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Die Corona-Impfung hat in den vergangenen Monaten für viel Verunsicherung gesorgt - nicht zuletzt, weil die Impfstoffe vergleichsweise schnell zugelassen wurden. Unter Impfskeptikern kursiert nun die Angst, bereits Geimpfte könnten das Spike-Protein des Coronavirus ausstoßen und zum Beispiel über Hautkontakt oder Husten an Personen, die nicht gegen Corona geimpft sind, weitergeben. Bei denen würde das Spike-Protein dann eine Reihe von Symptomen verursachen, unter anderem berichten Impfskeptiker von Kopfschmerzen, Übelkeit oder Ausschlag. Dieses Phänomen nennen sie "Impfstoff-Shedding".
Der Begriff leitet sich vom englischen Begriff "to shed" (dt. “abwerfen”) ab. "Shedding" beschreibt in der Virologie die Freisetzung der Viren von der Wirtszelle nach erfolgreicher Replikation.
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Gibt es “Impfstoff-Shedding” tatsächlich?
Nein. In Deutschland ist das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) für die Erfassung und Bewertung möglicher Nebenwirkungen der Corona-Impfungen zuständig. Auf Nachfrage des #Faktenfuchs, ob Geimpfte tatsächlich Spike-Proteine ausstoßen können, die dann Ungeimpfte gefährden, antwortete eine Sprecherin schriftlich: “Dieses Gerücht, wie so viele andere Gerüchte zu den COVID-19-Impfstoffen, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage.”
Ein “Shedding”, also eine Ausbreitung des Virus über Geimpfte, würde zumindest ein vollständiges Virus erfordern, dass sich ausbreiten könne. “In den aktuell zugelassenen COVID-19-Impfstoffen ist aber kein SARS-CoV-2 Virus enthalten, nicht einmal das fertige Spike-Protein, sondern nur der Bauplan für das Spike-Protein.”
Das alleine sei nicht gefährlich, da das Spike-Protein nicht anderes sei als ein Stückchen der Hülle des Coronavirus, bestätigt auch die Virologin Monika Redlberger-Fritz vom Zentrum für Virologie an der Medizinischen Universität Wien im Gespräch mit dem Faktenfuchs.
“Das Spike-Protein alleine macht nicht krank. Es ist eine absurde Annahme, dass man in irgendeiner Art und Weise von einem Spike-Protein Symptome bekommen könnte.”
Spike-Protein alleine macht nicht krank
Krankmachende Eigenschaften hätten nur vollständige Viren, teilt auch die Sprecherin des PEI mit. Es könne zwar vorkommen, dass Hüllproteine von Viren - wie zum Beispiel das Spike-Protein - von der Zelle ausgestoßen werden, in der sie “produziert” wurden, aber das sei sehr selten und geschehe nur auf Ebene der Zellen. Die Spike-Proteine werden vom Körper abgebaut, können also gar nicht ausgestoßen werden. “Es kann nicht einmal ausgeatmet werden, da die Spike-Proteine nicht in den Nasen-Rachen-Raum gelangen”, schreibt die Sprecherin in ihrer E-Mail.
“Es gibt ja einen Unterschied zwischen einem Virus und einem Protein”, ...