Ja, vielleicht ist es noch zu früh, um damit aufzuhören. Meintest Du den Test von Medivere?
Ja genau, ich meinte den Test von Medivere.
Was mich an dem irritiert ist, dass man den 1. Morgenurin verwendet, Biovis dagegen die MMA aber mit dem 2. Morgenurin misst. Weiß jemand da was drüber, warum das so ist?
Das mit dem Aufhören verstehe ich jetzt nicht ganz, meinst du mit der Supplementierung von B12 oder von Biotin oder von beidem? Oder meinst du was ganz anderes?
Wenn ich nicht weiß, ob die Messungen aber anschliessend eventuell nur Fahrkarten sind, dann wäre das mit den Laborwerten ja egal und ich kann auch ganz darauf verzichten. Hier fand ich einen Artikel zur Verfälschung einiger Laborergebnisse wie B12 und Methylmalonsäure durch vorherige Biotineinnahme:
https://www.bfr.bund.de/cm/343/biotin-in-nahrungsergaenzungsmitteln-kann-labortestergebnisse-beeinflussen.pdf&ved=2ahUKEwip8Kb1sL6MAxUtA9sEHVcRMigQFnoECBcQAQ&usg=AOvVaw0dg-7lpzLZN7ee3ekzDmeF
Offensichtlich hängt es vom Testverfahren ab, aber auch von der Höhe der Biotin-Dosierung.
Ich habe jetzt den Link aus Zeitgründen nicht gelesen, aber ja - Biotin kann Laborwerte verfälschen, und zwar nicht "nur" von Vitaminen (ob es sich auf MMA auswirkt, weiß ich nicht), sondern auch von Standard-Blutbild-Laborwerten. Ich habe mir aber nicht gemerkt, welche. D.h. man sollte generell vor Labortests kein Biotin einnehmen.
Wobei, eine Privatärztin, die vor 2 Monaten Labors mit mir gemacht hat, hat irgendeinen Wert "biotinkorrigiert" messen lassen und meinte, auf diese Art mache es dann nichts aus, dass ich es gerade supplementiere.
Ich rief heute beim Imd in Berlin an und wollte wissen, wie verhindert werden kann, dass die Werte verfälscht werden, wenn zuviel Biotin im Blut ist. Die Antwort war, dass die Mitarbeiterin es nicht wußte und Sie schlug mir vor, meinen Arzt zu fragen.
Na der wirds wissen
Ach so, das wußte ich noch nicht. Meine Methylmalonsäurewerte stammen aus einer Zeit, in der ich weder B12, noch Biotin supplementierte. An den Werten brauche ich dann wohl nicht zweifeln. Wenn Dein Biotin-Wert immer niedrig ist, nimmst Du dann vielleicht zu wenig davon?
Ich hatte es - bis auf den B-complex von Pure, wo eine kleine Menge Biotin drin ist - nie supplementiert. Und Eier esse ich auch nicht allzu oft (hab ich jetzt aber vor). Ansonsten ist Biotin eher nur in Fleisch drin und ich war ja über 20 Jahre lang Vegetarierin.
Jetzt supplementiere ich es gerade recht hoch mit 5000mcg-Kapseln, die ich anfangs täglich eingenommen habe (2 Monate etwa), jetzt nur noch jeden zweiten oder dritten Tag, je nachdem wie viel B12 ich einnehme. Beim B12 bin ich jetzt auf sublinguale Tropfen mit Methyl- und Adenosylcobalamin umgestiegen.
Da Kate ja sehr gut dargestellt hat, dass die Synthese von Adenosylcobalamin offenbar ATP-abhängig ist (ich verstehe das auch so, dass von ATP das Adenosin "abgeschnitten" und auf das Cobalamin übertragen wird, was vermutlich das ATP komplett unbrauchbar macht - im Gegensatz zu ADP nach dem Übertragen von Phosphat, das ja wieder "recycelt" werden kann).
Danke an Kate an dieser Stelle nochmal für diesen wertvollen Hinweis!
Auch wenn es Dr. K. jetzt nicht explizit sagt, scheint mir dann bei allen Formen von ATP-Mangel (den ich nachgewiesen bekommen habe) die Supplementierung von Adenosylcobalamin äußerst sinnvoll zu sein, da dieses ja gerade in den Mitochondrien gebraucht wird. Für mich wäre es logisch, wenn durch einen Adenosylcobalaminmangel selbst bei Substitution von Methyl- oder Hydroxycobalamin ein Teufelskreis von zu wenig ATP entstehen würde.
Aber Du riskierst damit falsche Werte. Aber vielleicht nur dann, wenn Deine Biotin-Werte durch Supplementierung hoch wären. Es gibt hier auch einen Thread zum Thema Biotinidase, einem Enzym, dass bei manchen nicht gut arbeitet. Könntest Du Dir vorstellen, dass das B12 bei Dir auch ohne Biotin wirken würde?
Den Thread zu Biotinidase kenne ich gar nicht.
Und über das Zusammenspiel von B12 und Biotin bin ich jetzt auch nicht großartig im Bilde, das muss ich mir mal genauer ansehen. Alles was ich dazu weiß ist: Dr. K. empfiehlt, beides zugleich zu substituieren, einer B12-Akne kann man so entgegenwirken, und in den Mitochondrien wird auch Biotin gebraucht - wofür genau weiß ich jetzt aber nicht.
Vor einem Labortest würde ich vermutlich Biotin absetzen, aber ob ich B12 absetzen würde - bezweifle ich. Das kommt darauf an, wieviel ich vorher genommen habe und ob ich glaube, einen Speicher, der groß genug ist, aufgebaut zu haben. Ob ich das Gefühl habe, nitrosativer stress könnte grade eine Rolle spielen oder nicht.
Schwer zu sagen.
Biotin ja, aber was ich keinesfalls machen würde, ist B12 absetzen, wenn ich vorhabe, einen Methylmalonsäuretest zu machen. B12-Supplementierung kann mMn. den MMA-Test nicht "verfälschen" und einen zu hohen B12-Wert (d.h. einen zu niedrigen MMA-Wert) generieren, so wie das mit B12 im Serum der Fall ist.
Im Serum steigt der Wert nach B12-Substitution sehr hoch an (war auch bei mir der Fall) und schwimmt da einige Tage herum, bis der Körper es verwertet oder gespeichert hat. Wenn man also kurz vorher viel substitutiert, sagt das nur was über die Höhe der Substitution aus, nicht aber, ob es dort "angekommen" ist, wo es seine Wirkung entfalten kann und ob es dafür auch ausreicht.
Anders bei der MMA: Die MMA ist ja ein Abfall- bzw. Zwischenprodukt in den Mitochondrien, das durch Adenosylcobalamin abgebaut wird. Wenn ich vorher eine gewisse Menge B12 über eine Zeit lang eingenommen habe, kann ich damit feststellen, ob diese Dosis ausreichend genug war, um die MMA abzubauen.
Folgende Szenarien denke ich mir dazu:
Wenn ich vorher kein B12 substituiere und den MMA-Test mache, und die MMA ist niedrig: bedeutet, ich kann genug B12 über die Ernährung verwerten, sie wird auch gut in Adenosylcobalamin umgewandelt, alles funktioniert bestens. Ist die MMA hingegen hoch, bedeutet das, die Ernährung reicht nicht aus, ich habe ein Problem entweder mit der Aufnahme, mit dem Transport oder mit der Umwandlung zu Adenosylcobalamin. Ich muss in irgendeiner Form substituieren.
Wenn ich vorher eine gewisse - sagen wir mittelprächtige - Dosis von z.B. 1mg am Tag eine gewisse Zeit, sagen wir 1 Monat, oral eingenommen habe, und mache dann den MMA-Test, kann ich feststellen, ob der Körper in der Lage war, dieses B12 genügend zu resorbieren, zu transportieren und in Adenosylcobalamin umzuwandeln. Ist die MMA niedrig, funktioniert die Supplementierung in dieser Form und Dosis.
Ist die MMA weiterhin hoch, funktioniert da irgendwas nicht, Resorption, Transport oder Umwandlung, oder auch der Weg in die Mitos hinein.
Dann muss ich entweder die Dosis steigern, eine andere Form der Zufuhr wählen (Injektion, Infusion), oder vielleicht funktioniert es ja mit der Zufuhr von Adenosylcobalamin, das nicht mehr umgewandelt werden muss.
Das mache ich dann eine Zeit und dann lass ich mir die MMA wieder ansehen, so lange, bis es passt.
Ich würde gerne wissen, ob meine ca. dreiwöchige Supplementation was gebracht hat. Immerhin nahm ich jeden Tag 1000 µg Adenosylcobalamin, selten mal nur 500 µg als Hydroxycobalamin. Ich weiß, Du hältst die Zeit für zu kurz. Vielleicht warte ich auch noch und nehme es erneut ein. Nur finde ich, das das Absetzen schwierig ist, weil ich mich nach dem Aufhören der Einnahme schlechter fühle, als vor der Einnahme...
Ich würde wie gesagt, nicht absetzen, denn dann sinkt dein Spiegel an B12 ja wieder ab und als Ergebnis kriegst du wieder den MMA-Wert eines Zustands der Nicht-Supplementierung. Vor allem, wenn du lange vorher absetzt.
Wenn es bei dir ein Problem ist, das Biotin wegzulassen, dann setze es nur kurz vorher beides ab, so lange wie es nötig ist, dass das Biotin die Laborwerte nicht mehr beeinflussen kann.
Wie genau der Einfluss von Biotin auf MMA bzw. B12 ist, ist sowieso fraglich, denn auch ein Biotinmangel lässt ja die MMA ansteigen. Eigentlich sollte dann ja dasselbe gelten wie für B12: zu lange davor abgesetzt, verfälscht dein Ergebnis darüber, ob deine Supplementierung ausreichend war. Denn du misst dann einen Wert, der dir den Zustand nach Absetzen (die Spiegel sind wieder gesunken, weniger B12 und Biotin steht zum Abbau der MMA zur Verfügung) zeigt, und nicht den Zustand unter laufender Supplementierung. Ob die Supplementierung ausreichend hoch und lange war, siehst du ja nur, wenn du unter laufender Supplementierung misst.
Also, das sind meine Gedanken dazu. Sollte ich da komplett irre gehen oder du ein ganz anderes Vorhaben umsetzen wollen (vielleicht habe ich es ja missverstanden), korrigiere mich bitte.
GLG Andrea