Birkenzucker (Xylit) und Herz-Kreislauferkrankungen

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Es war zu erwarten, dass nach Erythrit jetzt auch Birkenzucker (Xylit) zu den verdächtigen Lebensmitteln gehört, die Thrombozyten beeinträchtigen können. Im Bezug auf Schlaganfälle und Herzinfarkte versucht man das mögliche Risiko abzuschätzen.

Die neueste Studie kann man hier nachlesen. Der Google-Übersetzer leistet gute Dienste dabei:


Gut zusammengefasst und für jeden verständlich wird sie hier:


Es bleibt aber eine Unstimmigkeit bestehen. Während in der Zusammenfassung davon die Rede ist, das geringe Mengen Birkenzucker im Blut akzeptabel sind, lese ich in der Originalstudie etwas anderes heraus. Vor allem ein Text ist für mich kaum zu interpretieren. Ich kann laienhaft nur feststellen, dass auch geringe Mengen die Thrombozyten beeinflussen. Zudem lese ich heraus, dass es evolutionär früher keine endogen (im Körper selbst produziert) hergestellten Xylitvorkommen im Plasmaspiegel gegeben haben soll. Nach dem einführen von Xylit sollen aber die Plasmaspiegel niedrige Xylitwerte aufweisen können, vermutlich bei Personen, die das häufig konsumieren. Xylit kommt im Körper allerdings in natürlicher Form vor. Die Leber kann bis zu 15 Gramm am Tag als Zwischenprodukt im Clucosesäurestoffwechsel selbst produzieren.
Niedrige Spiegel sollen laut diesem Text wohl doch einen Einfluss haben. Ich selbst benutze Birkenzucker beispielsweise fürs Plätzchenbacken und für die Herstellung von Eis. Ich habe jetzt mal hochgerechnet, dass ich um die Weihnachtszeit 1,25 bis 2 Gramm am Tag zu mir nehme. Ansonsten alle zwei Wochen mal ein Eis mit circa 5 bis 6 Gramm Xylit. Kontrovers ist ebenfalls die Frage, was vom Birkenzucker im Blut ankommt. Laut dieser Studie wird es gut resorbiert. Laut anderen, bisherigen Erfahrungen, wird nur ein Drittel im Dünndarm resorbiert und der Rest im Dickdarm von Bakterien verarbeitet und gelangt dann als Fettsäurebestandteil ins Blut. Siehe Wiki:

Xylit wird im Körper über den Pentosephosphatweg metabolisiert. Im Dickdarm wird der restliche Xylit (etwa zwei Drittel der eingenommenen Menge) durch Bakterien zerlegt und zu kleinen Fettsäurebestandteilen abgebaut und resorbiert. Diese werden zu Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser verstoffwechselt.

In den jeweiligen Versuchen wurden 30 Gramm Birkenzucker auf einmal mit Wasser auf nüchternen Magen eingenommen. Das ist eventuell dann anders als bei einer normalen Nahrungsaufnahme. Wie auch immer, es bleiben Fragen offen, was auch so gesagt wird.

Ich frage mich natürlich, was das "jetzt" für mich als Verbraucher bedeuten kann. Im Gegensatz zu Erythrit wird Xylit schnell wieder aus dem Körper entfernt. Also doch lieber normalen Zucker nehmen?

Den Text, den ich nicht verstehe, stelle ich einmal hier rein:

Ein Thema, das einer weiteren Diskussion bedarf, ist der Zusammenhang zwischen den Plasmaspiegeln von Xylitol in den groß angelegten klinischen Beobachtungsstudien und dem Risiko von MACE-Vorfällen sowie der Aufnahme von Xylitol durch die Nahrung. Die vorliegenden Studien legen unserer Ansicht nach nahe, dass die in den Entdeckungs- und Validierungskohorten festgestellten Assoziationen endogene Xylitolspiegel (Gleichgewicht zwischen endogener Produktion und Ausscheidung) und nicht eine kürzlich erfolgte Aufnahme durch die Nahrung widerspiegeln. Erstens ist zwar eine Beschränkung der vorliegenden Studien das Fehlen jeglicher Informationen zur Aufnahme von Xylitol durch die Nahrung in den klinischen Beobachtungskohorten, doch angesichts der Geschwindigkeit, mit der wir die Ausscheidung von Xylitol beobachten (d. h. die Halbwertszeit der Elimination betrug ∼15 Minuten, und die postprandialen Plasmaspiegel bei gesunden Freiwilligen kehrten trotz 1000-facher Erhöhung innerhalb von 6 Stunden auf nahezu Ausgangswerte zurück; Abbildung 2A ), stellen die in den Entdeckungs- und Validierungskohorten überwachten Nüchternplasmaspiegel (> 12 Stunden) wahrscheinlich endogene Xylitolproduktionsspiegel dar. Zweitens erfolgte die Aufnahme von Probanden in die Validierungskohorte größtenteils vor den jüngeren Anstiegen der Aufnahme von Xylitol in verarbeiteten Lebensmitteln. Wir stellen auch fest, dass in unseren ersten klinischen Beobachtungsstudien erhöhte MACE-Risiken bei Probanden mit höheren Xylitol-Werten (z. B. Q4 vs. Q1) über Schwankungen der endogenen Werte [gemessen in über Nacht (> 12 h) nüchternen Proben] beobachtet wurden. Xylitol wird endogen in Zellen produziert, wo es als Zwischenprodukt des Glucuronsäurestoffwechsels dient – einem alternativen Weg der Glukoseverwertung, der biosynthetische Vorläufer liefert und eine Entgiftung durch Glucuronidierung beinhaltet. Die geschätzte endogene Produktion der Probanden beträgt 15 g täglich. 31 , 59 , 60 Soweit uns bekannt ist, wurde der Glucuronsäurestoffwechsel noch nicht mit der Pathogenese von kardiovaskulären Erkrankungen in Verbindung gebracht. Wir stellen jedoch fest, dass in neueren Studien sowohl in bevölkerungsbasierten Kohortenstudien als auch bei Mäusen ein Zusammenhang zwischen Glucuronsäurewerten und Gesundheitsspanne und Lebenserwartung festgestellt wurde. 61 Andere Studien haben jedoch Zwischenprodukte des Glucuronsäurewegs mit Zellmigration und Metastasierung in Verbindung gebracht. 62 Abschließend halten wir es auch für wichtig zu erwähnen, dass es im Laufe der Evolution des Menschen beim Homo sapiens keine millimolaren Xylitol-Konzentrationen im Plasma gab, d. h. bis zu seiner Einführung in unsere Nahrungskette im letzten Jahrzehnt oder so. Die vorliegenden Studien zeigen jedoch, dass wir sogar bei Plasma-Xylitol-Konzentrationen von nur 19 µM in Tiermodellen zur Thrombose ( Abbildung 4B ), die deutlich innerhalb des vierten Quartils unserer Nüchtern-Plasma-Konzentrationen aus einer Kohorte (Validierung) von Probanden mit weitgehend erhaltener Nierenfunktion liegen, ein signifikant erhöhtes Thrombosepotenzial in vivo beobachten . Basierend auf unseren zusätzlichen Daten aus Interventionsstudien am Menschen (Abbildungen 2 ,5 und6 ) können die endogenen Werte durch deutlich höhere postprandiale Xylitol-Werte (bedingt durch den Verzehr von Xylitol in künstlich gesüßten verarbeiteten Lebensmitteln) überlagert sein, wodurch das Thromboserisiko (insbesondere nach der Mahlzeit) noch weiter erheblich erhöht wird.

Vielleicht kann jemand anderes mehr dazu sagen.
 
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Vor einigen Jahren hatte ich versucht, Birkenzucker statt Rüben-/Rohrzucker zu verwenden. Aus zwei Gründen bin ich aber wieder zu dem normalen Haushaltszucker zurückgekehrt:
1. Produkte mit Xylit haben mir nicht geschmeckt
2. Traubenzucker wird durch die Pflanzen aus Wasser, CO2 und Sonnenlicht erzeugt und stellt die Lebensenergie für alle Lebewesen dar. Unser Gehirn und alle Muskeln benötigen Traubenzucker. Auch der Herzmuskel verwendet Traubenzucker und könnte bei einem Mangel versagen. Das wäre aber keine Thrombose und bevor das passiert, ist das Gehirn bereits abgestorben.

Zucker (Saccharose) besteht aus Traubenzucker (Glucose) und Fruchtzucker ( Fructose) und liefert den vom Körper so dringend benötigten Traubenzucker.

Es war zu erwarten, dass nach Erythrit jetzt auch Birkenzucker (Xylit) zu den verdächtigen Lebensmitteln gehört, die Thrombozyten beeinträchtigen können.

Vermutlich wird eine Erklärung gesucht, warum soviele Menschen nach den Impfungen an Thrombosen gestorben sind und immer noch sterben. Da wäre Xylitol doch ein möglicher Sündenbock.

Xylit kommt im Körper allerdings in natürlicher Form vor. Die Leber kann bis zu 15 Gramm am Tag als Zwischenprodukt im Clucosesäurestoffwechsel selbst produzieren.

Das deutet daraufhin, dass Xylitol für den Menschen verträglich ist.

Kontrovers ist ebenfalls die Frage, was vom Birkenzucker im Blut ankommt. Laut dieser Studie wird es gut resorbiert. Laut anderen, bisherigen Erfahrungen, wird nur ein Drittel im Dünndarm resorbiert und der Rest im Dickdarm von Bakterien verarbeitet und gelangt dann als Fettsäurebestandteil ins Blut. Siehe Wiki:

Mir scheint die Erklärung im wiki plausibler zu sein, als die Behauptung im Artikel:
Xylit ist ein Molekül, das viel Wasser binden kann. Er wird im Dünndarm nur passiv, also langsam und unvollständig resorbiert.
und
Bei Einnahme von mehr als 0,5 g Xylit pro kg Körpergewicht kann eine abführende Wirkung auftreten
und
Im Rahmen von Studien wurde die Einnahme von 200 g Xylit täglich problemlos vertragen.

Das ist fast ein halbes Pfund. Das bestätigt doch, dass Xylit harmlos ist.

Den von dir angegebenen Auszug verstehe ich auch nicht. Es wird u.a. folgendes gesagt:

Die vorliegenden Studien zeigen jedoch, dass wir sogar bei Plasma-Xylitol-Konzentrationen von nur 19 µM in Tiermodellen zur Thrombose ... von Probanden mit weitgehend erhaltener Nierenfunktion liegen, ein signifikant erhöhtes Thrombosepotenzial in vivo beobachten.

Tiermodelle dürften nicht aussagefähig sein, da die Tiere völlig anders auf Xylit reagieren, als Menschen. Für einige Tiere führt Xylit zu Vergiftungen:

wiki:
Xylit hat bei einigen Tierarten (Hunde, Rinder, Ziegen, Kaninchen) einen stark insulinausschüttenden Effekt, der zu einem lebensbedrohlichen Abfall des Blutzuckerspiegels (Hypoglykämie) führen kann. Bei Hunden wurden zudem schwere Leberschädigungen bis zum Leberversagen und Gerinnungsstörungen beobachtet.

(Sind mit Gerinnungsstörungen Thrombosen gemeint?)

während Katzen positiv darauf reagieren:

Für Katzen sind Produkte, die Xylit enthalten, grundsätzlich unbedenklich. In einer Studie an Katzen wurde die positive Wirkung von Xylit für deren Mundhygiene nachgewiesen. Wird Katzen mit Xylit angereichertes Wasser gegeben, vermindert dies signifikant Zahnstein und Plaque.

Man kann sich solange Tiere aussuchen, bis man welche gefunden hat, die davon Thrombosen bekommen.

Im übrigen: was heißt "Tiermodelle"? Hat man das an Tieren getestet und welchen oder an Modellen (z.B. Computermodellen)? Und gab es Thrombosen oder nur Thrombosepotenzial?

Für mich ist das eine weitere Studie, die den Menschen Angst machen soll. Gleichzeitig wird den Menschen suggeriert, dass sie selbst Schuid seien, wenn sie an Thrombosen leiden, weil sie ja Xylit verwendet haben.

Ich schütze mich davor, in dem ich solche Studien/Artikel nicht ernst nehme und nicht lese, wenn sie mir suspekt vorkommen. Suspekt bedeutet, dass einzelne Sätze oder Tendenzen vorkommen, die stark zweifelhaft oder schwammig (Tiermodelle, Thrombosepotenzial) sind.
 
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Am besten das Zeug nicht nutzen.

Es gibt Zuckerrübensirup, Honig, Ahornsirup, Rohrzucker, Dattelsirup, Reissirup, Apfeldicksaft zum Süßen.
Süße Früchte usw.

Ich persönlich liebe Zuckerrübensirup, ist natürlich Geschmacksache, jedem das Seine.
In Maßen (nicht in Massen) genossen ist das keinesfalls schädlich für gesunde Menschen, die kein Diabetes haben und es schmeckt lecker 😊.
 
Meine Tochter hat mir die Studie geschickt, weil sie weiß, dass ich für uns nur noch mit Xylit backe und süße. 200 g kommen bei mir in einen ganzen Kuchen, nicht als persönliche Tagesdosis. Ich habe zurück gefragt, ob sie wisse, wer die Studie finanziert habe. Jedenfalls halte ich Xylit für mich als Diabetikerin für die gesunde Alternative. Wir putzen auch die Zähne damit. Bei Xylit bleibt der anschließende Heißhunger nach Zucker aus, den normaler Zucker auslöst. Wer kennt das nicht, eine einzige Praline, und dann ist plötzlich dieSchachtel leer.
Es gibt Zuckerrübensirup, Honig, Ahornsirup, Rohrzucker, Dattelsirup, Reissirup, Apfeldicksaft zum Süßen.
Süße Früchte usw.
Das mag für Nicht-Diabetiker richtig sein. Für mich kommt es nicht in Frage.
 
Das mag für Nicht-Diabetiker richtig sein. Für mich kommt es nicht in Frage.
hatte ich aber geschrieben ...für gesunde Menschen, die kein Diabetes haben...

Welchen Sinn soll es für gesunde Menschen haben Zuckerersatzstoffe oder Süßstoffe oder so Zeug zu sich zu nehmen?
Ich denke mir, dass dadurch der Anschein erweckt werden könnte, egal, hat keine bzw. wenige Kalorien, kann ich essen so viel ich will, macht nichts aus, wenn der Körper irritiert wird, Hauptsache es schmeckt sogar in Massen.
 
Nachdem im KH-Stoffwechsel Xylit (5-15g) und auch Erythrit produziert werden, weiß man nicht, ob die erhöhten Xylit und Erythritwerte im Serum nicht von auch einem ungesunden KH-Stoffwechsel kommt, das wird auch festgehalten:


Grundsätzlich lässt sich sagen, dass durch den dritten Teil der Studie (die klinische Studie) festgestellt werden konnte, dass Xylit-Konsum die Xylit-Konzentration im Blut erhöht und sich bestimmte Blutwerte ändern, die auf eine verstärkte Reaktivität der Thrombozyten hinweisen. Hier handelt es sich um eine Ursache-Wirkungs-Beziehung, einen tatsächlichen wissenschaftlichen Nachweis. Wer Xylit isst/trinkt, dessen Xylit-Spiegel im Blut steigt an und dessen Blutplättchen werden reaktiver. Allerdings war die Zahl der Probanden (zehn Teilnehmende) sehr gering.

Im Gegensatz dazu kann eine Beobachtungsstudie, wie im ersten Teil der Untersuchung, keine Ursache-Wirkungs-Beziehung herstellen. Die Studie kommt zwar zu dem Schluss, dass hohe Mengen an Xylit mit einem höheren relativen Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse verknüpft sind. Dies bedeutet aber nicht, dass Xylit diese Ereignisse verursacht (Korrelation/Assoziation ist keine Kausalität).
Die Ergebnisse konnten zeigen, dass bereits ein Glas Xylit-gesüßtes Getränk einen Effekt auf das Verhalten der Thrombozyten und somit auf die Blutgerinnung hat. Die Studie konnte jedoch keine Dosis-Wirkungs-Beziehung definieren, das heißt ab welcher Dosis gesundheitsgefährdende Xylit-Spiegel im Blut entstehen.
Das heißt nur, das Xylit und Erythrol in hohen Dosen gesundheitsgefährdend sein können, das gilt aber für sehr vieles, das wir essen und trinken.

Hier verbessert Xylit das Mikrobiom von Mäusen durch den prebiot. Effekt von RS und Fasern (Shirt von gram-negativen zu gram-positiven Bakterien): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24336061/ und https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/4076932/ und hier verbessert es das Mikrobiom auch beim Menschen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/4076932/

Hier (Studie an Ratten) verbessert eine 10%ige Xylit-Supplementierung über 20 Monate die Kollagensynthese und verbessert daher Haut und Knochendichte und verhindert damit osteopor. Veränderungen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15832042/ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9591750/ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11721142/ https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11782878/

Ich koche mit Xylit und mit Erythrol, aber mische auch mit etwas Zucker und mit Honig. Viel Süßungsmittel braucht man ja nicht, ist eher ein Wochenendessen und manchmal ein süßer Auflauf während der Woche.
 
Im übrigen: was heißt "Tiermodelle"?
Tiermodelle heißt immer: Es werden speziell modifizierte Tiere (entweder genetisch modifizierte oder speziell krankgemachte Tiere) im Labor als Versuchstier-Ersatz für Menschen mit der entsprechenden Krankheit oder Veranlagung verwendet. Die Züchtung solcher Tiermodelle ist ein großer Zweig der Forschung, z. B. arbeitet man seit langem daran, Mausmodelle für MS oder Sklerodermie zu züchten, d. h. Mäuse, die an einem Analogon von MS oder Sklerodermie erkranken und an denen man dann Therapien testen kann.

Für mich ein sehr fragwürdiger Ansatz, schon weil völlig unklar bleibt, wie gut die Analogie zwischen dem Mausmodell und dem Menschen eigentlich ist, also wie ähnlich sie auf Wirkstoffe reagieren.

Hier war es ein "FeCl3-induced carotid artery injury [murine] model", also Mäuse, die durch vorherige Injektion von Eisenchlorid Schäden am Endothel der Halsschlagader hatten und also thrombosegefährdet waren.
 
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Danke, für Eure Antworten und Erfahrungen. :)

Inzwischen sind nur noch Auszüge aus der Studie nachzulesen.

Fazit ist anscheinend, dass selbst niedrige Nüchternwerte bei validen Personengruppen bereits das Risiko für schwerwiegende Ereignisse erhöhen sollen. Das wird an der Reaktion der Blutplättchen festgemacht.

Ich frage mich in dem Zusammenhang wie es mit Ernährungsgewohnheiten aussieht. Olivenöl soll im Grunde genau das Gegenteil bewirken oder bestimmte Enzyme.
Es bleiben natürlich noch viele Fragen offen. Und in absehbarer Zeit wird sicher auch nichts Neues dazukommen.

Leider wurden auch keine Ernährungsgewohnheiten der Probanden erfasst. Von daher muss man für sich selbst entscheiden wie man jetzt damit umgeht. Vielleicht werde ich Plätzchen in Zukunft wieder mit Zucker backen, aber Eis weiterhin mit Xylit herstellen. Mal sehen . . .



Strukturiertes grafisches Abstract
Rolle des künstlichen Süßstoffs Xylitol im kardiovaskulären Ereignisrisiko. In anfänglichen, ungezielten Metabolomikstudien (Entdeckungskohorte) und anschließenden Studien mit stabiler Isotopenverdünnungsflüssigkeitschromatographie und Tandem-Massenspektrometrie (LC-MS/MS) (Validierungskohorte) werden Nüchternwerte von Xylitol mit schwerwiegenden unerwünschten kardiovaskulären Ereignissen (MACE) in Zusammenhang gebracht. Unter Verwendung von menschlichem Vollblut, plättchenreichem Plasma und gewaschenen Plättchen verbessert Xylitol in vitro mehrere Indizes der Plättchenreaktivität . Es wurde auch gezeigt, dass Xylitol die Thrombosebildung in einem murinen Arterienverletzungsmodell in vivo verbessert. In Interventionsstudien an Menschen wurden mehrere funktionelle Messwerte der Plättchenreaktivität signifikant erhöht, wenn Probanden eine typische Nahrungsmenge Xylitol in einem künstlich gesüßten Lebensmittel einnahmen. Xylitol ist sowohl klinisch mit kardiovaskulären Ereignisrisiken als auch mechanistisch mit erhöhter Plättchenreaktivität und Thrombosepotenzial in vivo verbunden . ADP, Adenosindiphosphat; MI, Herzinfarkt.
 
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Ich werde Xylit weiterhin nutzen, da es keinen Zahnbelag produziert. Ich meine auch Mischungen mit Zucker sind schon wesentlich besser, als nur Zucker in einem Rezept zu verwenden. Honig verursacht noch mehr Zahnbelag bei mir.
Alle anderen Zuckerarten esse ich auch, aber würde nicht behaupten, dass da eine Zuckerart am vorteilhaftesten wäre, außer der Preis und die Nachhaltigkeit. Die allermeisten haben einen lästigen appetitanregenden Effekt, der einen mehr essen lässt, als man eigentlich wollte. Somit ist es auch für "Gesunde" nützlich, Strategien zu entwickeln, präventiv die Kontrolle über zugeführte Kalorien zu behalten.

Mengenmäßig sollten die süßen Speisen ja immer nur ein I-Tüpfelchen in der ausgewogenen Ernährung sein. Wer das beherzigt und auch sowieso nicht jeglichen Zucker durch Xylit ersetzt, der bleibt bei weit unter 30g Xylit pro Tag.
 
Welchen Sinn soll es für gesunde Menschen haben Zuckerersatzstoffe oder Süßstoffe oder so Zeug zu sich zu nehmen?
Welchen Sinn hat es, das, was wir „den“ Zucker nennen (Saccharose) in den Massen zu konsumieren, wie es direkt und indirekt (Berge Kohlenhydrate, im Körper umgewandelt) heutzutage stattfindet?

Bei aller Kritik an Süßstoffen aus der Schweinemast und Co: Rübenzucker ist nicht der beste Zucker und andere sind nicht zwingend stumpfer Ersatz. Eine finanzstarke Branche mit soliden lang anhaltenden Einnahmen (Nordzucker, Südzucker, …) sieht ihre Felle davonschwimmen und macht Kampagne.

Für mich habe ich vor Jahren festgestellt und kann es reproduzieren, wenn ichs mal wage, es zu probieren: Rübenzucker fixt mich von allen Zuckern am stärksten, schnellsten und nachhaltigsten an, egal, in welchem Produkt. (Ebenso wie das heute übliche Weizenmehl, schnelle Teigführung und Sojalecithin.) Rohrzucker weniger.

Leider kommt nun auch die Biobranche zunehmend auf Rübenzucker, ein echter Hype grad. Ganze Produktsparten gibts im Biosektor nur noch damut. Ich hab grad keine Quelle parat, aber die Umweltbilanz ist ggü. Rohrzucker nicht weit besser, selbst bei regionalem Anbau. (Das gab mir ggü. vor einiger Zeit sogar eine Biomarke zu, ich meine, Alnatura wars.)
 
Ich habe nirgends geschrieben, dass jemand Zucker in Massen zu sich nehmen soll.

Maßvoller Umgang mit (z.B. Honig, Zuckerrübensirup, Reissirup usw.) schadet einem gesunden Menschen kaum.
Für einen Kuchen nehmen ich persönlich 1/3 der vorgeschriebenen Menge.
Das ist eine Gewohnheitssache und es schmeckt mit der Zeit genauso lecker.
Wenn ich Kuchen / Gebäck woanders esse ist mir das viel, viel zu süß.


Ich denke mir, dass mit den vielen Zuckerersatzstoffen der Umgang mit "süß" unbewusster wird.
Nach dem Motto: egal, hat keine Kalorien, nicht schädlich für die Zähne usw.
Man gaukelt sich was vor.

Der Körper wird irritiert.
Er schmeckt süß, bekommt aber nichts wirklich Süßes - das macht Lust/Sucht auf mehr oder andere Iritationen, von denen bisher noch nichts bekannt wurde.

Ich spreche nicht von Diabetikern oder kranken Menschen.
 
Damit meinte ich, dass ichs nicht verkehrt finde, sich differenziert mit Alternativen zu Rübenzucker auseinanderzusetzen, bevor man weiter davon angefixt ist.

Pflanzliche Alternativen zu Rübenzucker haben Vor- und Nachteile. Welche Vorteile hat Rübenzucker? Unbewusst bzw eher unbedacht, unnötig konsumiert man auch diesen letztlich, er ist für uns nicht essentiell, Gebäck an sich ebenso wenig. Nur nicht ob des Gedankens „kaum/keine Kalorien“, sondern angeknipst davon.

Dir gelingt es, ihn zu reduzieren, anderen nicht. Ich backe z.B. auch weit unsüßer, jedoch selten, da ich dann wieder größere Portionen Getreide konsumiere als bei 1,2 Teilen vom Bäcker (die halt aber süßer sind und anfixen). Meine Schwester kommt z.B. nach dem Testen etlicher Produkte (u.a. Erythritol) mit Glycin zum Süßen von Getränken gut klar, ohne Süße mag sie‘s nicht.
 
Dir gelingt es, ihn zu reduzieren, anderen nicht. Ich backe z.B. auch weit unsüßer, jedoch selten, da ich dann wieder größere Portionen Getreide konsumiere als bei 1,2 Teilen vom Bäcker (die halt aber süßer sind und anfixen). Meine Schwester kommt z.B. nach dem Testen etlicher Produkte (u.a. Erythritol) mit Glycin zum Süßen von Getränken gut klar, ohne Süße mag sie‘s nicht.
Es könnte doch sein @camerlenga , dass viele verlernt haben richtig hinzuschmecken, oder?, durch die vielen verarbeiteten Lebensmittel, Fertigprodukte, Zuckerersatzstoffe, künstliche Aromen, Geschmacksverstärker...

Ich bin davon überzeugt, dass es jedem möglich ist (der möchte) seinen Geschmacksinn zu trainieren, wieder feiner zu schmecken, man braucht sich "süß" deshalb nicht abgewöhnen, aber reduzieren meine ich und dennoch davon "gesättigt" und zufrieden sein; mit Zucker-Ersatzstoffen geht das aber nicht, die machen auch Lust auf mehr.

Das ist meine persönliche Meinung.
 
Da bin ich ganz bei dir, @Mara1963. Abtrainieren ist jedoch schwerer als antrainieren bei süchtig Machendem und auch fern davon bei Gewohnheiten.

Was hab ich mich die letzten Jahre geärgert über meine vor allem Backwarensucht, seltener mal Schokolade, trotz dass bio und ohne besonders anfixendes Sojalecithin. Trotz dass ich nur bei Bio- bzw. so genannten Handwerksbäckern was hole, die zumindest nicht noch zusätzliche anfixende Zutaten verwenden, Und auch trotz des Bewusstseins, dass es mir weder während des Essens noch danach an anhaltender Sättigung was gab. Kam mir wie fremdgesteuert vor.

Dann brach ich mir im Februar die Nase (keine OP nötig zum Glück), Geschmacks- und Geruchssinn funktionierten zuverlässig - aber der Jieper wurde von jetzt auf gleich zum absoluten Widerwillen, Ekel. Erstaunlich bis merkwürdig: es hat sich durch den Verzicht (anfangs) bzw inzwischen sehr reduzierten Konsum nichts verändert. Gewicht, Befinden, Klarheit im Kopf, gesundheitliche Beschwerden oder oder. Und das, obwohl ich die Backwaren meist als zusätzliche Mahlzeit mampfte.
 
Ich kann dich gut verstehen @camerlenga ; ich bin auch nicht stets diszipliniert, aber Bäckerware schmeckt mir mittlerweile meist gar nicht mehr, auch die vom Biobäcker.
Was idiotisch ist, dass beim Biobäcker die Backwaren sogar manchmal noch süßer schmecken, hier bei uns zumindest.
Selbst Gebackenes bevorzuge ich, klar, das kostet Zeit, aber einfrieren geht auch.

Ich liebe Fruchteis.
Gibt aber kaum eins zu kaufen mit ganz wenig Zucker.
Meine Freundin macht Eis im Thermomix selbst mit wenig Zucker, das schmeckt so fruchtig und lecker, da kommt kein anderes ran.
In der "Not" esse ich ab u an auch Eis aus der Eisdiele oder Box, wenn es sich mit Freunden / Familie so ergibt.
Ich esse auch Kuchen bei Kaffeeeinladungen, schmeckt mir aber nicht mehr, sogar Ekel empfinde oft.

ich schmecke da den Kuchen nicht mehr, nur noch süß / Zucker.

Und so passiert es mit der Zeit, wenn die Geschmacksnerven wieder verfeinert werden, die Ware schmeckt immer weniger je mehr Zucker dran ist; einfach nur noch süß und ansonsten nach fast nichts.

Ganz langsam zum Ziel kommen, erst 1/4 der Zuckermenge weg lassen aus dem Gebackenen, 1/4 Saft auf ein Glas Wasser für Schorle usw. das geht schon mit der Zeit; Geduld.

Meine Töchter samt Familie nehmen auch nur 1/3 Zucker aus den vorgeschriebenen Rezeptangaben :).


Nun wurde ich ein bisschen ausführlich in meinen Aussagen, aber passt ja trotzdem irgendwie in den Thread.
Das A u O für weniger Süße ist, diese zu reduzieren,
da helfen keine Zuckeraustauschstoffe (Diabetes ausgenommen).

Zuckerersatzstoffe wie Xylit, hergestellt aus Maisabfall u. keinesfalls aus Birke, bei angemessenem Preis, haben auch ihre "Nebenwirkungen" und sind auf Langzeitfolgen noch nicht erforscht; neue Modeerscheinung, wie mir scheint.

Herzinfarkt durch Süßstoff Erythrit? Wissenschaftler analysiert neue Studie | Dr. Malte Puchert

 
Zuletzt bearbeitet:
ich backe öfter für meinen Mann und mich ohne Rezept eine Art Auflauf aus Haferflocken, Möhren, Eiern, manchmal etwas Banane, Öl und Kakao, mit wenig Xylit schwach gesüßt. Den essen wir, in Stücke geschnitten, als Kuchen. Ich habe davon einige Portionen eingefroren. Am Wochenende hatten wir Besuch. Für die Gäste stellten wir selbstgebackene konventionelle Kekse bereit. Sie zogen den Haferflocken-Xylit-Kuchen vor, eben weil er nur wenig süß war.
 
Zuckerersatzstoffe wie Xylit, hergestellt aus Maisabfall u. keinesfalls aus Birke, …
In aller Kürze grad, da müde: Xylit wird aus Mais und durchaus auch aus Hölzern hergestellt, der Begriff „Birkenzucker“ stammt soweit ich mich entsinne daher, dass es darin entdeckt oder zuerst industriell genutzt wurde. „Abfall“ nennen wir heutzutage vieles, was früher „Resteverwertung“ hieß. Grundlegend ja was Gutes. Gute Nacht! :)
 

Herzinfarkt durch Süßstoff Erythrit? Wissenschaftler analysiert neue Studie | Dr. Malte Puchert


Hallo Mara,

ich habe mir das Video angeschaut. Dr. Malte Puchert sagt eh auch das Gleiche, also dass die Erythrit-Studie nur sagt, wieviel Erythrit im Blut ist, aber nicht, wo es herkommt. Außerdem war Erythrit zum Zeitpunkt der Studie noch gar so als Lebensmittel verfügbar, dass man es täglich in größeren Mengen konsumieren konnte.

Diese Studie hier zB sagt, dass Erythrit endogen aufgrund der Aufnahme von Glukose und Fructose im Körper über den Pentosephosphatweg (PPP) entsteht. Erythrit wird, wenn überhaupt, dann in niedrigen, Glukose und Fruktose werden dagegen in hohen Mengen konsumiert und PPP moduliert hier die durch Fettleibigkeit verursachte Entzündung und spielt bei Diabetes eine große Rolle.

Hohe Erythritwerte im Blut können also einfach ein Anzeichen für schlechte Ernährung und eine Stoffwechselstörung sein.
 
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