Hallo Brian,
Ich gehe davon aus, dass die Probleme mit zu tiefem Dopamin zu tun haben.
Ich habe nun nicht Deine Hormonwerte mir angesehen.
Generell sollte man wissen, dass Hormonwertveränderungen nicht immer von den Organen kommen, die die Hormone produzieren:
Sind die Hormone niedrig, würde ich zuerst eine Fehlbestimmung für das Wahrscheinlichste halten, denn Katecholamine (Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin) fallen sehr schnell und tief ab, wenn das Blut nicht korrekt behandelt wird.
Sogar bei Endokrinologen wird nicht immer bei einer Blutentnahme darauf geachtet, dass das Blut sofort in einer Kältezentrifuge (die nicht jeder Arzt hat) zentrifugiert, danach SOFORT abpipettiert und danach SOFORT tiefgefroren werden muss und erst nach 24h im Gefrierfach mit Trockeneis zum Labor transportiert werden darf.
Von einigen Laboren werden dann noch Stabilisatoren verlangt.
Siehe hier:
Leistungsverzeichnis - Labor Limbach
Auch bei die Bestimmung im Urin ist störanfällig. Auch hier ist ein Stabilisator nötig und ein Transport in tiefgefrorenem Zustand ist wichtig.
Diese Dinge werden oft nicht beachtet.
Ich würde zuerst mal darauf achten, ob bei der Bestimmung der Werte alles korrekt erfolgt.
Wenn die Bestimmung korrekt war, sollte man auch an die Möglichkeit denken, dass die Hormone oft die Reaktionen sind, die Krankheiten in anderen Bereichen verursachen können.
D. h. dass nicht die Nebenniere Schuld sein muss, sondern eine andere Grunderkrankung.
Bei Leberkrankheiten gibt es Auswirkungen auf die Hormone, aber auch bei Histaminose gibt es Wechselwirkungen und sicher noch bei einigen anderen Krankheiten.
Mein Dopaminwert ist übrigens auch stets niedrig, was ich aber bisher auf Bestimmungsfehler zurück geführt habe, weil ich weiß, dass dies eine häufige Ursache ist.
Deine Ernährung ist insoweit gut, als Du Zucker weglässt.
Aber isst Du nachmittags und abends täglich Fleisch??
Obst habe ich aber nicht gefunden. Das enthält Kalium.
Solltest Du leberkrank sein, wirst Du eher mehr als weniger Kohlenhydrate benötigen, die natürlich nicht in Zucker bestehen müssen/sollen und vor allem sehr, sehr wenig Fleisch.
Wie ist Dein Langzeitzuckerwert (HbA1C)?
Leberkranke können nämlich leicht unterzuckern und das sind Zustände, bei denen man sich müde und schlapp fühlt.
Mit Tyrosin habe ich noch keine Erfahrung.
Kaffee tut mir gut. Ich fühle mich wesentlich fitter, wenn ich Kaffee in Maßen trinke.
Dein Stuhltest ist aber auffällig:
Du schreibst, das war vor einigen Änderungen in Deiner Ernährung? Aber Du isst doch weiterhin Fleisch, sehe ich das richtig?
Hast Du diesen Test seither nochmals wiederholt?
Zu den Werten folgendes:
Die Pankreaselastase ist sehr niedrig. Ist sie immer so tief?
Das bedeutet, dass Du eine Bauchspeicheldrüsenschwäche hast, was bei Leberkrankheiten (auch beim M. Wilson) häufig ist. Dann wäre aber viel Fleisch nicht ideal.
Du solltest Dir mal die Bauchspeicheldrüsenenzyme, die es für solche Fälle gibt (vermutlich auch auf Kassenrezept möglich), verschreiben lassen. Kreon, Panzytrat, etc. sind solche Produkte.
Du hast vermehrt Fäulnisbakterien (Clostridien). Das ist ein Hinweis, dass Deine Leber mit der Verdauung des Fleisches überlastet ist. Dann entstehen nicht nur Fäulnisbakterien, sondern auch Ammoniak und daraus wiederum die Symptome der hepatischen Enzephalopathie.
Deine Müdigkeit kommt dann vermutlich daher.
Dass auch das Fett und das Eiweiß im Stuhl erhöht sind, stärkt diese These.
Hier eine gute Fundstelle zur hepatischen Enzephalopathie:
Deutsches Ärzteblatt: Diagnostik und Therapie der minimalen hepatischen Enzephalopathie
Ja, da könnte Dein Hauptproblem liegen.
Deine Verdauungsorgane sind mit dem, was Du isst, überlastet.
Abhilfe könnten vermehrt Eiweiße aus Hühnerei, Milchprodukten und natürlich pflanzliche Eiweiße schaffen und dafür deutlich weniger Eiweiße aus Fleisch.
Fleisch enthält die ungünstigen aromatisierten Aminosäuren und Milchprodukte die günstigen verzweigtkettigen Aminosäuren.
Das würde dann auch wieder für meine Vermutung auf eine Leberstörung passen, denn Du hast Werte, wie man sie bei Leberkranken findet.
Aber vielleicht kommen diese Werte auch nur durch eine falsche Ernährung zustande?
Bei diesen Werten würde ich zuerst das Fleisch hinterfragen.
Auch wenn Du glaubst, dass Dir Fleisch gut tut, dann frage ich, ob Du denn nicht weiter müde bist?
Denn die Müdigkeit ist, wenn die Leber mit dem Fleisch überfordert ist, das erste Symptom.
Gegen die hepatische Enzephalopathie gibt es einige Mittel, die man ausprobieren kann:
Lactulose (einschleichend dosieren)
Ornithin (als Hepa Merz im Handel und verschreibungsfähig auf Kassenrezept bei entsprechender Diagnose)
BCAA (Als Falkamin im Handel)
evtl. Gelum Tropfen
Man muss es ausprobieren, ob es einem hilft.
lg
Margie