Ich finde es auf jeden Fall toll, wie Ihr weiter kämpft, dazu gehört eine enorme innere Stärke, und die wird Euch auch Kraft geben, an Euch und den jeweiligen Problemen zu arbeiten, wenn sie nicht mehr in den Fesseln des Entzugs und dessen Nachwehen steckt.
Immerhin kann ich noch schlafen, das ist sehr viel wert (und wundert mich, mein letzter Benzoentzug war von heftigen Schlafproblemen geprägt, aber vielleicht kommt das auch erst, wenn ich auf Null bin).
Bei mir ist es anders, ich stecke noch im Entzug in mehrerer Hinsicht und Nachwehen gibt es noch und nöcher, vom Einschlafschwierigkeiten bis über Schweissausbrüche zu Magen und Verdauungsproblemen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelverkrampfung....
Ich bin soooo wütend darüber!!!
Wenn ich mir nur mal ganz oberflächlich die Ursache betrachte, oder besser gesagt, den Anlaß, war es eine Kombi aus Selbsthass, unendlicher Müdigkeit, und eine Art Fastfoodbegehren: Pille rein, nicht mehr nachdenken....
Jetzt habe ich es nicht nur mit den Ursachen zu tun, sondern auch noch mit Entzug! Kann doch wohl nicht wahr sein!
Ich kann allerdings von Glück sagen, dass ich wenigstens nicht zum Alkohol tendiere. Der macht m.E. noch kaputter, oder andere Drogen. In der Beziehung ist mein werter Körper schlauer als ich, er mags nicht. Benzos sind und waren für mich so gefährlich und attraktiv gleichzeitig, weil der Stoff dem körpereigenen so ähnlich ist, also die vollkommene (Selbst-)Täuschung.
Die Gefahr der Abhängigkeit habe ich schlicht ignoriert oder sie war mir in dem Moment egal. Ich habe nicht mal darüber nachgedacht, was diese Abhängigkeit für mich bedeuten würde. Irgendwie ist mir das auch heute noch nicht so ganz klar.
Abhängigkeit = na und? Das Leben ist schwer genug, warum also nicht ein bißchen das ganze Elend "versüßen"? Das daraus ein "immer mehr", ein "nicht genug bekommen können", etwas wird, dass alles überlagern kann, ein Selbstläufer wird, das hatte ich mir nicht klargemacht.
Ja, die Ursachen. Das ist wohl die große Preisfrage für alle von uns. Ich bin da weiß Gott auch noch dabei. Was kann die Ursache sein von Selbsthass und Fastfoodvorliebe? Die Angst oder vermeindliche Erkenntnis, dass es eh nichts Echtes gibt? Dass ich möglicherweise selbst nicht "echt" bin?
Oder, dass es unerheblich ist, wer oder was ich bin? Dass es einem nur oft genug mitgeteilt werden muss, in unterschiedlicher Form, von den Erziehungsinstanzen, über die Werbung (ohne das Produkt bist Du nichts...) bis ...., bis man es selber glaubt?
Ich glaube, wenn mir nur irgendjemand noch einmal mitteilt, ich bin nicht wichtig, werde ich so einen maßlosen Zorn entwickeln, dass ich mit sämtlichen Betäubungsmitteln danach schmeissen werde (und einige sind nicht klein..Fernseher, Flaschen, Dosen

)!!!!
Bleib am Ball, Lisbeth! Wie ging es Dir mit dem Thema beim letzten Entzug? Hattest Du es angepackt?
Lieben Gruß
LieberTee