Medizinstudenten Syndrom

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10.02.20
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Hallo ihr Lieben,

was denkt ihr in wie fern die Psyche körperliche Symptome beeinflussen kann?

Denkt ihr nicht das manchmal auch wirklich nur die Psyche sich Sachen einbilden bzw durch verstärktes auseinandersetzen, mit verschiedenen Krankheiten, Symptome machen kann?

Wie sonst könnte man das Medizinstudenten Syndrom erklären?

Ich kenne tatsächlich jemanden, der dachte jede Krankheit zu haben die er gerade studiert hat und wirklich auch die entsprechenden, körperliche Symptome hatte.


Liebe Grüße
 
Darüber hab ich die Tage auch gelesen. Nennt sich Nosophobia. Angst vor der Krankheit.

Es soll ziemlich viele Medizinstudenten geben, die bei jedem neuen Krankheitsbild erstmal checken, ob sie selbst daran leiden und bei den geringsten Anzeichen glauben, sie würden das.
www.praktischarzt.de/blog/medizinstudent-hypochonder/

Hat mich auch überrascht.
Heißt, die meisten Ärzte wissen aus eigener Erfahrung, wie leicht sich Menschen anhand kleinster Symptome eine Erkrankung einreden können, ohne wirklich daran zu leiden.
 
@Grau
Ja genau, ich denke genau das ist dass Problem wieso viele Ärzte auch vieles auf die Psyche schieben, da es die meisten ja aus eigener Erfahrung kennen.
 
@Grau
Ja genau, ich denke genau das ist dass Problem wieso viele Ärzte auch vieles auf die Psyche schieben, da es die meisten ja aus eigener Erfahrung kennen.
Genau das habe ich auch gedacht.

Da es einen recht hohen Anteil an psychosomatischen Erkrankungen gibt, ist das auch nicht ganz falsch gedacht.
Natürlich sind Ärzte verpflichtet, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um auszuschließen, dass körperliche Erkrankungen vorliegen.
An der Stelle wird einerseits oft nicht ausreichend untersucht, andererseits können psychosomatische genauso wie somatische Erkrankungen auf Dauer diverse Werte verändern und dadurch unerkannt bleiben.

Wegen unzureichender Untersuchung kommt es vor, dass Menschen jahrelang ohne Besserung als Psychosomatisch Erkrankte mit Psychopharmaka und Schmerzmitteln behandelt werden, an diese Diagnose glauben und auch selbst nicht zum Facharzt gehen.
Dann müssen wegen eines Unfalls Röntgenbilder erstellt werden und man stellt anhand der massiven Verschleißerscheinungen am Knochengerüst fest, dass die Schmerzen keineswegs psychosomatisch sind. So im Bekanntenkreis passiert.

Es ist ein wirklich schwieriges Thema, bei dem aber auch die Eigenverantwortung nicht vergessen werden darf.
Wenn man schon älter ist und immer schwer gearbeitet hat, über längere Zeit alle Knochen schmerzen und psychische Belastungen vorhanden sind, sollte man die Schmerzen beim Facharzt untersuchen lassen und sich nicht vorschnell wegen der psychischen Belastungen auf die reine Psychoschiene schieben lassen, auch wenn es in anderen Fällen zu rein psychosomatisch bedingten Schmerzen kommt.

Der Mensch ist immer eine untrennbare Einheit aus Körper, Intellekt und Psyche. Das macht es so schwierig. Auch für uns selbst.😙
 
das medizinstudentensyndrom erledigt sich meist sobald sie mehr über krankheiten usw. wissen.

auch für med. laien ist mehr med. wissen (durch med. fachbücher) oft nützlich um z.b. auch zu wissen, ob irgendwas evtl. nur psych-som. ist (ausgelöst durch viel streß usw) oder doch eine evtl. ernste erkrankung vorliegt und man auf entsprechenden untersuchungen bestehen sollte bzw. zu einem anderen facharzt geht .

aber auch bei krassen fehldiagnosen, die einen sonst unnötg beunruhigen würden.

mir haben z.b. mal 3 ärzte in 3 versch. praxen gesagt, ich hätte einen nierentumor, das wäre beim ultraschall ganz deutlich zu sehen und waren sauer, daß ich es nicht geglaubt habe.
zum einen hatte ich das sichere gefühl, daß ich keinen tumor hatte, sondern eine chron. nephritis, zum anderen wußte ich durch meine med. ausbildungen und tätigkeiten in versch. med. bereichen, daß man beim ultraschall nichts so genau sehen kann wie beim mrt.

ich hab dann nach ein paar wochen trotzdem ein ct machen lassen (mrt gab es da noch nicht ambulant bzw. nicht für kassenpatienten) und da war garnichts zu sehen, noch nicht mal ein stein o.ä.

um einen arzt zu finden, der die nieren wirklich genau untersucht hat (die meisten machen nur das kreatinin und das ist erst erhöht, wenn die nierenfunktion schon um mind. 50 % reduziert ist) mußte ich noch mal extrem lange suchen.
dann gab es eine nephrologin, die zwar alle untersuchungen gemacht hat (u.a. kreatinin-clearance) und festgestellt hat, daß die nierenfunktion schon bei 40 % lag (da ging es mir dank eigentherapie schon besser, einige wochen vorher war ich 3 tage bewußtlos, da war es mit sicherheit noch weniger).

sie sagte dann nur, da könnte man nichts dran machen, nur regelmäßig kontrollieren um zu sehen wann ich an die dialyse muß und ebenso war es auch bei anderen nephrologen (die hatten hier alle eine eigene dialysestation, an der sie sehr viel verdienen.............).

ich hab dann die eigentherapie weitergemacht (andere ernährung, homöop. mittel, schadstoffe in der wohnung usw. soweit möglich vermieden usw) und nach wenigen monaten war die funktion sehr viel besser und nach 1 jahr völlig normal und das seit über 20 jahren trotz der irreversiblen nierenschäden immer noch.


lg
sunny
 
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