Dazu kann und sollte man sagen, dass Steiner dabei aber nicht einen Urmenschen meint, wie ihn die naturwissenschaftliche Forschung sucht, ob nun als Neandertaler oder Australopithecus. Das aber nicht, weil die Naturwissenschaften grundlegend 'schlecht' wären, nach bestimmten anderen Ein-sichten und An-sichten aber doch grundlegend ein-seitig. Was ihnen als Wissenschaften, und eben vielen, wenn nicht den meisten Wissenschaftlern, gar nicht bewusst ist.
Da man in Schule und Hochschule einfach gar nichts anderes zu sehen und zu hören bekommt - obwohl ich die ersten Hinweise auf Steiner in irgendeiner pädagogischen Univeranstaltung mitbekommen habe - auch nicht unbedingt in den sogenannten Geistes-wissenschaften. Es ist natürlich erstmal etwas verwirrend, wenn Steiner Anthroposophie auch Geistes-wissenschaft nennt, als Wissenschaft vom Geist, vom Geist im Menschen, in allem Belebten und Unbelebten, wie es hier schon gesagt wurde.
Dabei hat man nicht viel davon, es bringt einem nicht wirk-lich viel, es wird für einen selbst innerlich und seelisch-geistig nicht viel be-wirken, wenn man sich so einen schönen, etwas komplizierten neuen Namen anheftet als Anthroposophin und Anthroposoph - und was ist das mit der Theosophie, die es auch noch gab und immer noch gibt - oder wenn man jetzt Anthroposophie als Lehre zum Lesen, Lernen und vielleicht Auswendiglernen, oder schlechtestenfalls zum Nachbeten hernimmt und daran glaubt, vielleicht dabei an Rudolf Steiner glaubt.
Wenn man in seinen Texten und Vorträgen liest, würde man da auch recht schnell enttäuscht werden, wenn er ausdrücklich dazu aufruft, nicht an das zu glauben, was er sagt und schreibt. Er bringt mehr als genügend Hinweise auf die und auf das, was schon vor ihm in solchen Richtungen gedacht und gesehen wurde. Immer wieder, hellseherisch gesehen wurde. Das steht zwar auf keinem Kosmetikprodukt anthroposophisch begründeter Firmen d'rauf, auch nicht auf Demeter-Lebensmitteln, es steht aber hinter jeder anthroposophisch orientierten Bewegung, hinter jedem dieser Produkte. Auch immer wieder, nicht weil es nur um Steiner geht, nicht weil nur das zählt, was er gesagt und geschrieben und gemacht hat. Jeder kann natürlich seine eigene Sophie suchen, finden, begründen, aufschreiben und verbreiten. Warum nicht.
Vielleicht kann man sagen, dass es in der Form und der geistigen Tiefe, wie es Steiner getan hat, seitdem eigentlich kaum jemand anders gemacht hat. Warum auch immer. Natürlich gibt es östliche und fernöstliche Gurus, geistige Medien, die zum Beispiel etwas channeln. Gibt es alles, und noch viel mehr. Das zeigt sich ja schon, wenn man nur die Anfänge von sowas wie Theosophie und dann Anthroposophie verfolgt. Zum Beispiel auch hier in diesem Thread ganz am Anfang. Rein äußerlich wird man wohl gar nicht erkennen, was nun besser, richtiger oder wahrer ist von allem, was ich weltweit finden kann. Aber man kann es für sich und innerlich heraus finden, Möglichkeiten dazu gibt es viele. Wie bei vielem anderen auch. Nein, man muss kein Glaubensbekenntnis ablegen, keine Treue schwören oder irgendwas abonnieren.
Und man muss auch keine Hellseherin oder Hellseher werden, um zu verstehen, was Rudolf Steiner vor gut 100 Jahren gesagt, geschrieben und verbreitet hat. So ähnlich wie auch niemand Atom- und Quantenphysiker werden muss, wenn man etwas davon verstehen und durch-schauen möchte. Aber eben immer wieder mit dem doch deutlichen Unterschied, dass Steiner nicht nur eine Welt-anschauung der äußeren, materiellen Welt bringt.