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Vll findet das jmd:
Wolz G.: Saccharomyces cerevisiae: Beeinflußt Kulturhefe das Wachstum von Candida albicans?
In: Praxis-Telegramm 1/1999
76 B. Rieckhof
Wolz G.: Saccharomyces cerevisiae: Beeinflußt Kulturhefe das Wachstum von Candida albicans?
In: Praxis-Telegramm 1/1999
T. Kirchner et al. (Hrsg.) bkosystem Darm VIII © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1999Nach Winner ist die Candida-Mykose eine "Krankheit der Kranken", d.h. Candida albicans ist ein opportunistischer Erreger, die zur Transformation yom saprophytären zum parasitären Wachstum notwendigen Bedingungen finden sich in den Änderungen des Nährbodens beim Wirt. Ohne entsprechendes Terrain gibt es keine Candida-Infektion, auch wenn die pathogenetischen Mechanismen noch nicht vollständig verstanden sind. Terrain- oder Milieuveränderungen beim Wirt können auf verschiedene Weise induziert werden, z.B. im Gefolge einer Therapie mit Breitspektrumantibiotika, Chemotherapeutika, Glukokortikoiden, Immunsuppressiva und weiteren intensivmedizinischen Maßnahmen, ferner durch den Gebrauch hormonaler Kontrazeptiva, eine diabetische Stoffwechsellage, ggf. auch durch Diätfehler. Therapeutische Maßnahmen dagegen sind:
- weitgehende Reduktion bzw. zuriickhaltende und gezielte Verwendung aller o.g. Medikamente oder Therapieverfahren, - Ausschalten von Candida-Promotoren und - bei klinisch manifesten Candida-Infektionen eine gezielte antimykotische Therapie.
Eine "biologische" Möglichkeit der intestinalen antimykotischen Prophylaxe und möglicherweise auch Therapie - ist die Einnahme von lyophilisierten Hefezellen vom Typ Saccharomyces boulardii (Perenterol®). 1923 entdeckte der französische Mykologe Boulard diese Hefeart in Indochina(..)
76 B. Rieckhof
https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-642-59963-7_9Bei In-vitro-Versuchen von Bizot [4] sowie Brugier u. Patte zeigte sich jeweils eine starke Hemmwirkung von Saccharomyces boulardii auf Candida albicans, wenn beide Hefen in Mischkultur inkubiert wurden.(..)In Gegenwart von S. boulardii betrug das Wachstum von Candida albicans nur noch 10% der Vermehrungsleistung, wie sie in der Reinkultur zu sehen war, die Wachstumsrate von S. boulardii in der Mischkultur nahm dagegen nur unwesentlich ab. Die unterdrückende Wirkung von S. boulardii auf das Kulturwachstum von Torulopsis gropengiesseri war sogar noch ausgeprägter; deren Wachstumsrate wurde auf0,4% im Vergleich zur Reinkultur herabgesetzt. Das Wachstum von S. boulardii blieb bei diesem Versuch völlig unbeeinträchtigt. Ähnliche antagonistische Effekte von S. boulardii konnten auch bei gleichzeitiger Inkubation dieser Hefe mit Proteus vulgaris (Reduktion auf4%) und Staphylococcus aureus (Reduktion auf 21%) beobachtet werden. Wiederum blieben die Wachstumsraten von S. boulardii in den Mischkulturen unbeeinträchtigt.