Hi Katimaki,
also bei mir fing ja alles, auch im Dez. 2007, mit dem Norovirus an.. der mich ins Krankenhaus brachte, weil ich kurz vorm Kreislaufkollaps war. Dann war ca. 6 Wochen Ruhe.. dann fingen die komischen kollapsartigen Zustände wieder an, immer mit Übelkeit und manchmal auch Durchfall verbunden. Ich dachte ich hätte schon wieder Noro (hätte theoretisch sein können), da war dann aber nichts mehr. Im April 2008 folgte dann ganz plötzlich ein kompletter Zusammenbruch und ich habe 6 Wochen nur noch erbrochen, Durchfall, und ich war völlig benebelt, kam kaum aus dem Bett und war in einer Art Dämmerzustand, immer kurz davor wegzukippen. Beim Autofahren hatte ich oft das Gefühl, dass alles irgendwie zur Seite wegdriftet... war schon kriminell, noch zu fahren. Gaanz langsam habe ich mich etwas erholt, was aber geblieben ist, sind extreme Schwäche und Müdigkeit, ein gestörtes Immunsystem, dass jetzt auf ALLES mit Abwehr reagiert und inzwischen eine deutliche Unterfunktion der Schilddrüse mit leichter Entzündung. Hormonsubstitution geht nicht, weil ich auf die Tabletten auch reagiere.
Alle Nahrungmittel, die noch irgendwie gehen, kann ich höchstens 1x pro Woche essen, sonst werden die Reaktionen zu stark. Ich behandle die Unverträglichkeiten selber mit Bioresonanz, so kam ich bisher halbwegs über die Runden.
Eine Infektion mit Yersinien würde zeitlich theoretisch passen, denn ich hatte bei mir alle 20 Vogelnistkästen gereinigt und vielleicht Staub geschluckt.. ausserdem hatte ich ganz viele Stiche von Vogelflöhen, die in Ermangelung ihres Wirtes auf mich losgingen. Vogelkot ist ein Reservoir von Yersinien.
"Und deine positiven IgM und IgA sind doch quasi beweisend für ein aktuelles Geschehen oder schmeissen wir jetzt alles über Bord?"
Ja, wir schmeissen! Ich dachte das auch immer, bis mir ein Infektiologe auch diesen Zahn gezogen hat. Es gibt viele Bakterien, bei denen verschwinden die IgM u. IgA bald mal wieder nach einer Infektion... es gibt aber auch Bakterien, bei denen weiss man, dass sogar die akuten IgM`s über Jahre bis Jahrzehnte im Blut nachweisbar bleiben, wie z.B. bei der Borreliose:
"Zeigen Borrelien-Antikörper der Klasse IgM eine frische oder aktive Infektion an?
Nein. Bei vielen anderen Infektionserkrankungen sind IgM-Antikörper nur in den Anfangsstadien der Infektion vorhanden und nur die IgG-Antikörper bleiben länger nachweisbar. Daher zeigt ein positiver IgM-Antikörperbefund bei diesen Erkrankungen eine frische Infektion an. Bei der Borreliose ist das anders, nicht nur die IgG, auch die IgM können nach einer abgelaufenen Borrelioseinfektion jahrzehntelang im Blut nachweisbar bleiben. Über isolierte IgM-Antikörper siehe nächsten Punkt." (
Diagnose der Lyme-Borreliose - bersicht)
Wie das genau bei Yersinien ist, scheint nicht ganz klar. Ausserdem kann die Bildung von immer neuen AK auch durch andere immunologische Vorgänge aufrecht erhalten werden (immunologische Trittbrettfahrer).
Auch hier ist also leider nichts beweisend.
Ich habe mich gefragt, ob ich an deiner Stelle auch mit AB dahinter würde... und ich glaube NEIN. Obschon bei dir der Verlauf beim LTT unter AB tendenziell für persistierende Erreger spricht, wäre mir die Beweislage immer noch viel zu schwammig, um vielleicht jahrelang(!) AB zu nehmen.
Schon die Tatsache, dass Dr. Baehr Kreuzreaktionen mit apathogenen Yersinien nicht ausschliessen kann... gäbe mir wohl genug zu denken.
Und dann die Möglichkeit, dass irgendwo in schwer zugänglichen Zellen noch irgendwelche blöden Persister rumhängen.. die sich dann wieder reaktivieren..
Ich kann mir auch nicht so vorstellen, dass die Yersinien direkt in den Gelenken sitzen und die Entzündungen verursachen. Anders als bei Borreliose, hat man bei rektiver Arthritis noch nie Yersinien in Gelenksflüssigkeiten gefunden, was zwar auch wieder nichts beweist, aber auch auf eine Fehlfunktion des Immunsystems hindeutet, wie bei Hashimoto, Uveitis u.a. auch. Jedenfalls würde wohl auch bei den Yersinien gelten:
"Ist noch die Infektion die Ursache, kann eine Behandlung mit Antibiotika helfen, ist die Entzündung aber schon autoimmun-bedingt, ist eine Antibiotikabehandlung sinnlos"(
Diagnose der Lyme-Borreliose - bersicht)
Mir wäre das Risiko vielleicht sinnlos und mit der Möglichkeit schwerer Nebenwirkungen zu therapieren, einfach zu gross.
Ich möchte dir keinesfalls zu nahe treten... aber wieso behandelst du nicht erst mal das, was du zu 100% weisst und was dir doch die eigentlichen Beschwerden bereitet, nämlich deine Gelenksentzündungen? Die Suche nach der Ursache in allen Ehren.. aber vielleicht wirst sie nie herausfinden.
Alles hängt mit Allem zusammen... Erreger tot und alles ist gut funktioniert manchmal, oft aber leider (!) auch nicht. Oft sind es auch gar nicht die Bakterien, die Schuld sind... oder wieso ist für für die allermeisten Menschen so eine Infektion ein Klacks? Wenn es bei einem nicht wirklich "bösem" Bakterium zu Komplikationen kommt, stimmt schon vorher etwas nicht, da bin ich mir sicher, das ist nicht einfach nur Zufall.
Natürlich würde ich auch nicht mit Immunsuppressiva oder Cortison dahinter, aber es gibt ja gottseidank auch andere Möglichkeiten.
LG vom
Allergikus