Fleisch: ja oder nein?

Was habe ich nicht ernst gemeint? Das mit der Allgemeinbildung? Ich war wirklich überrascht halt, dass man "Chabis" nicht verstanden hat....so what.

...also und wer jetzt hier in der Mehrheit ist oder nicht, spielt ja wirklich keine Rolle - es ist halt ein .ch - Forum.
 
Und ich war überrascht, dass Du überrascht warst. Und ja, das
sehe ich auch so. Ich fand das eher einen interessanten und lustigen Austausch (im anderen Thread). Wegen der .ch-Endung werde ich keinen Sprachkurs belegen, da hoffe ich auf Dein Verständnis. Man kann ja immer fragen.

💞
 
Nein....Deutsche, die sich auf Schweizerdeutsch einlassen...ist nicht jedem gegeben.
Mein Vater war ja auch Deutscher - klar..man hat mit ihm schon Schweizerdeutsch reden können - Akzent und gewisse Ausdrücke blieben aber deutsch.
 
Fleisch ja oder nein? Hier sind 5 Gründe Pro und Kontra!


Grüße von Wildaster 💞
Es besteht ein in jeder Hinsicht gewaltiger Unterschied zwischen Fleisch aus intensiver industrieller Haltung und extensiver Weidehaltung. Das Betrifft jeden Bereich, der damit auch nur annährend zu tun hat. Ökosysteme, ethische Aspekte, gesundheitliche Fragen, die Ökonomie sowie soziale und kulturelle Auswirkungen. Die Unterschiede zwischen den beiden Produktionsmodellen sind diametral gegensätzlich.
Bei der Diskussion hier wäre es super, wenn man, spricht man vom Fleisch, hoch qualitatives Fleisch aus artgerechter vorausgestzt wird.
 
Die Milchprodukte dürfen hier nicht vergessen werden, die sollten auch aus tierwohlgerechter Haltung stammen.
(das ist zwar nicht das Thema im Thread, dennoch möchte ich gerne darauf hin weisen, da das manchmal vergessen wird).
Das können sich leider heute nicht mehr viele Leute leisten. Eine Großfamilie beispielsweise, oder Rentner.

Da ich auch nicht so viel Geld zur Verfügung habe, kaufe ich sehr selten etwas tierwohlgerechtes Fleisch.
Fleisch von einem konventionellem Metzger ist meist nicht aus artgerechter Haltung, auch wenn dieser mit regionaler Ware wirbt aus diesem oder jenem Betrieb in der Nähe.
Den sollte man sich dann erstmal ansehen, oft sind das Großhöfe, die ihre Tiere nicht besser behandeln bzw. die Tiere keine Weide haben für freien Lauf und frisches Gras.
 
Es kommt im Text auch ein Argument für das aus gesundheitlichen Gründen oft geschmähte "rote Fleisch" vor (das ich zum ersten Mal höre) - allerdings nur, wenn sie grasgefüttert sind:
Konjugierte Linolsäure ist eine Fettsäure, die praktisch nur in wiederkäuenden Tieren vorkommt. Konjugierte Linolsäure -oder CLA- hilft nach aktuellem Kenntnisstand der Wissenschaft beim Fettabbau und Muskelaufbau. Weiterhin gibt es Hinweise darauf, dass sie das Wachstum von Tumoren bremst. Werden Rinder allerdings mit Getreide bzw. Kraftfutter gefüttert, verlieren Sie binnen 2 Wochen die Konjugierte Linolsäure.
 
Wenn das nur für grasfressende Tiere gilt, bleibt das Angebot von diesem Fleisch wohl auch eher ziemlich bescheiden.
 
Das vermute ich auch (ich hätte hier mind. 2 Bezugsquellen, direkt von Höfen, wobei einer weiter weg ist, aber 2 mal pro Woche auf Nachmittags-Wochenmärkten steht). Denns hat sowas aber auch zumindest ab und an. Es könnte Liefermöglichkeiten (entsprechend gekühlt) geben und Wild bliebe vielleicht noch? Soweit ich das verstanden habe, spielt der Pansen dabei eine Rolle, den haben wohl z.B. Hirsche (Elche, Rentiere, Antilopen, Büffel und einige Arten von Wildschweinen?).

Zu den gesundheitlichen Wirkungen von konjugierter Linolsäure/CLA: Die scheinen umstritten, siehe z.B.
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat im Zuge von Artikel 13 der Verordnung (EG) Nr. 1924/2006 (Health Claims) positive Gesundheitsaussagen für konjugierte Linolsäuren wissenschaftlich geprüft. In 14 von 16 Interventionsstudien an Menschen konnte kein signifikanter Effekt auf das Körpergewicht festgestellt werden. Eine Auswirkung auf die Lean Body Mass (LBM), die fettfreie Körpermasse (Magermasse), konnte ebenfalls nicht gezeigt werden. Ein Einfluss auf die Insulinsensitivität, die Empfindlichkeit der Insulinrezeptoren gegenüber Insulin, sieht die EFSA als nicht erwiesen an. Auch eine antioxidative Wirkung, welche DNA, Proteine und Lipide vor Oxidativem Schaden schützt, konnte nicht nachgewiesen werden. Eine Stimulierung des Immunsystems durch schützende Antikörper gegen Krankheitserreger konnte ebenfalls nicht bewiesen werden.[4]

Die dort angegebene Quelle [4] stammt allerdings von 2010:
Scientific Opinion on the substantiation of health claims related to conjugated linoleic acid (CLA) isomers and contribution to the maintenance or achievement of a normal body weight (ID 686, 726, 1516, 1518, 2892, 3165), increase in lean body mass (ID 498, 731), increase in insulin sensitivity (ID 1517), protection of DNA, proteins and lipids from oxidative damage (ID 564, 1937), and contribution to immune defences by stimulation of production of protective antibodies in response to vaccination (ID 687, 1519) pursuant to Article 13(1) of Regulation (EC) No 1924/2006 In: EFSA Journal. 8(10), 2010, S. 1794, doi:https://www.efsa.europa.eu/en/efsajournal/pub/1794.

Hier wird immerhin von Tierversuchen und Studien mit Zellkulturen berichtet, die auf eine positive Wirkung der CLA auf die Gesundheit hinweisen; die genannten Studien sind allerdings auch alle etwas älter:

Auch laut UGB (Archivartikel, auch mit nur älteren Quellen) wird diese bisher nur vermutet und konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden. Sie schreiben als Fazit (Hervorhebung von mir):
Mit unserer Nahrung nehmen wir täglich etwa 300-500 Milligramm CLA auf. Überträgt man die in den Tierexperimenten verabreichten Konzentrationen auf den Menschen, müßten wir ein Vielfaches der derzeitigen Menge konsumieren. Ob dies sinnvoll ist, scheint jedoch fraglich. Denn CLA-reiche Lebensmittel enthalten gleichzeitig reichlich Fett, gesättigte Fettsäuren und Cholesterin. Zudem ist noch nicht geklärt, ob die biologischen Effekte der konjugierten Linolsäure auch auf den Menschen zutreffen.

Einen detailierten, aber auch älteren Artikel (demnach wird CLA sogar als NEM von Sportlern konsumiert) gibt es auch hier:

Müsste man wohl nach neueren Studien schauen, vielleicht wissen auch die Carnivore-Leute (@togi?) mehr...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bei edubily (Artikel von 2021) werden einige neuere Studien genannt:
 
Aber dort geht es doch um die pflanzliche Linolsäure und nicht um die tierische conjugierte Linolsäure.
 
Wieviel Prozent der Bevölkerung hätte eigentlich die Chance sich dauerhaft von Fleisch aus artgerechter Haltung zu ernähren, wenn der Anteil von konsumierten Fleisch aus Massentierhaltung 98% beträgt?

Wir preisen quasi ein Produkt an, das nur 2% auf dem Markt ausmacht. Ich sehe darin einen Konflikt, denn da hieße es doch letztendlich für die anderen 98% auf Fleisch eh ganz zu verzichten?
 
besser ganz verzichten als brutale Massentierhaltung zuzulassen und bewusst dabei Tiere zu quälen bis zum Tod, ihnen ein artgerechtes Leben verweigern, nur damit der Mensch seine Gier befriedigen kann.
 
Kann man Milchprodukte tiergerecht eigentlich produzieren?

Gut - in Indien, wo die Kühe heilig sind (In Ayurveda wird Milch ja als gutes, gehaltvolles, stärkendes Nahrungsmittel gepriesen) Da wird dann das Kalb am Leben gelassen, und nicht geschlachtet? Ich weiss es nicht - gut, die haben auch viel mehr Platz.


 
Wuhu,
Aber dort geht es doch um die pflanzliche Linolsäure und nicht um die tierische conjugierte Linolsäure.

das Auffällige daran ist halt, dass grade im Rinderfett und in Butter (aber auch Kokos-Öl) so wenig Linolsäure zu finden ist; Eventuell WEIL Rinder diese so gut in konjugierte Linolsäure (CLA) "verwandeln" können?! :unsure:
Und CLA wird ja auch in unseren Körpern erst aus Linolsäure "isomerisiert"...

https://de.wikipedia.org/wiki/Konjugierte_Linolsäuren schrieb:
Auch im Menschen können CLA durch Isomerisierung aus Linolsäure entstehen, induziert durch anaerobe mikrobielle Aktivitäten im Darm oder durch freie Radikale. Weiterhin können sie ebenfalls durch Denaturierung aus trans-Vaccensäure entstehen. Bestimmte Gewebe des menschlichen Körpers enthalten deshalb kleine Mengen CLA.

Also Linolsäure könnte (im Übermaß @ #371) bedenklich sein/werden, obwohl sie eine essentielle Fettsäure ist - und man sie aber bei so einer "Nur Fleisch"-Diät (aka Lion), wo die meisten überwiegend Weide-Rind essen, fast nicht zu sich nimmt; Es ging im andern Thread an der Stelle ja um die gesundheitliche bzw krankmachende Wirkung von bestimmten Fetten/Fettsäuren, ua eben auch von pflanzlichen (und nicht nur tierischen)...
 
nur damit der Mensch seine Gier befriedigen kann.

Mal abgesehen von irgendwelchen älteren Statistiken: Habt ihr mal an der Kasse in andere Einkaufswagen nach Fleisch Ausschau gehalten? Ich sehe dahingehend sehr wenig in den letzten zwei Jahren. Vielleicht bin ich immer nur zu dem Zeitpunkt unterwegs, wenn die Veganer oder Vegetarier oder ältere Menschen einkaufen.
Jedenfalls, dass was ich sehe ist minimal und ich vermute, dass vieles weggeworfen wird oder es geht vielleicht an die Tafel.
Falls Euch da auch was aufgefallen ist, könnt ihr das gerne mitteilen; auch wenn es umgekehrt sein sollte.
Immer nur draufhaun und schimpfen, vielleicht auch mal sichten. Und wie schon öfter erwähnt, finde ich den Konsum als möglichen gesundheitlichen Aspekt in Ordnung.
Falls wirklich viel weggetan wird, wie von mir vermutet, könnte sich sowieso dann bald in Sachen Massentierhaltung etwas ändern.
 
Wieviel Prozent der Bevölkerung hätte eigentlich die Chance sich dauerhaft von Fleisch aus artgerechter Haltung zu ernähren, wenn der Anteil von konsumierten Fleisch aus Massentierhaltung 98% beträgt?

Wir preisen quasi ein Produkt an, das nur 2% auf dem Markt ausmacht. Ich sehe darin einen Konflikt,...
Ich sehe da eher einen Zirkelschluss bei Deinen Gedanken: die meisten essen konventionelles Fleisch --> es wird wenig davon produziert --> die meisten essen konventionelles Fleisch --> ...

Nachfrage und Angebot beeinflussen sich gegenseitig und die Verbraucher-Macht liegt bei der Nachfrage.

Und falls es Dir um den Aspekt des höheren Preises ging, der es vielen nicht ermöglicht, das zu kaufen: Aus gesundheitlichen Aspekten reicht (nach gängiger Meinung) wenig Fleisch (also vermutlich weniger, als viele essen, wenn man Wurstwaren einbezieht), zudem könnte das kBT-Fleisch eventuell etwas preiswerter werden, wenn mehr gekauft wird. Wobei das natürlich nicht in Richtung "Bio-Massentierhaltung" bzw. auf Kosten einer Verwässerung der ökologischen und ethischen Haltungsrichtlinien der kBT-Siegel gehen sollte; dann wären wir wieder wo wir schon waren.
 
Falls Euch da auch was aufgefallen ist, könnt ihr das gerne mitteilen; auch wenn es umgekehrt sein sollte.
So empfinde ich das nicht, vielleicht manchmal, wenn ich in der Warteschlange stehe und sehe, was die Leute da einkaufen (die meisten Wägen sind voller Milchprodukte, Fertigproukte :unsure:).
Gerade jetzt zur Grillzeit, viele kaufen viel Fleisch, Grillwürste, Grillkäse ein.
Auf jeder Feier gibts vorrangig Würste und Fleisch, Käse oder auch Märkte, wie Stadtfest, Volksfest, Messe, Straßenfeste u.a. Klar ist wenig Veganes dabei, aber eben sehr wenig, wird wahrscheinlich schlechter verkauft als Bratwurstsemmeln, Hamburger, Döner, Hackfleischgerichte wie Buletten, gefüllte Teigrollen usw.
Oder Weihnachten, Gänse, Enten, Gäseleber, Weihnachtsmärkte ...

Das ist alles Billigware meistens, aus Massentierhaltung.
Den Fisch habe ich nicht mal erwähnt, der kommt noch hinzu.
 
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