Das glaube ich allerdings sofort, nachdem ich mal recherchiert habe wie viele verschiedene Viren in den letzten Jahrzehnten schon vorübergehend als DIE Ursache von CFS schlechthin ausgemacht wurden. Da sind schon verdammt viele Schweine vergebens durchs Dorf getrieben worden.

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Der Fehler der Vergangenheit dürfte wohl in einer zu eindimensionalen Betrachtungsweise liegen. Stets wurde die singuläre Kausalität zwischen einer Mikrobe und einer Krankheit gesucht – und letztlich nicht gefunden.
Ein zielführender Lösungsweg wäre nur die Untersuchung, wie alle bekannten Umweltfaktoren (Viren, Bakterien, Pilze, Umweltgifte…) gemeinsam auf den Organismus einwirken. Hier tritt allerdings schon wieder ein neues Problem auf den Plan, weil die Anzahl der Kombinationen ins unermessliche steigt und unüberschaubar wird.
Es ist daher unumgänglich, den Betrachtungswinkel zu ändern und das Problem von anderer Seite einzugrenzen und abzuwehren. Man vergleicht auf Funktionsebene der Zellen den kranken Organismus mit dem Idealzustand eines gesunden Organismus, mit dem Ziel, das kranke Immun-, Nerven- und Hormonsystem zu reorganisieren und seine Schutzkompetenz wieder her zu stellen. Tausende Messpunkte liegen dem zugrunde, was sehr viel empirische Erfahrung erfordert.
Das Abschalten (mehr oder weniger) bekannter Angreifer ist bei dieser Betrachtungsweise eine wichtige Ergänzung, aber sekundär. Primäres Ziel ist, die Abwehrstärke durch Wiedererlangung der Immunkompetenz zu erhöhen. Der Mensch hätte zweifelsfrei in der Evolutionsgeschichte ohne dieses wirkungsvolle Instrument keine Chance gehabt. Die opportunistischen Viren werden uns auch in Zukunft begleiten und immer einen Schritt voraus sein. Das ist die zentrale Erkenntnis zur Lösung von Gesundheitsproblemen, weit über CFIDS hinaus! Es geht nicht zuerst darum zu wissen, was uns krank macht – EBV oder XMRV oder Umweltgifte oder alles zusammen… -, sondern welche zelluläre Funktionsstörung beim einzelnen Patienten hinter den klinischen Symptomen ursächlich verborgen liegt. Das ist messbar und das verstehe ich unter moderner, individueller Medizin, bzw. „personalized medicine“!
Explizit: Es ist keine „Gifte-Medizin“ von BigPharma gemeint, ganz im Gegenteil! Die Lösung liegt in genau den körpereignen Stoffen, die uns auch erfolgreich durch die Evolutionsgeschichte begleitet haben. Das ist ruinös für die Pharmaindustrie, weil nicht patentierbar. Und selbstverständlich ist es Schulmedizin, nur unterdrückte. Exemplarisch, bezüglich Multiple Sklerose, sagt Dr. Bodo Kuklinski dazu:
[FONT="]"... [/FONT]
[FONT="]Die von uns zitierten Literaturstellen stammen sämtlich aus seriösen wissenschaftlichen Zeitschriften. Sie reflektierten das Bemühen um ein Gesamtverständnis der bis heute nach wie vor frustrierenden Therapieerfolge gegen MS. Die zusätzlichen primären oder adjuvanten Behandlungsstrategien stellen keine alternativen Therapieverfahren dar, sondern sie sind Bestandteil der s. g. Schulmedizin. Die Erkenntnisse der Vitamin-, Spurenelementen- und Fettsäurenwirkungen stammen ja aus der Schulmedizin. Sie wurden ja an medizinischen Fakultäten gewonnen. Wenn diese in Deutschland nicht umgesetzt werden, statt dessen den Hauch einer Alternativmedizin erhalten, spricht dies nicht für die Kompetenz des urteilenden Neurologen über metabolische pathologische Veränderungen bei MS.[/FONT]
[FONT="]In der ärztlichen Aus- und Weiterbildung spielen in Deutschland Vitamine, Spurenelemente, Fett- und Aminosäuren keine Rolle. Aus eigener Erfahrung in ärztlichen Weiterbildungen, auch von Neurologen, ist der diesbezügliche Kenntnisstand nicht vorhanden. Stationär tätige Neurologen lassen Vitamine, Spurenelemente und Methionin nicht bestimmen. Sie wissen nicht um die Bedeutung des Methionins für die Methylierung von Phospholipidfettsäuren im Gehirn, auch nicht, dass ohne Vitamin B6 eine Resynthese von Myelin nicht möglich ist. Vitamin B6 kann aber nur wirken, wenn auch andere B-Vitamine, Zink und Magnesium ausreichend in den Zellen vorhanden sind. Diese Kenntnislücken beruhen auf einer defizitären Ausbildung der deutschen Hochschulmedizin! Die Folgen für die deutsche Medizin sind gravierend, auch in ökonomischer Hinsicht.[/FONT]“
Die mannigfaltige mikrobiologische Grundlagenforschung der vergangenen Jahrzehnte stellt für "personalized medicine" fast alle notwendigen Ergebnisse und Instrumente zur Verfügung. Die praktische Umsetzung dieses Wissensbergs scheitert auf breiter Ebene allerdings bislang, weil das Ganze für die meisten ein ungeordnetes Chaos ohne Beziehungsgeflecht darstellt. Mit einer Ausnahme: Die noch nicht anerkannte Pionierleistung eines Einzelnen besteht darin, dieses Wissen sukzessive vernetzt zu haben. Eine jahrzehntelange Herkulesaufgabe. Die nötigen Arbeitsschritte sind hochkomplex und Jemandem, der die Entwicklung nicht mitgemacht hat und gleichzeitig über besondere Fähigkeiten verfügt, Chaossysteme im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen und zu entwirren, kaum verständlich zu machen. (Übrigens: Wer dies heute aus Unwissenheit als Scharlatanerie bezeichnet, wird sich irgendwann, sobald dieses Wissen in einer Software steckt, noch entschuldigen müssen.)
Wenn die spin-doctors gegen XMRV zu Felde ziehen, dann ist es nur allzu logisch, dass sie mit aller Macht auch und erst recht eine solche Zukunftsmusik mit allen legalen und illegalen Mitteln bekämpfen. Da die Probleme und Lösungen der meisten Krankheiten im zentralen Organsystem der Abwehr gründen, bedeutet dieser Ansatz den totalen Kompetenzverlust der umsatzstarken Facharztgruppen, v.a. der Internisten, Neurologen und Psychiater.
XMRV ist auf alle Fälle ein Meilenstein – und wenn dadurch nur längst überfällige Diskussionen in Gang kommen.
Grüsse!