Gedichte

Du hast recht Richter,
stopf dich nicht mit Theorie voll. Verlaß dich auf deine Intuition.
Die einzige Regel ist, Betonung und Nicht-Betonung müssen sich rythmisch abwechseln.
Zum Beispiel:
Hát der álte Héxenmeíster ...
Goethe, Zauberlehrling, ein Trochäus.

Viele Grüße, Horaz
 
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Ein Sonntag-Morgen-Jambus-Beispiel in deinem Wiener Stil:

A échter Wìener géht net únter,
den zíagt net mál die Schwérkraft rúnter;
dabéi is`s Hérz so wách wia Schmálz,
man kánn nur hóff`n Gótt erhált`s.

Vier-füßiger Jambus; auf eine unbetonte (leichte) Silbe, folgt eine betonte schwere.

Viele Grüße, Horaz
 
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wos hast in meinem wiener stil? bist scho so laung in bayern das´d weanerische scho verlernt host?

danke für das schöne beispiel. und wenn du doch noch nicht ganz das wienerische abgelegt hast, dann schreib doch auch mal ein kleines wiener gstanzl.


schönen sonntag wünscht
richter
 
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Hallo Richter,

ich habe mir nur die erste Zeile dieses bekannten Jambus ausgeborgt, den Rest hatte ich ohnehin hinzugeg`stanzelt.
Da ich aber seit Jahrzehnten von Wien weg bin (keineswegs immer nur in Bayern), fehlt mir inzwischen die Authentizität und Aktualität des Wienerischen, um etwas Längeres zu schreiben.

Viele Grüße, Horaz
 
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Heimlich und still
von Richter


Wenn es ganz heimlich wird und still
und du es hörst wie die Zeit vergeht,
wenn dir die Sonne nicht mehr scheinen will
und auch noch der Wind sich ständig dreht.

Dann kommt sie und setzt sich fest,
die Einsamkeit, tief in dir nimmt sie Platz.
Verzehrt alles, sogar noch den letzten Rest,
und jagt deine Seele in einer grausamen Hatz.

Ganz alleine stehst du in einem Eck,
keine innere Heimat weit und breit.
Der Krampf im Herz geht nicht mehr weg,
eine tiefe Spur hinterläßt die Bitterkeit.

Dann ist es ganz heimlich und still,
nur noch im Kopf das dumpfe Pochen.
Wird ohrenbetäubend laut und schrill,
und das letzte Gebet ist gesprochen.


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Gedichte

Ostern

„Auferstehung“, sagen Christen
Und auch andre Optimisten,
sagen: „’s aufersteht das Jahr,
die Frühlingsgöttin Ostera,
lässt uns von ihren Gaben
überreichlich haben“.
Ich sag ganz einfach, dass ihr's wisst:
Frühling ist!:D



Herzliche Grüße von
Leòn
 
Gedichte

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Nur Du
von Richter



Nur Du lässt mich  niemals  alleine  im Regen  stehen. Nur Du.
Nur Du hilfst mir die vielen großen Gefahren zu sehen. Nur Du.
Nur Du vermagst meinem  Herzen Flügel zu verleihen. Nur Du.
Nur Du kannst  mich von  meinem  Schmerz befreien. Nur Du.

Du bist der lang erwartete Regen.
Auf  kargem, vertrocknetem Land.
Das Kostbarste hab ich gefunden.
Ich gebs  nie mehr aus der Hand.

Nur Du erhellst mir den gefährlichen Weg im Dunkeln. Nur Du.
Nur Du bringst all meine inneren  Sterne zum funkeln. Nur Du.
Nur Du erweckst die wunderbarsten   Gefühle in  mir. Nur Du.
Nur Du verleihst meinem Leben die  glanzvollste Zier. Nur Du.

Du bist der lang erwartete Regen.
Auf  kargem, vertrocknetem Land.
Das Kostbarste hab ich gefunden.
Ich gebs  nie mehr aus der Hand.

Nur Du öfnnest mein all zu fest verschnürtes Korsett. Nur Du.
Nur Du bereitest mir ein  wunderschönes Himmelbett. Nur Du.
Nur Du bist am Firmament der  hellste Sonnenschein.  Nur Du.
Nur Du kannst mein sehnlichst erwarteter Engel sein. Nur Du.​


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Hallo Rudi,

ich hole dies Gedicht hierher nachdem ichs lange gesucht und auch gefunden habe :) Sehr schööön und sagt soviel aus :) Jeder hat einen Schlüssel, muß ihn nur benutzen :)



Der Weg zur Freiheit!
von Richter



Dort unten, im Tal der Erkenntnis,
der Pfad dorthin, schmal, steinig und schwer.
Zu wenig Licht, zu viel Finsternis,
und es gibt keinen Wegweiser mehr.

Doch gleich daneben, im Tal der Versuchung,
wo die Strasse so breit, einfach und bequem.
Alles erstrahlt hell im Lichte der Täuschung,
und überall stehen Helfer, hier ist es angenehm.

Am Jahrmarkt des Leben´s wird alles geboten,
an jedem Platz eine neue Sensation.
Es scheint als wäre hier nichts verboten,
und der Preis, wen interessiert der schon.

Die Augen ganz groß, der mund weit offen,
ein jeder muß der erste sein.
Ist hier das Ziel von allem Bangen und Hoffen,
doch nichts wahr davon, alles nur Schein.

Dort hinten, weit weg und fast ganz am Rande,
ohne Trubel und Heißa, ganz ohne Geschrei.
Nichts schmückt die Hütte, nicht eine Girlande,
es ist kaum zu glauben, doch nur dort ist man frei.

Hör nie auf zu suchen nach diesem Stand,
benutz deinen Verstand, lass dich nicht blenden.
Und gib ihn niemals aus der Hand,
denn du hast einen Schlüssel, mußt ihn nur noch verwenden!
 
Hallo Petri!

ich wünsche dir das du deinen schlüssel immer zur hand haben mögest.

und wenn du ihn ganz nah bei deinem herzen aufbewahrst, und du ab und zu dein herz für jemanden damit öffnest, dann verwendest du ihn mit sicherheit richtig.


schöne grüße
rudi
 
hass entbrannt,
die wut besiegt
die liebe verbannt,
gefühle im krieg
der schmerz an der front,
enttäuschung am zug
tötet erwartungen gekonnt,
so vergeht die hoffnung im flug
die leere lädts gewehr
und gräbt der wärme grab
die geborgenheit will nicht mehr
und bestellt den eigenen sarg
das glück ohne die liebe,
so kann es nicht leben
es gewann schon viele siege
doch legt es sich ins loch daneben
der freude ist die freud vergangen
das leiden geht im leiden auf
zufriedenheit ist nun zu bangen
im krieg da gehen alle drauf!
 
Hallo BurningSoul,

ich habe Dein Gedicht mit atemloser Spannung gelesen. Ich finde, dass Du Deine Gefühle in sehr starken Bildern ausdrücken kannst!
Habe herzlichen Dank, dafür! :)

Herzliche Grüße von
Leòn
 
versteckt hinter der mauer die ich baute weine ich stumme tränen
und doch bin ich der hoffnung jemand entdeckte die tränen und trocknete sie
meine seele versteckt unter der decke die ich knüpfte
zerbricht wie ein aufschlagendes glas
ich wünschte wiedergefundene zeit, die einst verloren könnte sie heilen
irgendwo tief in mir drin wartet ein kleines kind auf tröstende worte, heilende nähe
doch die wärme scheint erfroren, die zuneigung wurde vermisst gemeldet
die liebe verschollen und die hoffnung gestorben.
mein verstand fiel in das loch das ich grub
und die kraft wehte weg mit dem sturm
was bleibt übrig? eine leere hülle mit nur einem sterbendem herz.
allein das letzte gefühl
die sehnsucht
lässt das herz noch einma seufzend aufschlagen
 
Ich schreibe mit Herzblut
Zeilen an meine lieben
ausgebrannt die Glut
untergegangen mein Leben

Doch radiere ich die Zeilen
mit harterkämpften Tränen
muss gehen, kann nicht verweilen
die Worte, nicht wert sie zu erwähnen

Meine Herz, übersäht von Narben
Meine Liebe ausgebrannt und betrogen
dauerte nicht lang bis Herz und Seele starben
auch das Vertrauen, zu oft wurd ich belogen

Meine Seele maltretiert und missbraucht
enttäuscht, verletzt und verlassen
wo ist der Mensch der ihr Leben einhaucht?
und wieder beginne ich zu hassen.

Der Hass der die Seele enstellt
Die Sehnsucht die nach Nähe schreit
Die Zweisamkeit die völlig entfällt
Nähe-Distanz ist was mich entzweit

Weitere Verletzungen kann ich nicht verpacken
hab das Vertrauen volkommen verlernt
Innerlich bin ich am zusammensacken
Habe mich von Menschen immer weiter entfernt

Keine Chance das mein Herz aufgeht
Verschlossen bleib ich weiter allein
Bis der Rest von mir draufgeht
Weiß nicht warum, es soll wohl so sein...
 
Hallo Burningsoul,

du schreibst sehr schön :)

Danke dir daß du auch wie Rudi deine Werke postest :kiss:
 
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