Koordinationsstörungen in Beinen und Armen

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16.03.08
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Hi Ihr Lieben,

ein Symptom, das mich immer mehr beschäftigt sind die Koordinationsstörungen in Armen und Beinen.

Besonders in den Beinen habe ich oft ein Gefühl der "Kontrolllosigkeit", so als ob die nicht zu mir gehören. Ich stakse dann wie ein Storch im Salat herum. Eine subjektiv empfundene Schwäche mit Zittern kommt hinzu (Muskelkraft ist aber nicht geschwächt, es ist eher so, als ob ich die Muskeln nicht kontrollieren könnte).

Ähnliches in den Armen und Händen.

Einher geht das oft mit Taubheitsgefühlen rund um den Mund.

Zeitgleich empfinde ich immer Schmerzen im Sakralgelenk (Beine) und im Schulterbereich (Arme), so als ob die Störungen von dort kommen und ausstrahlen, weiss das aber nicht genau.

Meine Ärzte hier in CH sind ratlos

Würde mir das jemand schildern, dann würde ich sagen "Du hast MS".

Ärzte sind sich ja aber "sicher", dass es alles von meiner HWS kommt....

Deshalb meine Frage - kennt Ihr auch solche Symptome? Hat Dr. K. dazu mal was gesagt? Gibt es Übungen, Medikamente etc., die helfen könnten?
Könnte es von der Abdrückung meines Rückenmarks C4,C5,C6 kommen?

Ich habe das Gefühl, dass es zur Zeit immer schlimmer damit wird.
Es gibt Tage oder auch Stunden, da ist es besser. Und dann kommt es wieder dicke... Es ist also nicht konstant gleich.

Würde mich freuen, wenn Ihr Eure Erfahrungen mit ähnlichen Symptomen und eventuelle Lösungsmöglichkeiten schildern könntet... Danke!!!

LG
Jonie
 
Hi Jonie,

mit deiner Vermutung, Sakral-/Schulterbereich und insbesondere HWS, liegst du durchaus richtig. Aus eigener Erfahrung kann ich dir die Dorn-Methode empfehlen. Eine Dornbehandlung, die übrigens sanft und schmerzfrei ausgeübt wird, könnte deine deformierte Körperstatik wieder ins Gleichgewicht bringen. Etliche Beschwerden, auch Taubheitsgefühl, können sich spontan reduzieren und eine wohltuende Erleichterung bringen. Durch die Behandlung ergibt sich in Folge ein veränderter Muskeltonus in der verspannten Muskulatur. Es bedarf u.U. mehrere Sitzungen, um diese Entwicklung auf Dauer zu stabilisieren. Die Selbsthilfeübungen oder auch Hausaufgaben, die man unbedingt täglich durchführen sollte, unterstützen die Selbstheilung in erheblichem Maße. Hier findet man einen Dorntherapeuten in seiner "Nähe": Dornfinder Ausführliche Informationen zu dem Thema Dornmethode gibt es hier: Dorn-Methode, Dorn-Therapie und Breuss-Massage Seminare von Sven Koch

Gruß
Soleus
 
Hallo Jonie :)

Ich stakse dann wie ein Storch im Salat herum.

(...)

Deshalb meine Frage - kennt Ihr auch solche Symptome? Hat Dr. K. dazu mal was gesagt?
Das ist für mich ganz normal :eek:) Ich habe es allerdings bislang nie einem Arzt mitgeteilt, teils wohl, weil ich es nicht anders kenne, teils auch, weil ich gewohnt bin, nicht ernst genommen zu werden. K. fragte mich direkt, ob ich manchmal "die Kurve nicht kriege" (gegen Tische oder Türkanten laufe) oder "Leute anrempele" :eek:):eek:):eek:) Es ist beides der Fall, aber zum Glück selten, wohl zum Teil deshalb, weil ich recht reaktionsschnell bin, zum Teil auch, weil ich mich ggf. entsprechend vorsichtig bewege. Werde ich hektisch, passiert es entsprechend häufiger. Wie ich es verstanden habe, erklärt K. das durch Funktionsstörungen im Stammhirn, die durch die instabile HWS ausgelöst werden. Als ich bei seinen Gleichgewichtstests recht kläglich aussah, sagte er nach meiner Erinnerung sinngemäß "das sollte das Stammhirn normalerweise leisten".

Zeitgleich empfinde ich immer Schmerzen im Sakralgelenk (Beine) und im Schulterbereich (Arme), so als ob die Störungen von dort kommen und ausstrahlen, weiss das aber nicht genau.
Bei mir ist das nicht mit Schmerzen verbunden, mit Taubheitsgefühlen schon, die aber mehr oder minder auch immer da sind in den Beinen. Eine Art Schulter-Arm-Syndrom vor allem rechts (dumpfe Schmerzen und ein sehr merkwürdiges Gefühl, wenn ich den Arm hebe, fast als ginge es nicht) habe ich immer. Es könnte sein, dass dies von den Bandscheibenvorfällen bei HWK5-7 kommt - das ist aber bisher nur meine These. Ich habe vor, meinen Atlastherapeuten, Dr. K. aus HH, bei Gelegenheit danach zu fragen.

Gibt es Übungen, Medikamente etc., die helfen könnten?
Ich meine, dass mir mein Mini-Trampolin-Training deutlich hilft, mich sicherer auf dem Boden zu fühlen. Auch Koordinationsstörungen zwischen Armen und Beinen (koordinierte Bewegungen mit Armen und Beinen ausführen) konnte ich damit etwas trainieren. Ich vermute, dass es sich dabei auch um ein Hirnproblem handelt, wenn diese Koordination nicht so gut funktioniert. (Mit kleinen Kindern wird so etwas im Kindergarten spielerisch geübt.)

Mehr kann ich Dir leider nicht dazu sagen...

Gruß
Kate
 
Hallo Jonie,

ein schwacher Trost: alles, was Du beschreibst, kenne ich genaue so.

Stammhirnprobleme sind ein Aspekt, ein weiterer Störungen der Propriozeptoren (Bewegungsmelder), die sich in Muskeln, Sehnen, Bandscheiben u.a. befinden.

Propriozeptor ? Wikipedia

Durch Fehlstellungen oder Verletzungen im Bereich von Atlas, Axis, Schädel, Wirbelkörper und Gelenke senden sie permanant Fehlinformationen an das Gehirn. Dieses reguliert den Muskeltonus so, wie es nach diesen (Fehl)Informationen richtig wäre.

Beispiel Fehlstellungen im KZÜ:
Die gesendeten Infos würden anzeigen, dass man sich z.B. in einem nach links gedrehten, leicht nach vorn gekippten Stand befindet (als würde man unter den Möbeln Staub saugen). Damit man nicht umkippt, werden entsprechende Muskeln im gesamten Körper angespannt (Rumpf, Beine, Hals, Kopf) und Gelenke bewegt (ISG, Knie, Schultergürtel). Leider sitzen wir aber kerzengerade auf einem Stuhl und blicken stur noch vorn. Auch diese Haltung wird an das Gehirn gemeldet, passt aber nicht zu dem, was die Bewegungsmelder im KZÜ anzeigen. Was soll das Gehirn nun machen? Es kommt zu muskulären Fehlreaktionen mit Missempfindungen, Krämpfen, Schwäche, Schwindel, Sympatikusreaktionen u.a.

Je stärker die Fehlinformationen gegenüber den tatsächlichen überwiegen, desto schlechter geht es einem.

Schlussfolgerung: die richtigen Infos müssen überwiegen.

Ich versuche das durch sportliche Betätigung zu regulieren, die immer wieder die gleiche richtige Muskelspannung benötigt, bei der sich die Statik auch selbst etwas richtet: Inlineskaten, Skilanglauf, Gleichgewichtstraining und leichts Krafttraining. Sie mal in der Rubrik "Sport und Bewegung bei Nitrostress".

https://www.symptome.ch/threads/sport-und-bewegung-bei-nitrostress.7460/page-3#post-296443

Übrigens Vorsicht bei Kieser-Training: Durch die max. Anspannung verschieben sich bei Instabilität und Hypermobilität die Gelenke eher, auch wenn von Dr. K. empfohlen.

Als Behandung hilft mir leichte Osteopathie / craniosakrale Therapie. Die beschriebene Dorn-Methode ist bestimmt auch sehr gut, wenn leichte Manilulationen erlaubt sind.

Dr. Klawunde, FA für Physiotherapie, arbeitet bei seiner Osteopathie sehr viel über diese Rezeptoren (Propriozeptoren) durch einfaches leichtes Antippen, Drücken oder ziehen und erreicht damit beachtliche Erfolge, bis das Genick wieder kippt. Das kann bereits in der folgenden Nacht sein oder Wochen später. Dann bin ich wieder gefragt, denn er rät von zu häufiger Behandlung ab, der Körper reagiert dann einfach nicht mehr. Wie sagt Dr. KuK sinngemäß immer: "Helfen müssen Sie sich selbst, wir geben nur Hilfe zur Selbsthilfe."

Übungen für zu Hause gibt Dr. Klawunde auch:

Für ISG:
Rückenlage: ein Bein anstellen, das andere lang strecken. Angestelltes Bein/Knie nach LINKS kreisen. Dann Wechsel und beachte: auch das andere Bein nur LINKS kreisen.

Für Schultergürtel:
Mit der linken Hand flach über die rechte Schulter fassen, so weit es geht. Hand leicht aufdrücken und nach vorn ziehen, wie bei einer Massage. Wechsel.

Für Kopf-/Kiefergelenke:
Rückenlage, Mund ganz leicht und locker geöfftet. Kopf ganz leicht zur Seite, Kinn etwas auf die Brust, und ganz leicht so tun als ob man den Kopf anheben will. Man darf eigentlich kaum etwas spühren. Halten ca. 10 sec., locker lassen. Das Ganze zur anderen Seite.
Jetzt den Kopf wieder zur Mitte. Mit einer Hand an das Kinn und das Kinn leicht gegen die Hand drücken, halten, locker lasssen.
"Paddelübungen" von Dr. Kunklinski empfinde ich auch angenehm.

Rezeptorübungen
Mit zwei Fingern leichter Druck hinter dem Ohr. (Wenn man den gekippten Atlas spührt, ist hier der richtige Punkt. ) Dann extrem schnell Finger weg nehmen und dabei etwas nach vorn gleiten.
Oder an dieser Stelle ganz schnell hintereinander mit dem Finger leichten Druck ausüben.

... hoffentlich kannst Du damit etwas anfangen.

Was mir hilft, kann bei anderen aber anders wirken. Versuch's einfach mal.

Viele Grüße und gute Besserung
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wow - Ihr seit ja super, ganz herzlichen Dank für all die tollen Anregungen und Übungsvorschläge! Werde mich mal demnächst in Ruhe damit befassen und schauen, was ich davon gut umsetzen kann. Leider habe ich bei vielen Übungen schnell Symptomverschlechterungen, aber das gilt hauptsächlich für Übungen aus dem HWS-Bereich, die kann ich gar nicht durchführen (z.B. die Paddelübung). Aber mal schauen, ich werde das eine oder andere ausprobieren.

Etwas "beruhigend" ist es auch zu wissen, dass es Euch auch so geht. Wenn man nicht mehr laufen kann, dann kommen halt schon Ängste hoch, dass es evtl. doch noch was anderes als "nur" (hüstel, nur ist gut...) die HWS ist. Aber zu dem cervikoenzephalen Syndrom hätte ich nun mal ungern noch einen Gehirntumor, MS oder einen Hirnschlag (oder irgendeine andere fortschreitende Muskelkrankheit)... Und die Symptome ähneln sich ja doch kolossal...

Ich bin jedesmal wieder fassungslos, was der Körper für Symptome produzieren kann durch diese kaputte HWS :-(

Lieben Gruss und tausend Dank und an alle eine gute Besserung!
Jonie
 
Durch Fehlstellungen oder Verletzungen im Bereich von Atlas, Axis, Schädel, Wirbelkörper und Gelenke senden sie permanant Fehlinformationen an das Gehirn. Dieses reguliert den Muskeltonus so, wie es nach diesen (Fehl)Informationen richtig wäre.

Beispiel Fehlstellungen im KZÜ:
Die gesendeten Infos würden anzeigen, dass man sich z.B. in einem nach links gedrehten, leicht nach vorn gekippten Stand befindet (als würde man unter den Möbeln Staub saugen). Damit man nicht umkippt, werden entsprechende Muskeln im gesamten Körper angespannt (Rumpf, Beine, Hals, Kopf) und Gelenke bewegt (ISG, Knie, Schultergürtel). Leider sitzen wir aber kerzengerade auf einem Stuhl und blicken stur noch vorn. Auch diese Haltung wird an das Gehirn gemeldet, passt aber nicht zu dem, was die Bewegungsmelder im KZÜ anzeigen. Was soll das Gehirn nun machen? Es kommt zu muskulären Fehlreaktionen mit Missempfindungen, Krämpfen, Schwäche, Schwindel, Sympatikusreaktionen u.a.

Je stärker die Fehlinformationen gegenüber den tatsächlichen überwiegen, desto schlechter geht es einem.

Diesen Absatz von Krauses habe ich mir die letzten Tage immer wieder im Kopf vorgesagt - ich muss sagen, es ist die allerbeste Beschreibung und Erklärung vieler meiner Symptome, die mir jemals jemand geliefert hat - alle Dutzende Ärzte mit einbezogen!

Mit einemal verstehe ich, warum plötzlich der Boden unter mir nachgibt, nachdem ich zum Beispiel Lift gefahren bin. Es ist dann so, als ob jemand unter mir eine Klappe öffnet. Ich spüre jetzt, dass im Knie solche Propriozeptoren sitzen müssen und das "wegkippen" eine Fehlinformation aus den Knien ist.

Gleiches gilt für Schwindel wenn ich nur ganz, ganz leichte Bewegungen mache oder sogar gar keine Bewegungen sondern nur den Kopf leicht schief halte.
Oder Schwindel beim Autofahren, wenn der Fahrer eine Kurve fährt und ich gleichzeitig mich z.B. nach links umgedreht hatte.

Alles Fehlinformationen.

Und ich verstehe auch, warum ich so steinharte, verkrampfte oft schon spastische Muskel rund um das Genick und dem Sakralgelenk habe und warum meine Wadenmuskulatur Spastiken bekommt - die Muskel versuchen, mich aufrecht zu halten, mich "aufzufangen" wenn der Körper meint zu fallen und zu kippen.

Und ich verstehe auch, warum es mir besser geht, wenn ich z.B. einen Tag lang mal nicht am Computer bin, sondern einen kleinen Ausflug mache und mich bewege. Am Anfang eines Ausflugs denke ich immer "das kann ich nicht schaffen, meine Beine gehören nicht mehr mir, ich werde zusammenbrechen". Und siehe da - je länger ich unterwegs bin, desto besser geht es mir! Die Muskel gehorchen mir wieder viel besser! Spaziergänge sind wirklich ein tolles Wundermittel, auch wenn die Kraft sehr bescheiden ist und nicht ausreicht für eine lange Wanderung. Und auch wenn ich nach einem Bummel am See entlang am nächsten Tag Muskelschmerzen habe als ob ich Marathon gelaufen wäre - unterm Strich geht es mir besser!

Das Zusammenspiel der Muskeln durchs Gehen scheint also die Vernetzungen von Informationen in den Muskeln zu verbessern.

Nur die Augen - die wollen nicht so wie ich will.
Am Freitag war ich z.B. in einem Museum und die optischen Reize waren so viel für mich, dass ich nichts mehr sehen kann. Die Augen sind OK, es ist das Gehirn, was die Reize nicht verarbeiten kann...

Danke Krauses für diese tolle Erklärung, die mich mit Sicherheit wieder einen Schritt weiter gebracht hat!!!

@alle - was haltet Ihr denn von der Dorn-Methode?
Nach Soleus Beitrag habe ich mich ein bisschen damit befasst und hätte auch zwei Therapeuten in meiner Nähe.
Aber es klingt so ein bisschen für mich nach "Einrenken" und bei meiner HWS kann das ja fatal bis tödlich enden (laut Ärzten).
Was sagt Dr. K. zur Dorn-Methode?
Sollte ich es mal wagen oder lieber Finger weg davon lassen?

LG
Jonie
 
Hallo zusammen,

derzeit nur kurz: Die Neurootologie kann wohl inzwischen recht gut erkennen und erklären, wo Schwindel herkommen kann. Ich habe diesbezüglich bei Dr. Mü-Ko. / Soltau umfangreiche Untersuchungen machen lassen. Nach dem, was ich bisher von der Neurootologie verstanden habe, gibt es aber viele verschiedene Möglichkeiten, wo Schwindel herkommen kann. Manche Formen lassen sich dabei gut behandeln (mit bestimmten Trainings).

Was krauses oben geschrieben hat, hat mir der hier vielzitierte Dr. Vo. / ehemals Rieden so ähnlich erklärt. Er meinte u.a., dass Unsicherheit z.B. beim Drehen, Greifen, Treppensteigen etc. davon kommt, dass das KZU (kraniozervikale Übergang) ständig einen leicht falschen Raumstandpunkt an's Gehirn funkt, da der dens eben danct und der Genickbereich ein sehr sensibles Organ ist, das den Raumstandpunkt sehr exakt ermittelt - oder eben nicht. Auch deshalb fühle man sich dauernd gestresst, man muss dauern viel mehr aufpassen, dass man nicht anstößt etc.
Die Gedächtnisproblematik sei laut Volle vermutlich damit verknüpft. Er ist der Auffassung, dass visuell Aufgenommenes / auch Gelesenes mit dem aktuellen Raumstandpunkt verknüpt im Gehirn abgelegt wird. Wackelt das Genick, kann das Gespeicherte nicht schnell genug wiedergefunden werden. Die Dateiendung stimmt nicht mehr und es gibt ein riesen Chaos. Deshalb riet er mir, wenn möglich, bei geschlossenen Augen auditiv zu lernen. Das Abspeichern von Gehörtem gehe nicht per KZÜ-Endung. Außerdem solle ich visuelle Eindrücke reduzieren (ganz schwarze Sonnenbrille).

Vielleicht ist es ganz interessant nebenher zu erwähnen, dass er mit einfachen neurootologischen Tests (Unterberg'scher Tretversuch etc.) die Auswahltests für US-Kampfpiloten gemacht hat. Die müssten sich unter hoher Krafteinwirkung und auch Psychostress sehr schnell in 3D orientieren. Dafür bräuchten sie eine sehr gute HWS.

In dem im Wiki verlinkten Artikel von Dr. Volle gibt er eine komplexe Einführung zur Diagnostik, auch die klinischen Symptome beschreibt er dort etwas.

Einen schönen Sonntag wünscht
Karolus
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jonie :)

Und ich verstehe auch, warum es mir besser geht, wenn ich z.B. einen Tag lang mal nicht am Computer bin, sondern einen kleinen Ausflug mache und mich bewege. Am Anfang eines Ausflugs denke ich immer "das kann ich nicht schaffen, meine Beine gehören nicht mehr mir, ich werde zusammenbrechen". Und siehe da - je länger ich unterwegs bin, desto besser geht es mir! Die Muskel gehorchen mir wieder viel besser! Spaziergänge sind wirklich ein tolles Wundermittel, auch wenn die Kraft sehr bescheiden ist und nicht ausreicht für eine lange Wanderung.
Das geht mir genauso. Der Computer ist ein ganz spezielles Ding... Man kann ja feine Sachen damit machen :wave: und wäre geradezu aufgeschmissen ohne ;) Aber zum einen ist es finde ich nicht einfach, die ideale Arbeitsposition zu finden (habe mein Notebook aufgeständert, das ist schonmal viel besser), zum anderen neigen wohl Viele - auch ich - dazu, lange steif und verkrampft dazusitzen, und dann ist es ja auch für die Augen eine ganz speziell anstrengende Sache... Mir geht es auch besser, wenn ich die Computerarbeit restriktiv handhabe, mindestens für Pausen sorge, in denen ich z.B. kurz auf mein Mini-Trampolin gehe und mich mit Sauerstoff flute. Der Beginn von Spaziergängen/Walken ist für mich auch immer ein Durchhalten auf dem Zahnfleisch: Muskelschmerzen, Kurzatmigkeit, ein Gefühl, als wenn ich auf dem Ersatztank fahre, so dass ich mich mühsam voran quäle. Nach etwa einer halben Stunde wird das dann im Idealfall besser und es stellt sich ein gewisses Wohlbefinden ein. Manchmal auch nicht, entweder weil die energetische Lage zu schlecht ist oder weil jeder Schritt sich quasi in den Hinterkopf bohrt (je härter Schuhe und Untergrund, desto schlimmer) und Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen auslöst. Das Trampolin geht auch an solchen Tage oft noch und die Anfangsschwierigkeiten sind geringer.

Gruß
kate
 
Hallo zusammen :)

und die Anfangsschwierigkeiten sind geringer.

auch wenn es nicht zu diesem Thema passt: Das, was Kate beschreibt, ist inzwischen so ein Grundgefühl von mir. Es ist so schwer sich aufzuraffen, fast egal um was es geht. Manchmal klappt es z.B. mit dem Spazierengehen ganz gut, manchmal überfodert einen ein Spaziergang von vielleicht nur 30 min und ich muss wieder ins Bett...

Liebe Grüße
Karolus :wave:
 
Außerdem solle ich visuelle Eindrücke reduzieren (ganz schwarze Sonnenbrille).

Das ist ja *äusserst* interessant!!!

Ich habe nämlich bei mir selber bemerkt, dass ich mit Sonnenbrille wesentlich besser zurecht komme. Ich ziehe jetzt zum Beispiel selbst im Supermarkt eine Sonnenbrille auf, auch wenn es total doof aussieht, vorallem wenn es draussen in Strömen regnet... Aber ich komme damit besser zurecht und bekomme keine unkoordinierten Attacken bzw. weniger und nicht so starke Attacken.

Nur - erzähle ich das einem Arzt, wird nur ratlos die Schultern gezuckt und mit so einem gewissen Lächeln angeschaut, dass man weiss, die denken, man hat jetzt nur eine Psychokrücke gefunden und nicht wirklich eine körperliche Hilfe... Sprich ich bilde es mir nur ein, dass es hilft...

Ich finde es immer wieder enorm, wie der Austausch hier im Forum einen hilft, seine eigene Krankheit besser und vorallem besser als die Ärzte zu verstehen!

@Kate:
Kate schrieb:
Manchmal auch nicht, entweder weil die energetische Lage zu schlecht ist oder weil jeder Schritt sich quasi in den Hinterkopf bohrt (je härter Schuhe und Untergrund, desto schlimmer) und Schwindel, Benommenheit, Sehstörungen auslöst.

Oh ja, das kenne ich auch nur zu gut.
Furchtbares Gefühl.
Selbst Kauen hat bei mir vor einem Jahr solche Schwindelattacken ausgelöst.
Was mir sehr dabei geholfen hat ist die sehr intensive Myoreflextherapie.
(Die übrigens hier nirgendwo erwähnt wird als Therapiemöglichkeit bei HWS-Schädigungen und ich sie doch so arg empfehlen kann!!!)
Seit der Therapie passiert das sehr viel weniger bis gar nicht mehr.
Klar, es sind andere Symptome hinzu gekommen, aber wenigstens das ist nicht mehr.

Es ist so schwer sich aufzuraffen, fast egal um was es geht.
Ja, das stimmt.
Das ist nicht nur die körperliche Müdigkeit, sondern auch die psychische Müdigkeit und Resignation.
Und - zumindest bei mir - auch die absolute Panik davor, wieder eine Attacke aus heiterem Himmel zu bekommen.
Ich habe schon Panikgefühle, wenn ich nur mal in die Stadt muss. Vorallem ohne Begleitung.
Oder über Nacht alleine zuhause bin.
Oder wenn ich mich mit einer Freundin verabrede.
Oder manchmal auch, wenn ich nur eine Treppe runter gehen soll was holen.
Vor solchen Situation habe ich wirklich Angst - weil mein Körper so unberechenbar ist.
Wenn man wüsste - ich darf mich nicht links drehen, dann kommt eine Attacke oder ähnliches - dann hätte man die Situation besser im Griff. Aber so ist man immer der Willkür der blöden Wirbel ausgeliefert.
Und das macht dieses "depressive" Gefühl, dass alles einem zu viel wird. Weil man ja für kleine Alltagssituationen ja schon so viel Kraft und Energie und vorallem Mut braucht, wie andere für einen Bungee-Jump...

LG
Jonie
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jonie, hallo Karolus, hallo alle :)

Ich habe nämlich bei mir selber bemerkt, dass ich mit Sonnenbrille wesentlich besser zurecht komme. Ich ziehe jetzt zum Beispiel selbst im Supermarkt eine Sonnenbrille auf, auch wenn es total doof aussieht, vorallem wenn es draussen in Strömen regnet... Aber ich komme damit besser zurecht und bekomme keine unkoordinierten Attacken bzw. weniger und nicht so starke Attacken.
Auch wenn es bei mir - zum Glück - nicht um "Attacken" geht: Die Sonnenbrille ist auch mein ständiger Begleiter. Und Dr. V. fragte mich im Auto als erstes, ob er fragen dürfe, warum ich die aufhabe ;) Er durfte. Bei mir ist es v.a. die Blendempfindlichkeit.

Nur - erzähle ich das einem Arzt, wird nur ratlos die Schultern gezuckt und mit so einem gewissen Lächeln angeschaut, dass man weiss, die denken, man hat jetzt nur eine Psychokrücke gefunden und nicht wirklich eine körperliche Hilfe... Sprich ich bilde es mir nur ein, dass es hilft...
Bei irgendeiner Recherche der letzten Tage fand ich sogar einen Ausdruck für dieses "Psycho-Syndrom" :mad: Eine ältere Freundin von mir berichtet, dass sie - wohl in den 80ern - in psychosomatischen Kliniken zum Teil gezwungen wurde, die Sonnenbrille abzunehmen, obwohl sie sie auch wegen körperlicher Symptome auf hatte (sie ist mindestens u.a. amalgamvergiftet).

Selbst Kauen hat bei mir vor einem Jahr solche Schwindelattacken ausgelöst.
Es sind bei mir wie gesagt - zum Glück - keine Attacken, ich habe daher auch keine Angst vor'm Rausgehen. Es wird - in der beschriebenen Verfassung - "nur" der Boden irgendwie weich, ich sehe mehr oder minder nur schemenhaft und der Hinterkopf tut weh, d.h. die Sache macht überhaupt keinen Spass mehr :mad:

Was mir sehr dabei geholfen hat ist die sehr intensive Myoreflextherapie.
(Die übrigens hier nirgendwo erwähnt wird als Therapiemöglichkeit bei HWS-Schädigungen und ich sie doch so arg empfehlen kann!!!)
Dann mach' doch gern mal einen Thread auf und berichte :)

Karolus schrieb:
Es ist so schwer sich aufzuraffen, fast egal um was es geht.
Bei mir ist's eher so, dass der Antrieb da ist (ich bin vom Typ her eher hyperaktiv, sollte mir manchmal mehr Ruhe gönnen), aber die Durchführung ist oftmals so erschwert und quälend, dass die Laune dann mit dem Befinden auch den Bach runter geht... Achtung - auch hier ein Fallstrick: Ärzte neigen hier dazu, den Kausalzusammenhang zu verdrehen, einem eine (larvierte) Depression zu unterstellen. Dabei macht es auch garnichts, wenn man selbst sich nicht als depressiv empfindet. Wie praktisch.

jonielady schrieb:
Und - zumindest bei mir - auch die absolute Panik davor, wieder eine Attacke aus heiterem Himmel zu bekommen.
Das kann ich schon nachvollziehen. Hoffentlich kannst Du da eine Besserung erzielen :)

Liebe Grüße
Kate
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jonie, hallo Kate, hallo zusammen :)

Bei mir ist's eher so, dass der Antrieb da ist (ich bin vom Typ her eher hyperaktiv, sollte mir manchmal mehr Ruhe gönnen), aber die Durchführung ist oftmals so erschwert und quälend, dass die Laune dann mit dem Befinden auch den Bach runter geht...

Ich denke nicht, dass es bei mir im eigentlichen Sinne am "inneren" Antrieb liegt. Ich bin oft nach kürzester Zeit der körperlichen oder geistigen Anforderung stark erschöpft (Laktat-Pyruvat-Verhältnis 134:1; NO 698). Und diese ständige Erfahrung erhöht dann schon indirekt die Schwelle, mit etwas anzufangen, wobei ich oftmals auch schon zu erschöpft bzw. verpeilt bin, um mit etwas sinnvoll anfangen zu können.

Achtung - auch hier ein Fallstrick: Ärzte neigen hier dazu, den Kausalzusammenhang zu verdrehen, einem eine (larvierte) Depression zu unterstellen. Dabei macht es auch garnichts, wenn man selbst sich nicht als depressiv empfindet. Wie praktisch.

Oh, wie schön :D. Eine larvierte Depression wurde mir auch schon "diagnostiziert", und zwar von meinem Freund Martinus hier im Forum: https://www.symptome.ch/threads/nitrosativer-stress-befunde.14270/page-3#post-212024 :ironie:

Liebe Grüße
Karolus
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Oh, wie schön :D. Eine larvierte Depression wurde mir auch schon "diagnostiziert", und zwar von meinem Freund Martinus hier im Forum: https://www.symptome.ch/threads/nitrosativer-stress-befunde.14270/page-3#post-212024 :ironie:
Dass Du das wieder ausgebuddelt hast :))):))):)))

Brigitka hat in der Tat Recht, dass der frühe Vogel den Wurm fängt.:D
Ich hoffe übrigens, dass Du heute recht viele Würmer fangen konntest :daumendrueck:

Jetzt im Ernst - ich wollte hierzu nochmal was sagen:
Kate schrieb:
Das Trampolin geht auch an solchen Tage oft noch und die Anfangsschwierigkeiten sind geringer.
Damit meinte ich ganz konkret: Keine Muskelschmerzen, keine Kurzatmigkeit, kein Schwindel, kein Gefühl, dass der "Stecker raus" ist und gar keine Energie da ist. Das Gerät ist einfach genial :bang:

Guten Abend
Kate
 
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Hallo,

Dein Eintrag ist nun schon ziemlich lange her.

Ich habe exakt die gleichen Symptome - und bin schon langer auf der Suche
nach Lösungen für das Problem.

Wie geht es Dir denn jetzt im Jahre 2013?

LG Jerri :wave:

... ein Symptom, das mich immer mehr beschäftigt sind die Koordinationsstörungen in Armen und Beinen.

Besonders in den Beinen habe ich oft ein Gefühl der "Kontrolllosigkeit", so als ob die nicht zu mir gehören. Ich stakse dann wie ein Storch im Salat herum. Eine subjektiv empfundene Schwäche mit Zittern kommt hinzu (Muskelkraft ist aber nicht geschwächt, es ist eher so, als ob ich die Muskeln nicht kontrollieren könnte).

Ähnliches in den Armen und Händen.

Einher geht das oft mit Taubheitsgefühlen rund um den Mund.

Zeitgleich empfinde ich immer Schmerzen im Sakralgelenk (Beine) und im Schulterbereich (Arme), so als ob die Störungen von dort kommen und ausstrahlen, weiss das aber nicht genau.

Meine Ärzte hier in CH sind ratlos

Würde mir das jemand schildern, dann würde ich sagen "Du hast MS".

Ärzte sind sich ja aber "sicher", dass es alles von meiner HWS kommt....

Deshalb meine Frage - kennt Ihr auch solche Symptome? Hat Dr. K. dazu mal was gesagt? Gibt es Übungen, Medikamente etc., die helfen könnten?
Könnte es von der Abdrückung meines Rückenmarks C4,C5,C6 kommen?

Ich habe das Gefühl, dass es zur Zeit immer schlimmer damit wird.
Es gibt Tage oder auch Stunden, da ist es besser. Und dann kommt es wieder dicke... Es ist also nicht konstant gleich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Jonie, hallo Jerri, hallo an alle anderen, :wave:

ein kurzes Lebenszeichen von mir ans Forum. Ich habe es lange nicht mehr geschafft, mich zu melden, aber jetzt möchte ich doch mal wieder schnell was schreiben.

Auch ich kenne diese Koordinationsstörungen, in unterschiedlicher Ausprägung. An ganz schlechten Tagen kann ich kaum am Rechner tippen; auch an der Handschrift sieht man deutlich, ob ein guter oder ein schlechter Tag ist.

Durch Zufall ist mir schließlich eine Leitlinie der awmf in die Hände gefallen, bei der es um zervikale Myelopathie geht. Diese Leitlinie befasst sich zwar nicht speziell mit der oberen Halswirbelsäule, aber ich finde die dort aufgelisteten Symptome, die Erklärungsansätze sowie die differentialdiagnostischen Überlegungen trotzdem sehr interessant und aufschlussreich (und das von schulmedizinischer Seite - erstaunlich!). Unter anderem werden dort Störungen der Feinmechanik als ein Symptom bei zervikaler Myelopathie aufgelistet. Es wird darauf verwiesen, dass differentialdiagnostisch ein funktioneller Vitamin B12-Mangel abgeklärt werden sollte (also intrazellulär); die Bestimmung des Serumwertes reiche nicht aus.

Hier der Link:

AWMF: Detail

Ein Arzt sagte mir inzwischen, dass Symptome einer Myelopathie durchaus auftreten können, auch wenn noch keine Signalveränderung im MRT sichtbar ist.

Bei mir ist es so, dass die Symptome dann bestehen, wenn in meiner oberen HWS mal wieder spürbar etwas verhakt oder verrutscht ist. Ich vermute, dass in diesen Phasen zum einen die Propriozeption gestört ist, zum anderen aber vielleicht auch das Rückenmark oder die Blutversorgung des Rückenmarks eingeengt wird. Zum Glück waren die Symptome bisher immer wieder rückläufig, wenn in der oberen HWS wieder alles am richtigen Fleck sass.

Da im Anfangsbeitrag die Frage aufgetaucht ist, ob es Zusammenhänge zwischen Koordinationsstörungen und zervikaler Spinalkanalstenose geben kann: Laut dieser Leitlinie wohl ja - es ist also vielleicht schon sinnvoll, diese Symptome beim Arzt anzugeben. Ob der Arzt diese Leitlinie kennt, ist natürlich noch mal eine andere Frage...

Viele Grüße und alles Gute,

odyssina
 
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