Farben II.

Leuchtende Chrysanthemen,
Tupfer aus Bronze und Gold,
werden von liebenden Händen
aus dämmrigen Gärten geholt.

Sie bewahren noch für Tage
ein warmes, herbstliches Licht,
und lassen uns erahnen,
dass der Kreislauf nicht bricht.

Sie deuten mit sanften Farben
auf Dunkel und Einsamkeit,
Und lassen Hoffnung erfahren
auf eine hellere Zeit!
 
Herbstgeschichte

Die alte Dame Sonne
hat einen Schleier
sich genommen
und ruht,
mit filigranem Strickzeug sitzend,
aus auf einer rauhen
Wolkenbank.

Der freche Wind
zerzaust
die Wolle ihr und rennt,
Fäden ziehend mit
Gelächter hell,
durch die Wolkenberge
schnell davon.


 
Hallo Leon!

Ich hätte gerne zugeschaut, wie du den Himmel beobachtet hast und die Worte aus dir herausströmten! Wirklich sehr schön ausgedrückt!

Liebe Grüße:wave:
Sonora
 
Hallo Sonora und Kathy,

danke, für eure freundlichen Worte :eek:)!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Beschwör das Spiel der Elemente
in deinem Innern erdvernetzt
auf das der Fluss der Sinne
niemals auf finstrem Grund verebbt
Wo keine Welle schäumt das Blut
Nebelflor trügt die Seele
selbst Sehnsucht dort auf Eis ausruht
und stumm ziehn schwarze Schwäne
im Kreis durch jenes tote Meer
und hoffen auf die Wiederkehr
von Licht, Gesang und Wärme
Geborgenheit im Herz der Welt
nicht selbstverständlich vorbestellt
für jeden Erdengast
drum hüte jenen Sinnenfluss
in Dankbarkeit umfasst
...​

 
Hallo Iris!

stumm ziehn schwarze Schwäne
im Kreis durch jenes tote Meer
und hoffen auf die Wiederkehr
von Licht, Gesang und Wärme


Ich finde, du hast da unheimlich schöne Worte gefunden. Das Gedicht ging mir richtig nah!

Liebe Grüße
Sonora :wave:
 
Hallo Sonora,

danke :eek:), meist finden die Worte aber eher mich und ich brauche sie dann nur noch aufzuschreiben. ;)

Liebe Grüße
Iris
 
Trümmerseele
Staubgeburt
liegst im Graben
leckst dein Blut
Nicht den Weg
nach Haus gefunden
und nun zählst du
deine Wunden
heulst die Sehnsucht
nachts gen Mond
und wirst trotzdem
nicht verschont
Schwervoll ziehst du
deine Kreise
stumpfer Takt
in kalter Weise
oft entzieht sich
aller Mut
doch jeder Ebbe
folgt auch Flut
Dieser Weg
zum Reifegrad
scheint er dir auch
oft zu hart
trägt den Sinn
im Vorwärts gehn
nicht alles gilt es
zu verstehn​
 
Horizontsucher
im freien Fall
gebrochne Flügel
ohne Zahl
Zersiehst dich nach dem
Himmelssaum
und wirst zersetzt
vom eignen Traum
Gesehnte Sucht
in Erdenzeit
niemals gestillt
schreit Ewigkeit
Befrei dich
von dem lähmend
Schmerz
und lass tief atmen
Geist und Herz
Entbehrung
heisst nicht nur
Betrug
ein Staubkorn
der Vollendung
ist oftmals schon
genug​
 
Hallo Leute!

Sagt mal, ich lauere jeden Tag, aber es kommt nichts Neues :D Legt euch doch mal ins Zeug, damit ich wieder was zu lesen kriege :D

Dann gebe eben ich mal wieder was zum Besten, damit der Thread wieder nach oben rutscht ;-)

Liebe Grüße :wave:
Sonora


Windgleiter, Sturmreiter
Krähenschar, wunderbar
schon seit allen Menschenzeiten
sieht man dich am Himmel gleiten.
Dein Gefieder strahlt im Licht,
Menschen, die beachten´s nicht.
Jede Stimme anders klingt,
wenn´s auch krächzt nur und nicht singt.
Schon die ersten Menschenwesen
konnten in den Tönen lesen.
Außer mir kann´s keiner mehr,
ach, ich liebe euch so sehr!​
 
Hallo sonora, :wave:

du hast dich erbarmt. Danke. :)

Ich liebe ebenfalls die Krähen.
Sie sind so schlau und wunderschön.
Ihr Gefieder glänzt fast blau im Sonnenlicht.
Leider sehen viele Menschen sie noch heute als Unglückboten.

liebe Grüße von Hexe :hexe:
 
Hallo alle zusammen!
Ich habe auch ein Gedicht für euch.

Mein Leben

Mein Leben ist schön.
Mein Leben ist vielseitig-das ganze Jahr.
Mein Leben ist lebhaft-jeden Tag.
Mein Leben ist ruhig-manchmal.
Mein Leben ist ernst-dann und wann.
Mein Leben ist heiter-immer wieder.
Mein Leben ist von viel Liebe umgeben-von morgens bis abends.
Mein Leben besteht aus vielen Ritualen-das tut gut.
Mein Leben ist eine Herausforderung-häufig.

Was ist mein Leben?

Mein Leben ist schön.
 
Hallo Manuela!

Wie schön, dass du auch was reingestellt hast. Zum Wochenende noch mal was fürs Herz - das tut gut. Das Gedicht baut richtig auf :D

Liebe Grüße :wave:
Sonora
 
Wildes Tier Angst

Wildes Tier Angst, komm aus meinem Herzen,
gehörst nicht dorthin, bereitest mir Schmerzen.
Ich kann doch nicht leben, wenn du mich bedrängst,
wenn du meine Seele in den Käfig zwängst.

Ich bin nicht dein Feind, ich lasse dich leben,
du sollst mir nur wieder die Freiheit geben.
Du lähmst meine Kraft, ich hab sie verloren,
würde mein Körper doch neu mir geboren!

Wie Wolken, die sich am Himmel verteilen,
brauchst du die Freiheit, darfst nicht verweilen.
Du hast eine flüchtige, zarte Natur
und eigentlich willst du helfen nur.

Doch bist du gefangen, baust du auf dich so schwer,
wie ein schwerer Tornado über wildestem Meer.
Die Tür deines Kerkers ist zu klein dann für dich
und du bist statt Helfer Gefahr nun für mich.

All meine Ängste, verschlossen in mir,
wildes Tier Angst, was willst du nur hier?
Wir müssen wohl lernen, Freunde zu sein,
ich öffne mein Herz und du lässt mich hinein.

Wir wollen es lernen, einander zu trauen,
Gutes auf all der Qual aufzubauen,
zusammenzustehn, bis die Nöte vorbei,
und dann sind wir zwei wieder fröhlich und frei. ​
 
Hallo Sonora

wunderbar, Deine Gedichte!!! :kraft: Tröstlich und traurig zugleich. :)

Lieben Gruss
Kathy
 
Hallo Sonora,

so viele Emotionen und Gedanken einfach wunderbar niedergeschrieben. Das machst Du ganz toll. Da fehlen mir echt die Worte. Weiter so.:)

Liebe Grüße Manuela
 
Hallo Manuela!

Ich fühl mich ganz g´schamig :), auch dir dankeschön! Es tut gut, so etwas zu lesen.

Ist schon komisch - zu Hause darf die Gedichte keiner lesen (es sind viele ;-) und euch zeige ich sie im Internet :D

Liebe Grüße
Sonora
 
Hallo Manuela!

Ich fühl mich ganz g´schamig :), auch dir dankeschön! Es tut gut, so etwas zu lesen.

Ist schon komisch - zu Hause darf die Gedichte keiner lesen (es sind viele ;-) und euch zeige ich sie im Internet :D

Liebe Grüße
Sonora

das ist schade! Vielleicht würden sie ja zu Hause auch sehr geschätzt. :) Uns wirst du aber weiterhin beglücken, gel? :fans:



Lieben Gruss
Kathy
 
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