Sport und Bewegung bei Nitrostress

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22.04.06
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Hallo zusammen,

grundlegende Vorgänge des Lebens wie essen und atmen erzeugen Freie Radikale. Es gibt Stimmen, die die Schäden, die diese Freien Radikalen in unserem Körper anrichten, als alleinige Ursache für den Alterungsprozess betrachten. Der bekannte Spruch „Weil wir atmen und essen, altern wir“ drückt diese Haltung aus.

Reichliche Bewegung bedeutet beides, sowohl reichliches atmen als auch reichliches essen. Sportler leben also (in Richtung Freie Radikale) gefährlich. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, empfiehlt sich für Sportler eine reichliche Nahrungsergänzung mit Antioxidantien.

Ein Antioxidans wirft sich dem anstürmenden Freien Radikal entgegen und neutralisiert es. Antioxidantien sind z.B. die Vitamine C und E sowie Q10 und Selen. Beta-Carotin hatte sich als Antioxidans auch einen Namen gemacht, ist jedoch durch negative Folgen in Verruf gekommen.

Insgesamt denke ich, dass der größte Teil der Freien Radikalen in der Tat durch essen und atmen entsteht. Und dass dieser Zusammenhang ein markantes, ja lebenswichtiges Problem für Sportler ist. Dummerweise ist zusätzliche Bewegung zum Allround-Tip in Richtung Gesundheit geworden, ohne die gefährliche Seite der Angelegenheit zu nennen und ohne auf die dringend benötigte Nahrungsergänzung hinzuweisen.

Viele Grüsse
Wero
 
Sport

Hallo Wero,

Du kannst wohl Gedanken lesen ;) Ich habe gestern beim Umsortieren überlegt, diesen Thread

https://www.symptome.ch/threads/sport-bei-kpu-mitochondropathie-no-stress.5419/

hierher zu verschieben, habe ihn dann aber doch bei KPU belassen, weil KPU der Ausgangspunkt war. Habe aber weiter überlegt, hier das Thema Sport anzuschneiden, das hast Du mir nun abgenommen.

Ich kann Dich - aus eigener Erfahrung und von dem bei Kuklinski gelesenen - bestätigen in Bezug auf das, was häufig unter Sport verstanden wird. Zur eigenen Erfahrung siehe den oben verlinkten Thread. Ein Freund von mir, der Prototyp für ein "metabolisches Syndrom": stark übergewichtig, stets beruflich im Stress und auch privat ein Hippel, hat vor einigen Jahren mit Joggen angefangen. Er meint, es tut ihm gut, fällt aber danach regelmäßig in eine Art Müdigkeits-Starre, liegt eine Zeitlang auf dem Sofa und kann nicht mal mehr eine Zeitschrift lesen (wollte mal mit ihm telefonieren in der Zeit, das klappte auch nicht wirklich). Auch sonst ist er ständig am Gähnen, schlanker oder gelassener ist er auch nicht geworden. Ein anderer Freund von mir hat für einen Marathon trainiert trotz Pollenallergien und sich schwere Asthmaanfälle eingehandelt. Da habe ich schon Zweifel daran, dass dies der Gesundheit dient, und im 2. Fall war sicherlich auch eine andere Motivation im Spiel: etwas zu schaffen, zu beweisen etc., vielleicht auch schicke Beinmuskeln. Ich denke, dass solche Motivationen oft mit hineinspielen, wenn jemand extremen Sport treibt.

Dennoch würde ich das Kind nicht gern mit dem Bade ausschütten, denn ich denke schon, dass viele Menschen heute aufgrund Ihrer "unbeweglichen" Lebensweise einen Ausgleich in Form von "Extra"-Bewegung brauchen können. Extrembeispiel: 8 Std. am Computer, Arbeits- und Einkaufswege mit dem Auto, abends zu Hause auf der Couch... Meine Lebensweise ist nicht so extrem, mache Wege i.a. zu Fuß oder mit dem Rad, sitze jedoch auch recht oft und lange am Computer. Soweit möglich, "walke" ich zusätzlich 1/2 Std. bis 1 Std. pro Tag (mal ist es mehr spazieren, mal recht schnell) und habe schon das Gefühl, dass mir das gut tut. Ich komme meist wohlig durchblutet (vom Kopf bis zu den sonst stets kalten Flossen), gelockert (Muskeln) und erfrischt zurück. Wenn nicht, war es eh schon ein (zu) schlechter Tag und ich hätte wohl lieber zu Hause bleiben sollen, was aber nicht leicht abzuschätzen ist. Bei dem wohltuenden Effekt spielt wohl auch Tageslicht und "frische" Luft (wirklich frisch ist sie in der Stadt nicht) eine Rolle. Zudem gehe ich einmal in der Woche zum Krafttraining, das hinterfrage ich ab und an mal, es hat aber eindeutig eine positive Wirkung auf meine Wirbelsäulenprobleme. Durch Nordic Walking hätte ich das wohl mit erledigt, das aber geht im Moment nicht, wegen einer nicht ausgeheilten Daumenverletzung.

Kurz gesagt: Ich meine, es kommt sehr darauf an, was man wie betreibt bei welcher Ausgangslage (ein Briefträger oder professioneller Wanderschuh-Tester braucht wohl keine extra Bewegung :D ). Es gibt übrigens auch immer mehr Stimmen, die keinen Sport im engeren Sinne propagieren, sondern sagen, eine halbe Stunde flottes oder auch normales Spazierengehen pro Tag reichen für die Gesundheit.

Wero schrieb:
Beta-Carotin hatte sich als Antioxidans auch einen Namen gemacht, ist jedoch durch negative Folgen in Verruf gekommen.
Kannst Du dazu mehr sagen? Ich habe bisher nur von einer skandinavischen Raucher-Studie gehört, die abgebrochen wurde, weil die Lungenkrebsrate signifikant stieg. Das ist natürlich furchtbar, aber was ist bei Nicht-Rauchern, die gemäßigte Dosen z.B. in Form von Algen (Spirulina oder Chlorella) nehmen?

Kuklinski erwähnt - abgesehen von seiner brisanten Spezial-These, dass es eine Kausalkette

instabile HWS --> (Dauer-)Reizung der durch die Querfortsätze verlaufenden Nerven --> NO-Stress

gibt, auch
  • Chemikalienbelastungen durch Stickstoffdüngung, nitratbelastete Nahrungsmittel, bestimmte Medikamente, (berufliche) Exposition gegenüber nitrosen Gasen
  • Körperliche Belastungen (insbesondere bestimmte Sportarten wie Joggen), Stress
  • Infekte, Entzündungen
als Faktoren, die nitrosativen Stress auslösen oder verstärken. Dennoch empfiehlt er regelmäßige Bewegung in bestimmten Formen (Walken, Nordic Walken sind seine Favoriten). Das von Dir genannte Essen als NO-Erzeuger kommt nicht vor, wobei er aber die Ernährung auch als wichtigen Gesundheitsfaktor sieht. Andere Quellen erwähnen noch UV-Licht als "Alltagsquelle", da ist die stark zerstörte Ozonschicht sicher ein ungünstiger Faktor für uns Menschen.

Es grüßt
Kate
 
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Sport

Hallo Kate,

Gedanken lesen ist meine Spezialität. Klacksache.

Beta-Carotin: Das ganze ist schon paar Jahre her. Beta-Carotin war zum Stern am Antioxidans-Himmel aufgestiegen und wurde in großen Mengen vertilgt. Bis offenbar wurde, dass Raucher damit schneller Krebs bekamen (Du hast so eine Studie erwähnt). Soweit ich mich entsinnen kann, war es jedoch prinzipiell chemisch erzeugtes Beta-Carotin, was die Schäden angerichtet hat. Da mir die Unterscheidung schwierig vorkommt, klammere ich in jeglicher Nahrungsergänzung Beta-Carotin prinzipiell aus.

Mit „Sport“ meine ich nicht die Bewegungen des Alltags. Die sind ohne Zweifel positiv. Ich betrachte es auch nicht als Sport, wenn man auf einem Fahrrad ab und zu ein wenig die Landschaft genießt. Aber Joggen (z.B.) würde ich schon als Sport einordnen.

Nun wird es ein wenig schwierig. Ich meine die Kette Sport - verstärkter Stoffwechsel - verstärkte Bildung Freier Radikaler - Antioxidantien. Ich meine nicht, dass es dabei um NO geht. Aber es gibt ja noch andere Radikale. Und hier sehe ich in unseren Darstellungen eine schwache Stelle. Unsere (frisch diskutierte) Gliederung fasst den nitrosativen und den oxidativen Stress unter der gemeinsamen Überschrift „Nitrosativer Stress“ zusammen. Der nitrosative Stress ist markant vertreten, der oxidative fehlt praktisch. Dabei ist der oxidative Stress (denke ich) in unserem Leben der gewichtigere Faktor.

Doch der oxidative Stress ist nicht „mein Thema“. Ich habe hier und da etwas gelesen und mir daraus eine Meinung gebildet, aber in den Details kann ich nicht mitreden. Ich kann deshalb auf unsere Darstellungslücke aufmerksam machen, aber ich kann sie nicht füllen.

Viele Grüsse
Wero
 
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Mir ist die Sachlage wenig vertraut, deshalb möchte ich eher Fragen stellen.
Die freien Radikalen als Krankheitsverursacher ist eine Theorie, die noch nicht so alt ist. Sie basiert auf Annahmen.
Kürzlich las ich einen Artikel von Anthony Segal, einem Bezweifler dieser Annahmen, der ungefähr besagte, wenn zellschädigende Reaktionen im Körper ablaufen, dann gibt es zahlreiche Gründe dafür; einer davon könnten die freien Radikalen sein; monokausal ist das Geschehen aber sicher nicht.
Die Produktion von Antioxidantien ist längst eine neues Milliardengeschäft der Pharmaindustrie. Der Einfluß auf dieses Thema scheint mir dadurch recht groß.
Auffällig ist für mich auch, dass in anderen Artikeln wieder einmal Obst und Gemüse - und zwar nicht in Tablettenform - als stärkste antioxidianten Waffen angesehen werden. Kristallisiert sich nicht auch hier wieder heraus, dass entsprechende Ernährung unsere wichtigste Möglichkeit darstellt, gesund zu sein und nicht alle Medikamente und Ergänzungen, die uns Produzenten aufschwatzen wollen?

Viele Grüße, Horaz
 
Sport

Im Prinzip hast Du, denke ich, recht. Aber ich beziehe mich ja ausdrücklich auf Sportler. Und als Sportler betrachte ich in diesem Zusammenhang einen Menschen mit einem erhöhten Stoffwechsel. Der erhöhte Stoffwechsel bedeutet mehr Freie Radikale, mehr Freie Radikale richten mehr Schäden an, die zusätzlichen Schäden beschäftigen das Immunsystem zusätzlich, und das Ende vom Lied kann (z.B.) sein, dass das Immunsystem eine Krebszelle übersieht. Dieses Risiko würde ich (als Sportler) mit Antioxidantien senken. Bevor das geschieht, muss man das Risiko natürlich erst mal kennen, und um diese Information geht es mir. Wir brauchen halt jemand, der den Hintergrund ein wenig präzisieren kann.

Viele Grüsse
Wero
 
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Lieber Wero,
es mag sein, dass du in Bezug auf Sport recht hast. Da scheint ja sowieso nur die Frage zu sein, wer sich mit welchen Mitteln wie dopt. Aber gibt dir nicht zu denken, dass ein angeblich wunderbares Antioxidans wie Beta-Carotin erst hochgelobt und dann tief gestürzt wird? Ich würde keines dieser Mittel angreifen.
Und was den Hintergrund betrifft, da sehe ich viel Nebel und kaum Klarheit. Inzwischen habe ich hübsch ein paar Seiten gelesen, aber außer nichtbewiesener Annahmen, die stimmen können oder auch nicht, habe ich Verständigeres nicht gefunden.
Herzliche Grüße, Horaz
 
Sport

Hallo Wero, hallo Horaz,

ich gestehe, dass ich mich mit oxidativem Stress im Allgemeinen bisher kaum befasst habe, sondern nur mit dem von Kuklinski angeführten Spezialfall (da bin ich über KPU hingekommen) und - um das Wiki runder zu machen - damit, wie der derzeitige Stand der Schulmedizin dazu ist und wie die Begriffe überhaupt definiert sind. Dabei kristallisierte sich u.a. heraus, dass die Begriffe oxidativer/nitrosativer Stress nicht klar voneinander abgegrenzt sind, dass teilsweise der nitrosative als eine spezielle Art oxidativer Stress angesehen wird, teilweise - z.B. von Kuklinski - aber auch beides begrifflich nebeneinander gestellt wird. Nach Kuklinski entsteht oxidativer z.B in Folge nitrosativen Stresses.

Wero schrieb:
Unsere (frisch diskutierte) Gliederung fasst den nitrosativen und den oxidativen Stress unter der gemeinsamen Überschrift „Nitrosativer Stress“ zusammen. Der nitrosative Stress ist markant vertreten, der oxidative fehlt praktisch. Dabei ist der oxidative Stress (denke ich) in unserem Leben der gewichtigere Faktor.
Mein Vorschlag war es, die Rubrik "Oxidativer/Nitrosativer Stress" zu nennen, eben wegen der oben genannten Faktoren. Ein anderer Vorschlag war, für O-Stress eine extra Rubrik zu machen, aber die wäre dann erstmal leer gewesen... Nitrosativen Stress als Oberbegriff zu nehmen, macht wenig Sinn, da gebe ich Dir recht. Auch will ich keinesfalls behaupten, der NO-Stress sei wichtiger, das kann ich schlicht nicht beurteilen.

Wir können aber sicherlich erstmal hier den Oxidativen Stress mitdiskutieren und ggf. eine neue Rubrik daraus hervorgehen lassen.

Was das Sport-Thema betrifft, habe ich mich bisher auch v.a. unter Kuklinskis Aspekten damit beschäftigt, der bei sowieso schon hoher NO-Synthese von Sport dringend abrät, Bewegung aber empfiehlt. Die Nahrungsergänzungen sind von ihm nur dafür vorgesehen, das abzupuffern, was sich NICHT durch Änderung der Lebensgewohnheiten vermeiden lässt. Alles andere finde ich auch ziemlich absurd, so ähnlich wie die Aspirin (oder den Histaminblocker) gewohnheitsmäßig gleich im Rotwein aufzulösen :D

Wero schrieb:
Da mir die Unterscheidung schwierig vorkommt, klammere ich in jeglicher Nahrungsergänzung Beta-Carotin prinzipiell aus.
Hast Du nicht an anderer Stelle früher einmal geschrieben, Spirulina würdest Du - zumindest bei Frauen im gebärfähigen Alter - für eine gute Nahrungsergänzung halten?

Tja - am Thema oxidativer Stress müssen wir sicher noch arbeiten :holzhack:

Und - Horaz, ich gebe Dir recht - es macht sicher Sinn, zu schauen, vom wem eine Studie jeweils stammt. Vermarktet wird allerdings alles, so dass das auch nicht als generelles Gegenargument taugt.

Es grüßt
Kate
 
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@ Kate, Horaz,

na klar diskutieren wir es hier. Im Moment sieht es allerdings danach aus, als hätten wir nur die Hülse eines Zusammenhangs, und der Inhalt fehlt noch. Dabei sind Anfangs- und Endpunkt unseres Zusammenhangs, „Sport“ und „Antioxidantien“, wahrlich keine unbekannten Begriffe. Ich würde deshalb vermuten, dass unsere kleine Diskussionsrunde sich alsobald aufstockt.

Horaz schrieb:
Sport ... dopt.
Gewiss. Aber Berufssportler werden sich eher nicht an unserem Forum orientieren.

Horaz schrieb:
Aber gibt dir nicht zu denken, dass ein angeblich wunderbares Antioxidans wie Beta-Carotin erst hochgelobt und dann tief gestürzt wird?
Natürlich. Und das Ergebnis meiner Denke ist, dass chemisch erzeugte Wirkstoffe nicht das Gelbe vom Ei sind.

Kate schrieb:
Hast Du nicht Spirulina als gute Nahrungsergänzung .....
Es ging um Chlorella und im speziellen um das enthaltene Eisen, das Freie Radikale fördert, und insofern haben wir in der Tat einen Bezug zu unserem Thema.

Viele Grüsse
Wero
 
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Hallo Kate, hallo Wero,

die Rubrik in oxidativer/nitrosativer Stress umzubenennen, hielte ich für sehr sinnvoll! Am besten, Kate, du schlägst es Marcel gleich vor. Ich wüßte nicht, warum er etwas dagegen haben sollte.

Meine Skepsis bezüglich Nahrungsergänzungsmittel speist sich aus zwei Quellen:
Zum einen aus der Praxis; ich kenne einige Leute, die sie nehmen. Sie erzählen mir, heute hilfts und morgen nicht. Einige hochgelobte Stoffe verschwinden wieder in der Versenkung, weil sie negative Nebenwirkungen entwickelten.
Die Wirkung dieser rein chemisch hergestellten Stoffe ist nie und nimmer die gleiche als wenn diese Stoffe in Lebensmitteln gebunden wären. Sie sollen manchmal auch wirkungslos zum Ausgang streben.

Zum anderen: Neue Krankheiten werden in Marketingabteilungen der Pharmaindustrie entwickelt. Kennt ihr das Buch von Jörg Blech: Die Krankheitserfinder? Natürlich werden zu den Krankheiten, dann die entsprechenden Mittel hinzuerfunden. Die Ärzte werden als sogenannte "Multiplikatoren" eingebunden. Ich fürchte es ist so, wie wenn die Industrie ein neues Produkt entwickelt und dann den Bedarf durch Vermarktung ankurbelt.

Viele Grüße, Horaz
 
Sport

Hallo Ihr beiden
...und andere, die sich hoffentlich bald dazu gesellen und wenn es mit ein paar interessanten Links ist 👋

Wero, über Spirulina hast Du Dich auch mal geäußert, kuck mal hier:

https://www.symptome.ch/threads/muskelschmerzen-wegen-uebersaeuerung.5143/page-2#post-34044

Aber die beiden Algen nehmen sich wohl nicht so viel von Ihrer Zusammensetzung her. Chlorella gilt wegen der speziellen Zellwände als für die Entgiftung geeigneter.

Hier laufen im Moment mehrere interessante Diskussionen parallel (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

  1. Sinn von Nahrungsergänzungen allgemein
  2. Gibt es einen Unterschied zwischen natürlichen und chemisch hergestellten?
  3. Werden Krankheiten "erfunden"?
  4. Gibt es oxidativen Stress?
  5. Inwieweit sollte man mit Sport/Bewegung vorsichtig sein, um nicht zu viel oxidativen Stress zu erzeugen?

Zu 1: Da hat sich meine Einstellung innerhalb der letzten Jahre durch eigene Erfahrung erheblich verändert... Es ist schon erschreckend, wenn man jahrelang vermeintlichen psychogenen Ursachen hinterher rennt (und welche "erfindet" oder erfinden lässt? - da sind einige "Fachleute" auch sehr kreativ)... und einfach nur eine schnöde Stoffwechselstörung hat, die Nährstoffmängel macht, die nicht mit der Nahrung auszugleichen sind. Und wir leben auch nicht mehr im Garten Eden (das ist ein Zitat von einem Kinderarzt, der "eigentlich" ein homöopathischer Hardliner ist, aber trotzdem den Kindern Vitamin D gibt).

Zu 2: Ich meine: ja. Wenn etwas chemisch nicht unterscheidbar ist ("naturidentisch"), dann sind die limitiernden Faktoren hier zum einen der Wissensstand darüber, was überhaupt zu suchen ist; zum anderen die verfügbaren Messmethoden. Einen weiteren Unterschied macht es, ob Stoffe isoliert wurden oder etwas im Ganzen verwendet. Spirulina ist z.B. ein gepresstes, konzentriertes Lebensmittel mit all seinen Bestandteilen (von denen wahrscheinlich noch nicht alle bekannt und analysiert sind). Von Ascorbinsäure kann man das so nicht sagen und gerade in Bezug auf diese ist in den letzten Jahren auch bekannt geworden, dass natürliches Vitamin C besser bioverfügbar ist.

Zu 3: Ein brisantes Thema. Von dem Buch habe ich gehört, habe es aber noch nicht gelesen.
Bücher von Amazon
ISBN: 3596158761

Ich würde aber nicht so weit gehen, zu sagen, dass alle Krankheiten erfunden sind.

Zu 4 und 5 - unserem eigentlichen Thema, muss ich noch ein bisschen recherchieren. Ein Quelle aus dem Wiki fand ich ganz interessant (allerdings nicht leicht zu lesen):

Jahrbuch der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Helmut Sies

Nur ein Zitat:
Eigene Untersuchungen weisen darauf hin, dass bei verschiedenen Erkrankungen das Antioxidantienmuster unterschiedlich beeinflusst ist. Die Bestimmung des Antioxidantienmusters kann daher zur Entwicklung einer gezielten Supplementierungs- oder Ernährungsstrategie eingesetzt werden, erlaubt aber auch Rückschlüsse auf pathobiochemische Mechanismen der Erkrankung. Klinische Parameter wie Ejektionsfraktion des Herzes oder Intima-Media-Dicke, die Schwere und Verlauf bestimmter Erkrankungen indizieren, sind signifikant mit einem spezifischen Antioxidantienprofil und mit standardisierten Markern für oxidativen Stress korreliert. Solche Korrelationen wurden in Arbeiten zu Biomarkern des oxidativen Stresses und zum Antioxidantienstatus im Organismus von Patienten mit Erkrankungen wie Hirninfarkt, Alzheimerdemenz und Herzinsuffizienz aufgezeigt.
Dort wird auch eine Vergleichsstudie Kakao (Lebensmittel) und "angereicherter Kakao" (Nahrungsergänzung) erwähnt.

Nach Weros Formulierung weiter oben könnte man meinen "je weniger Bewegung, desto besser" und die Tatsache, dass man heute kaum noch aus dem Haus muss, weil sich Einkäufe aller Art, Bankgeschäfte und selbst soziale Beziehungen vom Computer aus "erledigen" lassen und der Computerarbeitsplatz dank Vernetzung oft auch schon zu Hause steht, wäre äußerst vorteilhaft. Ich kann das aber so nicht glauben (wahrscheinlich hast Du's auch nicht ganz so gemeint), sondern denke, dass ein gewisses Maß an Bewegung trotz Energieverbrauch samt Folgen für die Gesundheit notwendig ist, weil man sonst den Teufel mit dem Beelzebub austreibt. Und ich glaube auch, dass dieses Maß heute schon von vielen unterschritten wird. Bekannte Folgen von "nicht bewegen" sind: Muskeln athrophieren (=schrumpfen; weiß jeder, der mal ein Gipsbein hatte), Gelenke werden unbeweglich, Organe und Gewebe werden nicht hinreichend durchblutet. Selbst von Wirkungen auf das Immunsystem (Anzahl und "Bissigkeit" der Fress- und Killerzellen) habe ich schon gehört.

Wegen einer eventuellen Umbenennung der Rubrik möchte ich noch einen Moment nachdenken. Die Kurzbeschreibung müsste dann auch angepasst werden.

Ich gehe jetzt spazieren :hexe: weil ich nämlich fast den ganzen Tag am Computer gesessen habe :chat: und dann ganz normal zu Fuss einkaufen ;)

Es grüßt
Kate
 
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Sport

Hallo Kate,

ja, wir diskutieren ein wenig bunt und gleichzeitig in mehreren Themen, aber da manche Seiten hier etwas trocken sind, halte ich das für keinen Nachteil.

Die Krankheitserfinder erobern sich immer weitere Bereiche. Sie schaffen es stets auf`s Neue, große Teile der Bevölkerung für krank zu erklären, um sie dann medikalisieren zu können. Zum Beispiel, man bringe den Testosteronwert durch eine willkürliche Grenzwertfestlegung auf ein Niveau, das ein Drittel der Männer nicht erreicht, schon hat man sich neue Kundenschichten erschlossen. "Aging Male Syndrom", na, ist das nicht ein hübscher Name für diese neue "Krankheit"? Die inzwischen ins Gerede gekommene Östrogenverabreichung an Frauen in und nach den Wechseljahren fällt in die gleiche Kategorie. Und alles mit dem Segen der (ver)staatlich(t)en Medizin.

Wer heutzutage Tests beim Arzt durchführen läßt, klebt bereits so gut wie sicher an den Fliegenfängern des Medizinbetriebes. Irgendein Wert wird schon abweichend genug sein, damit ein Arztkopf bedenklich hin und her bewegt werden kann. Um die entsprechenden Medikamente zu verschreiben, die den Zustand auf Krankheitsniveau stabilisieren. Chronische Krankheit ist ein anderes Wort für gesichertes Einkommen. Wenn von manchen bereits leichte sportliche Bewegung zur Gefahr für oxidativen Stress hochstilisiert wird, den man dann mit Antioxidantien der pharmazeutischen Industrie bekämpfen muss, dann schrillen bei mir alle Alarmsirenen.

Damit kein Mißverständnis aufkommt, wenn du wegen einer Stoffwechselstörung Nährstoffe brauchst, die du nicht durch Nahrung beziehen kannst, dann ist es gut, wenn es diesen Stoff chemisch hergestellt gibt (auch um dich von der psychogener Kreativität mancher "Heiler" zu befreien). Aber Ascorbinsäure in Tablettenform zu schlucken, statt einer Orange oder eine Kiwi zu essen, das ist krankhaft - in einem ganz anderen Sinn! Ob Lebensmittelkonzentrate notwendig sind oder nicht, kann ich nicht beurteilen, ich werde sicher keine zu mir nehmen, sondern immer schauen, welche von den gewünschten Nährstoffen ich in welchen Lebensmitteln finden kann.

Viele Grüße, Horaz
 
Sport

@ Kate, Horaz,

Spirulina:
auweia. Freund Alzheimer lugt um die Ecke.

Vitamine & Pharma:
Ich kenne niemand, der von einem Schulmediziner jemals eine Nahrungsergänzung erhalten hat. Nahrung und Nahrungsergänzung sehe ich deshalb (leider) noch nicht in der Nähe von Schulmedizin (und Pharma). „Die Krankheitserfinder“ von Jörg Blech ist aber lesenswert. Noch besser finde ich jedoch seinen Leitartikel im Spiegel 35/2005 „Sinnlos unterm Messer“.

Ist Bewegung positiv oder negativ ?
Mit dieser Frage sind wir eigentlich gar nicht gestartet. Da müsste man auch viel weiter ausholen, und dabei ist es so schon kompliziert genug. Ich würde deshalb vorschlagen, dass wir uns hier auf den „oxidativen Stress“ beschränken (bzw. konzentrieren).

Als weitere Hilfe in unserer Diskussion betrachte ich die Definition eines fiktiven Sportlers. Damit wir nicht immer „der Sportler“ oder so sagen müssen, können wir ihn ja „Hugo“ nennen. Hugo ist 30 Jahre jung, Tischler, verh., gesund, lebt weitab von Verkehr und Industrie und anderen schädigenden Einflüssen und ernährt sich ländlich. Sein hobby ist Marathonlauf. Keine ersten Plätze, aber es macht ihm Freude und er nimmt regelmäßig an einigen Läufen teil und trainiert auch jeden Tag einige Kilometer. Und wir stellen die Frage, ob Hugo seine Nahrung mit etwas natürlichem Vitamin C und etwas natürlichem Vitamin E ergänzen sollte.

Viele Grüsse
Wero
 
Sport

Lieber Wero,

ich finde es gut, dass Hugo sich anständig bewegt. Vitamin C und E sind aus dem Grund wichtig und deshalb sollte Hugo ganz allgemein viel Obst und Gemüse essen. Wenn er besonders viel Vitamin E abbekommen soll, könnte er zwischendurch angekeimte Getreidekörner essen und Nüsse und zu Saisonzeiten ein paar Extra-Spargel-Mahlzeiten. Für Vitamain C könnten zusätzlich Paprika, Beeren und Kartoffeln verstärkt eingesetzt werden. Vielleicht auch Sanddorn, weil damit ein hoher Vitamin B12 - Anteil verknüpft wäre. Wenn Hugo so ißt braucht er keine Zusatzstoffe.

Herzliche Grüße, Horaz
 
Sport

Das kommt darauf an, lieber Horaz. Vor einigen Jahren habe ich mal versucht, einen Speiseplan zusammenzustellen, der die Vitalstoffe gemäß DGE enthält. Bei manchen Vitalstoffen ist mir das gelungen (z.B. bei Vit. C), bei manchen nicht (z.B. bei Vit. E). Wenn wir dem oxidativen Stress (am Ende der Diskussion) ein nennenswertes Schadenspotential als wahrscheinlich zuerkennen und als Gegenmaßnahme zusätzliche Antioxidantien bereitstellen wollen, übersteigt das die Möglichkeiten des Speiseplans.

Herzliche Grüsse
Wero
 
Sport

Lieber Wero,
das ist dann die Wegkreuzung an der jeder seinen Weg gehen muß. Für mich ist weder die Wirkung der freien Radikalen, noch die der Antioxidantien so klar, dass ich deshalb künstlich hergestellte Stoffe zu mir nähme. Wirkstoffmengen, die (angeblich) gebraucht werden, divergieren von Aussage zu Aussage. Die DGE ist mir kein besonderer Maßstab.
Ich bin mit meiner bisherigen Ernährungsweise gut gefahren. Würde es mich zwicken oder reißen, würde ich nachdenken, was dagegen unternommen werden könnte. Aber alles was in Röhrchen, Schachteln, medizinischen Gläschen und Ampullen daherkommt, würde ich, zumindestens erstmal, mit Mißtrauen betrachten.
Herzliche Grüße, Horaz
 
Sport

Nun ja, lieber Horaz, ich halte in der Tat viele unserer Nahrungsmittel inklusive der deklarierten und nicht deklarierten Zusatzstoffe für gefährlicher als Vitaminpillen.

Herzliche Grüsse
Wero
 
Sport

Lieber Wero,
es wäre ja langweilig, wenn wir in allen Punkten übereinstimmen würden!
Wir sind beide gesund; also scheinen unsere beiden Konzepte richtig zu sein.
Auch mit dem Gedanken, dass Bewegung gut, Sport aber nicht unbedingt gesund sein muss, liegen wir wohl nicht weit auseinander.
Herzliche Grüße, Horaz
 
Sport

Horaz schrieb:
die Rubrik in oxidativer/nitrosativer Stress umzubenennen, hielte ich für sehr sinnvoll! Am besten, Kate, du schlägst es Marcel gleich vor. Ich wüßte nicht, warum er etwas dagegen haben sollte.
Kate schrieb:
Wegen einer eventuellen Umbenennung der Rubrik möchte ich noch einen Moment nachdenken. Die Kurzbeschreibung müsste dann auch angepasst werden.

Das ist nun passiert! (Falls Ihr's noch nicht gesehen habt ;) )

Gruß
Kate
 
Sport

Hallo zusammen,

hier fand ich - bei einer ganz anderen Recherche - noch etwas zur "richtigen" nicht (nitro-)stressigen Art, sich zu bewegen bzw. Sport zu bleiben: Durch körperliche Fitness geistig fit bleiben . Auch der Herr Kuklinski wird kurz zitiert.

Auch erzählte mir eine schwerkranke (Amalgam u.a.) Freundin, die seit Jahren kaum noch das Haus verlässt, von einem wundersamen Sportgerät, das nicht nur so ziemlich alle Muskeln schonend trainiert, sondern auch die Lymphe in Gang bringt (damit auch die Entgiftung) und zur Entspannung (wie eine Massage), Energie und guten Laune beiträgt :) - und das bei Menschen aller Altersklassen und Gesundheitszustände. Menschen, die es benutzen, berichten hier im Web sogar über abschwellende Gelenke, Gliedmaßen, die sie wieder bewegen können, die Verbesserung eines nach Mittelohrentzündung eingeschränkten Hörvermögens, das überflüssig werden von Augentropfen.

Es handelt sich um ein kleines "Trampolin" namens Belli-Swing, auf dem man aber nicht hopsen :freu: sondern swingen
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soll. Witziger Weise hat ein Naturheil-Arzt hier am Ort auf einem Vortrag, den ich kürzlich besucht habe, so ein Teil (ich weiß nicht, ob es diese Marke war) auch begeistert angepriesen und hatte es in seiner Praxis stehen. Auch von Kuklinski wird Trampolinspringen erwähnt:

Hier ist das Einfachste oft das Beste, beispielsweise Nordic Walking oder für Kinder Trampolin-Springen.
Aus: https://www.weltinnenraum.de/kontakt/pressemedia/PM_Schwachstelle_Genick_ISBN_3899010752.pdf

Links zum Belli-Swing:


Knapp 30 Euro kostet mich das Fitness-Center :kraft: im Monat und ich nutze nur einen Bruchteil dessen, was dort geboten wird. Ob dieses kleine Teil (gibt's ab 1 m Durchmesser, auch mit Klappbeinen) das Fitness-Center ersetzen kann? Hat jemand von Euch so ein Ding? Wie ist das? Trainiert es auch z.B. die Nacken- und Schultermuskulatur? Bitte erzählt mal, ich bin sehr gespannt...

Einen schönen Sonntag wünscht
Kate
 
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