Die Pyrrolurie ist weit verbreitet und führt aufgrund des kombinierten Mangels zu vielen spezifischen, oft leicht zu behandelnden Störungen.
Durch die chronischen Vitamin B6- und Zinkdefizite, die im Laufe des Lebens zunehmen, können Störungen auf folgenden Ebenen auftreten:
1. Störungen im Aminstoffwechsel:
Hier werden Neurotransmitter (Dopamin, Serotonin, Noradrenalin, Gamma-Aminobuttersäure) beeinflußt, so daß Hirnfunktionsstörungen mit Einschränkung der Gedächtnisleistungen, der Aktivität, des Antriebes bis hin zu ”psychiatrischen” Symptomen (ähnlich einer Schizophrenie oder Depression) auftreten können.
Besonders typisch für die KPU sind das fehlende Erinnerungsvermögen an Träume (“ich träume jetzt weniger als früher“), ein schlechtes akustisches Namensgedächtnis sowie eine Stressintoleranz. Diese kann soweit führen, dass Menschen mit Pyrrolurie unter Stress tatsächlich mit großen Ängsten verbundene Zustände erleben, was durchaus zu einer Einweisung in eine psychiatrische Anstalt führen kann!
Schätzungsweise 9 Millionen Menschen im deutschsprachigen Raum sind pyrrolurisch. Bei etwa 300000 von ihnen kommt es in ihrem Leben aufgrund der Defizite zu einer behandlungswürdigen Psychose. Der auch nutriologisch denkende Arzt findet dann in einer solcherart entstanden Psychose eine ungewöhnlich dankbare therapeutische Aufgabe!
2. Auch periphere Amine werden im Abbau gestört. Zum Beispiel kann Histamin nicht zeitgerecht abgebaut werden. Es treten zahlreiche (pseudo)allergische Reaktionen auf, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, und Intoleranzen.
3. B6 ist für die Eiweißbildung notwendig, damit auch für die Antikörperbildung. Chronische Defizite führen folglich häufig zu Immunschwächen, rezidivierenden Infekten, Infektionen und dergleichen.
4. Chronische Zinkdefizite begünstigen Hauterkrankungen, die sich in Ausschlägen, Ekzemneigungen, Sonnenlichtunverträglichkeiten, Entzündungsbereitschaft, Hautirritationen, Xerodermie usw. ausdrückt.
Ein häufiges und leicht erkennbares Zeichen eines Zinkmangels ist die Leukonychie, kleinere oder größere weiße Flecken auf den Fingernägeln, weißliche opaque Nägel sowie weiße Querstreifen (26). Weitere Zeichen eines Zinkmangels können sein brüchige Nägel und Haarausfall. Im Rahmen der Immunleistungen führt Zink-Defizit zu einer reduzierten Infektabwehr mit chronisch-rezidivierenden Infekten.
5. B6 ist notwendig zur Neubildung von Glutathion, der für den Menschen wichtigsten intrazellulären Entgiftungssubstanz. Chronische B6-Defizite führen häufig zu Glutathionmangelzuständen und damit zu einer geringeren Entgiftungskapazität des Organismus. Als Folge zeigt sich eine höhere Empfindlichkeit gegenüber Reinigungs-, Lösungsmitteln, Schadstoffausgasungen in die Raumluft als auch viele weiteren Stoffen aus dem häuslichen und beruflichen Umfeld.
6. Von Vit. B6 und auch Zink sind je etwa 200 Enzyme abhängig. Defizite führen somit zu Funktionseinschränkungen bis zum –ausfall der jeweiligen Enzyme mit entsprechenden Folgen. Wundheilungsstörungen, Haut- und Haarprobleme sowie Rücken- und Gelenksschmerzen bei Zinkmangel haben ihre Ursache unter anderem in einer verminderten Funktion von Zink-Metalloenzymen, die ihrerseits wiederum für den Aufbau von kollagenen und elastischen Fasern notwendig sind. ....