Calprotectin erhöht

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19.02.19
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Hallo zusammen,

Ich habe seit längerer Zeit diverse gesundheitliche Probleme (Gastritis, Blähbauch, Verstopfungen, Entzündungen Zahnfleisch, Aphten, Haarausfall...).
Bei der Laboruntersuchung kam heraus, dass ich keine Mängel habe und alle Werte inkl Schilddrüse super und in der Norm sind.
Bei der Stuhluntersuchungen kam jedoch heraus, dass der Calprotectin-Wert leicht erhöht ist.
Normal ist wohl unter 50 und ich habe 87.
Die Ärztin sagte, sie weiss auch nicht wie das sein kann und ich soll mal eine Darmspiegelung machen (ist allerdings auch nur die Vertretungsärztin).

Auf was könnte der leicht erhöhte Wert hindeuten? Hat Jemand eine Idee?
 
Bei der Laboruntersuchung kam heraus, dass ich keine Mängel habe
Es ist ganz sicher nicht alles untersucht worden, wo Mängel möglich oder sogar häufig sind.

Bei der Stuhluntersuchungen kam jedoch heraus, dass der Calprotectin-Wert leicht erhöht ist.

Das ist noch eher unspezifisch. Welche anderen Werte sind im Stuhl denn gemessen worden?

Calprotectin ist ein Protein, das von neutrophilen Granulozyten bei entzündlichen
Darmerkrankungen vermehrt gebildet wird. Erhöhte Calprotectin-Werte finden sich
insbesondere bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.
Die Höhe des
Calprotectinwertes korreliert mit der Entzündungsaktivität und ist daher bei
chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie M. Crohn oder Colitis ulcerosa ein
idealer Verlaufsparameter. Calprotectinwerte ab ca. 400 mg/l sprechen bei
bekannter CED für einen akuten Schub. Erhöhte Calprotectin-Werte unklarer
Ursache sollten in jedem Fall abgeklärt werden.
Quelle: Medivere Stuhltest Erläuterungen

Das Calprotectin ist bei einer entzündlichen Aktivität von Morbus Crohn und Colitis ulcerosa erhöht, aber auch bei einer akuten infektiösen Darmerkrankung kommt es zum Anstieg von Calprotektin. Damit eignet sich die Calprotektin- Messung ganz hervorragend dafür, ein Reizdarmsyndrom von einer Darmentzündung abzugrenzen, denn die Werte des Calprotectins sind bei einer Darmentzündung erhöht, während sie beim Reizdarmsyndrom unauffällig bleiben.
In den meisten Fällen korreliert die Höhe des Calprotektinwertes mit der Schwere der Erkrankung. Somit hilft die nicht invasive Calprotectin-Messung im Stuhl, im Rahmen einer Therapie den Grad der Heilung und der Krankheitsaktivität zu objektivieren.
Wann wird das Calprotectin gemessen
  • Zur Ausschlussdiagnose eines Reizdarmsyndroms
  • Zur Diagnostik und Verlaufskontrolle bei CED (chronisch-entzündliche Darmerkrankungen: Morbus Crohn und Colitis ulcerosa)
  • Zur Unterscheidung zwischen einer organischen und einer funktionellen Diarrhö und als Screeningmarker für eine infektiöse Diarrhö
Quelle: https://dasgastroenterologieportal.de/untersuchungsmethoden/calprotectin-als-diagnosemarker/

Ein leicht erhöhter Wert spricht natürlich nicht gleich für eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Calprotectin ist auch bei Glutenunverträglichkeit erhöht:

Ein erster Ansatz könnte also sein, mal für einige Wochen oder Monate auf Gluten zu verzichten und zu beobachten, ob sich etwas bessert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein erster Ansatz könnte also sein, mal für einige Wochen oder Monate auf Gluten zu verzichten und zu beobachten, ob sich etwas bessert.
Zu bedenken ist hier, dass Voraussetzung für die Aussagekraft einer Untersuchung auf Zöliakie (Goldstandard ist vermutlich immer noch die Zwölffingerdarm-Biopsie; es gibt aber auch eine Untersuchung auf bestimmte Antikörper) ist, dass es vorher keine Glutenkarenz gab. Wenn Du jetzt also einige Wochen auf Gluten verzichtest, müsstest Du vor so einer Untersuchungen einen gewissen Zeitraum (den ich nicht abschätzen kann, mir sagte man seinerzeit 4 Wochen, ich bin aber nicht sicher, ob das reicht) wieder für eine "normale" Glutenlast sorgen.

Da Deine Zahn- und Mundprobleme evtl. auf Zöliakie hinweisen könnten (während Du nichts von Durchfall schreibst, der einen Verdacht auf CED nahelegen könnte), würde ich evtl. sogar versuchen, zumindest die (im Gegensatz zur Zwölffingerdarm-Biopsie) nicht eingreifenden Antikörperuntersuchungen vor einer Glutenkarenz zu machen. Ansprechpartner sind Gastroenterologen, wobei Du angesichts der oftmals langen Wartezeiten eine Selbstzahlerleistung wenn möglich überlegen könntest. Wenn dabei ein "positiver" Befund rauskommt, wäre vielleicht auch Dein Hausarzt bereit, für einen schnelleren Termin beim Facharzt zu sorgen.
 
Vielen Dank für die Antworten.
Durchfall ist irgendwie das einzige, was ich so Magen-Darm mäßig gar nicht habe.
Schlimme Verstopfungen, breiiger Stuhl, Blähbauch, Magenschmerzen, Gastritis, krampfartige Schmerzen im Darm (also recht weit beim "Ausgang"), Völlegefühl nach so gut wie jedem essen... aber kein Durchfall
 
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