Beim Lesen so mancher Beiträge hier im Forum bin ich immer wieder sehr froh und dankbar, dass ich bei Bedarf meine Hausärztin "an meiner Seite"(!) weiss.
Das von ihr benutzte "Instrumentarium" sind an erster Stelle gesunder Menschenverstand, umfangreiches Wissen und Offenheit.
Sie hat kein eigenes Labor und schon gar keine sonstigen Apparate, welche amortisiert werden müssen. Das bedeutet, dass solche Untersuchungen sicher sparsamer veranlasst werden. Sie werden bei Bedarf auswärts veranlasst und das weitere Vorgehen mit ihr wieder besprochen.
Konkretes Beispiel zum Thema Brust"krebs":
Eine Frau am Beginn der Wechseljahre spürt eine Veränderung in der Brust.
Erstkontakt am Telefon: "Sie können gerne sofort zur Untersuchung kommen, oder direkt nach der nächsten Mens, wenn ein Tastbefund leichter erhoben werden kann. Was ist ihnen lieber?"
Es wurde ein Termin nach der Mens vereinbart, mit der Bemerkung der Ärztin, dass bei zwischenzeitlich auftretender Beunruhigung jederzeit ein Termin vereinbart werden kann.
Als erstes wurde dann eine Anamnese über die Zyklusveränderungen erhoben. Der Tastbefund wurde als "eher unverdächtig" und möglicherweise und wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Hormonveränderung angesehen.
Ihr Vorschlag: Ultraschalluntersuchung jetzt (in einem unabhängigen Institut, nicht in einer Klinik, wo u.U. gleich Kollege XY hinzugezogen wird eine "Maschinerie" zum Laufen kommt) oder Beobachtung während eines weiteren Zyklus, dann weiterer Termin zur Kontrolle und Besprechung des weiteren Vorgehens (in diesem Fall wieder mit dem Angebot für einen jederzeit möglichen Termin).
Dies ist die von mir bevorzugte Variante einer solchen Abklärung.
Dass es auch ganz anders aussehen kann, wissen wir wohl alle.
Zitat von Horaz
Niemand will sich dem Vorwurf aussetzen, er hätte etwas nicht rechtzeitig erkannt.
Dieses "sich absichern" stellt sicher oft den Beginn eines problematischen Ablaufs dar und zeugt von wenig eigenem und gegenseitigen Vertrauen.
Ich kenne eine Frauenärztin, die früher oft gerne einfache Massnahmen, statt Medikamente empfohlen hat. So empfahl sie z.B. einer Frau die Anwendung von Joghurt-Tampons. Unglücklicherweise entwickelte sich bei dieser dann eine "aufsteigende Infektion" und die Patientin drohte, die Ärztin zu verklagen. Seither hat diese Ärztin ihr Verhalten sehr verändert und "getraut" sich nicht mehr, zu solch einfachen Massnahmen zu raten.
Ich selbst habe mir vorgenommen, bei einem allfälligen "Krebsverdacht", mich auf keinen Fall zeitlich unter Druck setzen zu lassen, sondern mich möglichst umfangreich zu informieren. Denn was "jetzt" festgestellt wird, ist nicht erst seit vorgestern "da"...
Liebe Grüsse
pita