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Schwere Fälle von
Covid-19 treffen vor allem ältere Menschen mit Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes, Jüngere sind kaum gefährdet - das dachten viele bisher. Doch Mediziner sind besorgt: Denn
ein neuartiges Syndrom, das sogenannte "PIMS", bringt auch Kinder und Jugendliche ins Krankenhaus, mit teils lebensgefährlichen Verläufen.
PIMS - auf englisch
Pediatric Inflammatory Multisystem Syndrome, also Entzündungserkrankung verschiedener Organe bei Kindern - ist tückisch. Es kann als Folge einer Covid-Erkrankung auftreten, selbst bei zunächst leichten oder sogar unerkannten Krankheitsverläufen.
Die Corona-Infektionszahlen bei Kindern und Jugendlichen steigen rasant an, wohl auch durch Mutanten des Virus. Trotzdem sind fast alle Schüler mittlerweile zurück in den Schulen.
PIMS - ein seltenes, aber ernstes Phänomen
Zwei bis vier Wochen nach der Infektion bekommen die Kinder Fieber, oft wird ihr Kreislauf instabil, verbunden mit Bauchschmerzen, Hautausschlag, Schleimhautentzündungen - eine verzögerte, überschießende Immunreaktion auf Covid.
Das Syndrom ist bisher relativ selten aufgetreten: Die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI)
führt ein Melderegister und hat bisher 245 Kinder und Jugendliche mit PIMS gezählt. Das Syndrom trifft nicht mal einen von 1.000 Infektionsfällen bei jungen Menschen.
Es zeigt sich ein PIMS-Erkrankungs-Gipfel Ende Dezember 2020, der parallel zum Peak der Covid-19-Hospitalisierungen bei Kindern und Jugendlichen aufgetreten ist.
Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie
Doch die Mehrzahl der Patienten landete auf der Intensivstation. Keiner ist bisher gestorben, auch wenn es lebensbedrohliche Fälle gab: Das Magazin "Spiegel"
berichtet über den Fall eines sechsjährigen Jungen, der im Oktober im Universitätsklinikum Essen behandelt wurde. Sein Zustand war so kritisch, dass die Ärzte ihn mehrere Tage in ein künstliches Koma versetzen mussten.
Zahl der Corona-Infektionen bei Kindern steigt stark
Auch wenn bisher relativ wenige Fälle registriert wurden, die Zahl wird vermutlich steigen: Denn derzeit nehmen die
Infektionen bei jungen Menschen dramatisch zu. Während die Inzidenz der Kinder und Jugendlichen bis 14 Jahre noch Mitte Februar bei 36 lag, ist sie einen Monat später bereits auf 83 geklettert - Tendenz steigend. In der Folge erwarten Mediziner auch wieder mehr PIMS-Fälle. ...