CFS seit 5 Jahren - und es wird immer schlimmer

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Liebe Community,

mein Bruder, der extrem schwer an CFS erkrankt ist und inzwischen so schwach ist, dass er auch nicht mehr in der Lage ist, ein Forum wie dieses zu verfolgen, möchte Euch um Rat fragen, ob Euch irgendetwas zu dem in aller Kürze geschilderten Verlauf bzw. zu der Symptomatik einfällt - wir sind für jeden noch so kleinen Hinweis dankbar:

Es ging im August 2010 mit einem Herzstillstand los und nach zwei Schwächeanfällen im September 2013 hat sich die Erkrankung noch einmal extrem verschlimmert. Neben einer großen allgemeinen Schwäche hat er extrem wenig Kraft in den Beinen und noch viel weniger in den Armen, so dass er sich zum Beispiel nicht mehr selbst waschen oder essen kann. Dazu sehr heftige Muskelschmerzen in den Armen, sehr große Anspannung und Stress im Nervensystem, immer mal wieder Herzbeschwerden und ständigen Kopfdruck, verbunden mit einem Grippe-Gefühl sowie die Tatsache, dass er nicht warm essen kann und seinen Kopf nicht drehen kann, ohne Beklemmungen, Schweißausbrüche und eine noch größere Anspannung im Nervensystem zu bekommen.

Unzählige Therapieversuche von "klassisch" bis "ultra-alternativ" - alles ohne Erfolg, unzählige Bluttests, viele uneindeutig etc., Ernährungsumstellung etc. - nichts, aber auch gar nichts bringt Besserung, im Gegenteil, es wird immer schlimmer.

Weiss irgendjemand Rat oder gibt es andere, die von einem solchen Verlauf von CFS betroffen sind?

Viele Grüße
Frank
 
Hallo Schopenhauer oder Frank,

hier im Forum gibt es wohl Betroffene, die sich gut auskennen und Tipps geben können. Vermutlich hat noch keiner von Ihnen Deine Frage gelesen.

Vielleicht könntest Du Näheres zu den Bluttests schreiben, die gemacht wurden, welche Untersuchungen genau wurden gemacht und gab es Auffälligkeiten?

Welche Therapien wurden versucht?

Außerdem was passierte vor der Erkrankung, z. B. Unfälle, Traumen (Dein Bruder bekommt laut Bericht Beschwerden, wenn er seinen Kopf dreht)? Außerdem gab es vor der Krankheit Medikamenten-Einnahmen (wegen möglicher Nebenwirkungen, z. B. Muskelschwäche u. v. m.), wurde er geimpft und gegen was (möglicher Impfschaden), wurde er zahnärztlich behandelt (wegen möglicher Allergien auf Dentalstoffe, die zu Autoimmunkrankheiten mit zahlreichen Symptomen führen können), hatte er eine besonders schwere Grippe und so weiter?

Ich hoffe, dass sich hier noch Betroffene melden, die Dir Tipps geben können.

Freundliche Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank schonmal für die Antwort!

Ja, da gibt es so einiges. Ich werde soviel wie möglich zusammentragen und mich diesbezüglich so bald wie möglich wieder melden!

Viele Grüße!
Frank
 
Guten Abend zusammen,

einiges habe ich hier zusammengetragen; ich weiß, es ist schon recht lang, aber ich habe mich tatsächlich auf das wesentliche konzentriert:

- Mitte August 2010 Herzschmerzen nach 8 Wochen Höchststress bei Arbeit
- Hausarzt diagnostiziert Rechtschenkelblock
- Kardiologe äußerst nach Ultraschall Verdacht auf Herzmuskelentzündung, Iuprofen-Gabe

- Ende August 2010: plötzliche Übelkeit, Schweißausbrüche, Atemnot, in der Notaufnahme des Krankenhauses UKE Kollaps mit Herzstillstand
- zwei Wochen auf der Herzstation des UKE, kardiologische Abgeklärung (Ultraschall, MRT, Röntgen, Eventrecorder) - alles o.B.
- Entlassung mit großer körperlicher Schwäche (arbeitsunfähig, aber noch fähig, ca. 100 m zu gehen)
- zwischendurch immer wieder mal anfallartige Herzschmerzen und Rhythmus-Störungen, Unruhe, Schwindel, Kopfschmerzen

- von Mitte September bis Mitte November 2010 nach positivem Elisa- und LTT-Test auf Borreliose mit Minocyclin, Cefotaxim i.v., Clindamycin und Azithromycin behandelt
- „normaler“ Bluttest auf Borreliose im UKE war allerdings negativ
- während Behandlung große Übelkeit, keine Vernesserung des Zustandes

- zwischenzeitlich drei Wochen im Krankenhaus Alten Eichen Hamburg und erneut im UKE
- Abklärung möglicher weiterer Ursachen für meinen Zustand (MS, ALS etc.)
- Belastungstest mit Atemmaske: Muskulatur bei Anstrengung sehr schnell im anaeroben Bereich, Test musste abgebrochen werden
- Verdacht auf neuromuskuläre Systemerkrankung bestätigte sich allerdings nicht
- Zustand unverändert: große körperliche Schwäche, insbesondere bei Bewegung (geringster Natur), Kopfschmerzen, allerdings weniger Herzschmerzen und keine Rhythmus-Störungen mehr.

- Anfang Dezember 2010 Umstellung in Sachen Borreliose auf wöchentliche Depotspritze Penicillin (Pendysin)
- Anfang Februar 2011 kam es für wenige Wochen zu einer leichten Verbesserung, anschließend wieder schlechter
- April 2011, Bluttests auf Borreliose o.B., Antibiotika- Behandlung wird eingestellt

- August 2011, 3 Wochen im Klinikum Rissen, Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, auch hier keine Verbesserung
- inzwischen für kürzeste Wege Rollstuhl notwendig

- September 2013, Behandlung bei einer „Therapeutin“, die Kopf auf dem Rücken liegend extrem nach links und rechts zur Seite gedreht hat
- Seidem extreme Beschwerden und immer häufiger Tachykardien, Beklemmungen, Schwächeanfälle
- einmal kurz vorm Kollaps Nozarzt gerufen, zweitätiger Aufenthalt im Krankenhaus Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg brachte keine Erkenntnisse
- ohne Schwindel und Beklemmungen zu bekommen, kann Kopf nicht mehr gedreht werden
- Verdacht auf Liquor-Fluss-Störung per Upright-MRT abgeklärt - o.B.
- Verdacht auf Schäden an HWS abgeklärt in Asklepios Klinik Barmbek - o.B
- Zustand verschlechtert sich weiter, dazu Beklemmungen mit Todesangst, Gabe des Beruhigungsmittels Tavor hilft zeitweise

- seit Dezember 2013 Behandlung bei Dr. Kersten aus Bamberg
- Blubild: sehr niedriger NK-Wert
- diagnostiziert ausserdem schwere Neuropathie, 24-h-HRV/HFV-Test ergibt Verhältnis zwischen Sympathikus und Parasympathikus bei ungefähr 90 zu 10
- neunmonatige orthomolekulare Therapie führt zu keiner Besserung

- September 2014 Muskelbiopsie im AK St. Georg Hamburg
- mitochondriale Störung konnte nicht festgestellt werden
- Dr. Kersten, Bamberg, hielt die Art der Untersuchung allerdings für nicht ausreichend und das Ergebnis für nicht aussagekräftig

- zwischenzeitlich auch Stippvisite in die Berliner Charité
- Frau Prof. Scheibenbogen kann sich der CFS-Diagnose der behandelnen Hausärzte (Dr. Til Steinmeier und Dr. Andreas Grothusen) nicht anschließen, da gemäß der 20 Jahre alten Fukuda-Kriterien beurteilt
- ein Immundefekt wurde nicht festgestellt

- auch zwei psychatrische Therapien haben zu keiner Verbesserung führen können, beide Therapeuten verneinen das Vorliegen eines psychosdomatischen Leidens

Der jetzige Zustand meines Bruders steht im wesentlichen bei meinem ersten Posting. Er ist z.B. höchstens noch in der Lage für 2 - 3 Sekunden zu stehen, ansonsten ans Bett und an den Rollstuhl gefesselt.

Fällt irgendwem was dazu ein?

Freuen uns auf auf jeden Hinweis!

Viele Grüße udn allen eine Gute Nacht!
Frank
 
Hallo Frank,

ich finde super, dass du deinen Bruder unterstützt. Daumen hoch!!!!

Ein paar kurze Anregungen hierzu:
September 2013, Behandlung bei einer „Therapeutin“, die Kopf auf dem Rücken liegend extrem nach links und rechts zur Seite gedreht hat
- Seidem extreme Beschwerden und immer häufiger Tachykardien, Beklemmungen, Schwächeanfälle
- einmal kurz vorm Kollaps Nozarzt gerufen, zweitätiger Aufenthalt im Krankenhaus Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg brachte keine Erkenntnisse
- ohne Schwindel und Beklemmungen zu bekommen, kann Kopf nicht mehr gedreht werden
- Verdacht auf Liquor-Fluss-Störung per Upright-MRT*abgeklärt - o.B.
- Verdacht auf Schäden an HWS abgeklärt in Asklepios Klinik Barmbek - o.B
- Zustand verschlechtert sich weiter, dazu Beklemmungen mit Todesangst, Gabe des Beruhigungsmittels Tavor hilft zeitweise

Man kann noch in Erwägung ziehen, ob ein Gefäß durch die Wirbelsäule eingeklemmt wird (Stenose). Eventuell ist durch die damalige Fehlbehandlung doch eine Fehlstellung entstanden, oder Gleitwirbel durch Überdehnung der Bänder. In Ruhe und in Null-Stellung (also in liegender oder sitzender Position mit geradem Kopf) wäre das nicht zwangsläufig sichtbar.
Ich meine hiermit sowas: Arteria-vertebralis-Syndrom - DocCheck Flexikon

oder sowas: https://de.wikipedia.org/wiki/Barré-Lieou-Syndrom

Zum besseren Verständnis ein Bild der Arteria Vertebralis: https://de.wikipedia.org/wiki/Arteria_vertebralis

Eventuell gibt es hier noch Anregungen zur besseren Differenzierung (siehe Adson Test, De Kleyn Versuch, Einflüsse von Bewegungen auf die A. Vertebralis) : https://www.rehaamkaifu.de/files/files/HWS Erkrankungen.pdf

Threads dazu:
https://www.symptome.ch/threads/kann-die-halsmuskulatur-eine-hirnarterie-beeinflussen.124870/

https://www.symptome.ch/threads/instabile-hws-vertebralinsuffizienz.107010/

Ich bin mir nicht sicher, aber halte für möglich, dass ein möglicherweise vorliegendes HWS-Problem je nach Lokalisation auch zu Reizungen des Sympathikus führen können. Das müsste man ggf. nochmals abklären.

Ansonsten kommt mir hierzu
24-h-HRV/HFV-Test ergibt Verhältnis zwischen Sympathikus und Parasympathikus bei ungefähr 90 zu 10
noch das Thema Parasympathomimetikum, bzw. Cholinergika in den Sinn: PharmaWiki - Parasympathomimetika

Es erschließt sich nicht auf den ersten Blick, daber in diesem Thread geht es unter anderem auch darum:
https://www.symptome.ch/threads/diagnostik-me-cfs-prof-dr-scheibenbogen.126704/

zwischenzeitlich auch Stippvisite in die Berliner Charité
- Frau Prof. Scheibenbogen kann sich der*CFS-Diagnose der behandelnen Hausärzte (Dr. Til Steinmeier und Dr. Andreas Grothusen) nicht anschließen, da gemäß der 20 Jahre alten Fukuda-Kriterien beurteilt
- ein Immundefekt wurde nicht festgestellt
Was vermutet Prof. Scheibenbogen stattdessen?

Viele Grüße - tiga
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Frank,

Herzrhythmusstörung bis hin zum Herzstillstand können von einem Kalium und/oder Magnesiummangel kommen.

Magnesium liegt zu 60 % in den Knochen und zu 40 % in der Muskulatur und nur zu 1 % im Extrazellularraum, wo es bei einem Bluttest gemessen wird. Trotz aller Untersuchungen kann ein Mangel übersehen worden sein. Also der Serumwert kann noch im Referenzbereich gelegen haben, obwohl ein Mangel vorliegt.

https://www.herzstiftung.de/pdf/zeitschriften/HH4_10_Kalium-Magnesium.pdf

Magnesiummangel korreliert mit Vitamin D Mangel. Diesen Wert kann man im Serum zuverlässig bestimmen.

Du kannst mal in den Unterlagen schauen ob dieser Wert bestimmt wurde: 25(OH)VitaminD3

Wenn das nicht gemacht wurde, würde ich das als nächstes testen lassen.

Was zeigen die Magnesium und Kaliumwerte? Auch wenn bei diesen der Serumwert keinen Mangel ausschliessen kann.

Magnesium als Magnesiumchlorid kann über die Haut aufgenommen werden. Das wäre eine nebenwirkungsfreie Möglichkeit für ihn Magnesium zuzuführen.

Man muss es selbst zahlen aber ich halte eine Vollblutuntersuchung auf Mikronährstoffmängel für sinnvoll. Mikronährstoff-Profil - Die Vollblutdiagnostik deckt eine beginnende Nährstoff-Verarmung frühzeitig auf. Gemessen werden Vitamin B6, Calcium, Eisen, Kalium, Kupfer, Magnesium, Selen, Zink und ein kl. Blutbild. Berücksichtigung finden alters- und gesc

Nimmt er denn zur Zeit irgendwelche Medikamente?

Nimmt er Vitaminpräparate?

Grüsse
derstreeck
 
Hallo tiga, hallo derstreeck!

Vielen Dank schonmal für Eure Antworten!

Wir werden das alles in Ruhe mal Punkt für Punkt durchgehen und die Bluttests nach den genannten Werten durchsehen!

Momentan nimmt mein Bruder kaum noch Medikamente:

- Pantoprazol
- Flexiparine (Spritzen gegen Thrombose)
- Melantonin (zum Schlafen)

Als Nahrungsergänzung nimmt er noch zusätzlich Calcium und Vitamin B12.

Viele Grüße und allen einen guten Wochenstart!
Frank
 
Hallo Frank,

wie derstreeck schon geschrieben hat, nach Mängeln müsste man suchen.

Insbesondere wäre auch die Einnahme von Pantoprazol zu hinterfragen, denn
Mineralien- und Spurenelemente-Mangel ist die Folge einer langfristigen Säureblockereinnahme.
Calcium und Magnesium sowie Spurenelement Eisen und Zink können nicht mehr umfassend resorbiert werden Vitamin B12 fehlt, wenn man Säureblocker einnimmt.

Säureblocker - Ein Teufelskreis
https://de.wikipedia.org/wiki/Pantoprazol
https://de.wikipedia.org/wiki/Protonenpumpenhemmer

Buchtipp zum Thema Mängel:

Dr. Ulrich Strunz
Blut - Die Geheimnisse unseres »flüssigen Organs« Schlüssel zur Heilung
Ulrich Strunz: Blut - Die Geheimnisse unseres »flüssigen Organs«. Heyne Verlag (Paperback, Gesundheit & Ernährung, Medizin & Forensik)

Blut - Die Geheimnisse unseres »flüssigen Organs«: Schlüssel zur Heilung: Amazon.de: Ulrich Strunz: Bücher

Hier eine Übersicht der von Dr. Strunz untersuchen Blutwerte

https://www.drstrunz.de/bluttuning.pdf

Privatpraxis Dr. Strunz | Bluttuning

Leider bezahlen gesetzliche Kassen keine umfangreiche Analysen insbesondere der Vitamine, Mineralstoffe, Aminosäuren und Omega3 Index. Und die meisten Nahrungsergänzungen müssen auch aus eigener Tasche finanziert werden.
B12 allerdings könnte auch der Hausarzt spritzen.

Buchtipp zur Ernährung bei CFS:

Das Wirk und Kochbuch
Leo Pruimboom, Martin Rinderer ,Daniel Reheis

In einem Wirk und Kochbuch beschreibt der klinische Psycho-Neuro-Immunologe LeoPruimboom welche artgerechte Nahrung und welche Nährstoffkombinationen bei CFS hilfreich sein können.
Universelle,physiologische Wirkmechanismen wie „Energieverteilung"," Der undichte Darm“, „Essen und Entzündung“, „Die systemische Stressreaktion“ werden erklärt und es gibt einleitend zu jedem Wirkmechanismus einen Überblick zu den entsprechenden Lebensmitteln und zwar eingeteilt in „Nahrung als Medizin“, „Hilfreiche Lebensmittel“ und die „Tabus“
Im Anhang des Buches findet man Übersichten artgerechter Lebensmittel und auch den Wirkmechanismen zugeordnete Rezepte. 70 Rezepte angepasst an spezifische Stoffwechselprozesse

Unter Tabu im Kapitel "Energieverteilung" fallen nicht nur Zucker, sondern auch Getreide, Hülsenfrüchte insbesondere Soja, Kuhmilchprodukte, Kartoffel, Mais und verschiedene Pflanzenöle

Wirk + Kochbuch: Amazon.de: Leo Pruimboom, Martin Rinderer, Daniel Reheis: Bücher

https://www.yumpu.com/de/document/view/28699065/mehr-als-ein-kochbuch-was-verspricht-das-buch
https://www.yumpu.com/de/document/view/28699021/inhaltsverzeichnis
https://www.yumpu.com/de/document/v...s-2-der-undichte-darm-leaky-barriers-syndrome

https://www.yumpu.com/user/mipheno

Pruimboom schreibt, dass bei CFS Patienten in den meisten Fällen ein erniedrigter Glutaminspiegel gemessen werde. Das sieht er im Zusammenhang mit Darmproblemen, Hormonstörungen und Schwächen der Immunfunktion bei CFS-Patienten.

Glutamin sei in dieser Situation wichtig, denn ein aktives Immunsystem
verbrauche viel mehr Eiweiß, und dabei entstehe Ammoniak als
Nebenprodukt. Im Körper sei der Harnstoffzyklus verantwortlich für den
raschen Abbau dieses Gifts. Funktioniere das nicht effizient
genug, müsse Glutamin verwendet werden, um Ammoniak abzubauen

Pruimboom beschreibt Ablauf so:

Anthropogene Faktoren würden chronische Aktivierung des Immunsystems mit erhöhten Eiweißverbrauch verursachen.

Das Immunsystem befehle dann den Wechsel der Energiegewinnung:
Die Energie werde dann nicht mehr in den Zellkraftwerken über den
Zitronensäurezyklus gewonnen, sondern durch die aerobe Glykolyse.

Dann werde die Glukose partiell genutzt für die ATP-Bildung, wobei
genügend Substrat übrig bliebe für die Bildung von anderen wichtigen
Makromolekülen wie DNS, Fettsäuren und verschiedenen Aminosäuren
Damit könne das Immunsystem jnahrungsunabhängig agiren

CFS-Patienten würden in der Folge zur erhöhten Energiegewinnung für das Immunsystem primär die Aminosäure L-Glutamin verwenden

Diese Stoffwechselstrategie führe zur Anhäufung von Ammoniak,
wodurch die CFS-Symptome entstünden, da gleichzeitig auch der
Glutaminspiegel sinke und keine Kompensation möglich sei

LG Juliane
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Frank,

Als Nahrungsergänzung nimmt er noch zusätzlich Calcium und Vitamin B12

Calcium ohne Magnesium zu nehmen und ohne seinen Vitamin D spiegel zu kennen, ist keine gute Idee.

Ich würde das Calcium erstmal weglassen und dafür mit Magnesium transdermal beginnen. Den Vitamin D Spiegel bestimmen lassen und dann mit nicht zu hohen Dosen (2000 - 5000 IE am Tag) Vitamin D beginnen. Später kann er dann auch wieder Calcium dazu nehmen. Eigentlich gehört auch noch Vitamin K2 dazu.

Vitamin B12 kann man so auf Verdacht nehmen in Form von Methylcobalamin sublingual (über die Mundschleimhaut).

Grüsse
derstreeck
 
Vitamin B12 kann man so auf Verdacht nehmen in Form von Methylcobalamin sublingual (über die Mundschleimhaut).

Das sehe ich anders!

Gerade Methyl-B12 kann Prozesse anschieben, die einen extrem geschwächten Körper total überfordern können.
 
- zwischenzeitlich auch Stippvisite in die Berliner Charité
- Frau Prof. Scheibenbogen kann sich der CFS-Diagnose der behandelnen Hausärzte (Dr. Til Steinmeier und Dr. Andreas Grothusen) nicht anschließen, da gemäß der 20 Jahre alten Fukuda-Kriterien beurteilt
- ein Immundefekt wurde nicht festgestellt

- machten denn die Aerzte in der Charité keine CFS/ME Abklärung ?
- was machten sie für Diagnosen ?
liebe Grüsse
Béatrice
 
Guten Abend zusammen!

Vielen Dank für Euren Input und die Rückfragen.

Kurze Rückmeldung zur Scheibenbogen, zu der mein Bruder zur CFS/ME-Abklärung war, allerdings schon im Juli 2011. Ich habe mir eben nochmal den Arztbericht durchgelesen:

"Im CFS-Fragebogen (Fukuda) waren mit 5 von 6 Haupt- und 4 von 8 Nebenkriterien die Kriterien für die Diagnose eines CFS nicht erfüllt. Der Patient wertet die bestehende Erschöpfungssymptomatik in erster Linie als Folge der beruflichen Belastung im Jahr 2010. Damit liegt ein CFS defintionsgemäß nicht vor [...]

CFS-Fragebogen / Schweregrad nach Bell: 20/100 [...]".

Inzwischen ist der letztgenannte Wert leider auf Null...

Die gestellten Diagnosen lauteten:

- Chronische Erschöpfung unklarer Genese, DD schweres "burnout-Syndrom"
- Zinkmangel
- kein Anhalt für Immundefekt

Diesen Bluttest den tiga in diesem Thread

https://www.symptome.ch/threads/diagnostik-me-cfs-prof-dr-scheibenbogen.126704/

erwähnt gab es damals ja noch nicht, ist aber sehr interessant!

Wenn es irgendwelche Entwicklungen gibt, halte ich Euch auf dem laufenden.

Viele Grüsse!
Frank
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi Frank,

ich hätte folgenden Tipp für euch.

Es gibt mehrere Studien über Erfolge von hohen Dosen Vitamin B1 (Thiamin) und CFS, Fibromyalgie, etc... von einem Dr. Costantini aus Italien. Ich würde schauen das die Kapseln ohne Zusatzstoffe sind. D.h. am besten nur den Wirkstoff und Füllstoff (Reisstärke, Cellulose, etc.).

Die Studien sind auf der nachfolgenden Seite verlinkt:
Fatigue Helped with High Dose Vitamin B1! (video) -

hier ein Erfahrungsbericht über Vitamin B1 und CFS:
How I Found My Long-Lost Energy

Grüße und viel Erfolg :kraft:

Alan
 
Ich kann jeden mit CFS raten starke Antioxidantien einzunehmen zB Traubenkernmehl, als Extrakt oder gleich OPC. Ich bevorzuge die natürlichste Form daher Traubenkernmehl. Damit habe ich so große Verbesserung das ist der Wahnsinn! Ich habe viel weniger Schmerzen, mehr Kraft und vertrage Lebensmittel wieder die ich vorher nicht mehr essen konnte. Zudem pusht es andere Vitamine aus der Nahrung.
Wenn es möglich ist viel Rohkost, das hat bei mir einiges zusätzlich bewirkt und ist für mich das non plus ultra.
Kurkuma hochdosiert ist auch sehr sehr gut (ich nehme 10g als Kapseln ohne Nebenwirkungen).
Heilerde zB Bentonit hilft mir auch gut.

Leide auch unter einer sehr starken CFS, habe es aber auch schon 12 Jahre.
 
Achso, sehr viele mit CFS haben KPU und viele auch Borreliose oder andere Bakterien und Viren , dazu noch Autoimmunkrankheiten.
 
Hallöchen,

ich weiß nicht ob das noch aktuell ist, aber habt ihr schon mal einen ganzheitlichen Umweltmediziner oder Heilpralraktiker bzgl Schwermetallvergiftung oder hohe Schwermetallbelastung aufgesucht?

Sind die Borrelien komplett weg? Ev in einer Dunkelfeldanalyse nachgetestet? Ev ob die Borrelien ins ZNS gewandert sind?
Eigenbluttherapie schon mal gehört/angewendet?

Vor dem Krankheitsfall Zahnarztbesuche gehabt? Zb Amalgamplombe hinaus oder hineinbekommen ohne Schutzmaßnahmen? (wie zb Kofferdamm)

Ganz liebe Grüße
 
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