Hallo ewigeroptimist,
„Wie erklärt Ihr Euch, dass NADH bei MECFS Patienten scheinbar oft zur Aggravierung der mitochondrialen Symptomatik führt, entnehme ich jedenfalls einer Vielzahl von Kundenmeinungen bei amazon...lG Aurelius“
Ich gebe Dir meine Erklärung als medizinischer Laie. Die Leute, die hier Erfolge mit NADH haben, haben keine gravierenden gesundheitlichen Probleme. Bei ME/CFS, die ich auch habe, handelt es sich um eine starke Beeinträchtigung. Bei dieser Krankheit gibt es viele Stoffwechselabweichungen. Die gleichen Substanzen werden in einem gesundem und einem kranken Körper unterschiedlich (wenn überhaupt) verstoffwechselt.
Die biochemischen Vorgänge, die hier besprochen werden, finden im
Citratzyklus, im Inneren einer Zelle, in den Mitochondrien statt.
„Um die einzelnen Reaktionsschritte verstehen zu können, müssen vorab einige Fakten und grundlegende Funktionen des Ablaufs erklärt werden, bzw. muss ein Verständnis für die Dehydrogenasen (ausschlaggebende Enzyme) entwickelt werden.“
„Vorab muss erwähnt werden, dass das primäre Ziel des gesamten Citratzyklus die Oxidation des Citrats ist. Um eine Oxidation vollziehen zu können, stehen dem Körper grundsätzlich verschiedene Dehydrogenasen zur Verfügung. Es handelt sich hierbei um Enzyme, die von ihren Substraten während einer Oxidation Elektronen ablösen um diese dann anschließend auf NAD+ oder auf FAD zu übertragen.“
Der Citratzyklus wird auch als "Drehscheibe des Stoffwechsels" bezeichnet, da er im Zentrum zahlreicher Stoffwechselwege liegt. Dieser ist zyklisch und...
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Grundsätzlich wird sehr viel Aufmerksamkeit den Stoffen gewidmet, die umgebaut werden. Dabei vergisst man, dass diese Reaktionen nur mit Hilfe von
Enzymen möglich sind. Dehydrogenasen sind Enzyme und
ohne funktionsfähige Enzyme laufen die Stoffwechselprozesse in den Mitochondrien nicht. Diese Enzyme sind sehr empfindlich, was den ph-Wert ihrer Umgebung angeht. Eine gesunde Zelle hat folgenden pH-Wert :
„intrazellulär: Zytoplasma (pH=7,2), Lysosomen (pH=5-6), Mitochondrien (pH=8)“
Um Energie zu produzieren, muss in den Mitochondrien ein
pH-Wert von 8 herrschen. Bei ME/CFS Patienten herrscht in den Zellen oxydativer Stress, das heißt, die Zelle ist nicht mehr basisch, sondern sauer (zu viel H+). In solchem Milieu sind die Dehydrogenasen nicht mehr aktiv, die biochemischen Prozesse laufen schleppend. Unter diesen Umständen bringen zusätzliche Gaben von NADH kaum etwas.
Je nachdem, welche anderen Faktoren noch da sind, die die Enzyme hemmen (intrazelluläre Infekte, Toxine, Sauerstoffmangel usw.), können auch die Reaktionen auf NADH-Gaben unterschiedlich ausfallen.
Was für einen einigermaßen gesunden Körper gut und richtig ist, kann für einen Kranken giftig sein.
Grüße, Panacea.