Verschiedene Gedichte

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Vom Baum des Lebens fällt
Mir Blatt um Blatt,
O taumelbunte Welt,
Wie machst du satt,
Wie machst du satt und müd,
Wie machst du trunken!
Was heut noch glüht,
Ist bald versunken.
Bald klirrt der Wind
Über mein braunes Grab,
Über das kleine Kind
Beugt sich die Mutter herab.
Ihre Augen will ich wiedersehn,
Ihr Blick ist mein Stern,
Alles andre mag gehn und verwehn,
Alles stirbt, alles stirbt gern.
Nur die ewige Mutter bleibt,
Von der wir kamen,
Ihr spielender Finger schreibt
In die flüchtige Luft unsre Namen.
 
Novalis

Trost

Wenn in bangen trüben Stunden
Unser Herz beinah verzagt,
Wenn, von Krankheit überwunden,
Angst in unserm Innern nagt;
Wir der Treugeliebten denken,
Wie sie Gram und Kummer drückt,
Wolken unsern Blick beschränken,
Die kein Hoffnungsstrahl durchblickt,

O! dann neigt sich Gott herüber,
Seine Liebe kommt uns nah',
Sehnen wir uns dann hinüber,
Steht sein Engel vor uns da,
Bringt den Kelch des frischen Lebens,
Lispelt Mut und Trost uns zu,
Und wir beten nicht vergebens
Auch für der Geliebten Ruh.
 
Die Entwicklung der Menschheit

Einst haben die Kerls auf den Bäumen gehockt,
behaart und mit böser Visage.
Dann hat man sie aus dem Urwald gelockt
und die Welt asphaltiert und aufgestockt,
bis zur dreißigsten Etage.
Da saßen sie nun, den Flöhen entflohn,
in zentralgeheizten Räumen.
Da sitzen sie nun am Telefon.
Und es herrscht noch genau derselbe Ton
wie seinerzeit auf den Bäumen.

Sie hören weit. Sie sehen fern.
Sie sind mit dem Weltall in Fühlung.
Sie putzen die Zähne. Sie atmen modern.
Die Erde ist ein gebildeter Stern
mit sehr viel Wasserspülung.

Sie schießen die Briefschaften durch ein Rohr.
Sie jagen und züchten Mikroben.
Sie versehn die Natur mit allem Komfort.
Sie fliegen steil in den Himmel empor
und bleiben zwei Wochen oben.

Was ihre Verdauung übrigläßt,
das verarbeiten sie zu Watte.
Sie spalten Atome. Sie heilen Inzest.
Und sie stellen durch Stiluntersuchungen fest,
daß Cäsar Plattfüße hatte.

So haben sie mit dem Kopf und dem Mund
Den Fortschritt der Menschheit geschaffen.
Doch davon mal abgesehen und
bei Lichte betrachtet sind sie im Grund
noch immer die alten Affen.

Erich Kästner
 
Rilke hat den Bodensee mit seinen alten Villen besungen:

Bodensee

Die Dörfer sind wie ein Garten.
In Türmen von seltsamen Arten
klingen die Glocken wie weh.
Uferschlösser warten
und schauen durch schwarze Scharten
müd auf den Mittagsee.

Und schnellende Wellchen spielen,
und goldene Dampfer kielen
leise den lichten Lauf;
und hinter den Uferzielen
tauchen die vielen, vielen
Silberberge auf.
 

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Mensch!

Du bist die Welt. Du bist- die Ewigkeit.
Du hast unermessliche Kräfte.
Deine Möglichkeiten sind Grenzenlos.
Du bist- die Verkörperung des Schöpfers.
In dir- ist Sein Wille,
durch seine Bestimmung veränderst du die Welt.
In dir ist- Seine Liebe,
Liebe alles Lebendige, wie Er,
der dich erschaffen hat.
Verbittere dein Herz nicht,
denke über das Gute,
mach Gutes.
Das Gute wird mit Langlebigkeit zurückkehren.
Die Liebe wird Unsterblichkeit schenken,
Der Glaube- und die Hoffnung- Klugheit.
Mit dem Glauben und Liebe
Werden deine unsehbare Kräfte aufleben.
Und du wirst das erlangen, wovon du träumst
Unsterblichkeit- das ist das Gesicht des Lebens.
Genau so wie das Leben- das ist
Die Spur der Ewigkeit.
Erschaffe, um in der Ewigkeit zu leben.
Lebe, um die Ewigkeit zu erschaffen.

Grigori Grabovoi
 
Jamais la terre n«est plus réelle
que dans tes branches, o verger blond,
ni plus flottante que dans la dentelle
que font tes ombres sur le gazon.

Là se rencontre ce qui nous reste,
ce qui pèse et ce qui nourrit
avec le passage manifeste
de la tendresse infinie.

Mais à ton centre, la calme fontaine,
presque dormant en son ancien rond,
de ce contraste parle à peine,
tant en elle il se confond.

Rainer Maria Rilke
 
På en gavmild dag er et digt så diskret
lagt til rosenbuketten af en kærlig poet
for digtet og blomsten vil begge sige
hvad jeg ej formår og derfor må tie

Jeg gerne vil udvælge de kærligste gloser
dem ser du i buketten som de røde roser
de grønne kviste vil rosen klæde
og danne en hjerteformet kæde

En dekoration med ranker og grene
kan blomsterne i buketten forene
således kan plantevækst mennesker lære
hvordan de kærlige i livet kan være

Som duften fra rosenbladets bund
er ordløs og mystisk og uden grund
således er denne lille hilsen fra mig
en stille hvisken: ”jeg elsker dig”


habe jetzt keine Zeit für die Übersetzung.:D

Muß ich erst noch Kurse besuchen.
Aber es ist ein Liebesgedicht.:bang:
heisst Valentins Tag
 
Also ich ziehe vor euch den Hut:bang:

Ich wäre noch in der Lage es stundenlang abzuschreiben ,aber verstehe es leider nicht!:schock:

Wieder eine neue Aufgabe für unser Dorf!
Wir brauchen einen Leiter der die Weiterbildungen leitet.:kraft:

Hochachtungsvolle Grüße eure Wildaster:))):kiss:
 
Zuletzt bearbeitet:
bitte nicht den Hut ziehen liebe Wildasterschwester :)))du siehst, ich habe einen auf.

Als ich LieberTee´s Gedicht las, dachte ich, weil ich es auch nicht lesen konnte, zuerst ein chinesisches zu schreiben.

Denke auch , in unserem Dorf darf soetwas nicht vorkommen. Suche dringend Übersetzer. Und Gitarrenspieler.

Mein Gedicht ist Dänisch.

LG inchi :wave:
 
Liebe Wildaster und liebe Inchi,

Bitte vor mir auch keinen Hut ziehen. Mein Schulfranzösisch ist miserabel.

Die Übersetzung steht da. Ohne Übersetzung hätte ich auch Mühe....:rolleyes:Sorry, ich hätte den Link auch gleich mit dazu posten können.:eek:)
(in dieser Übersetzung reimt es sich nicht...ich mag ja Reime;))

Niemals ist die Erde wirklicher,
als unter deinen Ästen, o blonder Obstgarten,
fließender (selbst) als Spitzen,
die dein Schatten auf den Rasen zeichnet.

Dort begegnet uns, was uns bleibt,
was Gewicht hat und uns nährt
und (zugleich) einen offensichtlichen Übergang (darstellt)
in die unendliche Zärtlichkeit.

Aber in deiner Mitte der stille Brunnen,
fast schlafend (schon) unter seinem alten Rund,
spricht kaum noch von diesem Gegensatz,
so sehr verschwindet er in ihm.
 
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