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Heb ab!
von Richter


Der Wind soll dich weit tragen,
fernab von all deinen Klagen.
Lass dich in andere Sphären hieven,
und suche dort neue Perspektiven.

Zuversicht findest du tief in dir drinnen,
viel Sonnenschein wird sie dir bringen.
Du stehst mit jedem Fuß im Leben,
und kannst mit deiner Kraft alles geben.

So schwer erscheint jeder neue Beginn,
doch nur der richtige Weg macht auch Sinn.
Warte nicht zu lange, die Zeit wird knapp,
komm, mach dich auf und heb einfach ab.



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Zuletzt bearbeitet:
Hallo Rudi,

ooohhh sehr schön Rudi,
du schreibst so schööne Gedichte, die soooviel aussagen :)
 
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Meine Farben
von Richter


Ich laufe umher und suche meine Farben,
ob ich sie jemals finde das weiß ich nicht.
Doch ohne sie muß ich viel zu sehr darben,
aber im Dunkeln sieht man Farben nicht.

Ist die Angst größer sie nicht zu erkennen
oder das es sie vielleicht gar nicht gibt ?
Einfacher wär es die Ziele umzubenennen,
besser ich schreibe ein neues Manuskript.

Muss nicht mehr nur meinen Augen trauen,
Gefühle werden an vorderster Stelle platziert.
Möchte diesmal ohne doppelten Boden bauen
nur so wird mein Leben dauerhaft coloriert.



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Mal was eher Kabarettistisches...

Der Nächste bitte!

Schon in der Bibel steht geschrieben, man solle seinen Nächsten lieben.
So wie ich dieses Wort verstehe, meint es den Mensch in nächster Nähe,
das ganze Individuum, wie's eben ist - ob grad, ob kumm.
Drum ist der Fall ein so Vertrackter: Der Einzelmensch ist ein Charakter,
und willst du diesem Freude schenken, empfiehlt sich's dringend, mitzudenken.
Du musst dich mit der Frage schlauchen: "Was will er, und was kann er brauchen?"
Man schätzt dies einzeln recht gering; für Gruppen heisst es Marketing.

Hier sind wir schon bei den Tendenzen, die an den Übernächsten grenzen.
Es gibt ihn, je nach Ziel, in Gruppen - er kauft, zum Beispiel, Tütensuppen.
Der Marketer, wir merken's schon, schafft nicht mehr nur für Gottes Lohn:
Im Gegenteil, das Pekuniäre gereicht persönlich ihm zur Ehre.
In dieser Hinsicht zu gesunden nennt er den Übernächsten "Kunden"
und überlegt sich unter Qualen: "Was will er, wofür wird er zahlen?"
Kauft Freiheit er und Abenteuer, auch inclusive Luxussteuer,
und gibt sich nachher, selbstbeschieden, mit etwas Tabakrauch zufrieden,
dann setzt es einen schönen Lenz: Man lebt ja von der Differenz
von Anspruch und von Surrogat. - Die Wirtschaft boomt, es blüht der Staat.

Hier wird man allzuleicht verleitet, dass man zur "Menschheitsliebe" schreitet.
Verdient man erst gernügend Geld, vergrössert man sein Wirkungsfeld,
auf dass auch andere auf Erden des grossen Geists teilhaftig werden,
der in dem Handeln wirkt und webt, von dem man so vergnüglich lebt.
Man hat sich schliesslich schon bewiesen: Was einen Preis hat, sei gepriesen,
und schliesst daraus, so kurz wie nie, auf wahres! eigenes! Genie!
Man oktroyiert' so gern der Welt, was selber man für richtig hält
und stürzt sich folglich knüppeldick auf allerhöchste Politik,
auf dass ein Publikum man fände. Doch schnell ist das Latein am Ende,
wenn da kein Wähler war darunter. Da fangen müde Herren munter
sich mit der Frage an zu quälen: "Was will er hör'n, um mich zu wählen?"
Rhetorik schiesst fortan ins Kraut, man redet schön und möglichst laut,
um alle Welt zu überzeugen, nur einem Mann sich zuzuneigen,
nur seinem Weitblick zu vertrauen, kurz, auf sein Wort allein zu bauen.
Nur gilt dies Wort, einst hoch und hehr, schon nach dem Wahlkampf gar nichts mehr.
Von nun an, sind wir uns im Klaren, gilt's nur noch das Gesicht zu waren,
sonst klagt das Stimmvolk ungeniert, dass wirklich, faktisch --- nix passiert...
Besonders die ganz alten Hasen, die schwätzen nur noch Seifenblasen.
Wo ein Polit-Ballon verpufft, zeigt sich, was drin ist: Warme Luft.

Hier fragt der Leser leicht beklommen: "Wo ist die Liebe hingekommen,
mit der das Ganze angefangen? Ja ist sie denn verschütt gegangen?"

Zwei Gründe gibt's, soviel ich sehe, denn erstens starb sie mangels Nähe,
und zweitens schadet allemal auch das Gesetz der grossen Zahl.

So blieb von Denken, Schenken, Glück nur schnöder Eigennutz zurück,
gehüllt in Kaisers neues Kleid aus einem Schein von Heiligkeit...
Ganz parallel zum Mass an Lügen sind die Gehälter mitgestiegen,
was die Erkenntnis uns beschert: EIN PREIS IST LANGE NOCH KEIN WERT.​
 
...und ein bisschen was Nachdenklicheres, geschreiben für einen damals 12jährigen Knaben, der von den Kindern seines neuen Wohnorts ausgegrenzt wurde:

Für T.

Sperr' die Augen auf und sieh, klüger wist du anders nie,
sieh dich um und lerne.
Alles hast du mitgebracht, was dich stark und glücklich macht,
ich erklär's dir gerne.

Ganz egal wem's nicht gefällt: DU bleibst Masstab deiner Welt,
keiner ist dir näher.
Mancher glaubt, ein Denksystem, einst erdacht von irgendwem,
konveniert ihm eher.

Da das Ding ihm wesensfremd, trägt er, wie ein Einheitshemd,
den Entschluss, zu siegen.
Sind sie viele, wird's zur Norm, Einheitshemd wird Uniform,
macht mobil zu Kriegen.

Was wem anden Unsinn heisst lebt in dir durch deinen Geist,
heb den Kopf und trag es.
Woran man dich immer misst, wo du andrer Meinung bist,
steh dazu und sag es.

Sag's mit Ruhe und Geduld, am Dissens ist niemand schuld,
ihr seid bloss verschieden.
Hör dem zu und bleib' dir klar: Was der spricht - für ihn ist's wahr.
Freundlichkeit schafft Frieden.

Manchmal träum' ich, in der Welt wäre alles so bestellt,
und wir dürften hoffen.
Doch, der Wunsch ist wohl dabei, wie der Mensch beschaffen sei:
Herzlich, stark und offen.​
 
Und was für die vielen Freunde der F.X.Mayr-Kur... :zwinkern:

Fazit Woche 1 F.X.Mayr.Kur

:greis: Oooh wie hab ich einst verachtet, was da sabbert, wenn es schmachtet,
doch hier heisst der Grundsatz glatt: Selig, wer da Spucke hat,
dient sie doch dem höhern Zweck. Nun, mir blieb sie erst mal weg.
Eine Woche (ohne Hudeln!) braucht es, bis die Quellen sprudeln
und mit Düsentrieb die Drüsen dir den Dinkelbrei versüs(s)en.

Aber ach, wie bitterböse flutscht der Dinkel durchs Gekröse!
Bist du frei von Basenräubern, musst du stündlich dich versäubern:
Wo ich immer geh und steh, ist ein Lokus in der Näh'.
Jeder noch so alte Hase tritt in die anale Phase,
die er glaubte überwunden, seit die Kindheit ihm entschwunden.

Eure Ingrid hat, oh weh, jetzt auch noch die LOGORRHOE... :schock:​


Ob Ihr's glaubt oder nicht, die anderen Kurgäste haben sich das damals alle signieren lassen... :p)
 
Ist das köstlich, Ingrid, und so nachvollziehbar, wenn man einmal das Mayr'sche Heilfasten mitgemacht hat:))):))):D:D:))):fans::fans:

Uta
 
Oha-! Zwiefach Zuspruch aus berufenem Munde... :freu: Danke allerverbindlichst... :fans::fans:
 
Hallo Ingrid,

ich bin hin und weg! Du beherrschst die drastische - satirische, die heiter besinnliche und die satirisch - ironische Klaviatur gleichermaßen! - Und das mit einer scheinbar leichten Handhabung der Techniken .... was soll ich sagen, außer:

Bitte, mach weiter! :)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Hallo Ingrid

ich bin auch hin und weg! :fans: :fans: :fans:

@ Leòn

von deinem Mega-Werk "GRENZGÄNGER" blieb mir aber auch die Spucke weg vor lauter Staunen und Bewunderung. :kraft: :kraft: :kraft:
(muss noch mal langsam alles lesen)

Lieben Gruss
Kathy
 
Danke für den "Wink mit dem Zaunpfahl"! :D
Uuuups, winken wollt' ich damit eigentlich gar nicht, das ist mir so nebenher unterlaufen... :eek:) Hab keinen Dunst, worauf Du Dich beziehst. Ich meinte's allerplattestens nur wörtlich, ohne jede Anspielung. *schwör*

Hoffe, ich hab' da nichts angerichte(r)t? (Autsch, das r ist mir grad entschlüpft...)
 
Hoffe, ich hab' da nichts angerichte(r)t? (Autsch, das r ist mir grad entschlüpft...)

jaja, speziell die r´s haben das oft an sich.

kaum glaubt man das man sie zu fassen bekommt, sind sie einem auch schon wieder entschlüpft.
und bei rr`s wird es dann ganz ganz schwierig

also immer acht geben ingrid, besonders auf die r´s!


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Licht und Schatten


Die Sonne wob ein goldnes Kleid,
ums Erdenrund, zur Mittagszeit.

Wir beide schmiegten sanft uns an,
auf der Bank im Ort Bad Doberan.

Die Vögel sangen in den Bäumen,
von ungeahnten Liebesträumen.

Kurz war'n die Schatten in der Flur,
lang war mein Schatten in der Kur.
 
Gedichte

Meine Damen Dichterinnen, lasst mich Euer Muser sein! :))) :))) :))) :)))
Oh!! JA!! BITTE!! :freu: Vor allem mit diesem hier https://www.symptome.ch/threads/eigene-gedichte.5230/page-5#post-89615 sprichst Du mir aus der Seele.

Erinnert mich ein wenig an eins, das ich neulich verbrochen hab.

Negativ

Der Nörgler und der Minderer, der Bremser und Verhinderer erträgt sich nicht im Hellen.
Er neidet, was ihm selbst gebricht - zum Tanzen hat er Beine nicht - bloss, um sie Dir zu stellen.

Was schön und wahr ist auf der Welt, was Dich und alle aufrecht hält, flugs muss er es vergiften,
und sieht er irgendwo ein Licht, so kennt er Eiligeres nicht als Finsternis zu stiften.

Sein Motto heisst "Zu allem NEIN!", man darf, man soll nicht glücklich sein, denn Glück ist ihm zuwider.
Der Kosmos ist von Grund auf schlecht, weiss er, und so behält er recht: Er reisst das Gute nieder.

Es gibt ihn auch in ganz perfid, wir kennen alle dieses Lied, fast jedem ward's gesungen:
"Sei doch nicht gar so impulsiv, sieh dich nur vor, der Fall wird tief..." Schon ist sein Werk gelungen.

Schon wieder hat, was uns belebt, die schöne Welt verlassen, denn wo etwas zum Lichte strebt, da will, da muss er hassen.
Er ist ein armer Erdenwurm, schrill hören wir ihn keifen, doch uns trägt Sonne, Blitz und Sturm, wir können auf ihn pfeifen.​
 
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water, release the flames on my skin
fire, burn away all my sins
sunshine, light and lead me out of here
moonshine, take away all my fears
wind, please blow away all my weird thoughts
spring, please tell me it´s not my fault
winter, freeze my feelings especially pain
cause i´m afraid of getting insane
autumn, let the leafs fall and my hatred,too
summer, please take care I´m not the fool
air, fill my lungs and my chest
earth, catch me when there´s a fist pressing against
love, please keep me from falling
don´t wanna hear the voices that are calling
music, let me be deaf for curses
feet, help me to run to keep my surface
hands,be lifted to defend
mind, keep the me I used to pretend
grace, show me the button to press
to switch of all the desperation
which takes away happiness
Give me the power to move out of my resignation
god, please show me the way out of lonelyness
 
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