Histaminintoleranz & Histapenie - was nun?

Kate

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Hallo zusammen,

ich habe nun alle meine Histamin-Werte. Es hat eine Überraschung gegeben und wenn ich nicht schon gelesen hätte, dass eine HI sich nicht unbedingt in Laborwerten wiederfindet, wäre ich jetzt sehr misstrauisch, ob die Werte überhaupt stimmen:

Histamin im Vollblut 21,9 mg/l (20,0 - 100,0)
DAO-Aktivität 24,0 IU/ml (> 9, Graubereich 3 - 9, Histaminintoleranz < 3)
Methylhistamin im 24 Std.-Urin 133,9 mg/d (40 - 238)

Ich lese bei KEAC völlig andere Referenzwerte für Vollblut-Histamin (28 - 51 µg/l - das heißt eine um Größenordnungen andere Maßeinheit)! Leni, kannst Du dazu vielleicht etwas sagen?

Das heißt also, bezieht man Messungenauigkeiten und Schwankungen mit ein, dass ich eher eine (latente) HistaPENIE habe. Und jetzt in einem merkwürdigen Dilemma bin: Ich sollte eigentlich den Histaminspiegel erhöhen, vertrage aber keine Histaminreichen Nahrungsmittel ?!

Und wieso habe ich das Kryptosan nicht vertragen (ich hatte die Folsäure in Verdacht)? Kann es sein, dass ich vormals eine Histadelie hatte und durch den B6-Konsum nun in die - penie geraten bin? Habe ich zuviel Vitamin C genommen (Hochdosistherapie letzten Sommer)? Oder habe ich mir nur eingebildet, dass ich das Kryptosan nicht vertrage (es geht mir ja immer mal schlecht)?

KEAC argumentiert bei Histapenie ja mit dem hohen Kupferspiegel, aber müsste der durch den hohen Zinkkonsum (teils knapp 90 mg/d, im Moment knapp 60 mg/d) nicht längst gesunken sein?

Ich las bei KEAC von ProHis gegen Histapenie - weiß einer von Euch, was da drin ist? Auch von B3 ist die Rede, aber nach Rohis Schilderungen hätte ich da schwere Bedenken. Im Kryptosan, dass ich nun angesichts des Ergebnisses wohl doch aufbrauchen werde, ist allerdings auch B3 drin (16,5 mg / Kapsel).

Gruß
Kate

(Mit diesem Histamin-Wert erfülle ich übrigens nun schon zwei von Kuklinskis Mitochondropathie-typischen Parametern NICHT - erstaunlich, wo seine Symptombeschreibungen so gut auf mich passen.)
 
Hallo Kate,

Auszug aus dem Entscheidungsbaum der KEAC:
Vollblut Histamintest (Referenzwert 28 - 51 µg/l)

a) > 51 erhöhter Histaminspiegel; Histamin-Empfindlichkeit -> Methionin/Kalzium; Diät

b) 28 – 51 keine Histamin-Überempfindlichkeit

c) 24 – 28 wenig Histamin-Überempfindlichkeit – Niacinamid und histaminreduzierte Diät

d) < 24 ausgeprägte Histamin-Überempfindlichkeit -> ProHis und histaminfreie Diät
Das hattest Du übrigens selbst getippt, ich habe es aus folgendem Thread:
https://www.symptome.ch/threads/keac-untersuchungs-fahrplan-druckfehler-fragen.1626/#post-11958
Abgesehen von der falschen Größenordnung, trifft es ja bei Dir genau zu. Man müsste mal im Buch nachsehen, ob da noch mehr dazu steht.

Bezüglich ProHis glaube ich mich erinnern zu können, daß es das gar nicht mehr gibt. Vielleicht kann Leni etwas dazu sagen.
Liebe Grüße

Günter
P.S. Bezüglich Kuklinski: Ich habe da immer noch meine eigene und andere Meinung: die Mitochondropathie ist nur Folge der Schwermetall-Vergiftung im Innern der Zelle, die die zelleigene NO-Abwehr aktiviert.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Günter,

danke für Deine Antwort. Den Entscheidungsbaum kenne ich. Aber was ist mit der Maßeinheit??? Wenn man unterstellt, dass da ein Tippfehler vorliegt, könnte ich die abweichenden Referenzwerte so interpretieren, dass KEAC eben aus Erfahrung den "üblichen" Referenzbereich eingeschränkt hat.

Auch wenn es das ProHis nicht mehr gibt, würden mich die Inhaltsstoffe interessieren. Ich könnte sie mir ja auch selbst zusammenstellen. Also wäre ich dankbar, wenn mir jemand diese nennen könnte!

Vit C und Calcium (die als Histamin-abbauend gelten) nehme ich übrigens, und werde es wohl auch trotzdem weiternehmen, weil so einige Symptome dadurch besser wurden (PMS / Mastodynie-Schmerzen / Regelschmerzen / Durchblutungsstörungen im Kopf).

Ich kenne Deine Kuklinski-Kritik, sie trifft aber nicht wirklich, denn er stellt selbst Xenobiotika als mögliche Ursache dar. Allerdings als EINE mögliche Ursache und das scheint mir schon angemessen, denn wir sind ja vielen Einflüssen ausgesetzt. Lt. K. gibt eine vererbbare Form, sowie eine "induzierbare NO-Belastung".

Induzierbare NO-Synthese (iNOS) als Faktor des Immunsystems. Die induzierbare Form steigt bei Infekten durch Bakterien, Viren, Parasitosen, aber auch durch Chemikalienbelastungen an.

Viele Grüße
Kate

P.S. Übrigens wäre ich nach den Pfeiffer-Kriterien absolut der Histadelie-Typ und nicht der Histapenie-Typ...
 
Hallo Kate,

ein Faktor 1000 bei sonst in etwa übereinstimmenden Werten kann nur ein Tippfehler sein. Aber warten wir, was Leni dazu sagt, auch zum ProHis.
Liebe Grüße

Günter
 
Hallo zusammen,

hat denn keiner von Euch Histapenie? Das soll doch relativ häufig sein...

Falls doch:

- Ist es bei Euch auch mit Histamin-Intoleranz verbunden?
- Wie ernährt Ihr Euch?
- Wie behandelt Ihr es?
- Habt Ihr mal Nachkontrollen gemacht, ob der Histaminspiegel tatsächlich gesteigert wurde durch die Maßnahmen?

(Vielleicht könnten wir mal eine Umfrage starten? Histadelie / Histapenie / normaler Histaminspiegel im Blut / nicht untersucht . Hier fehlt dann allerdings der Zusammenhang mit der Histaminin-Intoleranz, aber das wird wohl zu kompliziert.)

Weiß wirklich keiner, wie das ProHis zusammengesetzt ist?

Und was ist mit dem Einheiten-Salat?

Ich fühl mich grad schrecklich allein, schnief.

Gruß
Kate

P.S. Mal ganz abgesehen von den theoretischen Fragen... Die Argumentation, warum Histapenie bei KPU auftreten kann hatte ich so verstanden:

KPU --> hoher Kupferspiegel --> viel DAO --> wenig Histamin

Meine DAO-Aktivität ist "normal", allerdings ist beim Referenzbereich auch keine Obergrenze angegeben! Gibt es vielleicht beim KEAC eine?
 
Hallo Kate,

ich habe gerade eine englische Seite gefunden, die sich mit Histamin befasst:
www.iwdl.net/histamine.htm
Hier noch ein drastischer Erfahrungsbericht bezüglich Schilddrüse und KPU:
https://www.bioprofit.de/41028.html
Wollen wir das auch in die Linksliste aufnehmen oder ist das für einen Neuling zu viel?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rohi,

der bioprofit-Link ist echt Spitze... Kostproben für alle:

Weiß der Arzt nicht aus noch ein, kann es nur die Psyche sein.

Auch hier wurde mir - wie bei der Heilpraktikerin - tatsächlich zugehört. Eine absolute Ausnahme in deutschen Arztpraxen.

schickte mich meine Private Krankenversicherung dann zum Vertrauensarzt, dem Leiter eines städtischen Gesundheitsamtes. Bereits vor der Untersuchung teilte er mir mit, dass ich vermutlich voll arbeitsfähig sei. Die oberflächliche Untersuchung dauerte eine halbe Stunde und erinnerte mich irgendwie an meine Musterung. Ergebnis: "Symptomenbildung bei psychischer Überlagerung - der Patient ist seit geraumer Zeit voll arbeitsfähig."

Weiterere Feststellung im Gutachten: "Im Bereich der Mundhöhle zeigt sich ein saniertes Gebiss". .... und bei dem Professor war offenbar die Sehhilfe auch stark sanierungsbedürftig. Ich kann mich jedenfalls an keine Gebisssanierung erinnern. Während der halbstündigen Untersuchung stellte er noch fest, dass mein "formales Denken ungestört" war und "keine pathologischen Gedankeninhalte" vorlagen.

Die haben wohl Fertig-Formulare für sowas...

Jetzt fügten sich die Puzzleteile langsam zu einem Bild. Allerdings musste ich selber puzzlen - meine Ärzte hatten keine Puzzleausbildung.

Zusätzlich traten oft krampfartige Lähmungserscheinungen auf. Bei vollem Bewusstsein und beschleunigtem Puls war der Körper komplett bewegungsunfähig. Das ganze dauerte zwar immer nur wenige Minuten, fühlte sich aber sehr bedrohlich an. Meinem damaligen Hausarzt hatte ich diesen Zustand beschrieben, er konnte mir aber als Erklärung nur "posttraumatische Epilepsie" liefern.

Mein Vertrauen in die ärztliche "Kunst" ist einer doch sehr nüchternen Betrachtungsweise gewichen. Heute bin ich diesbezüglich sehr kritisch und sehe den Arzt als gleichberechtigten Dienstleister.

Das ist einfach nur genial beschrieben und ich würde es - mit einem entsprechenden Kommentar - auf jeden Fall in die Linkliste tun. Es ist auch ein sehr abschreckendes Beispiel dafür, was einem mit einer privaten KV passieren kann.

Gruß
Kate

P.S. Den anderen Link habe ich noch nicht geschafft...
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo,
verstehe ich diesen link richtig?
- kann hashimoto auch da sein, wenn alle, ganz alle sd-werte im blut im referenzbereich sind?
viele grüsse von shelley :wave:
 
Hallo Rohi,

die Linkliste ist nicht nur für Neulinge, sondern auch für die "alten Hasen".
Der Erfahrungsbericht gehört unbedingt hinein!
Liebe Grüße

Günter
 
Hallo Rohi,
dieser Bericht über Hashimoto ist ja wirklich ein Horrorbericht und sehr lesenswert. Ich werde ihn ausdrucken und meinem Hausarzt mitbringen. In einigen Sachen erkenne ich mich wieder, obwohl meine Werte angeblich auch ganz ok sind...

Danke und Gruss,
Uta
 
Hallo Günter,

was hältst Du von meiner Idee mit der Umfrage?

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass ich hier die Einzige bin, die ihren Histaminwert hat untersuchen lassen...

Gruß
Kate
 
Hallo Kate,

dann mach doch mal eine!
Ich kann übrigens nicht mit diesem Wert dienen.
Liebe Grüße

Günter
 
Hallo Günter,

ich dachte, sowas machen Moderatoren :D

Ich werde mal überlegen, wie ich sie gestalte und gucken, wie das geht. Wegen des ProHis habe ich auch immer noch keine Antwort, schon eigenartig.

Liebe Grüße
Kate
 
sorry, blondine schreibt:
- was war prohis nochmals?
und noch ne dumme frage:
- kann man schilddrüsekrankheit haben mit normalen werten?
- welche?
- wie erkennt man denn diese krankheiten, wenn nicht mit werten?
 
Hallo Shelley,

das ProHis ist ein Präparat gegen Histapenie (also zur Steigerung des Histaminspiegels), das ehemals von KEAC empfohlen (und vertrieben?) wurde und jetzt spurlos in einem mystischen Nebel verschwunden ist...

Schilddrüsenwerte sind eine umstrittene Sache. Ich hatte letzten Sommer alle 6 hier empfohlenen untersuchen lassen, alle waren im Normbereich (und damit für die Schulmediziner ohne Befund) und dennoch haben mir hier einige Hashi-Betroffene nahegelegt, dass

1. die Tatsache, DASS Antikörper gemessen wurden, schon auf einen krankhaften (Autoimmun-)Prozess hinweist

2. meine Hormone fT3 und fT4 besser etwas höher wären

3. dass ich durchaus Thyroxin einnehmen könnte und sollte

Den Schilddrüsendoc habe ich direkt drauf angesprochen, der sagte nur "damit würden Sie sich nichts Gutes tun, sie würden noch mehr abnehmen" und "Antikörper sind in einem gewissen Maß normal". Mein Ultraschall sei auch normal, die SD klein, aber nicht zu klein.

Ich bin also genau so verunsichert wie Du, zumal viele meiner Symptome schilddrüsig klingen und Mutter und eine Schwester Hashi haben. Rohis Link (die Leidensgeschichte) hat mich noch ein Stück weiter verunsichert, weil dort offenbar mehrere Ärzte nicht in der Lage waren, inhomogene Struktur und echoarme Zonen im Ultraschall zu erkennen...

Grüße
Kate
 
Ich hatte damals im Hashi-Forum angefragt, um eine Formulierung für die FAQ-Empfehlung für KPU'ler zu erarbeiten. Ich hatte mich dann tagelang im Forum und per Mail herumgestritten, weil es mir eigentlich nicht gelingen wollte, eine eindeutige und allgemeingültige Empfehlung zu bekommen. Ich war damals echt verzweifelt. Es gibt keine Regel bei Hashimoto, bei der es nicht auch eine Ausnahme gibt. Es gab u.a. auch die ganz extreme Meinung, die besagt, daß man auf die ganzen Laborwerte überhaupt nichts geben kann und die Hashi-Symptome wichtiger sind. Es gibt offensichtlich Leute mit normalen Befunden, die trotzdem Hashi-Symptome haben und auf eine Hashi-Behandlung positiv ansprechen.

Die in der FAQ geschriebene Empfehlung ist ein Kompromiß, um überhaupt etwas empfehlen zu können. Man sollte grundsätzlich die Hashi-Seite mal besuchen und sich dort die grundlegenden Dinge durchlesen. Und es kann nichts schaden und wird von mir auch so empfohlen, sich mit allen Schilddrüsenwerten und einer Symptombeschreibung mal im Hashi-Forum vorzustellen. Dort sind die Spezialisten und fragen kostet nix (sie freuen sich natürlich über ein liebes Dankeschön!).
Liebe Grüße

Günter
 
Ich muß Günter recht geben ,die Werte sind oft "normal",obwohl sie nicht normal sind. Dr.Kaam steg hat uns das auf der Versammlung erklärt.Auch sollte man auf die T3 und T4 Werte nicht so großen Wert legen ,denn die T2 Werte sind viel aussagekräftiger.Wie die gemessen werden müßte uns Leni noch mal sagen.
Ihr braucht nicht verunsichert sein,denn die normalen in unseren Praxen angewendeten Werte sind nicht normgerecht.Hier sind die Symptomer viel aussagekräftiger.Ein Prof hatte in den USA dies zu bedenken gegeben ,weil seine Untersuchungen etwas anderes aussagten .Er war auf einem Kongress. Seitdem überziehen ihn die Pharmafirmen mit Prozessen in Milliardenhöhe,nur weil sie ihre Pfründe schwinden sehen.
Hört auf eure Symptome.:idee:
M.
 
danke

und jetzt ist mein text zu kurz, aber ich mag nicht mehr schreiben.
hoffentlich klappt es jetzt mit senden.
 
Hallo,

hier kommt ein Gedanke zum Zusammenhang Histapenie/HI, den ich schon ab und an mal hatte und auf den mich Uta nochmal gebracht hat kürzlich:

Kann es nicht sein, dass jemand, der schon länger HI hat und deshalb Histamin-arm isst, DESHALB nach einiger Zeit einen niedrigen Histaminspiegel (im Blut) hat?

Vom KEAC wird es umgekehrt beschrieben: (KPU -> viel -> Kupfer -> viel DAO ->) wenig Histamin -> HI.

Gruß
Kate
 
Kate schrieb:
Kann es nicht sein, dass jemand, der schon länger HI hat und deshalb Histamin-arm isst, DESHALB nach einiger Zeit einen niedrigen Histaminspiegel (im Blut) hat?
JA! Dr. Jarisch schreibt in seinem Buch "Histaminintoleranz" so etwas, daß nach längerer konsequenter Diät die Werte in den Normalbereich sinken können, so daß vergleichbar einem Zuckerkranken, der optimal eingestellt ist, keine krankhaften WErte gefunden werde könnten...

liebe Grüße
Babajaga :hexe:

Stell doch Deine Fragen mal auf www.libase.de im Histamin-Board, da gibt´s ja auch eine ganze Reihe Betroffener, vielleicht findest Du dort ein paar Antworten, und Vergleichswerte die Dir weiterhelfen?
 
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