- Beitritt
- 19.11.04
- Beiträge
- 578
Ziemlich alle hier im Forum haben diese Erfahrungen gemacht. Die meisten
gehen erst einmal durch alle normalen schulmedizinischen Mühlen, bis sie
dann hier landen. Nahezu jeder halbwegs gesunde Mensch beschäftigt
sich nur ungern oder so selten wie möglich mit gesundheitlichen Themen.
Erst wenn der Leidensdruck zu groß wird, man als Hypochonder abgestempelt wird und man nur einen kleinen Spalt durch die Fassade des Systems geschaut hat, ist man bereit, sich selbst sein bester Arzt zu sein.
Sich selbst mit der Gesundheit zu beschäftigen und die Meinung des Arztes zu hinterfragen, ist nicht gesellschaftsfähig, ich habe dadurch sehr viel Unverständnis im Familien und Bekanntenkreis erfahren.
Sehr schlimm ist auch, wenn man es dann besser weiß und mitbekommt, wie es vielen Menschen immer schlechter geht, man aber nur zu einem gewissen Grad (wenn überhaupt) etwas sagen kann. Je mehr man diese Menschen mag, umso schlimmer ist es, das mitzubekommen. Es hilft aber alles nichts, solange der Leidensdruck nicht groß genug ist, ist immer
die Ästhetik, die Bequemlichkeit, die Meinung des allwissenden Arztes wichtiger, da nehme ich mich selbst nicht aus. Meist sind auch einfach die direkten Zusammenhänge nicht klar bzw. die Auswirkungen über Jahre nicht direkt nachweisbar.
Ich habe auch gute Ärzte kennengelernt, die mir zwar nicht immer helfen konnten, die sich jedoch ernsthaft um mich bemüht haben. Diese haben mich oftmals auch darin bestärkt, sich selbst weiter mit Gesundheit zu beschäftigen und dieses Mehrwissen im Dialog auf anderem Niveau angenommen. Meist haben diese Ärzte dann auch ihre Sprechstundenhilfen fair behandelt und verantwortungsvoll in den Praxisalltag eingebunden.
Man kann an allem zugrundegehen, es gibt aber auch immer wieder Phasen, in welchen man über sich hinauswächst. Man lernt auch in anderen Lebensebereichen, Dinge zu hinterfragen und nicht einfach alles so anzunehmen. Große Enttäuschungen gehen große Erwartungshaltungen voraus und man lernt, sich kleinere Ziele zu setzen. Weitreichende Planungen sind meist nicht mehr möglich, man versucht, jeden Tag so gut als möglich hinzubekommen und das Beste daraus zu machen. Bei den "Freunden" trennt sich die Spreu vom Weizen, es gibt dabei viele hässliche Momente, doch die, die bleiben, bleiben meist für immer.
Komplett den Boden weggezogen zu bekommen und nur noch mit ganz wenig dazustehen, ist eine Lebenserfahrung, die einen für immer prägt.
Was wäre damit alles möglich, wenn es uns gelänge, diese Erfahrung in ein halbwegs gesundes Leben mitzunehmen? Mir bleibt dieses tolle Gefühl bislang leider verwehrt, aufgegeben habe ich allerdings noch nicht.
Herzliche Grüße,
Mingus
gehen erst einmal durch alle normalen schulmedizinischen Mühlen, bis sie
dann hier landen. Nahezu jeder halbwegs gesunde Mensch beschäftigt
sich nur ungern oder so selten wie möglich mit gesundheitlichen Themen.
Erst wenn der Leidensdruck zu groß wird, man als Hypochonder abgestempelt wird und man nur einen kleinen Spalt durch die Fassade des Systems geschaut hat, ist man bereit, sich selbst sein bester Arzt zu sein.
Sich selbst mit der Gesundheit zu beschäftigen und die Meinung des Arztes zu hinterfragen, ist nicht gesellschaftsfähig, ich habe dadurch sehr viel Unverständnis im Familien und Bekanntenkreis erfahren.
Sehr schlimm ist auch, wenn man es dann besser weiß und mitbekommt, wie es vielen Menschen immer schlechter geht, man aber nur zu einem gewissen Grad (wenn überhaupt) etwas sagen kann. Je mehr man diese Menschen mag, umso schlimmer ist es, das mitzubekommen. Es hilft aber alles nichts, solange der Leidensdruck nicht groß genug ist, ist immer
die Ästhetik, die Bequemlichkeit, die Meinung des allwissenden Arztes wichtiger, da nehme ich mich selbst nicht aus. Meist sind auch einfach die direkten Zusammenhänge nicht klar bzw. die Auswirkungen über Jahre nicht direkt nachweisbar.
Ich habe auch gute Ärzte kennengelernt, die mir zwar nicht immer helfen konnten, die sich jedoch ernsthaft um mich bemüht haben. Diese haben mich oftmals auch darin bestärkt, sich selbst weiter mit Gesundheit zu beschäftigen und dieses Mehrwissen im Dialog auf anderem Niveau angenommen. Meist haben diese Ärzte dann auch ihre Sprechstundenhilfen fair behandelt und verantwortungsvoll in den Praxisalltag eingebunden.
Man kann an allem zugrundegehen, es gibt aber auch immer wieder Phasen, in welchen man über sich hinauswächst. Man lernt auch in anderen Lebensebereichen, Dinge zu hinterfragen und nicht einfach alles so anzunehmen. Große Enttäuschungen gehen große Erwartungshaltungen voraus und man lernt, sich kleinere Ziele zu setzen. Weitreichende Planungen sind meist nicht mehr möglich, man versucht, jeden Tag so gut als möglich hinzubekommen und das Beste daraus zu machen. Bei den "Freunden" trennt sich die Spreu vom Weizen, es gibt dabei viele hässliche Momente, doch die, die bleiben, bleiben meist für immer.
Komplett den Boden weggezogen zu bekommen und nur noch mit ganz wenig dazustehen, ist eine Lebenserfahrung, die einen für immer prägt.
Was wäre damit alles möglich, wenn es uns gelänge, diese Erfahrung in ein halbwegs gesundes Leben mitzunehmen? Mir bleibt dieses tolle Gefühl bislang leider verwehrt, aufgegeben habe ich allerdings noch nicht.
Herzliche Grüße,
Mingus