, war aber immer in der Norm.
Wie, wo und wer hat hat das mit MCAS getestet? Da meine Symptome sehr vielfältig sind, habe ich auch daran schon oft gedacht.

Lg
 
Hallo monikat,

aber… vorab @Bluetenblatt… sorry, dass ich Deinen Thread verunstalte – was jetzt kommt, ist für dich im Moment einfach noch viel zu viel. Lass dich bitte nicht verwirren!

MCAS ist leider nicht ganz so einfach nachzuweisen. Außerdem tun sich selbst Experten schwer, eine abschließende Diagnose auszusprechen, obwohl es seitens der Weltgesundheitsorganisation (WHO) durchaus Kriterien gibt.

Im Prinzip ist es ein langer diagnostischer Weg. Die ersten Schritte sind noch relativ einfach, wenn man denn einen Arzt hat, der die erforderlichen Tests macht.

• Histamin im Stuhl
• Methylhistamin im 24H Sammelurin
• Diaminoxidase (DAO) im Blut

Damit kann man dann schon verschiedene Rückschlüsse ziehen.

Zusätzlich wird auch gerne der von Prof. Molderings (Uniklinik Bonn) entworfene Fragebogen genutzt – den kann sich jeder aus dem Netz fischen. (Google hilft)

Ist die DAO normal aktiv, das Histamin im Stuhl aber deutlich erhöht, ist eine DAO-bedingte Histaminintoleranz schon mal eher unwahrscheinlich. Das Methylhistamin ist ein Abbauprodukt des zweiten histaminabbauenden Enzyms im Körper, der HNMT. Wenn die HNMT richtig arbeitet, findet sich bei gleichzeitig hohem Histamin im Stuhl auch ein relativ hoher Methylhistaminwert im Sammelurin. Ist das der Fall, ist auch eine HNMT-bedingte HIT eher unwahrscheinlich. Damit hat man dann schon einen Ansatzpunkt, dass es keine der beiden „normalen“ Formen der Histaminintoleranz ist.

Nächster Schritt könnte die Analyse der Darmflora nach histaminbildenden Pilzen sein. Wird man da fündig, sollte man sich erst einmal der Bekämpfung der Pilze widmen.

Hat das auch noch keinen Erfolg, kann man weitere Untersuchungen ins Auge fassen. Es bietet sich an, weitere Mastzellmediatoren zu testen. Mastzellmediatoren sind die Stoffe, die von den Mastzellen produziert bzw. ausgeschüttet werden – Histamin ist einer davon, geben tut es aber um die 200, von denen die wenigsten wirklich testbar sind.

Einer davon ist die Tryptase, die bei Mastzellenerkrankungen oftmals auch in erhöhtem Maße im Blut feststellbar ist, wobei der von der WHO gesteckte Grenzwert gerade bei MCAS meistens nicht erreicht wird. (bei mir ist der Wert z.B. auch erhöht, erreicht aber den Grenzwert knapp nicht)

Bis hierhin sind das tatsächlich alles noch Untersuchungen, die von „normalen“ Ärzten (Internisten, Allgemeinmediziner, Gastroenterologen etc.) durchgeführt werden können.

Für alles Weitere benötigt man Spezialisten.

Bestimmung von Heparin (machen in der Regel nur Gerinnungsambulanzen) und Prostaglandinen im Blut. Beides sind auch Mastzellmediatoren – sind hier erhöhte Werte feststellbar, nähert man sich auch der Diagnose MCAS.

Nächster Schritt sind dann Biopsien aus Magen bzw. Darm, um diese nach veränderten Mastzellen zu untersuchen. Hierbei ist jedoch wichtig, dass sowohl der Gastroenterologe als auch das Labor wissen, was sie tun. Einerseits müssen die Biopsie relativ groß sein und andererseits muss das Labor wissen, wonach und wie sie suchen sollen. Bei mir z.B. hat ein Gastro zu kleine Proben genommen, auf denen dann offenbar keine Mastzellen zu finden waren. Daher würde ich diese Untersuchungen nur noch bei Ärzten durchführen lassen, die sich auch mit Mastzellerkrankungen auskennen und wissen, was sie tun. (die arbeiten dann auch mit entsprechenden Laboren zusammen)

Als allerletzter Schritt steht dann eine Knochemarkuntersuchung auf dem Plan – die soll sehr unangenehm sein, dann aber wohl auch eine halbwegs eindeutige Diagnose ermöglichen. Die Kriterien der WHO kann man aber theoretisch auch ohne diese Untersuchung erfüllen, wenn die anderen Werte eine entsprechende Sprache sprechen.

Aber die Krux ist, dass der Arzt auch noch bereit sein muss, die Diagnose schwarz auf weiß zu stellen – und das ist wohl nicht selten auch ein Problem. Letztendlich ist aber die Frage, ob man diese abschließende Diagnose wirklich braucht. Unter Umständen bekommt man Nahrungsergänzungsmittel (Mastzellenstabilisatoren wie z.B. Cromoglicinsäure), die man sonst für teuer Geld selber kaufen muss, von der Kasse gezahlt. Was am Ende aber der entscheidendste Vorteil ist: wenn’s mal mit der Gesundheit so in den Keller geht, dass man komplett erwerbsunfähig ist, hat man nur mit einer Diagnose etwas gegenüber der Rentenversicherung in der Hand.

Bei mir ganz persönlich sprechen alle getesteten Werte eine deutliche Sprache – Histamin im Stuhl erhöht, Methylhistamin erhöht, DAO normal, Tryptase / Heparin / Prostaglandine erhöht, Biopsien auffällig. Das führte bei mir zu der Aussage eines Arztes, dass MCAS wahrscheinlich ist. Für den Moment reicht mir das erst einmal – wird’s schlimmer, lasse ich die Knochenmarksuntersuchung vielleicht irgendwann mal machen.
 
Vielen Dank, für die ausführliche und vor allem verständige Antwort.
Ich bin momentan Rentenantragssteller. Bin auch in vierteljährlichem Abstand beim Gastro. Ob die sich allerdings damit auskennt, werde ich erfragen. Ich habe nebenbei noch Haschi und PBC. Aber trotz aller Behandlung viele, viele Ptobleme.

Lg
 
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