Lyme Protokoll von Dr. Zhang
in welchen Zeiträumen verlaufen die Schübe, wie lange dauern sie an? Und kannst du damit arbeiten oder in anderer Weise sozial funktionieren? Ich frage es deshalb, weil ich der Typ bin, der sich gerne auf den worst case einstellt, Und manchmal denke ich, dass ich die Borreliose schon viel länger habe und sie deshalb so heftig und hartnäckig ausgebrochen ist (jetzt 2 Jahre akut). Mich interssiert einfach das Thema Krankheitbewältigung, weil ich hier eher das Gefühl habe, aktiv etwas an meinen Zustand machen zu können als mit der 70. neuen Therapie.... LGF
Hallo Fritz,
die Schübe kommen unterschiedlich, auch mit versch. Symptomatik - gerade dort, wo sich die Borrelien aufhalten. Es ist allerdings bei mir so, dass ich seit dem richtigen Borreausbruch, so gut wie nie ganz symptomfrei bin, nur kann ich mit einigen Beschwerden leben, da sie nicht beeinträchtigend sind - aber dennoch oftmals lästig.
Mein " Rhytmus" ist ungefähr folgener, so ca. nach 8 - 12 Wochen nach Antibiose habe ich einen Termin bei meinem Arzt und dann wird gesehen, je nach Symptomatik bzw. ob sich wieder ein Rückfall eingestellt hat.
Berufstätig bin ich nicht, dies schaffe ich mehr. Ich bin auch schon lange aus meinem Beruf raus, was das Ganze auch noch schwieriger macht. Aufgrund meiner Kinder war ich damals zu Haus geblieben und dann kam die Borre.....
Einerseits würde ich aufgrund der Lyme- Arthritis des öfteren ausfallen und ansonsten würde ich den Arbeitsalltag aufrund von kognitiven Leistungsstörungen nicht mehr bewältigen können, ebenso kann ich mich nicht mehr so konzentrieren und dann kommt noch die Erschöpfung hinzu, welche mich oft mit beeinträchtigt. All dies könnte nicht mehr funktionieren, da ich in meinem Beruf viel körperlichen Einsatz habe und mir auch viel merken und achtsam sein muß. Außerdem könnte ich nicht ständig ausfallen, dies würde gar nicht gehen.
Aber lasse dich bitte nicht von mir abschrecken, denn mein Problem ist, dass ich 15 Jahre unbehandelt war, und somit die Infektion verschleppt wurde. Foren diesbezüglich gab es in dieser Form auch noch nicht, wo man sich informieren konnte...... Ich gehöre somit wahrscheinlich noch zu den Altlasten, denn damals wußte man noch nicht viel über Borreliose , da steckte sie noch in den Kinderschuhen. Allerdings 15 Jahre später würde ich auch noch damit belächelt..... Naja - obwohl es heute leider auch noch nicht sooooo viel besser aussieht

und man sich als Borreliker oftmals selbst reichlich in die Materie reinsetzen und informieren sollte/muß, um weiterzukommen.
Ein Spezi meint ja, wenn ich mich recht entsinne, die Behandlung würde solange andauern, wie es dauerte, bis nach dem Infektionszeitpunkt die Diagnose stand. Demnach hätte ich noch 5 Jahre...
Ich kenne/kannte auch Borreliker, welche später dann ausschließlich die alternative Schiene gewählt haben, nur leider habe ich von den meisten nichts mehr gehört oder gelesen, ob oder wie diese Behandlungen angeschlagen haben.
Es kann ein langer Weg werden, mit der Therapie, grad wenn man die Infektion schon länger hat, bis es zu nachhaltigen Besserungen bzw. Verschwinden von Beschwerden kommen kann, was ich zumindest von mir selbst bestätigen kann. Aber so mancher verliert da auch schon mal die Geduld und bricht dann ab. Aber die Entscheidung, welchen Therapieweg jeder später wählt und einschlägt, liegt bei jedem selbst und seinen Kräften.
Aber wie gesagt, die Borreliose läuft bei jedem anders ab, und es gibt auch viele , die trotzdem noch arbeiten und es irgendwie schaffen, auch wieder eingegliedert werden.
Die Krankheitsbewältigung spielt eine große Rolle, denn man darf sich nicht unterkriegen lassen und sollte sich damit arrangieren. Dazu gehört auch m. E. das Wissen darüber, wie die Borrelien leben usw. , damit man dagegen angehen kann.
Ich komme mit der Krankheit zurecht, seitdem ich einen Arzt fand, der mich mit der Borreliose und den damit zusammenhängenden Problemen und Ausmaßen ernst nimmt. Vorher, als ich quasi damit allein gelassen wurde, war mein Weltbild zusammengebrochen und ich hatte keine Perspektive mehr.
Aber auch der Austausch mit anderen Betroffenen im Forum sowie in der SHG hilft mir sehr bei der Krankheit und diese durchzustehen!
Sorry, das war nun sehr lang geworden.

)