Biochemische Behandlung und/oder AD's?

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02.10.10
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Hallo,

ich habe seit einigen Jahren immer wieder mit häufigen/lang andauernden Infekten zu tun (Erkältungen, Sinusitis,...), bin deswegen häufig arbeitsunfähig gewesen. Dazu kommen Schlafstörungen und dass ich schnell friere, letzteres ist mir v.a. diesen Sommer aufgefallen. Müdigkeit spielt übrigens keine große Rolle (höchstens als Nebenwirkung vom Medikament).

Ich bin über die letzten Jahre ziemlichen Belastungen ausgesetzt gewesen, aktuell auch noch, das ist verschiedenen Lebensumständen geschuldet, die sich nur teilweise ändern lassen (jedenfalls in kurz- bis mittelfristiger Sicht). Das viele Kranksein und nicht mein Leben leben können und die Unklarheit, woher das Kranksein kommt, haben erneut zu Stress geführt -> Teufelskreis. Immerhin, dadurch, dass ich nicht müde bin und körperlich spüre, wenn ich Stress habe, denke ich, dass meine Cortisolproduktion noch ganz gut funktionieren müsste. Psychotherapie hab ich schon gemacht, aber zuletzt hab ich davon nicht mehr so profitiert (weil es gegen den Teufelskreis auch nicht so richtig hilft?!)

Nun bin ich glaub ich bei einer ganz guten Allgemeinärztin gelandet, die verschiedene Nährstoffmängel festgestellt hat, aber nun auch meint, dass es vom Stress herkommen kann (ok, das haben schon viele gesagt, aber immer so dahergesagt). Sie hält es für sinnvoll, den Cortisolgehalt (als Tagesprofil vom Speichel) und einige andere Hormone zu messen (ich glaube, Adrenalin und Noradrenalin, bin mir aber nicht sicher, weil ich mich das erste Mal damit näher beschäftigt habe und es ein bisschen viel war), denn Störungen hier können sich auf Infektanfälligkeit, Frieren und Schlafstörungen auswirken. Gleichzeitig soll ich zum Psychiater (bin schon länger bei einem wg. Mittel zum schlafen), damit der mir ein richtiges Antidepressivum verschreibt - sie selbst kennt sich mit AD's nicht aus. Ich hab es so verstanden, es zu machen, damit mir die verschiedenen Belastungen nicht mehr so viel ausmachen und dadurch den Cortisolspiegel niedrig zu halten und so aus dem Teufelskreis rauszukommen. Ich habe bisher immer einen großen Bogen um AD's gemacht, weil es das Diabetesrisiko um ein mehrfaches erhöht (zumindest bei Pre-Diabetes) und ich da familiär gefährdet bin. Die Ärztin meinte, ich könne es ja für ein halbes Jahr nehmen, um aus dem Teufelskreis zu kommen, denn es bringt ja nichts, wenn ich weiter so vor mich hinwurschtele.

Nun stellen sich mir 3 Fragen:
1. Wenn ich das mit dem AD mache, wie kann es nach dem halben Jahr weitergehen?
2. Ich habe hier davon gelesen, dass man Neurostress auf biochemischen Weg behandeln kann. Ist sowas anstelle eines AD's geeignet, auch wenn man noch weiter Belastungen ausgesetzt sein wird?
3. Ich hab keine Ahnung, wie sehr sich die Allgemeinärztin damit auskennt. Nur wo finde ich jemanden, der sich damit auskennt und auch eine Behandlung mit AD's mit einer biochemischen Behandlung abwägen kann? Der zumindest einen Teil der Kosten über Kasse abrechnen kann (und wenn es nur das Beratugnsgespräch ist).

Also das Thema ist behandlungstechnisch Neuland für mich, bisher bin ich bei solchen Sachen immer entgegen dem Forums-Motto behandelt worden: Es wurden immer nur die Symptome behandelt, weswegen ich schon resigniert habe. Aber von daher weiß ich nicht, ob ich so ein komplizierter Fall bin, wie es bei einigen hier der Fall zu sein scheint und ob ich da so einen Spezialisten brauche. Aber ich wüsste nicht mal, bei welcher Fachrichtung ich da gucken müsste...

Es wäre sehr nett, wenn mir hier jemand was dazu schreiben könnte.
 
Hallo Damdam,

was diese Ärztin mit Dir vorhat, kommt mir ziemlich willkürlich vor. (Schrotflinte.) Und Antidepressiva, mit allen NW incl. Strörung der Neurotransmitter . . . Schrecklich.

(Vorweg: bin nicht Arzt, nicht HP. Gebe keine "Ratschläge". Schreib nur von meinen Erfahrungen und von denen meiner Bekannten.)

Ich vermute, es gibt sinnvollere Baustellen. Vielleicht könntest Du Dir Hilfe holen für die Bewältigung Deiner schwierigen Lebensumstände, etwas durch Kognitive Verhaltenstherapie. (Nach meiner Erfahrung nicht mit Gesprächstherapie.)

Dann könnte von Interesse sein, welchen - eigenen oder nachbarlichen - Elekttrosmog-Quellen Du Dich aussetzt: Schnurlosfelefon, WLAN, Handys und was da noch alles "strahlt".

Hast Du ausreichend körperliches Training? Anstrengendes? Jeden zweiten Tag?

Wie ernährst Du Dich? Fastfood, Zuckerzeug, Fleisch? statt überwiegend rohem Grünzeug, Gemüse?

Wieviele Amalgamfüllungen im Gehege Deiner Zähne seit wievielen Jahren?

Gegen Schlafstörungen hilft m.W. Baldrian. (Nicht als Tropfen oder Pillchen - das ist zu wenig - sondern als Sud geriebener Baldrianwurzeln, hoch konzentriert. Dosis ausprobieren!)

Alles Liebe
Windpferd
 
Hallo Windpferd,

danke für Deine Antwort.

Eine Änderung der Neurotransmitter wäre ja der Sinn der AD's, soweit ich das verstanden habe.

Von den von Dir erwähnten Punkten habe ich schon viele durch:
Verhaltenstherapie (die kann mir mit meinen Lebensumständen aber auch nicht weiterhelfen und es bleiben einfach einige Stressfaktoren da, ich mag das in einem öffentlichen Forum aber nicht weiter ausbreiten), anstrengendes körperliches Training geht bei mir nicht aufgrund Gelenkproblemen (versuche das, was geht), gesund ernähre ich mich an sich schon (in der Hinsicht ist für mich aber vieles auch eher eine Glaubensfrage), Amalgam hab ich das weggemacht, was ohne große finanzielle Ressourcen geht (habe leider kein regelmäßiges Einkommen).
-> es hatte bisher alles keinen durchschlagenden Erfolg.

Daher wäre mir eine Antwort auf meine konkreten Fragen wichtig, da mir der Weg grundsätzlich schon zielführend scheint, ich aber nicht so recht weiß, wie es laufen kann.
 
Hallo damdam

...ich habe seit einigen Jahren immer wieder mit häufigen/lang andauernden Infekten zu tun (Erkältungen, Sinusitis,...), bin deswegen häufig arbeitsunfähig gewesen. Dazu kommen Schlafstörungen und dass ich schnell friere, letzteres ist mir v.a. diesen Sommer aufgefallen.
Mir fällt da sofort Kryptopyrrolurie (siehe gleichnamige Rubrik und Wiki) ein. Eines der Charakteristika dieser Stoffwechselstörung ist ein B6-Mangel (Achtung: Ist meines Wissens und meiner Erfahrung nach nicht über Serum-Spiegel zu finden), dieser kann einen Serotoninmangel hervorrufen (ist Kofaktor der Synthese) und dieser wiederum u.a. Störungen im Wärmehaushalt und Schlafstörungen. Ein weiteres ist Zinkmangel, der u.a. zu vermehrten Infekten führen kann.

Insofern scheint mir der Ansatz Deiner Ärztin, nach Nährstoffmängeln zu suchen, grundsätzlich sinnvoll.

Müdigkeit spielt übrigens keine große Rolle (höchstens als Nebenwirkung vom Medikament).
Welches Medikament?

Ich bin über die letzten Jahre ziemlichen Belastungen ausgesetzt gewesen, aktuell auch noch, das ist verschiedenen Lebensumständen geschuldet, die sich nur teilweise ändern lassen (jedenfalls in kurz- bis mittelfristiger Sicht). Das viele Kranksein und nicht mein Leben leben können und die Unklarheit, woher das Kranksein kommt, haben erneut zu Stress geführt -> Teufelskreis. (...)Psychotherapie hab ich schon gemacht, aber zuletzt hab ich davon nicht mehr so profitiert (weil es gegen den Teufelskreis auch nicht so richtig hilft?!)
Psychotherapie kann letztlich nur Anstöße geben, Dinge zu ändern, die sich ändern lassen oder die anderen besser zu bewältigen. Ob das klappt, hängt von vielen Faktoren ab, u.a. von der Art der Belastungen, der Person des Therapeuten (diese können auch Schaden anrichten, ich denke, es ist nicht leicht, jemand gutes und passendes! zu finden), Deiner Mitarbeit/Konstitution etc.. Wenn Dein Körper inzwischen (aus welchen Gründen auch immer) Mängel entwickelt hat, kann es sicherlich sinnvoll sein, dort auch anzusetzen.

Gleichzeitig soll ich zum Psychiater (bin schon länger bei einem wg. Mittel zum schlafen), damit der mir ein richtiges Antidepressivum verschreibt - sie selbst kennt sich mit AD's nicht aus.
Ich bin da sehr skeptisch. Wenn Serotonin (oder Dopamin) erhöht werden sollen, gibt es sanftere und vermutlich gesündere, nebenwirkungsärmere Möglichkeiten, die Du zunächst probieren könntest. Auf Anhieb fallen mir ein:

  • Johanniskraut (Vorsicht bei Einnahme weiterer Medikamente, es werden Entgiftungsenzyme beeinflusst, die auch Medikamente abbauen, das kann u.U. zu ernsthaften Problemen führen - ggf. mit Arzt abklären! Es kann - so ist mein Stand - bei "mittelschwerer Depression" auch verschrieben werden)
  • Rosenwurz
  • Tryptophan (hier neige ich inzwischen zu der Ansicht, dass man vor und ggf. während einer regelmäßigen Einnahme von Aminosäuren den Spiegel aller Aminosäuren messen lassen sollte, da Ungleichgewichte zu erheblichen Beschwerden führen können); neueren Erkenntnissen nach soll das Essen von Beerenobst via Chinasäure zu erheblicher Tryptophanbildung im Darm führen können, siehe Links unten
  • 5-HTP
  • Wenn es um Dopamin geht, oder auch als Ergänzung zu längerfristiger Tryptophan-Einnahme, Tyrosin
Vorsicht: Diese Stoffe sollte man wohl besser nicht mit synthetischen ADs kombinieren. Auch solltest Du Dich vorher schlau machen, auch diese Stoffe sind nicht immer nebenwirkungsfrei.

Ich hab es so verstanden, es zu machen, damit mir die verschiedenen Belastungen nicht mehr so viel ausmachen...
Wenn das klappen sollte (das tut es nicht immer), wäre die Frage, um welchen Preis.

...und dadurch den Cortisolspiegel niedrig zu halten...
... der ja erstmal untersucht werden soll, das Ergebnis hast Du noch nicht, oder?

Nun stellen sich mir 3 Fragen:
1. Wenn ich das mit dem AD mache, wie kann es nach dem halben Jahr weitergehen?
Das weiß ich nicht. Absetzen kann übrigens auch sehr schwierig werden.

2. Ich habe hier davon gelesen, dass man Neurostress auf biochemischen Weg behandeln kann. Ist sowas anstelle eines AD's geeignet, auch wenn man noch weiter Belastungen ausgesetzt sein wird?
Es gibt Stimmen, die das so vertreten, und es gibt zu einigen Stoffen sogar Studien, die recht vielversprechend klingen (Johanniskraut, 5-HTP).

3. Ich hab keine Ahnung, wie sehr sich die Allgemeinärztin damit auskennt. Nur wo finde ich jemanden, der sich damit auskennt und auch eine Behandlung mit AD's mit einer biochemischen Behandlung abwägen kann?
So jemanden zu finden, ist nach meinem Eindruck sehr schwierig. ADs sind Domäne der Psychiater und ich habe bislang nur von zwei (jemand in Bremen, weiß nicht, ob er noch praktiziert; und der bekannte Dr. Binz) gehört, die sich wohl auch mit der Behandlung mit pflanzlichen oder körpereigenen Stoffen auskennen. Eine Möglichkeit wäre, dass Du alle Psychiater in Deinem Aktionsradius abtelefonierst.

Hinweisen möchte ich auch auf zwie von Windpferd schon angeschnittene Themen: Die Ernährung hat auch aus meiner Sicht (Lektüre, Erfahrung) einen erheblichen Einfluss auch auf das emotionale Befinden (auf Infektanfälligkeit sowieso). Im positiven wie im negativen (siehe dazu auch unten: Thema Fructosemalabsorption). Siehe dazu z.B. das Buch "Optimum Nutrition for the Mind" von Patrick Holford (und nicht durch den gräßlichen Schreibstil und ggf. die mängelbehaftete deutsche Übersetzung beeinflussen lassen). Stichworte sind z.B. Omega-3-Fettsäuren, Aminosäuren, Grünzeug & Beerenobst (siehe Links unten). Für Bewegung gilt das analog. Dabei muss es aus meiner Sicht nichts Extremes sein (Gelenke, insbesondere die HWS, müssen hier viele schonen, d.h. z.B. Joggen ist tabu) und es ist sehr von Vorteil, wenn es draußen stattfindet (Vitamin D, "frische" Luft - soweit möglich, Freude an der Natur).

Nun die Links aus der Forumsinternen Suche (Lupe oben rechts), die ich Dir rausgesucht habe:

https://www.symptome.ch/threads/antidepressiva-versus-aminosaeurenbehandlung.9589/
https://www.symptome.ch/threads/aminosaeuren-u-a-bei-erkrankungen-des-nervensystems.10170/
https://www.symptome.ch/threads/den-serotoninspiegel-natuerlich-erhoehen.14312/
https://www.symptome.ch/threads/erh...ls-durch-chinasaeure-haltige-fruechte.108859/
https://www.symptome.ch/threads/antidepressivum-und-johanniskraut-zusammen-nehmen.11793/
https://www.symptome.ch/threads/depressionen-durch-fruktosemalaborption.37188/

Ich kann das jetzt nicht mehr im Einzelnen durchsehen, stöber halt mal...

Gruß und alles Gute
Kate
 
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Hallo Kate,

vielen Dank für Deine Antwort.
Zu Kryptopyrrolurie werde ich mal lesen.

Insofern scheint mir der Ansatz Deiner Ärztin, nach Nährstoffmängeln zu suchen, grundsätzlich sinnvoll.
Ja, das denke ich mir auch. Als ich letztes Mal aber sagte, dass ich es gut fände, wenn alles untersucht würde (ggf. auf Selbstzahlerbasis) meinte sie, wir hätten ja schon fast alles untersucht. Bin mir da aber nicht so sicher, und auch nicht, ob es die adäquate Methode ist (weiß selbst nicht, wann man da was im Serum untersuchen soll oder so)
Müdigkeit spielt übrigens keine große Rolle (höchstens als Nebenwirkung vom Medikament).
Welches Medikament?
Opipramol, zum einschlafen.

Mit Psychotherapie habe ich einige Erfahrungen und bis auf meine letzte Therapeutin (mit der ich ab und zu noch spreche) waren sie unterm Strich eher schlecht. Gegenwärtig ist daher für mich die Suche nach einem neuen Therapeuten kein Thema.

Wenn Serotonin (oder Dopamin) erhöht werden sollen, gibt es sanftere und vermutlich gesündere, nebenwirkungsärmere Möglichkeiten, die Du zunächst probieren könntest.
Geht es denn darum? Ich dachte, es würde darum gehen, das Cortisol zu erniedrigen?! Oder läuft das aufs Gleiche raus?

Johanniskraut hab ich mal vor ein paar Jahren versucht (bevor ich beim Opipramol gelandet bin), hat aber gar nichts genutzt.

Das, was Du von den Aminosäuren schreibst, finde ich interessant. Bei mir wurde vor ein paar Monaten nämlich ein Eiweißmangel festgestellt. Kann mir vorstellen, dass dieser daran liegt, dass ich im Frühjahr Magenprobleme hatte und daraufhin die Ernährung auf basische Kost und in dem Zuge auf vegan umgestellt habe und das war zu Anfang wohl nicht so fundiert. Auf Eiweiß achte ich nun mehr und hab mich schon gefragt, ob die Ergebnisse daran lagen, dass es insg. zu wenig Eiweiß ist/war oder ob bestimmte Aminosäuren fehlen.
Bei der Untersuchung wurde außerdem Eisen- und Zinkmangel festgestellt, seitdem hab ich beides genommen, außerdem empfahl mir die Ärztin grundsätzlich Vit. D. Beim letzten Mal meinte sie, so hoch wäre mein Mg-Spiegel ja auch nicht und empfahl mir das nun auch zu nehmen.
Übrigens noch: Also, ich hab die Probleme schon vor der Blutuntersuchung dieses Jahr, im Prinzip schon seit ca. 10 Jahren, aber da der damalige Arzt nichts finden konnte und an meinem jetzigen Wohnort alle Ärzte immer nur die symptome (z.B. Sinusitis) behandelt haben, hab ich auch resigniert. Jetzt mit der Ärztin scheint es besser zu sein.

...und dadurch den Cortisolspiegel niedrig zu halten...
... der ja erstmal untersucht werden soll, das Ergebnis hast Du noch nicht, oder?

Nein, hab ich nicht. In dem Zusammenhang frage ich mich, wie sinnvoll es ist, es bei der Ärztin zu machen. Ich dachte, ein Spezialist kennt sich da vielleicht besser aus, was untersucht werden soll, aber so einen hab ich ja (noch) nicht. Weiß halt nicht, ob ein Untersuchungsergebnis, was die Ärztin veranlaßt, bei einem Spezialisten genauso verwendet werden kann (muss es ja selbst zahlen, sie meinte, ca. 250€; daher sollte die Untersuchung schon die richtige sein)

Ich weiß nicht, ob es so klar rauskam: ich will keine AD's, weil ich depressiv bin (ich fühle mich nicht wirklich depressiv oder psychisch krank, leide halt unter den Lebensumständen, wie z.B. wie es beruflich bei mir aussieht). Ich überlege es deswegen, damit, wie von der Ärztin verstanden, unter neuen Belastungen nicht noch mehr Cortisol entsteht und ich dann wieder krank werden würde und dann für die berufliche Situation auch nichts tun könnte (als Beispiel für den Teufelskreis). Daher weiß ich gar nicht, ob ich mit meinem Anliegen bei einem Psychiater überhaupt so richtig bin (aber wüßte eben auch nicht, wo sonst). Wäre ich mit den beiden von Dir genannten Ärzten mit dem Anliegen richtig? Also, Einfluß auf die Hormone, keine Behandlung einer Depression (einfach nur, um zu wissen, was möglich ist).

Ernährung: Wirkt das so schnell? Bzw. ist das am Cortisolspiegel kurzfristiger abzulesen? Als mir die Ärztin beides vorschlug (Test und AD) war ich insofern erleichtert, weil ich denke, dass das mit dem Cortisol endlich mal was greifbares gibt. Endlich mal ein handfestes Ziel haben, auf das man hinarbeiten kann und nicht so im trüben fischen mit Behandlungen. Ich hab halt schon soviel versucht, auch diverse HPs, jede meinte immer, ihr Ansatz wäre ganz wichtig für die Gesundung. Einen neuen Ernährungsansatz auszuprobieren, dessen Erfolg man wenn überhaupt erst langfristig bei den Symptomen feststellt - da hätte ich es mit der Motivation inzwischen schwer.
Wg. Bewegung bin ich jetzt ein paarmal auf Trampolin gestossen, das soll auch die Gelenke schonen. Ist nur leider in entsprechender Qualität auch recht teuer (ab 200€), muss ich daher erst noch überlegen.

Danke für die Links. Da schaue ich mal.

Viele Grüße
 
Hallo damdam. ich würde mal in der Abteilung Nahrungsmittelunvertäglichkeiten nachschauen.
Vtialstoffmängel und Eisenmangel passen da prima zu.
Können auch ein Anzeichen einer Zöliakie sein :

Deutsches Ärzteblatt: Sprue – die vielen Gesichter der glutensensitiven Enteropathie (07.12.2001)
Gelenkschmerzen können auch von Gluten ausgelöst werden, eine Arthrose kann entzündungsbedingt sein:

Arthrose - Ernährung und Ernährungstipps - Was wirklich gegen Athrose hilft

Gluten triggert Entzündugen.

Schlafstörungen habe ich seit Jahrzehnten und die sind klar abhängig von meiner Histaminintoleranz und der Fructosemalabsoption. Wenn da kein Arzt drauf kommt nicht wundern. Von der HIt habe ich erst hier erfahren, die FM durfte ich selbst diagnostizieren, wurde dann bestätigt durch einen Arzt. Die Probleme mit Gluten wurden auch ewig übersehen....

Die Umstellung der Ernährungs z.B. auf histaminarm, glutenfrei oder milcheiweissfrei kann sehr schnell Besserungen bringen.

Bei der FRuctosemalab. gerate ich schnell mal in die Depression wenn ich nicht aufpasse, passe ich meine Ernährung besser an, sind die in wenigen Tagen wieder fort, das gleiche gilt hier für die Müdigkeit.

Histamin: Die histaminarme Probediät hat bei mir damals innerhalb 1 Woche beachtliche Erfolge erzielt.

Eine Freundin hat bei Verzicht auf Getreide, Milchprodukte , Ei und Zucker innerhalb von 10 Wochen sowohl ihre Kniegelenksschmerzen, ihre Depressionen verloren, die Blähungen und Entzündugen gingen auch drastisch zurück, Es lohnt sich auf jeden Fall.

80% der Bevölkerung haben mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu tun.
Das AD ist meiner Meinung nach nur ein Thema, weil Dein Arzt keinen Ansatz findet, es sind aber keine harmlosen Bonbons.

Alles Gute.
 
Hallo damdam

Ja, das denke ich mir auch. Als ich letztes Mal aber sagte, dass ich es gut fände, wenn alles untersucht würde (ggf. auf Selbstzahlerbasis) meinte sie, wir hätten ja schon fast alles untersucht. Bin mir da aber nicht so sicher, und auch nicht, ob es die adäquate Methode ist (weiß selbst nicht, wann man da was im Serum untersuchen soll oder so)
Nach meinem Eindruck kennen sich damit nur wenige Ärzte aus, am ehesten vielleicht Umweltmediziner. Über diese konnte (kann?) man übrigens so etwas teilweise auch als Kassenleistung bekommen (Zink in den Erythrozyten z.B. bei mir). Ich denke, Du solltest Dich selbst informieren (dazu bietet u.a. das Wiki einige Informationen).

Opipramol, zum einschlafen.
Dann nimmst Du ja bereits ein Antidepressivum (und auch das schon mit Nebenwirkungen...). War Dir und Deiner Ärztin das nicht klar? Und bist Du nicht deshalb sowieso beim Psychiater in Behandlung?

Geht es denn darum? Ich dachte, es würde darum gehen, das Cortisol zu erniedrigen?! Oder läuft das aufs Gleiche raus?
Die Neurotransmitter und Stresshormone hängen miteinander zusammen. Wie das aber genau ist, habe ich nicht parat, es ist wohl auch recht komplex. "Entstressen" könnte wohl Cortisol verringern (falls Deines überhaupt hoch ist) und wenn Dich so ein Medikament entstressen würde, könnte es auch über diesen Weg evtl. so wirken. Aber da könntest Du auch mit Entspannungstechniken, Sport, Selbstmanagement versuchen, ranzugehen.

Johanniskraut hab ich mal vor ein paar Jahren versucht (bevor ich beim Opipramol gelandet bin), hat aber gar nichts genutzt.
Du weißt aber schon, dass das erst ab höheren Dosen (ich meine, es sind 900 mg) wirkt? Hast Du es so hoch dosiert genommen? Ich bekam es sogar mal - auch gegen Schlafstörungen - noch höher dosiert eine Zeit lang i.m. gespritzt, bevor ich zu Tabletten überging.

Weiß halt nicht, ob ein Untersuchungsergebnis, was die Ärztin veranlaßt, bei einem Spezialisten genauso verwendet werden kann (muss es ja selbst zahlen, sie meinte, ca. 250€; daher sollte die Untersuchung schon die richtige sein)
Ein Spezialist wäre wohl ein Endokrinologe. Ich weiß nicht, ob Speicheltests (Tagesprofile) inzwischen als Kassenleistung abrechenbar sind, diese wurden hier von einigen Usern gemacht. Ein bekannter Hormonspezialist (ich meine, aus Hannover, Name fällt mir im Moment nicht ein) hält einen 24-Stunden-Urin für sinnvoll, das ist aber soweit ich weiß ein reiner Privatarzt.

Ich überlege es deswegen, damit, wie von der Ärztin verstanden, unter neuen Belastungen nicht noch mehr Cortisol entsteht...
Was ja bislang rein hypothetisch ist, außerdem nimmst Du bereits ein AD.

Daher weiß ich gar nicht, ob ich mit meinem Anliegen bei einem Psychiater überhaupt so richtig bin (aber wüßte eben auch nicht, wo sonst). Wäre ich mit den beiden von Dir genannten Ärzten mit dem Anliegen richtig? Also, Einfluß auf die Hormone, keine Behandlung einer Depression (einfach nur, um zu wissen, was möglich ist).
Das weiß ich nicht so genau. Zu Dr. Peter Binz (Trier) kannst Du eine Suchmaschine benutzen, da gibt es viele Infos. Er ist nach meiner Information hauptsächlich im Bereich Schwermetall-(Amalgam-)Intoxikation tätig. Der andere ist dieser: Dr. Hinrich Hörnlein-Rummel - Hilfe bei Burnout. Ich fand ihn mal auf einer Kryptopyrrolurie-Arztliste. Mit Bremen habe ich mich vertan (wie Du siehst), er ist in Oldenburg.

Ernährung: Wirkt das so schnell?
Ich las mehrfach (u.a. in dem Buch von Holford), dass eine tryptophanarme/-freie Ernährung schon innerhalb 24 Stunden zu Stimmungsverschlechterung führe. Ich merke schon nach einem Tag ohne genügend Gemüse/Grünzeug Unwohlsein (bleierne Erschöpfung, Völlegefühl u.a.).

Bzw. ist das am Cortisolspiegel kurzfristiger abzulesen?
Den kennen wir doch noch garnicht ;)

Wg. Bewegung bin ich jetzt ein paarmal auf Trampolin gestossen, das soll auch die Gelenke schonen. Ist nur leider in entsprechender Qualität auch recht teuer (ab 200€), muss ich daher erst noch überlegen.
Dazu gibt es hier mindestens einen Thread :) Ich hab so eins (siehe dort), das ist toll, aber leider eben in der entsprechenden Qualität tatsächlich teuer (ich sehe es als Anschaffung für's Leben, nur die Seilringe müssen alle paar Jahre mal gewechselt werden).

Es wäre sicher eine gute Idee, Dir Deinen Befund geben zu lassen. Du könntest die Ergebnisse dann auch mal hier reinstellen.

Grüße
Kate
 
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Hallo,

@bestnews: Oh, das sind ja ganz viele neue Sachen...

@Kate:
Dann nimmst Du ja bereits ein Antidepressivum (und auch das schon mit Nebenwirkungen...). War Dir und Deiner Ärztin das nicht klar? Und bist Du nicht deshalb sowieso beim Psychiater in Behandlung?

Opipramol zählt nicht zu den richtigen ADs. Also, manchmal wird es dort eingeordnet, mal nicht (ist wohl eine andere Medikamentenklasse). Eine befreundete Psychiaterin meinte, sie würde das nie verschreiben, weil es von der antidepressiven Wirkung viel zu schwach wäre. Ich hab da auch keine Wirkung bemerkt (übrigens, Johanniskraut war >= 900 mg, auch über mehrere Monate, aber außer Lichtempfindlichkeit hab ich nichts gemerkt).
Aber gut, dass Du nachfragst, ich bin mir jetzt nämlich tatsächlich nicht sicher, ob die Ärztin wußte, dass ich Opipramol nehme.
Und ja, das habe ich von einem Psychiater, aber ich denke, wg. solcher Neurotransmitterdiagnostik kann er mir nicht weiterhelfen (er macht ja auch sonst keine Blutuntersuchungen, was ich schon nicht gut finde). Deswegen würde ich in der Hinsicht schon eher zu jemand anderem gehen.
Wg. dem Speicheltest hatte ich mich gefragt, ob ich den bei der Ärztin machen lasse oder erst, wenn ich einen Spezialist dafür gefunden habe. Aber selbst wenn ich den bei der Ärztin mache und später woanders hingehe, sollte der neue Arzt damit ja genauso was anfangen können (quasi Cortisoltest = Cortisoltest).

Oh, prima, wäre gar nicht auf die Idee gekommen, hier nach Infos zum Trampolin zu suchen.
 
Noch eine Frage:
Ich bin irgendwo darüber gestolpert, dass man eine Zeitlang vor dem Test bestimmte Lebensmittel, NEMs und Medikamente meiden soll. Leider hab ich es nicht direkt gebookmarkt und jetzt find ich es nicht mehr. Kann mir da jemand weiterhelfen?
Spezialist hab ich nun gefunden, Privatarzt, eine Neurostressbehandlung kostet dort ca. 1000 € (bis evtl. 1500€, wenn die Laborkosten mehr sind). Ich werde den Test aber trotzdem bei der Ärztin machen lassen, denn erstmal will ich ja wissen, ob es das überhaupt sein kann. (Beim Privatarzt würde ich mit einem 1stündigen Termin für 250€ anfangen plus die Laborkosten).
 
Also die Ärztin sprach von Cortisol (hier einem Tagesprofil) und anderem (sie erwähnte im Gespräch Adrenalin, Noradrenalin und Serotonin, aber ich weiß nicht, ob sie das alles testen wollte) und von einem Speicheltest. Ich weiß nicht, ob man das alles im Speichel feststellt (weil ich verschiedentlich von Urintest gelesen habe).
 
Ich vermute, außer Cortisol wird alles im Urin gemacht. Schau dazu mal ins Wiki...

Gruß
Kate

P.S. Ich denke, das ist auffällig genug verlinkt ;) und in der Übersicht findest Du den relevanten Artikel schnell. Sonst bitte nochmal melden.

EDIT: Habe gerade gesehen, dass der Rubrikenlink wohl gerade nicht funktionert. Also ich meinte dieses: Verhalten vor Neurostress- oder Stoffwechseltests
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke, genau den meinte ich :)
(hatte von diesem Unterforum die ganzen Forenbeiträge durchgesehen und die 3 "Wichtig"-Links angesehen, aber hab es nicht gefunden).
 
Im Grunde ;) findet man es über die Wichtig-Links aber schon :greis:: https://www.symptome.ch/threads/improv-everywhere.100260/ (ich hatte den Direktlink gemeint, der fehlt wohl derzeit).

Aber vielleicht warst Du so darauf fixiert, nach Beiträgen zu suchen, dass Du "Wiki" überlesen hast.

Ich lese übrigens gerade mal wieder - in einer Studie, siehe https://www.symptome.ch/threads/erh...nasaeure-haltige-fruechte.108859/#post-952810 - wie sehr die Zusammensetzung des Urins von dietätischen Faktoren abhänge... scheint also schon wichtig zu sein.

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo damdam,
noch mal ergänzend: Probleme mit Fructose, Lactose, Gluten können einen Tryptophanmangel auslösen, dieser wird zum Serotoninmangel dann ist die Depression da. Das ist Wissen, was noch nicht so alt ist, aber duirchaus auch zur Schulmedizin gehört. Ich musste dies z.B. meinem Arzt erst mal im Buch präsentieren, vorher konnte er das nicht glauben, er ist Internist und Nephrologe.

Ich kenne das von mir, mein Onkel hatte das auch bevor er glutenfrei ass.

Alles Gute und viel Erfolg!
Claudia
 
Kleine Frage am Rande an Claudia: Könntest Du mal den Titel des Buches nennen?

Wäre nett, danke :)
Kate
 
Nachtrag:
Die Neurotransmitter und Stresshormone hängen miteinander zusammen. Wie das aber genau ist, habe ich nicht parat, es ist wohl auch recht komplex. "Entstressen" könnte wohl Cortisol verringern (falls Deines überhaupt hoch ist) und wenn Dich so ein Medikament entstressen würde, könnte es auch über diesen Weg evtl. so wirken.
Es geht wohl auch direkter:
Serotonin ist das einzige Neurohormon, das das Aufschaukeln der Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin zur gefürchteten „Stresskaskade“ verhindern bzw. beenden kann. (...)
Ein Zitat von Rüdiger Dahlke (dem ich zutraue, dass er das sorgfältig recherchiert hat), siehe: https://www.symptome.ch/threads/den-serotoninspiegel-natuerlich-erhoehen.14312/#post-118524

Gruß
Kate
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke! Hm, ja, glaub auch, muss schon irgendwie direkt gehen... Hab den Neurostress-Guide von Dr. Bieger angesehen, da steht als erste Phase eine mit niedrigem Serotonin und das Mittel zur Behandlung in der Phase heißt "SerenePro". Den Namen interpretiere ich mal, dass da Serotonin drin ist.

Puh, da fällt mir ein, dass ich bis morgen (Praxistermin zur Blutabnahme und wollte da das andere mal anleihern) den Guide durchlesen wollte. Gar nicht so einfach mit dem chemischen Kram drin. Ist soviel zu lesen überall...

Mir kam auch die Idee, weil das Cortisol ja so einen Tagesrhythmus hat, ob ein Test sinnvoll ist, solange mein Tagesrhythmus so verschoben ist. War letzte Woche mit Opipramol wieder bei ca. 2:00 bis 10:00, neulich hatt ich das Opipramol aber mal weggelassen, da wars ungefähr 1:00 bis 8:00, da will ich jetzt wieder hin. Weiß da jemand was, wie sowas die Testergebnisse beeinflusst?

Hach ja, Depression... Ich weiß auch nicht. Es sind bei mir immer Phasen, wo ich so gefrustet bin, weil es beruflich alles so schwierig ist, aber das ist ja nicht aus mir heraus. Deswegen meine Meinung, ich bin nicht depressiv. Aber angesichts der Tatsache, dass es heißt, dass Arbeitslose auch als "oft depressiv" eingeschätzt werden, passt es vielleicht doch... Bei denen ist es ja auch eher die äußere Ursache und trotzdem werden sie so eingeschätzt. Keine Ahnung...

@bestnews: Aber da würde ja am Anfang auch erstmal eine Serotonin-Bestimmung stehen?!
 
Hallo Kate,
das Buch heist " Wegweiser Nahrungsmittelunverträglichkeiten "und ist geschrieben von Dr.med. Ledochowski.
Ich empfehle es mittlerweile nicht mehr, da Ledochowski bei der Aufzählund der Symptome dermassen sparsam ist, dass man sich da sehr häufig gar nicht wiederfindet und denkt, man ist nicht betroffen. Diese Kritik kam hier auch schon anderweitig.

Schönen Abend Dir.
Claudia.
 
Könnte man auch so rum angehen, wie Du meinst, aber ich glaube, man bestimmt eher das Tryptophan. Dann würde ich aber schauen, ob für Dich eine der Nahrungsmittelunverträglichkeiten passt. Das wäre schon wichtig. Später könnte man versuchen rauszubekommen, woher das kommt.

Schönen Abend auch Dir.
Claudia.
 
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