Es gibt immer etwas zu erleben – Die Natur ist schön!
Eine Begegnung mit einem Admiral, die ich nicht vergessen werde:
Gestern nahm ich meine Kamera und ging auf den Friedhof.
Viele Besucher waren dort, was ich gar nicht gerne mag wenn ich fotografieren will.
Aber das schöne Wetter lag in seinen letzten Zügen und die Menschen besuchen
den Friedhof gerne - auch für Spaziergänge.
Es sei ihnen gegönnt - nur vertrieben sie mir die Eichhörnchen.
An einer ruhigen Stelle mit vielen Bäumen und einem Teich traf ich ihn.
Er flatterte auf einer kleinen, sonnenbeschienen Lichtung plötzlich vor meine Füße.
Setzte sich auf ein Blatt, drehte sich in meine Richtung.
Als ich ihn fotografieren wollte, begann sein Schauspiel.
Er flog ganz nahe an mir vorbei,
erhob sich über mich und segelte in der Sonne.
"Schade, nun ist er weg", dachte ich und sah ihm nach.
Er flog einen Bogen und kam zurück, setzte sich auf ein Blatt am Boden,
erhob sich wieder und segelte an meinem Kopf vorbei.
Flog über mir mit dem Wind und der Sonne, schwebte wie ein Vögelchen.
Ich stand da um ihm zu zu sehen.Er wendete und kam direkt auf mich zu.
Setzte sich auf meine Haare.
Ich stand still und bewegte mich nicht mehr und wartete einfach ab.
Mein kleiner Freund erhob sich abermals, glitt durch Licht und Schatten und kam ein zweites Mal.
Und wieder landete er auf meinen Haaren.
Startete durch, drehte eine neue Runde und setzte sich wieder vor meine Füße auf ein Blatt.
Ich war gespannt, was als nächstes kommen würde.
Längst wusste ich, dass wir hier etwas besonderes haben.
Das Kerlchen flog mir beim dritten Mal auf die Stirn.Ich spürte seine Beinchen und Flügel.
Ich rührte mich nun gar nicht mehr ,vergaß auch das Fotografieren.
Mein Admiral flatterte weitere Runden, verspielte sich einmal mit einem anderen vorbeifliegenden
Admiral in der Luft, kehrte zu mir zurück und setzte sich dieses mal auf mein Knie.
Sein Spiel von Anflug, Lufttanz und Rückkehr wiederholte sich noch zig Mal.
Ich war gebannt von seinem ganzen Wesen, was machte er da nur?
Und warum guckte der mich immer so an?
Als ich ihn dann aufnahm, flog er kurz darauf auf meine Hand, die die Kamera noch hielt.
Ich habe so etwas noch nie erlebt. Ich hatte auch kein Parfum oder ähnliches an mir.
Da hätte ich mir das ja noch erklären können, aber so?
Als er sich erneut mit einem Admiral verspielte, ging ich weiter, wollte aber gleich wieder umkehren.
Ich musste wissen, ob er wieder kommen würde.
Und was glaubt ihr?
Kaum war ich an dieser Stelle, kam mein Admiral.
Ich konnte nicht glauben, was ich da sah.
Ich ging weiter.Und...wer begleitete mich? Mein Admiral!
Ich schaute ihm noch eine ganze Weile zu.
Sein Anfliegen, Hinsetzen und Segeln um mich und über
mir ging weiter.
Die Zeit stand still zwischen Schmetterling, Wind, Sonne und Blättern.
Irgendwann trug ihn der Wind im Sonnenschein davon.
Ich war mucksmäuschen still geworden und hatte keine Lust mehr zu fotografieren. Ich sah nichts mehr
und konnte nichts mehr aufnehmen, so sehr war ich in dieses Spiel vertieft
gewesen.
Zuhause schaute ich mir die Bilder an und merkte entsetzt, dass ich keinen Rüssel an ihm sehen kann.
Dann muss er ja verhungern! War das vielleicht der Grund? Sah er mich als Futterpflanze? Aber sie riechen nicht mit dem Rüssel, sie riechen anders....
Er wirkte überhaupt nicht verletzt, auch wenn schon Teile seiner Flügel etwas zerschlissen waren.
Auf einem Bild das nicht scharf war, erkannte ich dann ein Stück Rüssel und ich hoffe, er hatte ihn nur gut eingerollt.
Ich weiss nicht wer er war, und ich weiss nicht, was er wollte - aber ich weiss,
dass er es direkt mit mir hatte und ich völlig eingebunden in diese Begegnung war.
Sie ging über das Maß an sonstigen nahen Begegnungen weit hinaus.
Ich kann mir nur nicht erklären warum.
Aber vielleicht muss man ja nicht für alles eine Erklärung haben.
Es war in gewissem Sinne magisch und nicht ganz von dieser Welt.
Liebe Grüße von Felis
P.S. : Wildaster, dein Bild erinnert mich an den Platz meines Admirals
