Themenstarter
- Beitritt
- 12.03.12
- Beiträge
- 242
Hallo Ihr ZWEI 
Schön, dass es allen soweit ganz gut geht.
Entwöhnung:
Entwöhnung ist ein Entzug - hört sich schlimm an, vor allem, wenn man unwissend in so eine Situation kommt.
Im Endeffekt dann auch egal: Alles was im Entzug auftaucht, will be- und verarbeitet werden.
Benzodiazepine wirken auf das zentrale Nervenssystem, aber auch noch auf einiges mehr. Wichtig zu beachten ist, dass es die Angststörung verändert. Die eigentliche Steuerung wird mehr oder weniger außer Kraft gesetzt, so dass das Gefühlsleben stark verändert wird und genauso die erlebte Angst.
Ich hatte vorletztes Jahr 9 verschiedene Diagnosen, wobei ich mir sicher bin, dass ich vor der Diazepam-Karriere nur eine hatte - eine autonome Funktionsstörung (nicht diagnostizierte Extrasystolen des Herzens), welche Panikattacken auslösten. Der Rest kam durch das Diazepam - wenn auch unwissend!!! Agoraphobie, Hypochondrie, Restless-Legs-Syndrom, Tinnitus - sogar ein viel zu hoher Blutdruck - um einen Teil davon zu nennen.
Mittler Weile ist noch ein verträglicher Tinnitus und ein gut eingestellter Blutdruck zurückgeblieben, evtl. war es ja doch schon zuvor.
Psychisch gibt es sicherlich noch ein paar Prozente die besser werden können und vermutlich auch noch werden.
Was ich meine: Es ist egal, ob zuvor eine Angststörung da war oder nicht, um den Entzug auszuhalten muss man damit umgehen lernen. Man muss lernen die Symptome ohne das Benzo auszuhalten. Möglicher Weise wird es Monate dauern, bis die Symptome weg gehen, das ist eine lange Zeit. Hier braucht es die klare innere Entscheidung, dass es ein Entzug ist und dass man den Weg gehen will und muss, um sich wieder davon zu befreien. Jedes Mal, wenn man dem Drang mehr zu nehmen nachgibt, vergibt man die Chance selbst wieder zu erlernen damit fertig zu werden.
Es ist ein Weg, der viel Mut, Überzeugung, Klarheit, klare Entscheidungen und Geduld erfordert. Wie Karde es auch schreibt, eventuell gibt es auch noch Dinge im eigenen Leben, die noch zu bearbeiten sind, die uns die Kraft nehmen. Es ist wichtig Dinge zu erleben, die einem Kraft geben. Die neu gewonnene Energie will wieder positiv genutzt werden.....aber auch das ist ein Lernprozess.
Ich habe für mich den Eindruck erlangt, dass mein Gehirn durch das Benzo so manipuliert wurde, dass es vieles falsch verknüpft hat und viele verlernt hat. Das bedeutete, es war vieles klarzustellen und vieles neu zu erfahren. Gerade das neu erfahren ist brutal schwer, da die neue Erfahrung ja nur dann erlebt werden kann, wenn man bereit ist durch das Leid zu gehen....Symptome, Gefühle aushalten.
Liebe Grüße
BEN
Schön, dass es allen soweit ganz gut geht.
Entwöhnung:
Entwöhnung ist ein Entzug - hört sich schlimm an, vor allem, wenn man unwissend in so eine Situation kommt.
Im Endeffekt dann auch egal: Alles was im Entzug auftaucht, will be- und verarbeitet werden.
Benzodiazepine wirken auf das zentrale Nervenssystem, aber auch noch auf einiges mehr. Wichtig zu beachten ist, dass es die Angststörung verändert. Die eigentliche Steuerung wird mehr oder weniger außer Kraft gesetzt, so dass das Gefühlsleben stark verändert wird und genauso die erlebte Angst.
Ich hatte vorletztes Jahr 9 verschiedene Diagnosen, wobei ich mir sicher bin, dass ich vor der Diazepam-Karriere nur eine hatte - eine autonome Funktionsstörung (nicht diagnostizierte Extrasystolen des Herzens), welche Panikattacken auslösten. Der Rest kam durch das Diazepam - wenn auch unwissend!!! Agoraphobie, Hypochondrie, Restless-Legs-Syndrom, Tinnitus - sogar ein viel zu hoher Blutdruck - um einen Teil davon zu nennen.
Mittler Weile ist noch ein verträglicher Tinnitus und ein gut eingestellter Blutdruck zurückgeblieben, evtl. war es ja doch schon zuvor.
Psychisch gibt es sicherlich noch ein paar Prozente die besser werden können und vermutlich auch noch werden.
Was ich meine: Es ist egal, ob zuvor eine Angststörung da war oder nicht, um den Entzug auszuhalten muss man damit umgehen lernen. Man muss lernen die Symptome ohne das Benzo auszuhalten. Möglicher Weise wird es Monate dauern, bis die Symptome weg gehen, das ist eine lange Zeit. Hier braucht es die klare innere Entscheidung, dass es ein Entzug ist und dass man den Weg gehen will und muss, um sich wieder davon zu befreien. Jedes Mal, wenn man dem Drang mehr zu nehmen nachgibt, vergibt man die Chance selbst wieder zu erlernen damit fertig zu werden.
Es ist ein Weg, der viel Mut, Überzeugung, Klarheit, klare Entscheidungen und Geduld erfordert. Wie Karde es auch schreibt, eventuell gibt es auch noch Dinge im eigenen Leben, die noch zu bearbeiten sind, die uns die Kraft nehmen. Es ist wichtig Dinge zu erleben, die einem Kraft geben. Die neu gewonnene Energie will wieder positiv genutzt werden.....aber auch das ist ein Lernprozess.
Ich habe für mich den Eindruck erlangt, dass mein Gehirn durch das Benzo so manipuliert wurde, dass es vieles falsch verknüpft hat und viele verlernt hat. Das bedeutete, es war vieles klarzustellen und vieles neu zu erfahren. Gerade das neu erfahren ist brutal schwer, da die neue Erfahrung ja nur dann erlebt werden kann, wenn man bereit ist durch das Leid zu gehen....Symptome, Gefühle aushalten.
Liebe Grüße
BEN