Liebe Ulrike,
vielen Dank für das Video und den Link.
So langsam kann ich mich in euch hinein denken und verstehe, woher die Verunsicherung kommt.
Das, was Dr. Bieger dort vorträgt anhand von dem einen LTT Schaubild (wo er meinen 22er Test zeigt

) und gleichzeitig einen negativen Antikörpertest gegenüberstellt ist natürlich Stimmung erzeugend und muss diskutiert werden.
Ich stelle jetzt einmal etwas vor, was ich auf mein Vorträgen vor längerer Zeit schon gebracht hatte:
https://www.naturheilpraxis-hollmann.de/LTT-IFT.jpg
lustig, nicht wahr? Hier haben wir also das Gegenteil: der Antikörpertest mit der sensiblen Immunfluoreszenztechnik (=AK Test) gibt eine exakte Bestätigung des LTT-Testes un dast die Regel be mir.
Und genau das ist der Haken: es fehlen signifikante Reihenuntersuchungen und es fehlen signifikante Vergleiche. Da Dr. Bieger den LTT-Test in meiner Form nicht macht, ich aber beide Formen sehr sehr häufig mache, habe ich wohl große Vergleichsmöglichkeiten und da kann man eindeutig sagen, dass es sich so gut wie immer deckt.
Die Regel ist: Positive LTT Test gleich positiver Antikörpertest.
Natürlich gibt es keine Regel ohne Ausnahme und diese habe ich folgendermaßen erlebt:
minderwertige LTT-Test (gibt es leider) und, es mag sein, dass in ganz seltenen Fällen einmal ein falsch positive LTT-Test existiert. Aus welchem Grund auch immer. Die Idee ist ja die, dass die Lymphozytenproliferation nur in Anwesenheit eines Antigens stattfindet. Warum also sollte ein LTT-Test positiv ausfallen, wenn kein Antigen vorhanden ist?
Vielleicht reden wir also hier nur über seltene Ausnahmen und dann ist es die Diskussion eigentlich nicht wert, da man Gefahr läuft, das Kind mit dem Bad auszuschütten.
So Assagen wie: "der ITT oder Elispot ist eine Weiterentwicklung des LTT assoziiert ja dann ganz schnell, dass der bewährte LTT-Test veraltet ist
Dass der ITT moderner oder besser ist ja nicht unwidersprochen. Suchen wir in der Literatur zum Beispiel wissenschaftliche Studien zum Thema LTT Test und Borreliose finden wir zahlreiche Studien, ich glaube mehr als 20. Suchen wir ITT Studien, also Zytokine zum Thema Borrelien finden wir, glaube ich nicht eine einzige Studie. Insofern wird hier sehr schnell Meinungs- und Stimmungsbildung betrieben.
Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass der LTT-Test im Geensatz zum AK Test der Sensiblere Test ist, besser geeignet zur Verlaufskontrolle unter Therapie. Bei der Borreliose ist es auf jeden Fall so, dass viele Borreliose Patienten mit einer eindeutigen klinischen Symptomatik im Antikörper- oder Westernblottest negativ sind. Wenn wir den LTT nicht hätten, würden die alle ohne Therapier bleiben
Was meinst Du denn, was vorliegt, wenn ich einen positiven LTT-Test auf Chlamydien oder Borrelien habe, diese antibiotisch behandle und über etliche weitere LTT-Testes feststelle, dass die Therapie greift. Und bei diesen Patienten ist die ganze Zeit über der Antikörpertest negativ! Sollten dann wirklich alle LTT-Testes falsch positiv sein? Sehr unwahrscheinlich. Sollte es sich um einen Patienten handeln, der nicht die Chance hatte, Antikörper auf diese Infektion entwickeln? Nicht auszuschließen, meine ich.
Zu den anderen Fragen komme ich später noch.
Lieben Gruß
Thorsten