hi grufti!
jep, es gibt viele abgefahrene phänomene, die das weltbild vieler menschen auf den kopf stellt. und es ist auch völlig legitim zu versuchen diese erklärungslücken mit eigenen überlegungen zu füllen. früher hielten die menschen blitz und donner für den zorn der götter, heute weiß man, dass es durch luftverschiebungen geschieht (die ja vielleicht von erzürnten göttern herumgeschoben werden - das weiß natürlich keiner
), epilepsie wurde für teufelbesessenheit gehalten - heute hat man mehr informationen und interpretiert es als störung im stoffwechsel des gehirns (und kann den prozess positiv beeinflussen).
unsere wahrnehmung verändert sich im laufe des lebens, im laufe von generationen, laufe der evolution usw. (sofern man evolution als real akzeptiert) in abhängigkeit von vielen faktoren (allein unsere sprache und sprachfähigkeit formt unsere realität erheblich).
das gleiche gilt für die chinesische medizin: es wurde über jahrtausende beobachtet, meditiert, geübt, erfahrungen gesammelt, ausprobiert und so formte sich langsam ein gut funktionierendes system. auch hier stellten menschen fragen und fanden erklärungen bzw. bezeichnungen für die wahrgenommenen phänomene.
in dem netten film "what the bleep do we know" sagt der physiker fred alan wolf sinngemäß, dass jeder, der sich mit quantentheorie beschäftigt und nicht irgendwann das gefühl hat den verstand zu verlieren, nichts verstanden hat.
nun, man muss sicherlich kein quantenphysiker sein, 1. um verrückt zu werden
und 2. um eine eigene vorstellung von wirklichkeit, oder wahrheit zu haben. wir können mit unseren sinnen uns und unsere umwelt wahrnehmen - bzw. das, was wir dafür halten - (vielleicht auch unter zuhilfenahme von technischen apparaten) und dabei lernen, zusammenhänge erkennen und unsere schlüsse ziehen. einige machen das sehr erfolgreich, andere weniger erfolgreich, aber wir alle tun das.
dabei sollte man sich vor augen halten, dass es "realitäten" geben könnte, die völlig außerhalb unserer wahrnehmungsfähigkeit liegen, und die daher auch niemand (er)kennen kann. eigentlich ist das sogar sehr wahrscheinlich.
z.b.: wie unglaublich wenig des elektromagnetischen wellenspektrums ist für unsere augen in form sichtbaren lichts zugänglich. dank messgeräten, die unsere sinne erweitern kann man zeigen, dass da viel mehr ist, aber wir können es so mit unseren angeborenen sensoren nicht wahrnehmen (wie z.b. röntgenstrahlung, infraschall, ultraschall usw.). deshalb ist zu vermuten, dass noch weitaus mehr für uns existieren könnte, wenn wir noch weitere sinne und wahrnehmungsmöglichkeiten besäßen - aber auch dann erreicht man nie die 100%-marke.
da wir realität immer nur auf grundlage unserer wahrnehumg konstruieren können muss sie zwangsläufig hochgradig
subjektiv sein. (allein die annahme, es gebe soetwas wie realität ist ein geistiges konstrukt, das niemand beweisen kann - auch wenn sich der hammer auf dem daumen verdammt real anfühlt).
wir sind alle relativ baugleich und deshalb haben wir auch eine recht ähnliche realitätswahrnehmung - real erscheint, was wir sehen, hören schmecken, fühlen, riechen usw. aber was weiß ich schon was ich nicht sehen, hören, schmecken, fühlen und riechen kann? und was ist wahrnhemung eigentlich?
ob wir nun annehmen, dass unser gehirn eine art empfänger für wellen des universums, oder eine überlebensmaschine ist, ob gedanken parasiten sind, die sich von hirn zu hirn fortpflanzen, ob unsere gefühle und gedanken feinstofflicher oder grobstofflicher natur sind, oder beides, woher das gehirn von sich selbst wissen kann, dass es existiert, ob mind over matter, oder matter over mind, - alles unterliegt letztlich unserer (subjektiven, niemals alles-umfassenden) wahrnehmung.
nun ja, wenn sie auch niemals perfekt sein mag, so kann man die wahrnehmung glücklicherweise innerhalb ihrer grenzen etwas erweitern und dabei tolle fähigkeiten entwickeln. wie z.b. feinstoffliches zum fließen bringen, intuition entwickeln, weinsorten am geschmack erkennen, oder körbchengrößen richtig einschätzen
:kiss:
feinstoffliche grüße,
wikinger