Was ist wichtig zu tun falls die Eltern mal nicht mehr da sind?

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Hallo,
ich weiß jetzt nicht ob das überhaupt das richtige Forum für diese Frage ist aber ich habe mir schon öfters überlegt was man denn alles erledigt haben sollte falls die Eltern mal sterben oder bettlägrig werden. Meine Eltern sind jetzt beide schon im höheren Alter und natürlich hoffe ich das sie auch noch lange fit sind aber es ist wichtig für mich ( und auch beruhigend ) falls irgend etwas passieren sollte auch so viel wie möglich schon geregelt ist.
Zb mein Vater ( 83 Jahre ) kennt sich überhaupt nicht mit dem Internet aus. Er hat keinen Überblick über die Finanzen weil das alles meine Mutter ( 73 Jahre ) macht. Meine Mutter macht den Haushalt, Kocht, Putzt. Mein Vater ist eher so gut es geht noch im Garten und pflanzt Gemüse und Obst an. Jedoch wenn meiner Mutter mal etwas passiert wäre er wohl auf Hilfe angewiesen. Er ist auch absolut auf das Haus fixiert ( Elternhaus ) und würde da wohl nie raus, wohingegen meine Mutter auch sagen würde das sie in einen Wohnstift ziehen würde weil das riesen Haus eher ein Klotz am Bein ist.
Was sollte man denn zB rechtlich schon machen bevor es so weit kommt? Was ist denn allgemein wichtig?

Danke schon mal!
 
Hallo Coslo,

ich finde es gut, daß Du Dir Gedanken darüber machst, wie Du und Deine Eltern mit den „Zuständen“ umgehen sollt, die sich mit zunehmendem Alter einstellen. Hast Du denn ein gutes Verhältnis zu Deinen Eltern? Hast Du Geschwister?
Es gibt im Internat viele Seiten, die sich mit dieser Problematik beschäftigen, z.B.

Da kannst Du Dich erst einmal einlesen, um dann - hoffentlich ist das möglich - mit den Eltern zu sprechen.

Was ich für wichtig halte:
Wenn es den Eltern soweit gut geht, sollte von ihnen ein gültiges Testament verfaßt werden. Dabei kann man sich beraten lassen. Z.B. von Hospizvereinen am Wohnort, evtl. auch von der Caritas oder eben örtlichen Gruppierungen, die sich auskennen und anbieten.
Wenn Deine Mutter so tüchtig ist, ist das wunderbar. Aber: das kann sich ändern, und wenn Dein Vater bei ihrem Ausfall dann völlig hilflos ist, sollte man da vorsorgen. - Wohnst Du denn in ihrem Haus oder auswärts?
Auch da gibt es verschiedene Möglichkeiten, über die man sich informieren kann, z.B.:
Eine Hilfe, die einmal oder zweimal im Monat nach Haus zu Deinen Eltern kommt und langsam aber sicher die Büroarbeiten wie Steuerunterlagen sammeln, Briefe beantworten, mit den Handwerkern umgehen .... kennenlernt und übernimmt.
Deine Mutter könnte sich überlegen, ob sie eine Hilfe für sich sucht, die ihr einiges abnimmt, z.B. einkaufen, auch mal kochen, eine Putzfrau wäre sicher auch angenehm. Das kann man besprechen.

Wenn Dein Vater unbedingt in diesem Haus wohnen möchte, ist das ja verständlich. Aber wie gesagt: es darf nicht alle Last bei Deiner Mutter liegen, sonst wird das wahrscheinlich früher oder später zu viel. Man sollte überlegen, welche Möglichkeiten es gibt, wenn einer der Partner krank wird und Pflege braucht. ...

Am besten informierst Du Dich erst einmal selbst, sprichst mit Leuten in einer ähnlichen Situation und dann sprichst Du mit Deinen Eltern. Es gibt auch Bücher zu diesem Thema, z.B.:

Väter/Männer sind oft eher abgeneigt, irgend etwas zu verändern, so lange es die Mütter/Frauen irgendwie schaffen. Aber auf Dauer klappt das nicht. Es wird dann oft zu anstrengend und überfordernd für Ehepartner undKinder, die helfen wollten.


Haben Deine Eltern jetzt schon „Helferlein“, die regelmäßig kommen? - DAs kann sehr hilfreich sein, und die sollte man gut pflegen...


Alles Gute,
Oregano
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mir einfach mal eine Vollmacht von den Eltern geben lassen.

Bei uns hat meine Schwester diese, meine Mutter ist 88 Jahre und Gott sei Dank, weitestgehend selbständig, mein Vater bereits verstorben.

Darin sind diese 2 Punkte geregelt:

  1. Die Vermögenssorge: Dazu gehören die Vermögensverwaltung sowie Bankgeschäfte.
  2. Die Personensorge: Sie umfasst zum Beispiel die medizinische Behandlung oder die Bestimmung des Aufenthaltsortes.

Ich habe meiner einen Tochter eine Vollmacht für meine Konten ausgestellt indem ich das bei der Bank erledigt habe. Nachfragen dort und dann bekommt man das Formular, das Tochter und ich unterschrieben haben.

Für alles kann man, meiner Meinung nach, sowieso keine Vorsorge treffen.
Es kommt meist anders als man denkt: Der Mensch denkt, Gott lenkt!
 
Mein Mann und ich sind solche Eltern. Ich werde dies Jahr 86, mein Mann 92 Jahre. Wir haben schon vor vielen Jahren ein Testament beim Notar hinterlegt, das unsere beiden Kinder als Erben einsetzt. Der Sohn wohnt 35 Autominuten entfernt. Er hat Vollmacht über alle unsere Konten. Wir haben auch eine Patienten- und eine Betreuungsverfügung verfasst, da wir keinesfalls wollen, dass wir künstlich am Leben erhalten werden, wenn keine Rückkehr in ein selbstbestimmtes Leben möglich ist. Wir haben unser Haus bereits zur Hälfte den Kindern überschrieben und auch andere Vermögenswerte auf sie übertragen. Meine Tochter lebt dauerhaft in den USA und kann weniger aktiv eingreifen, kommt aber mit Mann und beiden kindern zwei Mal im Jahr und hilft viel. Sollten wir je als Pflegefall die Pflege nicht mehr aus eigenen Mitteln bezahlen können, sind wir sicher, dass unsere Kinder helfen werden.

Wir haben begonnen, Möbel und Gegenstände, die wir noch benützen, die aber nicht erhaltenswert sind, über die Sperrmüllabfuhr zu entsorgen. Ein Problem ist, dass mein Mann und ich verschiedener Ansicht darüber sind, was erhaltenswert ist.;)

Ich selbst muss nun verschiedene Aufgaben übernehmen, die ich über 50 Jahre meinem Mann überlassen hatte. Er ist voll urteilsfähig, hat aber Gedächtnisprobleme. Ich habe gelernt, Überweisungen und Bankgeschäfte online zu übernehmen. Ja, das kann man auch im Alter noch lernen.

Aber bei aller Vorsorge werden wir unseren Kindern wohl nicht ganz ersparen können, im Fall der Fälle Mittel und Wege zu finden. Wie sie das Begräbnis gestalten, wenn es so weit ist, sollen sie entscheiden. Sie müssen damit leben. Ich bin dann, darauf vertraue ich, in einem anderen Leben, in dem mich dieses Problem nicht mehr interessiert.
 
Ambulante Pflegehilfe ist wirklich sehr nützlich.

Zu meiner Mutter, die teilweise bettlägerig ist, kommen 2 mal am Tag Betreuer, die sie morgens duschen, Tabletten richten und Beine wickeln. Sie hat auch eine Putzfrau, die Einkäufe erledigt.

Die Nachbarn und meine Kinder schauen auch nach ihr regelmäßig. Da ich im Ausland lebe und mich selbst nicht so kümmern kann, bin ich froh und dankbar darüber.

Sie hat auch einen Notrufknopf um den Hals, den sie auch schon mehrmals brauchte, als sie hinfiel und nicht selbständig aufstehen konnte, das funktionierte bisher ganz gut, dass relativ schnell jemand kam.

Das ist natürlich auch mit Kosten verbunden, die aber die Pflegeversicherung zum großen Teil auffängt und das würde ich auch empfehlen abzuschließen. Sie hat mit Einzahlungen erst mit der Rente begonnen, dennoch bekommt sie einen guten Satz jetzt, eine große Hilfe für sie.

Zweimal in der Woche geht sie zur Tagespflege, das bringt ihr auch etwas Abwechslung.
 
Hier gibt es so ziemlich alle Formulare für die Alters-Vorsorge:


Wenn man die pflegerische Vorsorge bestimmt, sollte man - so vorhanden - mit dem Hausarzt sprechen, zumal der/die ja auch unterschreiben.

Falls die Eltern noch keinen Pflegegrad (in Deutschland) haben, sollte der beantragt werden über die Krankenkasse.


Grüsse,
Oregano
 
Zuallererst würde ich das Gespräch mit beiden Elternteilen zusammen versuchen. Dann redet es sich einfacher, als wenn eine Unterhaltung später nur mit dem übrig gebliebenen Elternteil stattfindet. Die beiden sind der Chef und bestimmen über ihr Ende, solange sie natürlich können.

Auch redet es sich vermutlich später mal einfacher, wenn vorher schon Überlegungen gemacht wurden. Derjenige, der übrig bleibt, kann dann auch länger aufgrund des Verlustes blockiert sein und möchte dann darüber nicht mehr reden.

Eigentlich wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, kommt natürlich auch drauf an, wie man sonst zusammen harmoniert.
 
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