Stört Xylit den Darmfloraaufbau?

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Hallo,

u.a. wg. Infektanfälligkeit war ich im Sommer bei einer HP (Geschichte s. hier ,falls das wichtig ist).
Die HP hat mit Bioresonanz eine Fehlbesiedlung des Darms festgestellt und mir die Behandlung mit Symbioflor empfohlen, was ich seitdem auch mache (meine Hausärztin hatte mir zuvor auch schon dazu geraten, allerdings ebenso wie die HP ohne Stuhluntersuchung).
Seit Anfang des Jahres gurgele ich auch mit Xylit, weil bei mir 2 Zähne demineralisierte Stellen bzw. anfängliche Karies aufweisen, wo Xylit ja helfen soll (ich spucke das Xylit i.d.R aber immer aus). Nun frage ich mich schon länger, inwieweit das Xylit die Behandlung mit Symbioflor beeinträchtigt. Da ich mir da einen Zusammenhang vorstellen kann, nehme ich Xylit inzwischen nur noch halbherzig, aber mit schlechtem Gewissen, meine Zähne sind mir ja auch wichtig.
Wißt ihr da was über einen Zusammenhang? Das blöde ist ja, Symbioflor soll ich vor/während dem Essen nehmen, Xylit danach. Da käme es sich schon irgendwie in die Quere.

Vielen Dank!
 
Hallo damdam,

Deine Bedenken kann ich verstehen, denn der Zuckeraustauschstoff wirkt sicherlich nicht nur im Mund und eine der oft genannten Nebenwirkungen ist Bauchweh oder Durchfall. Das lässt vermuten, dass es auch eine Wirkung auf die Darmschleimhaut und deren Besiedlung haben könnte.
Dein Zahnproblem könnte man auch mit Zahnkreide bekämpfen, eventuell wäre ein Wechsel oder die abwechselnde Anwendung sinnvoll.
 
Hallo damdam,

ich denke nicht, dass das Xylit das Symbioflor in seiner Wirkweise behindert.

Wie du schreibst schluckst du das Xylit eher selten. Bauchweh und DF gibts wohl nur anfänglich und das wenn man eine viel größere Menge (5g/kg Körpergewicht) zu sich nimmt - also verschluckt. Zudem soll sich der Körper auch daran gewöhnen, so dass der DF wieder verschwindet.

Sicher könnte es sein, dass du auch bei geringer Aufnahme über die Mundschleimhaut, empfindlich darauf reagierst. Aber ich denke dann hättest du das eher am Jahresanfang, als du mit Xylit angefangen hast schon bemerkt. Mittlerweile dürfte sich dein Körper an das Xylit gewöhnt haben.

Soweit ich weiss, gibts ja auch im Dickdarm ein paar Bakterien die sich mit Wonne auf Zucker stürzen. Dort wird das Xylit dann wohl so wirken wie auch im Mund. Die Bakterien stürzen sich auf das Xylit, können es nicht verstoffwechseln und werden so dezimiert, was meiner Meinung nach dem Symbioflor die Arbeit eher erleichtern dürfte?

Grüssle
Freesie
 
Ich habe damals auch nach einer gesunden Alternative zu Zucker gesucht.
Xylit kommt für mich leider nicht in Frage. Bekomme davon starke Bauchschmerzen.
Auch wenn ich nur damit gurgle und kleinste Mengen davon zu mir nehme.
 
Vielen Dank für Eure Antworten!
Ja, ich schlucke es i.d.R nicht runter. Ich hab zwar im Moment Probleme mit dem Magen (?), aber das begann erst etliche Monate, nachdem ich mit Xylit angefangen habe, und da auch eher abhängig vom essen, ich denke auch, ich weiß, woran das liegt.

Freesie schrieb:
Soweit ich weiss, gibts ja auch im Dickdarm ein paar Bakterien die sich mit Wonne auf Zucker stürzen. Dort wird das Xylit dann wohl so wirken wie auch im Mund. Die Bakterien stürzen sich auf das Xylit, können es nicht verstoffwechseln und werden so dezimiert, was meiner Meinung nach dem Symbioflor die Arbeit eher erleichtern dürfte?
Du meinst, wenn dann doch geringe Mengen rutnergeschluckt werden (kann man ja nicht völlig vermeiden)? Genau das war meine Überlegung und der Anlaß für den Thread.
Dann dürfte die weitere Frage sein, ob es die unerwünschten Bakterien sind, die sich auf Zucker/Xylit stürzen und ob die erwünschten Bakterien mit Zucker/Xylit nix am Hut haben.

Ich habe damals auch nach einer gesunden Alternative zu Zucker gesucht.
Xylit kommt für mich leider nicht in Frage. Bekomme davon starke Bauchschmerzen.
Auch wenn ich nur damit gurgle und kleinste Mengen davon zu mir nehme.
Dann wirken offenbar schon die geringen Mengen...
Falls Du noch keine Alternative gefunden hast: Zum süßen von Speisen könntest Du es mit Erythrit oder Stevia versuchen.
 
Dann wirken offenbar schon die geringen Mengen...
Falls Du noch keine Alternative gefunden hast: Zum süßen von Speisen könntest Du es mit Erythrit oder Stevia versuchen.

von Stevia bekomme ich sehr starke Zahnschmerzen.
Erythrit muss ich mich mal schlau machen.

Danke für die Infos
 
Hallo damdam,
Dann dürfte die weitere Frage sein, ob es die unerwünschten Bakterien sind, die sich auf Zucker/Xylit stürzen und ob die erwünschten Bakterien mit Zucker/Xylit nix am Hut haben.
Ich könnte mir eben vorstellen, dass z. B. Candida sich auf das Xylit stürzt wenn kein anderer Zucker da ist. Und dieses dann hoffentlich nicht verstoffwechseln kann. Aber das ist nur eine Vermutung von mir, es gibt keine gesicherten Nachweise darüber.

Grüssle
Freesie
 
Hallo Damdam,

ich habe gehört, dass Xylit nicht wie anderer Zucker vom Körper verstoffwechselt werden kann und deswegen auch nicht die gleichen Probleme wie Zucker macht. Außerdem stabilisiert Xylit die Schleimhäute. Es gibt Untersuchungen, dass Kinder, die regelmäßig Xylitkaugummi kauen weniger Mittelohrentzündungen haben.

Das heißt auf jedem Fall im Mundraum stabilisiert Xylit die Bakterienflora. Das gleiche habe ich über die Darmflora gehört. Es ist wohl so, dass die gewünschten Bakterien Xylit ernährt. Deshalb stört sich Xylit meines Wissens nicht mit Symbioflor, sondern unterstützt eine gesunde Darmflora.

Grüße
ereschkigal
 
Zahnpflegekaugummi mit Xylit vertrage ich nicht bei Fructosemalabsorption, macht sich aber eher suptil bemerkbar.

Mittelohrentzündungen bei Kindern haben soweit ich weiss etwas mit der Unverträglichkeit von Milchprodukten zu tun, schätze Milcheiweiss.
Allergene knallen übrigens gerne mal auf die Ohren, habe länger gebraucht das zu recherchieren. Bei mir sind deshalb vermutlich seit Jahren die Ohren ziemlich "dicht" und KNacken. Das Knacken wird mehr bei Diätfehlern und reduziert sich mit Ceterizin und Cromoglycinsäure als Nasenspray.
Ich hoffe, die Entstörung des Mundraumes bringt es in den nächsten Monaten dann. Das eine Ohr war schon mal für Sekunden offen.

Alles Gute.
 
Da ich mir da einen Zusammenhang vorstellen kann, nehme ich Xylit inzwischen nur noch halbherzig, aber mit schlechtem Gewissen, meine Zähne sind mir ja auch wichtig.

Hallo Damdam,

hier mal einiges Allgemeines zu Xylit:
Xylit - Xylitol | Nebenwirkungen | natürliches Süßungsmittel
Was kann Xylit?
Gibt es Nebenwirkungen bei Xylitverwendung?

Xylit wird allgemein in den Himmel gelobt - einschl. durch WHO und EFSA, und wenn diese beiden etwas loben, werde ich SEHR hellhörig! Welchem Hersteller reden sie nach dem Mund?

Einerseits wird berichtet wie toll und gesund und nebenwirkungsfrei Xylit ist und andererseits, daß es Magenkrämpfe und Durchfall verursachen kann. Also hat es doch Nebenwirkungen, die allerdings in der ganzen Lobhudelei ziemlich untergehen.

Ich habe mal Kaugummi mit Xylit gekaut, danach wurde mir Speiübel! Meinen ganz gewöhnlichen Zucker im Kaffee merke ich hingegen überhaupt nicht. Wenn man von Xylit Durchfall und Bauchkrämpfe bekommen kann, dann sollte man nicht alles glauben, was da erzählt wird.

Das Argument, daß Xylit in Obst und Gemüse enthalten ist, ist kein Beweis dafür, daß es als isolierter Einzelstoff harmlos ist. Eher das Gegenteil ist der Fall - wenn es aus dem Verbund der Wirkstoffe z.B. eines Apfels herausgelöst wird, wirkt es völlig anders als eben mit dem ganzen Apfel im Zusammenspiel mit allen darin enthaltenen Wirkstoffen. Dieser Grundsatz gilt nicht nur für Xylit, sondern für alle isolierten Wirkstoffe! Das Ganze ist immer gesünder als nur ein Bestandteil allein. Die Natur hat sich durchaus etwas dabei gedacht, als sie die Substanzen in Obst und Gemüse zusammen stellte!

Ein Bericht hebt hervor, daß Xylit für Tiere giftig ist, weil ihnen ein Enzym fehlt, um es zu verarbeiten - bis zur tödlichen Unterzuckerung. Eine andere Seite berichtet hingegen, daß die Calciumaufnahme durch Xylit bei Tieren gefördert wird. Ja, watt denn nu? Sind die Tiere gestorben und haben trotzdem mehr Calcium aufgenommen, so ganz kurz bevor sie starben? Und wenn sie Xylit wegen des fehlenden Enzyms nicht verarbeiten können, wie bitte schön soll es dann die Calciumaufnahme fördern können?

Nächster Punkt: Xylit wird im Körper später zu Xylitol weiter verarbeitet. Weil der Körper selbst minimale Mengen von Xylitol (NICHT XYLIT) herstellt, wird argumentiert, auch Xylit sei völlig unschädlich. Auch das kann so nicht stimmen, denn zunächst einmal muß der Körper das Xylit umbauen und zu Xylitol verarbeiten, weil er mit dem zugeführten Xylit nichts anfangen kann. Dieser Weiterverarbeitungsprozeß ist also eine zusätzlich Belastung für den Organismus. Hinzu kommt, daß durch die Zuführung von Xylit, das zu Xylitol weiterverarbeitet wird, dem Körper eine viel zu hohe Dosis an Xylitol zugeführt wird, denn normalerweise bestimmt er selbst, wieviel er davon produziert und das macht er nur in minimalsten Mengen. Benutzt man Xylit als Zuckerersatz, bekommt der Organismus eine erhebliche Überdosis verpaßt.

Die Aussagen, die ich hier einer Kritik unterziehe, sind verteilt in den o.g. Links nachzulesen. Denkt man mal über die Widersprüche nach, die sich aus den Behauptungen dort ergeben, kann man eigentlich nur noch zu dem Schluß kommen, daß hier ein extensives Marketing betrieben wird, Nebenwirkungen ganz bewußt unter den Teppich gekehrt werden. Die Studien zu den Wunderwirkungen von Xylit - wie wahr sind sie? Wer hat sie finanziert? Können sie einer Überprüfung stand halten?

Ach, ja, und wer mäßig ganz normalen Zucker verwendet, sich gesund ernährt - sorgt auch für eine gesunde Mundflora, auf Mundhygiene achtet, keine Fluorzahnpasta verwendet - Fluor zerstört den Zahnschmelz, wird wohl deswegen von Zahnärzten empfohlen, weil sie dann öfter Bohren können, bekommt man auch keine Karies! Ich habe mit fast 70 trotz Zuckerkonsum - in Maßen - immer noch alle meine Beißerchen! Die Zahnärzte sind immer bitter enttäuscht... ;)

Gruß,
Clematis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Xylit nur als muendspuelung kann meiner meinung die einnahme von symbioflor nicht stoeren. Meiner meinung nach unterstuetzt xylit eine gesunde schleimhaut vom mund und nasenrachenraum.

Wer heute trotz der der macht der zuckerindustrie beweisen kann, dass ein suessungsstoff gesund ist, kann dieser in kleineren mengen nicht so ungesund sein. Stevia war lange verboten, weil die zuckerindustrie konkurrenz witterte.
 
Xylit(ol) ist wie Sorbit(ol) ein Zuckeralkohol. Bei Sorbit vermutet man inzwischen, dass er bei Diabetikern mit eine Ursache für die diabetische Polyneuropathie ist, weil er neurotoxische Wirkungen hat. (Die Diabetikerleber produziert Sorbit i.R. der bei Diabetes erhöhten Gluconeogenese selbst in erhöhtem Maße).

Generell ist Alkohol nicht gesund, wie wir alle wissen, und auch wenn der Körper ihn normalerweise in geringem Maße selbst produziert und er auch in geringem Maße in Pflanzen zu finden ist, macht ihn das nicht gesünder, bzw. macht eben auch die Dosis das Gift!

Bei Dünndarmfehlbesiedelung und Fructoseintoleranz sollte man generell sehr vorsichtig mit diesen ganzen Zuckeraustauschstoffen sein:

Fructoseintoleranz

Viele Grüße
Binnie
 
Hallo,

danke für Eure Antworten. Ich wollte allerdings speziell auf die Frage aus dem Titel raus, nicht allgemein auf Wirksamkeit/Schädlichkeit von Xylit. Für mich hat sich das Thema (z.Zt.) von 2 Seiten her eh erledigt: Zum einen nehme ich Symbioflor nicht mehr (ohne vorige genaue Analyse der Darmflora eh Quatsch, wie ich feststellen konnte), zum anderen nehme ich derzeit Xylit auch nicht mehr zum Spülen (wird lt. meinem Arzt auch über die Mundschleimhaut aufgenommen und trägt damit zur Versäuerung des Organismus bei, die bei mir aber grad verbessert werden soll).
ICh finde ganz allgemein, man muss vorsichtig bleiben, weil die Wirkung von Xylit einfach zu wenig umfassend untersucht wurde, andererseits bietet es hohes Potential, wie einige Studien zeigen. Ich halte daher nichts von Meinungsmache, weder von der einen, noch von der anderen Seite her.
 
Ich wollte zum Thema Xylit noch einen Gedanken mit geben:

Homöopathika wirken schon alleine über die Mundschleimhaut, Nitro ebenfalls, warum soll dann gerade Xylit nicht alleine schon durch die Geschmackssignale Einfluss auf die Darmflora haben?

Alleine schon der Geschmack im Mund lässt im Körper verschiedene Funktionen ablaufen, und Verdauungsenzyme sowie Darmbakterien werden damit automatisch aktiviert für die vermeintlich nachfolgende Speise zur Verfügung zu stehen.

Kommt dann nix nach, gibt es nicht nur für die Verdauungsorgane unnötigen Stress.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Hallo Sonora,

er ist Zahnarzt, für Fragen der Zahngesundheit ist es daher ok, aber von anderen Sachen scheint er nicht so die Ahnung zu haben, was ja auch ok ist. Aber in Relation dazu ist er mir ein wenig zu unkritisch oder zu euphorisch.
 
damdam ich gebe Dir völlig Recht, tut mir leid Sonora.

Über die Geschmacksknospen in der Zunge und im gesamten Mundraum werden bereits derart viele Verdauungsvorbereitende Vorgänge im Körper aktiviert um überhaupt unsere Verdauung halbwegs so ablaufen zu lassen wie sie es tut.

Man kennt ja schon alleine den Duft eines tollen Essens oder einer leckeren Frucht, was einem schon das Wasser im Mund zusammen laufen lässt.
Und eben dieser Speichel ist bereits schon das Vorprodukt der Verdauung.

Wie gesagt, kommt dann jedesmal nix nach wird der Körper und ganz besonders das Enterische Nervensystem (Bauchhirn) unnötig unter Stress gesetzt.

Ich konnte und kann diese Euphorie keinesfalls teilen.

Liebe Grüße Tarajal :)
 
Na ja, ich finde, man bekommt dort ab und zu gute Hinweise auf durchgeführte Studien, durch die man sich selbst ein Bild machen kann. Aber zu dem Thema ist bisher leider nichts dabei gewesen.
Ich steh ohnehin eher auf wissenschaftlich fundierte Aussagen, auch hier. Ich finde es schwierig, wenn stattdessen in Gesundheitsforen nur irgendwelche Sachen behauptet werden. Manchmal grenzen Aussagen zu Gesundheit und Heilung für mich eher an Esoterik und Glaubensfragen, einfach, weil es zu wenig fundiert ist (*). Und dann kann ich es nur als Ideengeber für die Suche oder als Einzelerfahrung stehenlassen (obwohl einem die Schreiber von der Allgemeingültigkeit ihrer Aussagen überzeugen wollen).

(*)= was aber nicht heißt, dass ich nur akzeptiere, was die Schulmedizin sagt. Sonst wär ich nicht hier. Aber je weniger wissenschaftlich abgesichert etwas ist, umso mehr muss man in meinen Augen die Aussagen hinterfragen.
 
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