Ich meinte vor allem den Vergleich zwischen den beiden nicht-veganen Phasen
1. mit Ei und Tofu (was Ullika ja auch empfiehlt)
2. mit zusätzlich Fleisch und Milchprodukten
Denn vorher in der veganen Zeit kann ja der Eiweißmangel eine wesentliche Rolle beim schlechten Befinden gespielt haben.
Das ist sehr schwierig zu beantworten, weil da so viel anderes hineingespielt hat.
Erstens war meine Eiweißzufuhr nie wirklich durchwegs hoch, auch nicht mit Eiern, Tofu und auch jetzt mit Fleisch tu ich mir sehr schwer. Eine Zeitlang habe ich täglich Eier gegessen, und gut vertragen (meine Sorge war, dass sie - da sie Autoimmunität triggern können - meine Symptome verstärken könnten, war aber nicht so, bei Soja genauso wenig).
Zweitens ist meine Long Covid -Geschichte extrem komplex. Der Tinnitus ging mit Clean Eating nicht weg wie erhofft, aber über die 2 Jahre (mit verschiedenen Ernährungsformen, durchwegs jedoch ohne Zucker, Fertigprodukte und Gluten, bis auf sehr seltene Ausnahmen) kamen zusätzliche Probleme hinzu, vor allem mit dem 10-tägigen Wasserfasten, nach dem meine Schuppenflechte zwar fast weg, dafür aber schwache Gummibeine hinzugekommen waren. Dadurch war ich einige Wochen bettlägerig und konnte nicht stehen oder gehen, das ist 2 Jahre her, die Gummibeine habe ich allerdings immer noch (kann aber wieder stehen und gehen, jedoch sind die einknickenden Knie ein Stück geblieben und die Beine fühlen sich beim gehen komisch an).
Drittens waren Antibiotika im Spiel: Doxycyclin (habe hier berichtet) hat den Tinnitus erst ausgelöst - da htte ich grade 2 Monate Long Covid, noch kein Clean Eating. Dann das Clean Eating, ohne Erfolg, dann 10 Tage Wasserfasten, ohne Erfolg. Auch viele Pro- und Präbiotika genommen, hatte eher das Gefühl, dass die Darmprobleme davon schlimmer werden. Vor einem halben Jahr musste ich wieder AB nehmen, seitdem habe ich verstärkt Reizdarmsymptome, vor allem schmerzhafte Blähungen nach jedem Essen, Probiotika nehme ich keine.
Hier kann ich einen eindeutigen Zusammenhang herstellen, da diese Symptomatiken jeweils innerhalb weniger Tage im Zusammenhang mit diesen ABs aufgetreten sind.
Bei Hinzufügen von Tofu und Eiern ist keine zusätzliche Symptomatik (wie befürchtet, da Autoimmun-Trigger) aufgetreten, bei Hinzufügen von Käse und Fleisch ebensowenig, zumindest nicht in einem engen zeitlichen Zusammenhang. Allerdings haben die natürlich auch nicht meinen Tinnitus verbessert. Aber etwas mehr Energie hat Käse und Fleisch schon gebracht, Käse esse ich nahezu täglich und habe auch richtigen Heißhunger darauf (Phosphor?), Fleisch hingegen muss ich mich zwingen und schaffe ich nur 1x die Woche (ekelt mich). Allerdings bringt den größten Effekt auf die Energie immer noch Methylenblau. Damit wären wir beim 4. Punkt:
Viertens sind hunderte Nahrungsergänzungsmittel im Spiel, die auch noch eine große Rolle spielen. Da gibt es erstens die Small Fiber Neuropathie, (Onset: erste Parästhesien 40 Minuten nach Covid-Impfung, seither die letzten vier Jahre zunehmend Parästhesien, mittlerweile starke Nervenschmerzen), die auf B6-Zufuhr negativ zu reagieren scheint, da gibt es eine ganze Palette von Mikronährstoffen, die Dr. K. empfiehlt, die ich alle genommen habe (bevor ich rausgefunden habe, dass B6 meine Symptomatik triggert und erstmal fast alles wieder abgesetzt habe), es gibt Ketonsalze, diverse Kräuterauszüge, es gibt Versuche mit Nehmen&Absetzen diverser Dinge. Dies alles aufzuzählen würde ich jetzt Tage brauchen, da habe ich selbst schon die Übersicht verloren.
Dann kam in letzter Zeit noch ein mehrwöchiges Experiment mit Sertralin (nach Burnout-Diagnose) - und da habe ich einen deutlichen Energieknick gemerkt, verstärkt Brain Fog, komplettes Desinteresse und Energielosigkeit, bin nicht mehr aus dem Bett gekommen bei nur 25mg. Der Zusammenhang mit Sertralin war sehr deutlich spürbar!
Wenn ich all das vergleiche mit meinen Erfahrungen mit Milchprodukten und Säugetierfleisch, dann hatten letztere verglichen mit so manch anderen Experimenten einfach keinen spürbaren Unterschied gemacht. Daher erscheinen mir diese Aspekte vernachlässigbar. Eigentlich wundert mich das sogar, denn ich habe laut Atemtest eine Laktoseintoleranz und sollte dann zumindest bei Käse und Butter etwas merken. Aber vielleicht wirkt das ja subtiler und haut nicht so rein?
Merkbar am abträglichsten für meine Gesundheit waren bisher die ABs, das Fasten, eine Ergometrie, die mir einen Crash bereitet hat, Blutabnahmen, die mir Crashes bereitet haben, das Sertralin, die Arbeit, Psychostress jeglicher Art (Familie oder Arbeitsamt), die Triple Therapy (Blutverdünnertherapie gegen Mikrogerinnsel durch Long Covid), die die extremen Nervenschmerzen in den Fingern erst ausgelöst hat, und bei Gluten bin ich mir nicht sicher, darauf reagiert meine Haut sehr stark mit Hautunreinheiten, daher lasse ich das vorsichtshalber weg (und weil vor 15 Jahren bei einer Darmspiegelung rauskam, dass ich abgeheilte Entzündungsherde hatte - vielleicht war da Gluten im Spiel gewesen).
Bisher am meisten geholfen haben mir: Elektrolyte, Methylenblau, mehr Eiweiß oder zumindest Aminosäuren, Ubiquinol in guter Dosis (200-400mg), Melatonin und Autogenes Training zum Schlafen, Kokosöl gegen die Nervenschmerzen, und im Moment scheint auch Mutterkrautextrakt (oder Molybdän oder L-Ornithin-L-Aspartat?) gegen die Nervenschmerzen zu wirken - das muss ich weiter beobachten.
Da also der zeitliche Verlauf des Hinzufügens von dem roten Fleisch und Käse sowie Butter mit so vielen anderen Faktoren zusammenfällt, kann ich da wirklich keinen guten Vergleich ziehen. Ich kann nur sagen, ich habe einfach gar keinen Unterschied bemerkt in den Tagen, wo ich das wieder eingeführt habe - im Gegensatz zu vielen anderen Dingen, die ich deutlich gespürt habe.
Da fällt mir ein, z.B. MCT-Öl habe ich ausprobiert, und da prompt an Tag 2 einen Durchfall bekommen, der tagelang angehalten hat sowie extreme Bauchschmerzen. Bei Kokosöl tritt das nicht auf.
LG Andrea