Hallo Schwalbe
vielen Dank für die Interessanten Informationen.
.. Bitte.. manchmal hab ich etwas Zeit für so was. Innerhalb dieses Threads sind eigentlich noch ne Menge Dinge aufzuklären, aber ich komme einfach nicht dazu.
> Meine LTTs wurden beim IMD in Berlin gemacht. Die Beurteilung von dort lautete wie folgt:
Die negative Kontrolle befindet sich im Normbereich.
Die Reaktion auf Mitogen ist normal.
Es werden 6 Infektionsantigene positiv erkannt. Damit besteht eine normale Breite der Immunraktivität.
Die Intensität der Reaktionen insgesamt befindet sich weit innerhalb des oberen Normbereiches, sehr gute Immunkompetenz, hoch reaktives Immunsystem.
Das Reaktionsprofil auf Infektionsantigene ist unauffällig.
.... Du hattest also den alten Immun Stim LTT, den ich mittlerweile überhaupt nicht mehr schätze. Er ist ein Relikt aus alter Zeit und im Grunde genommen ohne besonderen Wert. Früher gab es den Multitest Merieux, ein aggressiver Stempel auf der Haut des Unterarmes, ähnlich einem Allergietest. Der kam aus dem Handel und danach hatte man sich überlegt, die Aussage aus dem Blut direkt zu gewinnen.
Was will man in so einer Aussage daraus treffen? Dass die Lymphozyten gut reagieren? Das kann man viel besser mit der Mitogenkontrolle und außerdem habe ich in einigen 1000 Testen nur sehr selten erlebt, dass die Lymphozyten eine absolute Insuffizienz hatten. Angenommen, jemand wie Du hätte nie in seinem Leben Candida Kontakt und nie Cytomegalie und nie Grippe und keinen Kontakt mit einem der 6 Erreger gehabt, dann würde der LTT Testwerte unter 2 anzeigen. Gleichzeitig würde er aber falsch interpretiert werden als völlige Immun Insuffizienz.
Mit anderen Worten die meisten Behandler, die diesen Test anordnen sind aus meiner Sicht auf dem völlig falschen Gleis:
Sie interpretieren das so: je höher der SI, desto kraftvoller die T-Lymphozyten.
Das sehe ich nach, wie gesagt, einigen 1000 Testen völlig anders. Ich habe ja dann den LTT-TCH 21 ins Leben gerufen und daraus kann ich sehr schnell ein Infektionsscreening machen. Es ist unstrittig, dass Werte unter 2 eine Negativität bedeuten. Dieser Patient hatte mit dem Erreger nie Kontakt. Bei der Borreliose lasse ich den Test noch zweimal wiederholen und er muss jedes Mal möglichst unter 2 sein. Dann kann man mit Fug und Recht behaupten das eine Borreliose nicht existiert oder auch ausgeheilt ist. An die Theorie, dass es Zellwandloseformen gibt die sich im LTT-Test nicht zeigen glaube ich nicht so sehr. Es gibt sehr viele Verschwörungstheorien auf dem Acker oder auch die Theorie dass es einige hundert Zeckenarten gibt. Glaube ich auch nicht und wenn es mehr als 4 gibt, dann würden Sie sich in dem Test auch zeigen.
Wenn jemand also einen SI in der Cytomegalie von 30 SI hat, bedeutet es, dass dieses Herpes Virus sich tief in ein System gegraben hat und relativ aktiv ist. Das ist also kein Grund zur Freude sondern eher ein Grund sich zu überlegen, ob die bestehenden Beschwerden damit zusammenhängen können und dass man dann eine entsprechende Therapie einleitet. Beim Candida ist es genauso: natürlich hat jeder von uns etwas Candida in sich, aber Werte über 30 sind nicht akzeptabel und wir wissen aus histologischen Untersuchungen, dass es sich immer um eine Besiedelung der Magendarmschleimhäute in der Tiefe handelt. Meistens sogar mit Hyphen bildende Sprosspilzen.
Natürlich kann man argumentieren, dass ein SI von über 10 kraftvolle Lymphozyten symbolisiert. Diese Aussage ist richtig. Aber was soll man damit anfangen? Gar nichts. Weil das nämlich nicht bedeutet, dass man Infektion frei ist.
Noch schlimmer wird es, wenn auf der rechten Seite des Testbogens irgendwelche so genannte Immunstimulanzien ausprobiert werden von Mistel über Thymus bis zu sonst was. Die meisten dieser ach so tollen Immunstimulanzien stimulieren nur das Th2-System und verschlechtern eher die Lage, als dass sie sie verbessern. Vielleicht haben andere Labore aus dem Grund den ITT-Test ins Leben gerufen, um etwas mehr Kontrolle zu haben, welche Zytokine man stimuliert. Aber der ITT hat aus meiner Sicht auch Nachteile, außerdem ist er teurer. Die Intrazellulärerreger kann man nur erwischen, indem man das Th1-System hochfährt und das kann man über den LTT-Test einfach nicht testen. Dafür ist der auch gar nicht gedacht.
Es hat ja vor mir, glaube ich zumindest, niemand chronische Multiinfektionen im breiten Stil diagnostiziert / behandelt und dieses alles mit objektivenb Methodenund extern mit dem LTT-Test kontrolliert (Ausnahme die Borreliosetherapeuten). Was aber für die Borreliose gilt, muss folgerichtig auch für alle anderen Infektion gelten. Wenn ich eine antivirale Therapie oder eine Antibakterielletherapie mache, oder eine Antimykotischetherapie dann sollte der LTT-Test nach einigen Monaten deutlich niedriger liegen. Das gelingt mir auch und vor allem mit den Spitzen Naturheilmitteln, manchmal sogar mit homöopathischen Hochpotenzen (obwohl ich überhaupt kein Homöopathie Fan bin).
Ich arbeite mit wirksamen Immunstimulanzien und nach der alten Interpretation hätten die SIs dann ansteigen müssen und nicht abfallen müssen. Sie fallen aber ab und das bedeutet ganz bestimmt nicht, dass der Patient eine schlechtere Lymphozytärenabwehr hat. Interessanterweise steigt bei manchen Patienten gleichzeitig die Mitogenkontrolle an und das ist ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Aktivität der Lymphozyten sich deutlich verbessert hat. Der Idealfall in der Therapiekontrolle sieht also so aus, dass nach etwa 3 Monaten Therapie die Infektion sich im LTT halbiert hat und die Mitogenkontrolle auf gleichem Niveau geblieben ist oder sogar gestiegen ist.
Dein Tetatoxoid war über 30, das bedeutet dass Du mindestens 20 Jahre keine Tetanusimpfungen mehr brauchst
Candida albicans ist in der Tiefe deiner Schleimhäute ein kleines Problem und CMV hatte Dich auch schon vor langer Zeit erwischt. Wenn Du den Test ausdehnt, wirst Du vermutlich auch noch EBV entdecken oder Chlamydien oder HHV-6 oder andere Fieslinge.
Menschen mit einem stark reagierten Immunsystem können auf Impfungen heftig reagieren, ob Du wirklich einen Schaden genommen hast ist spekulativ, auf jeden Fall erklärt es, dass Du objektive Beschwerden dadurch hattest, vorübergehend.
Für all diese Misch Impfungen gibt es Gegenmittel und man muss sich immer genau überlegen, nach welcher Impfung man sich schlecht gefühlt hat oder sich Dinge gravierend verändert haben
> Nochmal eine Frage, nur damit es endgültig richtig verstehe:
Du meinst also, dass Werte >2 auffällig sind und nicht, wie das Labor es beschreibt, Werte >10 für eine gute Immunkompetenz sprechen?
Nein, andersherum Werte unter 2 sind eindeutig negativ
Werte über 5-10 oder 20-30 sind positiv. Ab wann man von einer Reaktivierung spricht kann ich nur im individuellen Fall sagen, dafür gibt es keine hier zu besprechenden Regeln.
Die immer wieder besprochene Durchseuchung der Bevölkerung mit EBV (angeblich haben dass ja 90 % von uns) bringt Werte von 5 bis maximal 10. Damit kann man/frau leben, ohne Beschwerden.
Lieben Gruß
Thorsten