So ich habe jetzt ein langes Telefongespräch mit der Biologin geführt, welche meine Befundinterpretation verfasst hat. Sie hat sich Zeit genommen und mir alles genauestens erklärt.
Ich hab alles mitgeschrieben und versuche jetzt hier, die Fakten möglichst anschaulich darzustellen:
Der Wert Vitamin B6 → Ihre Erklärung: Ein Stoff per se (Pyridoxalphosphat), der gemessen wird, ohne Aussagewert, wie der dann weiter verstoffwechselt werden kann oder nicht.
Der Wert Vitamin B6 (bioaktiv) → Ihre Erklärung: Sagt aus, was wirklich bioaktiv ist und für einen Organismus funktioniert. Und das Vitamin B6 liegt in verschiedenen Zwischenstufen/Verstoffwechselungsfähigkeiten vor. (Der Wert „B6 bioaktiv“ wird mit der HPLC-Methode gemessen.
Diese läuft so ab, dass ich jetzt nicht wirklich diesen einen Vitamin B6 Metabolisten als Mono-Metabolisten grafisch darstelle, sondern ich gebe das Blut zu B6-defizienten Bakterienkulturen, von denen man weiß, dass diese B6 zum Wachstum brauchen. Wenn diese nicht oder wenig wachsen, ist kein/wenig verstoffwechselungsfähiges Vitamin B6 im Blut enthalten. Also da kann man halt nicht so genau sagen, was ist das jetzt für ein Metabolist, oder was ist es im einzelnen. Also je mehr bioaktiv verfügbares B6 in ihrem Blut vorhanden ist, desto mehr wachsen diese Bakterienkulturen dann, was dann in Relation gesetzt wird. Man weiß aber eben nie 100%ig die Wege, also in welcher Chiralität das am wirksamsten ist.
Also sollte jetzt versucht werden, ein P5P Präparat, also schon die aktivierte Form einzunehmen, um zu sehen, ob man damit die Metabolisierung irgendwie anschieben kann.
Auf meine Frage hin, dass aber doch die als bioaktiv geltende Form „Pyridoxalphosphat“ laut dem B6-Wert gut vorhanden sei bei mir, sagte sie:
Ja, aber es sagt nichts aus, über eine mögliche Chiralität oder eine Bindung an etwas anderes. Deswegen ist die Empfehlung, das P5P Präparat einzunehmen, um den Stoffwechselweg weiter abwärts bzw. die Nutzung zu verbessern.
Ob das durch ein einfaches "mehr" an Pyridoxalphosphat jedoch geschehen kann...bleibt in meiner Logik dann fraglich. Außerdem habe ich im ht-mb.de-Forum aufgeschnappt, dass von einigen diese HPLC Methode sogar als irreführend beurteilt wird, was sich dann wieder mit meiner Intuition decken würde.
Ich bin jetzt allgemein sehr sehr skeptisch, mit den Aussagen, die mir die gute Dame da aufgetischt hat.
Denn es wirkt auf mich so, dass sie versucht, mir Dinge zu erklären, jedoch ein paar mals selbst sagt, dass sie sich nicht sicher sei.
Da ich der Menschheit an sich wirklich alles zutraue, könnte ich mir auch vorstellen, dass das ganze vorwiegend finanzielle Interessen hat, und von den Leuten lebt, die nicht weiter hinterfragen und dann munter B6 hochdosiert fressen, und immer wieder zum Labor kommen um die Werte prüfen zu lassen.
Denn:
Der Marker für den B6 Stoffwechsel, Cystathionin, ist ja bei mir in Ordnung. Und auch das Pyridoxalphosphat (die
aktivierte Form) als einzelner Wert ist okay, was ja FÜR eine gute Metabolisierung des B6 in meinem Körper spricht.
Ich habe das total vergessen, direkt anzusprechen. Interessehalber werde ich morgen nochmal dort anrufen, und das ansprechen, mal sehen was sie sagt.
Nachdem ich das ganze jetzt nochmal überdacht habe, würde mich jetzt vorallem auch mal noch eure Meinung interessieren!
Ich überlege, mir einen B-Komplex individuell bei der Arnika Apotheke o.ä. herstellen zu lassen.
Bei allen Inhaltsstoffen bin ich bisher schon relativ sicher, was Form und Dosierung angeht, außer bei B2 und B6..
B2:
Uwe Gröber empfiehlt: 10-50mg Riboflavin täglich
hochdosierter B-Komplex von pure encapsulations enthält: 5mg Riboflavin und 10mg R5P enthalten.
hochdosierter B-Komplex von vitaminexpress enthält: 5mg R5P.
niedrig dosierter B-Komplex von pure encapsulations: 4,2mg R5P
niedrig dosierter B-Komplex von vitaminexpress: 2,8mg R5P
DGE empfiehlt: 1,2-1,6mg
Wenn ich den Mittelwert all dieser Empfehlungen/Dosierungen nehme, komme ich auf einen Mittelwert von ungefähr 7mg.
Wenn ich dann noch berücksichtige, dass mein bioaktives B2 beim Labortest im unteren Referenzbereich war,
würde ich mich jetzt intuitiv für
6mg Riboflavin-5-Phosphat entscheiden.
B6
Wenn ich all das, was mir die Dame erzählt hat, und was ich durch Recherche in Erfahrung bringen konnte, zusammenwerfe, bin ich bezüglich B6 vollkommen verwirrt.
Vor allem in Bezug auf B2 und B6 hatte Hans in diesem Thread:
https://www.symptome.ch/threads/b6-in-kombi-mit-b2-oder-p5p.131611/
einiges an gutem Input gegeben auch anhand seiner Dokumentationen. (B2:B6 Ratio)
Nach all dem was ich von meinem Labor (übrigens lab4more) in Erfahrung bringen konnte, frage ich mich jetzt, in welchem Verhältnis ich B2 zu B6 einnehmen sollte, und in welcher Form jeweils.
Die sonstige Gestaltung des B-Komplexes hatte ich mir so vorgestellt:
10mg Thiaminhydrochlorid
B2____????
30mg Niacinamid
60mg Calciumpantothenat
B6_____ ?????
100 microgramm Biotin
400 microgramm Folat ("Quatrefolic®" / [6S]-5-Methyltetrahydrofolat Glucosamin)
80mg Inositol (als myo-Inositol)
3 microgramm Methylcobalamin
Bei den Dosierungen habe ich mich unter anderem viel an dem Buch "orthomolekulare Medizin" von Uwe Gröber orientiert, und dabei meine individuellen Faktoren wie relativ empfindliche Leber etc. mit einfließen lassen.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich, was die B-Vitamine anbelangt, keine Lust und kein Geld mehr habe, immer wieder die Laborwerte neu machen zu lassen. Die Werte sollten jetzt nur mal als grobe Orientierung dienen, in welchem Dosisbereich ich präventiv weitermachen kann.
Denn wirklich schlimme Beschwerden habe ich keine, außer, dass ich ziemlich sensibel auf Reize jeglicher Art reagiere und hin und wieder eingerissene Mundwinkel bekomme und im Allgemeinen meine Mund- und Nasenschleimhäute sehr empfindlich und anfällig für Reizungen und Trockenheit sind. (bin ein regelrechter Nasensalbenjunkie
) Haut und Haare allgemein eher sensibel / dünnes Haar.
Natürlich werde ich ggf. immer mal wieder die Vitamin D Werte und ein paar Vitalstoffe die ich supplementiere, prüfen, allerdings ist mein Ziel bei der Zusammenstellung des B-Komplexes jetzt einen zu haben, bei dem ich von allen Bestandteilen völlig (in meinem individuellen Fall) unbedenkliche Dosierungen und Formen der jeweiligen Stoffe enthalten habe, und den ich guten Gewissens nehmen kann, um sicherzustellen, dass trotz meiner vegetarischen und tierarmen Ernährung alle B-Vitamine ausreichend, oder wenigstens ein Mindestmaß, verfügbar ist. Perfekte Werte erwarte ich garnicht.. ich will einfach nur so viel präventiv zu mir nehmen, dass keiner meiner B-Vitaminwerte so richtig in den Mangel kommen kann.
Ich hoffe, von euch noch eine Einschätzung zu bekommen, vor allem was B2 und B6 Dosierung und diese Laborgeschichte angeht!
Ich danke euch schon im Voraus von Herzen!

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